Vor zwei Tagen haben wir unseren Außenborder wieder zurück bekommen und er funktioniert wieder! Zum Glück müssen wir jetzt nicht mehr an Land rudern, beim letzten Mal sind wir in einer starken Böe überhaupt nicht mehr vom Fleck gekommen. Da uns Fuidio neues Hydrauliköl mitgebracht hat, haben wir unser altes Hydrauliköl in der Steuerung noch durch neues ersetzt.
Vor ein paar Tagen haben wir auf dem Fischmarkt frischen filetierten Fisch gekauft. Wir waren schon etwas spät dran und so war die Auswahl sehr begrenzt. Aber die frischen Filets, die die Marktfrau immer in Tüten portioniert hat, sahen ganz gut aus. Daheim haben wir dann mal gewogen, wieviel Fisch wir da eigentlich bekommen haben, und wir haben 1 Kilo Fischfilets für 2 gekauft. Dafür bekommt man ja manchmal in Europa nicht mal eine Dose Thunfisch! Den Fisch haben wir gebraten und leicht gewürzt und leider hat er dann aber irgendwie nach gar nichts geschmeckt. Eher etwas nach Hühnchenfleisch, auch das Fleisch war viel fester als bei anderen Fischen, auch eher fleischartig. Am darauffolgenden Tag haben wir aus dem restlichen Fisch ein Curry gemacht, hierfür war der Fisch perfekt geeignet, weil er durch das feste Fleisch nicht zerfällt. Beim nächsten Besuch auf dem Fischmarkt wollten wir dann aber doch wissen, was wir da gegessen haben und es hat sich heraus gestellt, dass es
Hai war. Jetzt haben wir das also auch mal probiert! Mein Lieblingsfisch ist es nicht, da er wie gesagt etwas fest ist und nach kaum etwas schmeckt. Dennoch, für 2 das Kilo kann man nicht so viel falsch machen!
Wir haben nun die Stadt zu Fuß schon komplett abgelaufen. Wenn man vormittags in den Hauptstraßen unterwegs ist, dann ist immer etwas los. An jeder Ecke sitzt jemand, der einem etwas verkaufen möchte, sei es Fisch aus einem Eimer oder auch Gemüse oder Obst oder einfach nur ein paar Bonbons oder ähnliches. Außerdem gibt es auch viele Frauen, die mit großen Plastikschüsseln durch die Stadt laufen, aus denen sie frittierte Teilchen verkaufen, wie z.B. frittiertes Hähnchen oder auch Teigtaschen. Natürlich gibt es auch einige Sonnenbrillenverkäufer. Aber man wird eigentlich nirgendwo belästigt und aufgedrängt wird einem auch nichts. Die Menschen sind eigentlich alle sehr freundlich. Leider gibt es aber auch viele Kinder (so um die 6-12 Jahre alt), die vor den Geschäften und Supermärkten stehen und den Moment abpassen, wo man gerade sein Wechselgeld wieder einsteckt und betteln um Geld. Sie halten einfach die offene Hand hin und murmeln etwas vor sich hin. Aber ansonsten ist die Ar
mut hier nicht direkt sichtbar. Da die gesamten kapverdischen Inseln einen sehr niedrigen Altersdurchschnitt haben (der Altersdurchschnitt lag laut Wikipedia im Jahr 2000 bei unglaublichen 17,4 Jahren!), sieht man auch sehr viele junge Menschen und sehr wenige ältere Menschen, hiervon hauptsächlich Frauen. Die Stadt ist überschaubar und uns gefällt es hier immer noch ganz gut. Wir genießen die Zeit vor Anker, durch den täglichen starken Wind ist es hier zwar nicht einladend baden zu gehen, da auch die Strömung recht stark ist. Aber trotzdem gehen wir regelmäßig baden, denn schließlich laden 26°C Wassertemperatur zum Baden ein. Apropos baden: Unsere Wassertanks sind nun nach 18 Tagen ohne Nachtanken fast leer. Ein paar Tage werden wir damit aber noch gut auskommen und dann werden wir in der Marina Wasser tanken gehen. Auch haben wir am Ankerplatz nun endlich mal eine Schildkröte gesehen! Sie ist nun schon an ein paar Tagen immer in ca. 50 m Abstand am Schiff vorbei geschwomme
n und dann aber recht schnell abgetaucht, wir haben sie also leider nicht so richtig anschauen können. Wenn wir baden gehen, dann schrubben wir auch immer am Rumpf entlang, um unseren Bewuchs im Zaum zu halten. Aber noch sieht unser Unterwasserschiff ganz gut aus. Evt. werden wir es dann in Trinidad erneuern, aber das steht noch in den Sternen. Zuerst müssen wir dazu ja die andere Seite des Atlantiks erreichen. Da vom Weltraumbahnhof Kourou aus am 28.Mai noch ein Raketenstart stattfinden soll und man sich zu dieser Zeit anscheinend (so ganz genau wissen wir das leider auch nicht) nicht im Seegebiet davor aufhalten soll, planen wir unsere Ankunft für nach dem 28.Mai. Zwischen 12 und 16 Tage werden wir für die Überfahrt benötigen, wir bleiben also noch ein bisschen hier. Das Leben hier ist einfach: Baden, gutes und günstiges Essen (wenn man sich an das lokale Angebot hält), freundliche Menschen, Dauersonnenschein und Dauerwind (dafür immer aus der gleichen Richtung), so verbri
ngen wir viel Zeit mit Lesen, kleineren Arbeiten und natürlich der weiteren Lektüre von Revierführern für die nächste Zeit.