Gestern haben wir den Ankerplatz in Cascais verlassen, wir haben eingeplant, dass wir etwas Zeit für das Ankeraufholen benötigen, da wir ja die Befürchtung hatten, dass sich der Anker in einem Stein verhakt hat, aber es ging dann alles doch ganz einfach, und der Anker war ohne Probleme geborgen und es konnte los gehen nach Lissabon. Wir waren dann etwas zu früh dran, so dass wir noch keine mitlaufende Strömung im Rio Tejo hatten, aber auch keine Gegenströmung mehr, irgendwann setzte dann aber doch noch die Strömung ein und half uns mit fast 2,5 Knoten! Wind gab es leider nicht so viel, aber ab der halben Strecke konnten wir das Vorsegel setzen und dadurch etwas weniger Gas mit der Maschine geben und waren noch genauso schnell, immerhin ein bisschen Diesel gespart. Am Abend sind wir dann hier in der Marina im Parque des Nacoes angekommen. Zuerst sollten wir an einem Steg fest machen, und uns wurde gesagt, hier können wir bleiben. Als ich dann aber ins Büro des Hafenmeisters gegangen bin, stellte sich heraus, dass wir umparken mussten. Anscheinend wird hier erstmal jeder an den Wartesteg gebeten um dann die „genau richtige“ Position für ihn zu finden. Finden wir nicht ganz so gut, da man ja auch ankommen will und dann nicht nochmal umparken will und außerdem ist es ja wirklich ein unnötiges Manöver, was bei viel Wind ja auch gleich etwas mühsamer werden kann. Naja, nun haben wir einen guten Platz, nahe bei den Duschen J.
Die Amideau haben wir hier auch noch getroffen, aber sie hat sich heute schon wieder auf den Weg gemacht, wir hoffen, dass wir uns auf Madeira wieder sehen.
Heute haben wir mit den Rädern ein bisschen die nahe Umgebung erkundet. Wir liegen hier mitten im Gebiet der Ausstellungsflächen der Expo 1998. So steht auf so gut wie jedem Schachtdeckel Expo98, außerdem gibt es viele Exponate, die auch noch von der Weltausstellung stammen. Hier wurde damals eine wunderschöne Gegend angelegt, mit vielen Bäumen und Grünflächen. Hier sind sehr viele Vögel ansässig und man kann hier richtig schön flanieren und die schön gepflegten Grünanlagen bewundern. Dahinter sind sehr viele Hochhäuser mit Wohnungen, außerdem Hotels, die teilweise auch noch aus der Zeit der Weltausstellung stammen. Desweiteren gibt es ein sehr großes Einkaufszentrum, in dem sich so gut wie alles findet: Ein großer Supermarkt, viele Bekleidungsgeschäfte, von günstig bis teuer, eine Art Mediamarkt, Banken, Optiker, und sonstige Dienstleistungen. Dahinter befindet sich die Metrostation, mit der man in die Innenstadt fahren kann. Heute Abend gibt’s bei uns Fisch und danach wollen wir mit dem Rad noch in die Innenstadt fahren, man kann wohl ganz gut mit dem Fahrrad am Wasser entlang fahren, dann wollen wir die Räder abstellen und die Stadt zu Fuß erkunden. Dann gewinnen wir heute mal einen ersten Eindruck und in den nächsten Tagen wollen wir uns die Stadt natürlich noch genauer anschauen. Am Montag erwarten wir einen Segelmacher, der uns einen Sonnenschutz anfertigen soll. Mal sehen was der Kostenvoranschlag sagt und auch wie lange er dafür brauchen will, denn leider ist es hier doch nicht so günstig, und auch nach mehrfacher (noch nicht beendeter) Diskussion müssen wir wohl Katamaranpreis bezahlen und bekommen keinerlei Vergünstigungen. Das „Bleib 7, zahl nur 5 Nächte“-Angebot ist solchen Yachten vergönnt, die Mitglied im richtigen Verein sind, wir sind das wohl nicht mit unserer TransOcean Mitgliedschaft, bisher hat sie uns noch keine Ermäßigungen eingebracht, meistens war sie hier gänzlich unbekannt. Mal sehen ob wir da doch noch was machen können. Ach ja, der Lidl ist hier auch direkt ums Eck, so können wir uns gut mit Proviant eindecken, bevor wir nach Madeira fahren, das würden wir schon gerne direkt von hier, kommt aber natürlich auch auf das Wetter an!