Da so ein Raketenstart ja nun doch etwas sehr außergewöhnliches ist und die die Dinger gleich hier um die Ecke andauernd in den Orbit ballern, haben wir uns den Start der Ariane 5 letzten Donnerstag auch noch angeschaut. War hochspannend, der Countdown wurde mehrfach abgebrochen, einmal sogar nur eine Minute vor dem Start. Dann hat aber doch noch alles geklappt und die Rakete hat ganz am Ende ihres einstündigen Startfensters doch noch tadellos abgehoben und ihre Fracht, zwei Kommunikationssatelliten, auch wie geplant, eine knappe Dreiviertelstunde nach dem Lift-Off in eine stationäre Umlaufbahn abgesetzt. Diesmal war es noch etwas heller beim Start und so haben wir die Flugbahn der Rakete etwas besser als beim letzten Mal verfolgen können. Insbesondere haben wir mit bloßem Auge erkennen können, wie kurz nach dem Start die zwei Feststoff-Booster abgesprengt wurden und sich langsam von der Rakete entfernt haben, bevor sie dann Richtung Meer verschwunden sind. Wir sind wieder mit dem Bus direkt von der Tourist-Info hier am Dingi-Anleger zum Beobachtungsareal in der Nähe von Kourou gebracht worden und nachts natürlich auch wieder zurück. Sind immerhin ca. 500 km hin und zurück. Für umsonst, tolle Sache (natürlich wissen wir, dass wir uns diesen PR-Service mit ESA Steuergeldern selbst erkauft haben).
Ansonsten sind wir langsam auf dem Sprung. Am Sonntag haben wir nochmals ordentlich Wäsche im Waschsalon gewaschen. Am Montag geht’s dann noch auf die surinamesische Botschaft, Touristcards (sowas wie ein Kurzzeit-Visum) beantragen. Dann am Dienstag noch gut verproviantieren (vor allem haben wir es auf die Käseabteilung im „Super-U“ abgesehen, da wir genau wissen, dass wir ab jetzt ohne den Luxus der franz. Käsevielfalt auskommen müssen). Wassertanks müssen wir auch noch auffüllen, sollte aber jetzt dank unseres neuesten Fundstücks (Hackenporsche) deutlich einfacher gehen. Das Ding lag tatsächlich direkt neben der Straße, wo hier generell der Müll „entsorgt“ wird. Niegelnagelneu, nur ein Rad hat gefehlt. Direkt daneben lag ein weiterer, allerdings deutlich benutzter Hackenporsche. An dem hat auch ein Rad gefehlt. Mit dem Leatherman, das immer im Rucksack dabei ist, hat die Operation nur eine knappe Minute gedauert und so haben wir jetzt eine schicke (zu Sabines Rock passende) zweirädrige Schlepphilfe. Ende der Woche, je nach Wetterlage, soll es dann nach Paramaribo losgehen. Genauer gesagt geht es nach Domburg, denn seit kurzem darf man vor Paramaribo nicht mehr ankern. Sind ja nun auch schon ein Vierteljahr hier, wird langsam Zeit dass wir weiterkommen, da mir auch langsam das Baumaterial für weitere Armbrüste ausgeht!