Gestern haben wir einen Action-Wandertag gemacht. Wir sind mit dem Bus nach Fuencaliente gefahren, um von dort zum Vulkan San Antonio zu laufen. Irgendwie haben wir den richtigen Weg dorthin nicht gefunden, so sind wir eben einfach Luftlinie gelaufen. Das ging am Anfang sehr gut, doch dann ging es recht steil bergab und überall war stacheliges Gestrüpp und der Boden war auch etwas lose. Wir sind dann aber irgendwann unten angekommen, unsere Waden sahen dann auch leicht verkratzt aus, aber wer was erleben will, muss eben auch was riskieren! Dann sind wir noch ein kurzes Stück zum Vulkan gelaufen, dieser kostet 5 € Eintritt, dann darf man in das Besucherzentrum und sich dort einen Film und Poster anschauen und dann auf dem Kraterrand ein Stück entlang laufen. Es gab in den 70er Jahren noch einen Ausbruch aus einem Vulkan ein paar km weiter, aber seitdem gibt es dort keine Eruptionen und Ausbrüche mehr. Lustig war, dass an einer Stelle eine Rüttelplatte im Boden versteckt war, die beim Gang durch eine Lichtschranke in Betrieb gesetzt wurde, diese simuliert ein Beben der Stärke 5 auf der Richterskala.
Da ja gestern der 2. Advent war (das vergessen wir hier gerne mal, weil das Wetter so gar nicht weihnachtlich ist), haben wir ein wunderbares Schmorgericht gekocht und natürlich gab‘s Spätzle dazu. Das war lecker!
Wir haben den Wetterbericht in den letzten Tagen sehr oft betrachtet, da er sich auch regelmäßig wieder geändert hat und haben beobachtet, wann denn nun das Tief vom Nordatlantik auf uns zukommt. Gestern gab es dann die erste Unwetterwarnung für den westlichen Teil der Kanaren (also auch La Palma), allerdings „nur“ Stufe gelb, das bedeutet, dass auch nichts passieren kann und das Tief noch vorbei ziehen kann. Laut windfinder sollte es dann heute Morgen gegen 06:00 Uhr bereits kräftig winden. Der Wind kam dann nicht, aber wir haben hier im Hafen bereits gestern Abend die Welle gespürt, die sich auf dem Atlantik schon gebildet hat. Bei Südlage kann die Welle hier recht ungehindert in die Marina laufen und wirbelt hier alles durcheinander. So haben wir leider auch nicht so gut geschlafen, da wir die ganze Zeit vor und zurück gefahren sind und die Festmacher und Klampen ziemlich unschöne Geräusche machen, da lässt es sich einfach nicht entspannen. Die Welle wurde heute Morgen nun immer stärker, sodass wir mittlerweile 12 (!) Festmacher angebracht haben, die nun auch permanent damit beschäftigt sind uns einigermaßen ruhig zu halten und zu vermeiden, dass wir ständig vor und zurück fahren. Den anderen Schiffen geht es aber auch nicht besser. Sind die Eigner an Bord (was nur sehr wenige sind), dann sieht man sie nun auch die ganze Zeit an ihren Festmachern zupfen, etwas ändern oder neue Leinen ausbringen, so wie wir eben auch. Bei allen anderen Schiffen ist der Hafenmeister unterwegs und kontrolliert die Festmacher. Mittlerweile bekommen wir auch den Wind zu spüren, wir hatten schon teilweise bis zu 30 Knoten. Zwischendurch beruhigt es sich dann wieder etwas und es sind keine 10 Knoten Wind, aber man merkt, dass es das noch nicht war. Mittlerweile haben wir auch Unwetterwarnung orange, d.h. Warnung vor Sturm/Orkan mit Windgeschwindigkeiten bis zu 90 km/h, momentan nur für die Höhenlagen, aber ab heute Abend auch bis auf Meereshöhe. Zusätzlich kommt noch eine Warnung vor Starkregen dazu, diese gilt allerdings erst ab Morgen. Noch lässt sich nicht abschätzen, was hier wirklich ankommt, aber dass etwas kommt, das ist leider klar. Momentan scheint die Sonne und heute Morgen sind zwei neue Kreuzfahrtschiffe angekommen, so geht eigentlich alles seinen gewohnten Gang hier, aber in der Marina spürt man die Unruhe und die Angespanntheit von Eignern und Hafenpersonal. Hoffen wir mal, dass wir (und alle anderen auch) ohne Schaden davon kommen.