2013-07-19 (Viveiro nach Cedeira)
Bis heute waren wir am Ankerplatz von Viveiro. Dort war es wunderschön. Die Bucht ist sehr geschützt, der Anker hält perfekt und das Wasser hatte sogar Badetemperatur. Was will man mehr. Heute haben wir uns dann am Morgen aufgemacht, um weiter nach Cedeira zu fahren, knappe 40 sm entfernt. Ostwind war vorhergesagt, und so rechneten wir damit, die gesamte Strecke segeln zu können. Das Großsegel haben wir schon vor Anker gesetzt. Die Bucht in Viveiro war aber doch sehr geschützt, sodass wir ein bisschen raus motoren mussten, doch dann konnten wir auch das Vorsegel setzen und sind super voran gekommen. Wir sind ein bisschen weiter weg vom Land gesegelt, da der Reeds empfiehlt vom Cabo Ortegal 2 sm Abstand zu halten. Auf Höhe des Kaps haben wir dann schon gesehen, dass das Land wieder total in Nebel und Dunst eingehüllt ist. Auch die Bucht von Viveiro war morgens noch sehr vernebelt. Wir haben dann irgendwann unsere Angelschnur hinterher geschleppt und auf einen Thunfisch gehofft
. Irgendwann haben wir auch etwas am Haken, also haben wir die Fahrt heraus genommen. Kurz zuvor haben wir den Motor angemacht, weil es um das Kap plötzlich gar keinen Wind mehr gab. Sven hat also unseren Köder heran gezogen und da sehen wir, dass wir keinen Fisch gefangen haben, sondern die Boje eines Fischernetzes! Das sind wir auch wohl schon darüber gefahren und hatten Glück, dass wir das Netz nicht in die Schraube bekommen haben. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Schnur abzuschneiden und dann ist die Boje auch sofort wieder unter Wasser getaucht, so konnten wir das Netz natürlich nicht sehen! Als wir nach dieser Aktion den Blick wieder nach vorne richteten, waren wir auch schon mitten drin im Nebel. So was haben wir noch nicht gesehen! Die Sicht betrug höchstens 50 m! Wir haben also beide aufmerksam Ausschau gehalten, hätten wir da ein anderes Schiff gesehen, dann wäre ein Ausweichen ziemlich knapp geworden. Seltsam war außerdem, dass der Wind gedreht hatte, und z
war um 180°! Er kam nun plötzlich von vorne! Aber zum Glück nur sehr schwach. Uns blieb nichts anderes, als durch den Nebel zu motoren. Irgendwann hat sich der Nebel dann wieder etwas aufgelöst, so konnten wir wenigstens sehen, ob andere Schiffe unterwegs waren. Und dann war die Einfahrt in die Bucht nach Cedeira zu sehen. Diese Bucht ist sehr geschützt und es waren auch schon einige Yachten und Fischerboote vor Anker. Wir haben uns einen Platz gesucht und haben dann den Anker gesetzt. Doch beim Einrucken hält der Anker nicht. Also haben wir uns einen anderen Platz gesucht und dort hat es dann geklappt. Hier liegen wir nun sehr ruhig und sicher.
Das beste aber am heutigen Tag war: Ich war nicht seekrank! Kein bisschen! Ich habe neue Reisetabletten ausprobiert. Es ist ein Antihistaminikum. Man hat heraus gefunden, dass seekranke Menschen sehr viel Histamine frei setzen, so kann man also gezielt dagegen wirken. Und es hat mehr als zufriedenstellend funktioniert, mir war nicht schlecht, ich hatte kein Kopfweh und müde bin ich auch nicht geworden, so ist das ein ganz neues Segelgefühl! Das werde ich also beibehalten. In Deutschland ist dieser Wirkstoff (Dimenhydrinat) vor allem durch den Kaugummi Superpep bekannt. In Spanien habe ich nur die Tablettenform erhalten, in Coruna werde ich dann für Nachschub sorgen, da wir erstmal nur eine kleine Probepackung gekauft haben.
2013-07-20 (Cedeira)
Heute morgen sind wir mit Nebel begrüßt worden. Die Sicht war gerade noch so gut, dass wir die Yacht vor uns sehen konnten. Das Ufer haben wir nicht gesehen. Wir haben dann netten Besuch von Peter aus Holland erhalten und haben viele wertvolle Tipps für unsere Weiterfahrt erhalten. Der Nebel wird jetzt wohl für eine Tage hier bleiben, aber danach sollte es wieder schöner werden, bis wir unseren ersten Besuch Ende Juli in Coruna empfangen!
Als der Nebel sich etwas gelichtet hat – wir können nun Land sehen – haben wir das Schlauchboot aufgepumpt und werden mal in die Stadt fahren, wir wollen unseren Kühlschrank wieder mit Lebensmitteln auffüllen und uns mal ein bisschen umschauen. Eigentlich wäre es schön auf die Steilküste hoch zu laufen, aber bei dem Nebel ist das was man sieht dann auch nicht besser als die Sicht hier am Ankerplatz.
2013-07-21 bis 24 (Cedeira)
Puh! Jetzt sind wir schon ganz schön lange hier! Was haben wir denn alles gemacht? Wir haben uns erlaubt viel zu schlafen. Wir haben Ausflüge an die naheliegenden Strände mit dem Dinghi gemacht und waren sogar auch schon baden. Wir waren bei Peter aus Holland zum Essen eingeladen und sind dort etwas verhockt (bis halb 4 am Morgen) und haben dann am nächsten Tag unseren Kater gepflegt. Vielen Dank Peter und hoffentlich bist du gut angekommen! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Hier in der Bucht ist ein reges Kommen und Gehen, und so waren wir auch schon auf einem anderen deutschen Katamaran zum Fachsimpeln. Auch sie treibt es natürlich nach Süden, so wie alle hier, zurück will kaum einer.
Das Wetter ist hier sehr durchwachsen. An einem Tag hat es Nebel, der nächste Tag ist dann sehr sonnig und heute hat es schon geregnet und es sieht aus, als ob noch ein Gewitter auf uns zukommt. Leider ist zur Zeit Südwest- bis Westwind vorhergesagt, das ist leider genau die Richtung, in die wir wollen! Spätestens am Samstag wollen wir dann nach Coruna aufbrechen, wahrscheinlich leider unter Maschine. Dort haben wir dann hoffentlich wieder zuverlässiger Internet am Steg, dann wieder mehr von uns.
Wiki sagt:
Da Dimenhydrinat im Körper zu Diphenhydramin und 8-Chlor-theophyllin abgebaut wird, kann es ab einer Dosis von 400 mg halluzinogen und delirant wirken. In der Drogenszene wird es als DMH bezeichnet.
Klingt gut 😉
Grüsse aus’m sauheissen Ravensburg!