Die Fahrt von Bequia nach St. Lucia hatte es ganz schön in sich! Morgens um 05:00 Uhr vor Sonnenaufgang haben wir uns auf den Weg gemacht. Die erste Strecke bis St. Vincent konnten wir sehr gut und vor allem auch sehr angenehm segeln. In der Abdeckung von St. Vincent verließ uns wie erwartet der Wind und wir mussten im Windschatten der Insel motoren. Die Strecke von St. Vincent nach St. Lucia bedeutete für uns sehr hoch am Wind zu segeln, der Wind ließ das eigentlich auch zu, allerdings war die Welle im Kanal zwischen St. Vincent und St. Lucia nicht auf unserer Seite. Mit mehr als 2 m Höhe und vor allem einer sehr kurzen Wellenlänge und einer nicht eindeutigen Richtung machte uns die Kreuzsee das Leben schwer. Unser Felix kämpfte sich tapfer durch die Wellen, doch sie bremsten ihn einfach zu sehr ab und so entschieden wir uns die Maschinen zur Hilfe zu nehmen, um dem Kanal schneller zu entkommen. Die ungemütliche Welle hielt dann auch bis kurz vor Soufriere an und wir waren froh nach 50 sm auf einer neuen Insel anzukommen. Bevor wir richtig in die Bucht von Soufriere eingelaufen sind, haben uns die ersten Boatboys „überfallen“. Dem zweiten haben wir dann nachgegeben, er stellte sich uns als „Dr. Feelgood“ vor. Man schafft es nur mit viel Mühe und Geduld die Jungs abzuwimmeln, außerdem waren wir beide etwas erschöpft. Immerhin konnten wir so direkt am Fischersteg Wasser tanken (man bezahlt hier einmalig 60 EC$, egal wie viel Wasser man tankt) und auch einklarieren, was diesmal sehr unkompliziert war, natürlich nicht ohne Dokumente in mehrfacher Ausführung auszufüllen. „Dr. Feelgood“ teilte uns dann eine Mooring direkt vor der Stadt zu und dabei wurde uns auch klar, dass es hier nahezu unmöglich ist zu ankern, abgesehen davon, dass es auch verboten ist. Wir sind ungefähr 50 m vom Land entfernt und die Wassertiefe beträgt immerhin 18 m. Am Abend konnten wir dann einer musikalischen Predigt an Land lauschen mit Gospelgesängen und laut vorgelesenen Bibelstellen. Zum Glück läuft in die Bucht von Soufriere kein Schwell ein, sodass wir sehr ruhig liegen, allerdings permanent um die Mooring drehend, da auch hier kein stetiger Wind weht, sondern meist kein Wind, der nur durch heftige Fallböen unterbrochen wird. Wir waren dann aber doch ein bisschen müde nach der seit langem mal wieder längeren Fahrt und sind früh ins Bett. Den nächsten Morgen verbrachten wir damit, das Schiff aufzuklaren und dann war es schon so weit, wir haben Alex und Felix in Empfang nehmen können. Wir freuen uns sehr, dass die beiden nun da sind und freuen uns schon auf alles, was wir gemeinsam erleben!