Am letzten Wochenende haben wir einen Ausflug über die Insel gemacht. Gemeinsam mit der englischsprechenden Ärztin Adriana, die wir im Krankenhaus kennen gelernt haben, sind wir zum botanischen Garten gefahren (Le Jardin de Balata). Dieser ist sehr schön angelegt und da er etwas höher gelegen ist, ist es auch nicht ganz so heiß und windstill wie in in Fort de France. Ganz billig ist der Eintritt mit um die 13 € nicht, aber dafür bekommt man auch einen tollen Blick über den Süden der Insel und wir konnten sogar St. Lucia erkennen. Mit einmaligem Umsteigen würde man sogar mit dem Bus zum Botanischen Garten kommen.
Bevor man den Botanischen Garten erreicht, passiert man Sacre Coeur, eine Kirche, die Sacre Coeur de Montmarte in Paris nachempfunden ist. Vom Botnaischen Garten ging unsere Fahrt kurvenreich und schön weiter nach Le Morne-Rouge. Weiter nach St. Pierre waren wir wieder an der Westküste von Martinique angekommen. Im Vergleich zu unserem letzten Besuch in St. Pierre lagen viel mehr Yachten vor Anker, ansonsten hat sich St. Pierre nicht verändert. In Le Carbet haben wir einen Stop eingelegt und den Sonnenuntergang am Strand genossen, zu Abend haben wir im „Le Petitbonum“ direkt am Strand gegessen. Außergewöhnlich und bisher einmalig in der Karibik war die musikalische Begleitung, die diesmal klassisch war, drei junge Damen mit einem Kontrabass, einer Violine und einer Querflöte sorgten für eine tolle Atmosphäre. Zurück in Fort de France angekommen, waren wir froh unser Dingi heil wieder zu finden, auch wenn wir leider feststellen mussten, dass auch in unserem Dingi jemand war, denn wir fanden Sand und Wasser im Dingi. Glücklicherweise wurde der Motor dabei wohl nicht angefasst und umfallen tut unser schweres Dingi so schnell nicht.
Auch den Sonntag verbrachten wir zusammen und wurden in ein Restaurant von Adrianas Freundin an der Ostküste von Martinique ausgeführt. Alleine hätten wir das niemals gefunden, so versteckt und weit weg von jeglichen Hauptstraßen befindet es sich. Das Essen war karibisch und sehr gut. Die Ostküste von Martinique haben wir bisher noch gar nicht kennen gelernt und so genossen wir die vielen neuen Eindrücke. Die Vegetation an der Ostküste ist eine andere wie auf der Westseite oder im Inneren der Insel, wo es tropisch aussieht. Die Ostküste ist zwar auch sehr grün, aber sieht abgesehen von den vielen Bananen und den vielen Zuckerrohrfeldern nicht sehr karibisch-tropisch aus. Überall finden sich Weiden mit Kühen, die Gras fressen, das man auf den englischsprechenden Inseln vergeblich sucht.
Weiter fuhren wir nach Le Francois und nach Le Vauclin, wo wir noch ein bisschen am Strand entlange gelaufen sind. Das Wasser ist dort sehr flach und lädt viele Familien zum Baden ein. Allerdings ist der Strand voll von Saragossa-Gras, das vom offenen Atlantik angeschwemmt wird, das ist leider der Nachteil eines jeden Strandes an der Ostküste einer Insel. Normalerweise ist die gesamte Ostküste ein Paradies für Wassersportler, die den Wind brauchen, doch zur Zeit ist der Wind so schwach, dass die Windsurfer kaum vom Fleck kamen. Ende der Woche rechnen wir aber wieder mit etwas mehr Wind, dann ist es vielleicht auch am Ankerplatz in Fort de France nicht mehr ganz so heiß.
Die Wartezeit auf unser neues Crewmitglied vergeht schnell mit dem Erledigen von Kleinigkeiten und organisatorischen Dingen, die wir mit unserer Versicherung abklären müssen, außerdem muss natürlich geklärt werden, woher und wie wir hier eine Geburtsurkunde bekommen.
Frei nach Udo Lindenberg: Sie spielte Cellohooo 😉
Ich lese hier völlig unbekannterweise und ohne Segelambitionen schon seit langem mit und bin fasziniert von Eurer Unternehmung und allen Schilderungen. Als Frauenärztin begeistert mich natürlich die bevorstehende Ankunft des kleinen Crewmitglieds sehr, ich freue mich über die Anmeldung in der Klinik 😉 und wünsche allen Beteiligten alles Gute, viel Glück und eine tolle Entbindung!