Kaum zu glauben, aber in Martinique haben wir nun das erste Mal in der Karibik wieder die Möglichkeit unsere Wäsche mit heißem Wasser zu waschen. Aus uns nicht bekannten Gründen wird nämlich auf allen anderen Inseln mit kaltem Wasser, dafür mit 5mal so viel Waschmittel und Bleiche gewaschen. Nicht so auf Martinique. In Fort de France haben wir keinen Waschsalon gefunden, dafür gibt es in St. Pierre zwei und so konnte endlich mal wieder die Wäsche bei 95°C gewaschen werden, tres chaud!
Die Fahrt nach St. Pierre war wie erwartet unter Maschine, da wir nahezu gar keinen Wind hatten. Etwas doof war, dass wir plötzlich eine Strömung von über 1 kt gegen uns hatten. Als wir St. Pierre zu Fuß besucht haben, haben wir den Ankerplatz als recht gemütlich empfunden. Als wir nun allerdings mit dem Schiff angekommen sind, standen alle Yachten falsch rum, d.h. mit dem Heck zum Land. Das Problem in St. Pierre ist der steil abfallende Grund, der das Ankern nicht gerade leicht macht. Außerdem liegen einige große Wracks auf dem Meeresboden, die bei dem Vulkanausbruch gesunken sind. Wir haben dann doch noch einen Platz gefunden, haben aber am nächsten Tage nochmal ungeankert, da wir doch recht nah an den anderen Yachten lagen. Beieindruckend in St. Pierre ist das hohe Verkehrsaufkommen, das sich täglich durch die schmalen Sträßchen hangelt. Eigentlich ist in St. Pierre immer Stau.
Am 19.03. haben wir uns dann auf nach Dominica gemacht. Die ersten Meilen in Lee von Martinique mussten wir motoren und haben dann leider festgestellt, dass unsere Steuerbordmaschine zu wenig Kühlwasser bekommt, die Leitung war wohl verstopft. Da das Meer sehr ruhig war und wir immer eine sofort einsatzbereite Maschine wollen, haben wir die schon gesetzten Segel geborgen und Sven ist tauchen gegangen, um evt. etwas an der Wasseransaugung sehen zu können. Doch es war wohl schon kräftig in den Schlauch hineingezogen worden. Draraufhin haben wir einen weiteren Schlauch an die Kühlwasserleitung angeschlossen und mit der Luftpumpe kräftig nach außen gepumpt. Daraufhin war die Leitung glücklicherweise wieder frei und wir konnten weiter fahren. Die restliche Fahrt nach Dominica konnten wir segeln und das ausnahmsweise mal bei 17-22 kt und wenig Welle. So hatten wir mit 50 bis 60 Grad zum Wind Dominica bald erreicht. Die Ankerbucht vor Roseau hat uns auf den ersten Blick nicht umgehauen, denn es gibt hier ausnahmsweise mal keinen Sandstrand, außerdem ist ankern auch nahezu unmöglich, da auch hier der Grund sehr schnell abfällt und so haben wir uns von Marcus abfangen lassen und sind an eine Mooring nahe an der Stadt vom Dominica Marine Center. Nun liegen wir nicht weit weg vom Land, aber auf über 30 m Wassertiefe. Aber wir wussten ja bereits vorher, dass Dominica nicht berühmt ist für ihre wunderschönen Ankerplätze, sondern für ihr ?Innenleben?. Anscheinend gibt es 365 Flüsse, für jeden Tag des Jahres einen. Am Freitag haben wir dann Mareike und Sven an Bord begrüßt, leider nur mit halbem Gepäck, das hat die Airline unterwegs verbummelt. So gibt es für uns leider nicht so viele Geschenke und Captain Sven teilt nun seinen Kleiderschrank mit Badegast Sven und so haben sie nun nicht nur den gleichen Namen, sondern sehen auch noch gleich aus. In den nächsten Tagen wollen wir uns Dominica anschauen, mal sehen was wir da alles erleben werden.