Nach 8 Tagen unterwegs auf dem offenen Atlantik, haben wir heute Morgen die Haelfte unserer Strecke von ca. 1800 sm geschafft. Bisher sind wir sehr gut vorangekommen, unser Felix zieht Meile fuer Meile tapfer und torkelnd durchs tiefblaue nicht enden wollende Meer. Der stetige Nordost-Passat schiebt uns in die richtige Richtung, wir segeln vor dem Wind oder raumschots. Das Meer ist leider sehr aufgewuehlt, teilweise haben wir sogar eine ziemliche Kreuzsee (wo auch immer die herkommt) mit bis zu 3 Meter hohen Wellen aus mehreren Richtungen. Daher waehlen wir den Kurs so, dass unser Schiff guenstig zu den Wellen liegt und wir nicht all zu sehr durchgeschaukelt werden. Das beschert uns zwar die ein oder andere Meile Umweg, ist aber sehr viel bequemer als die kuerzeste Route. Wie sehen Unmengen von fliegenden Fischen, von denen wir jeden Morgen einige von Deck befoerdern muessen. Und seit einigen Tagen auch sehr viele Wasserpflanzen, die wie braune Schwaemme durchs Meer treiben.
Das Meer hat nun ca. 33 Grad und verdunstet sehr viel Wasser. Daher hat es auch staendig eine geschlossene Wolkendecke. Nur am fruehen Nachmittag, wenn die Sonne genuegend Kraft hat, um einige Wolken aufzuloesen, sieht man ab und zu den klaren Himmel. Sobald abends die Sonne dann wieder an Kraft verliert, kondensiert der Wasserdampf wieder zu neuen Wolken und man faehrt regelrecht in der wolkenverhangenen Horizont. Nachts verstaerkt sich der vorherrschende Wind dann um ca. eine Windstaerke und das Meer wird ziemlich unruhig. Das heisst, die Naechte sind hier eher etwas unangenehm. Nach Mitternacht regnet es auch sehr haeufig. Wir haben das Grosssegel nun staendig im zweiten Reff, um fuer alles gewapnet zu sein und variieren unsere Segelflaeche nur noch ueber die Roll-Genua. Nun haben wir noch ca. eine Woche vor uns und freuen uns schon sehr aufs Ankommen in der neuen Welt!