Gestern sind wir mit unserem Dingi nach Albine am underen Ufer des Flusses in Suriname gefahren. Wir ankern hier ja auf dem Grenzfluss zwischen franz. Guayana und Suriname. Die Fahrt hat unter Vollgas nur eine gute viertel Stunde gedauert und wir haben dann irgendwo am Ufer festgemacht, wo wir unser Schlauchboot an einem Betonpfeiler angeschlossen haben. Albina ist, obwohl in direkter Nachbarschaft zu St. Laurent du Maroni, doch etwas anders. Die Strassen sind kaputt und schmutzig, die Menschen etwas aufdringlicher. Zu sehen gibt es dort auch nicht all zu viel, eben Geschäfte, allesamt wie überall hier in chinesischer Hand und Bars, in denen die Männer, wie immer, zu jeder Tageszeit Bier trinken, während nur die Frauen zu arbeiten scheinen. Benzin und einige Güter wie z.B. Corned Beef und Instant Kaffe sind hier wesentliche billiger als in franz. Guayana. Euro wird angenommen, denn schließlich haben sie ja ihren eigene Währung, den Suriname-Dollar. Nach einer guten Stunde hab
en wir Albina zu Fuss erkundet gehabt und sind mit dem Dingi wieder zurück gefahren. Allerdings nicht auf direktem Weg, sondern über den Ortsteil La Charbonniere von St. Laurent du Maroni, wo am kommenden Wochenende ein Art Festival stattfinden soll (facebook.com/artpasifestival). Das werden wir uns natürlich ansehen, ist ja sonst nicht all zu viel los hier. Allerdings findet hier außerdem am kommenden Samstag direkt vor unserem Ankerplatz, sozusagen als Konkurrenzveranstaltung, auch noch ein Konzert mit Wyclef Jean u.a. statt. Scheint wohl ein bekannter Musiker zu sein… (Kommentar von Sabine: Klar ist der ein bekannter Musiker! War ja schließlich auch bei den Fugees!) Ansonsten geht es uns hier weiterhin sehr gut, wir drehen uns zweimal täglich wegen der Tide um den eigenen Anker und gehen täglich in die Stadt bzw. in den etwas weiter entfernten Supermarkt (Super U). Dort bekommt man alles, vor allem alles, was der Franzose gerne hat, wie z.B. immer frisches Baguette und
traumhaften Käse in allen Variationen. Wenn man etwas auf Sonderangebote achtet, sogar zu vernünftigen Preisen. Frisches Obst und Gemüse kaufen wir, wie schon erwähnt, jeweils am Mittwoch und Samstag, wenn hier Markt ist. Es lässt sich also ganz gut aushalten hier. Das Regenwassersammeln haben wir durch mehrere Schlauchkonstruktionen nun auch soweit optimiert, dass wir kein zusätzliches Wasser mehr zu holen brauchen, trinken tun wir es auch und in die Tanks kommt sowieso immer ein Mittel, das das Wasser keimfrei hält. Unsere doch recht neuen Verbraucherbatterien (letztes Jahr im November auf Teneriffa gekauft) haben mittlerweile leider etwas abgeschwächelt. Das liegt wohl daran, das wir es mit unserem neu installierten Wechselrichter etwas übertrieben haben, als wir auf den Kap Verden damit unseren elektrischen Wasserkocher und unsere elektrische Kochplatte betrieben hatten (beim Benutzen der Kochplatte fliessen dann mal locker 130 Ampere). Offensichtlich mögen die Batterien
solchen hohen Ströme über längere Zeiträume nicht. Weiterhin handelt es sich bei unseren Batterien um die mittlerweile immer verbreiteteren und weitaus billigeren Kalzium/Blei Batterien, die eine höhere Ladeschlussspannung haben als herkömmliche Blei/Säure oder Blei/Gel Batterien. D.h. unsere Solar-Laderegler, die für herkömmliche Batterien ausgelegt sind und eine niedrigere Ladeschlusspannung haben, bekommen wir unsere Batterien gar nicht mehr ganz voll. Das konnten wir etwas kompensieren, in dem wir die Temperaturfühler der Laderegler entfernt haben, die eine Kompensation der Ladeschlussspannung durchführen sollen, wenn die Batterietemperatur steigt. Nun haben wir wieder ausreichend Batteriekapazität für den Bordalltag. Durch die mittlerweile recht sportlichen Temperaturen hier im Schiff (immer über 30 Grad) brauchen unsere Kühlschränke ein Vielfaches mehr an Energie. So benötigen wir pro Nacht, während unsere Solarpanels nicht laden (das ist die Zeit von ca. 17 Uhr bis 8
Uhr Ortszeit) wenigstens 50 Ah, also schon eine ganze Menge.
Bald wollen wir im Internetcafe auch mal wieder Bilder hochladen, allerdings ist das leider nicht so einfach hier.