Von Grenada sind wir ja am 24.11.15 nach Carriacou motorgesegelt. In der schönen Tyrell Bay haben wir eine knappe Woche verbracht. Wie immer haben wir uns gefragt, warum wir so lange in der Prickly Bay festgehangen sind, wo einem die Ankerkette so schnell zuwächst, dass man zuschauen kann und es doch manchmal ein wenig unruhig ist, weil Wind mit südlicher Tendenz dort ordentlich Schwell verursacht. Die Tyrell Bay hingegen hat kristallklares Wasser und man liegt unglaublich ruhig vor Anker und schläft damit nachts doppelt so tief! Allerdings ist die Versorgungslage hier etwas schwieriger, die kleinen Supermärkte am Strand haben nur das Nötigste und auch die Gemüsestände sind sehr spärlich sortiert. Man kann allerdings mit dem Bus für 3,50 EC nach Hillsborough fahren und dort im Veggie Shop einkaufen, der hat eigentlich alles, was das Cruiser-Herz begehrt. Ansonsten hat sich nicht viel in der Tyrell Bay verändert, seit unserem letzten Besuch. Die gleichen Boat-Boys (die zwei Lobster Fatties und der Limonen Mann drehen immer noch unermüdlich ihre täglichen Runden), auch sehen wir Yachten, die seit unserem letzten Besuch immer noch hier vor Anker liegen und die Hurrikan Saison offensichtlich hier verbracht haben. An Land ist abends in den Bars insgesamt weniger los, da einige neue Bars hinzugekommen sind und sich so die wenigen Besucher noch mehr verteilen. Diesel und Benzin kostet steuerfrei (neu: erst ab Abnahme von 10 Gallonen) knappe 8 EC, das sind weniger als 3 Euro pro Gallone. Allerdings haben wir leider keinen Diesel mehr bekommen, da der Tank leer war und der Dieseltanker überfällig. Pech. Allerdings haben wir immer noch eine ausreichende Reserve in unseren zwei Tanks.
Am 11.12.15 ging es dann motorsegelnd weiter nach Union Island, da der dicke Felix 30 Grad hart am Wind hätte segeln müssen und das kann er nun mal nicht (wie übrigens fast alle Crusing Yachten). Union hat sich nicht gross verändert seit der letzten Saison, es ist (noch) wenig los am Ankerplatz direkt hinter dem Riff in Cliffton Harbor und die ersten Kite Surfer brettern auch schon knapp an den ankernden Yachten vorbei. Das Einklarieren am Flughafen hat wieder ewig gedauert und freundlich wurden wir auch nicht gerade abgefertigt. Offensichtlich sind die auf Union eben immer noch nicht gut drauf. Chris von der „All in“ haben wir hier wiedergetroffen und einen netten Abend zusammen verbracht. Am nächsten Tag haben wir uns dann unter Genua und einer Maschine nach Mayreau in die Saltwhistle Bay aufgemacht. Wir kannten bisher diese traumhaft schöne kleine Bucht nur von Erzählungen anderer wie Vanessa und Ralf von der „Endless Summer“, die schon gestern hierher aufgebrochen sind. Die kleine Bucht hat einen postkartenreifen Sandstrand mit Palmen, die im kräftigen Wind wehen. Direkt vor uns ist der Sandstrand nur einige Meter breit und dahinter haben wir einen unglaublichen Blick auf den offenen Atlantik. Es weht mit kräftigen 5 bis 6 Windstärken, was vor Anker allerdings hinter dem schützenden Strand kein bißchen stört, da der Wind durch die kleine Fetsch keine Welle aufbauen kann. Die kleine Insel ist zwar bewohnt, allerdings bekommt man so gut wie nichts und das dann zu überzogenen Preisen. Wir haben aber genügend dabei und kaufen mit der „Endless Summer“ zusammen lediglich eine paar Glas Eye Snapper und machen ein 1a BBQ am Strand. Ansonsten ist hier gut was los, die Bucht ist eigentlich jeden Tag proppenvoll (bis zu 20 Yachten), vor allem Charterkatamarane, die gegen Mittag eingelaufen kommen, Hafenkino vom besten bei etlichen Ankerversuchen abliefern und dann doch an eine Mooring für 60 EC die Nacht gehen. Ein paar Bars gibt es am Strand auch und da kann es schon mal passieren, dass die polnische Fraktion sternhagelvoll und lauthals grölend mitten in der Nacht ein Dingi Race veranstalten. Ein paar Tage bleiben wir noch, bis Wind und Welle wieder etwas abnehmen und dann geht es weiter nach Bequia. Bilder gibt’s dann wieder, wenn wir Internet haben!