Nun haben wir uns unsere Atlantiküberquerung nochmal angeschaut, wir sind wirklich auf der anderen Seite angekommen und das aus eigener Kraft, so richtig fassen können wir das manchmal noch nicht. Laut GPS sind wir 1912 sm gefahren, unsere Logge hat allerdings nur 1554 sm aufgezeichnet, d.h. wir sind allein durch die vorhandene Strömung 358 sm dem Ziel näher gekommen, das wären je nach Geschwindigkeit 2-3 Tage, die haben wir einfach so geschenkt bekommen! Da wundert es uns dann nicht mehr, dass die meisten auf dem Atlantik aufgegeben Yachten (die noch schwimmen) irgendwann in Südamerika ankommen. Von Ankerplatz zu Ankerplatz haben wir exakt 2 Wochen benötigt, d.h. 336 Stunden, das ergibt dann eine Gesamtdurchschnittsgeschwindigkeit von 5,7 kt. Die abgesegelten Meilen auf der Logge ergeben einen Schnitt von 4,6 kt. Wir haben also ca. 1 kt permanent durch die Strömung geschenkt bekommen. 4,6 kt ist zwar keine Rekordgeschwindigkeit, aber dazu muss man auch sagen, dass wir erstens sehr schwer beladen waren (und immer noch sind) und zweitens auch immer untertakelt gesegelt sind, vor allem nachdem der Autopilot kurz ausgesetzt hat, haben wir die Segel stark gerefft. Wir hätten auf der ganzen Strecke auch unter Vollzeug fahren können, dann hätten wir bestimmt einen Gesamtschnitt von weit über 6 Knoten gehabt. Auf der Strecke von Mindelo nach St. Laurent du Maroni haben wir mit beiden Maschinen 35 l verbraucht, am meisten davon allerdings am letzten Tag, da die Flussfahrt hier her ziemlich lange ist und wir leider nicht die ganze Strecke segeln konnten. Jede Maschine war auf der gesamten Atlantiküberquerung für ca. 10 Stunden in Betrieb. Für den Zeitraum seit unserer Abfahrt im April letzten Jahres lässt sich errechnen, wie viel Diesel wir durchschnittlich jeden Tag verbraucht haben. Dabei kommen wir auf 1,9 l Diesel pro Tag, d.h. im Schnitt war eine Maschine für ca. 1 Stunde pro Tag in Betrieb. Leider haben wir von anderen Yachten noch keine derartige Statistik gesehen, aber wenn wir sehen, wie oft die Ankerlieger um uns herum ihre Maschine zum Batterien laden anhaben, gehen wir davon aus, dass das im Vergleich zu anderen Fahrtenseglern sehr wenig ist. Verbraucht haben wir übrigens seit unserer Abfahrt vor über einem Jahr in Holland insgesamt ca. 700 l Diesel, aber dafür sind wir jetzt auch auf der anderen Seite des Atlantiks 🙂
Servus!
Meine aufrichtige Gratulation zur bewältigten Teichquerung. Nach euren Berichten war das sehr souverän und gut gemacht! Wünsche euch viel Spaß in den Tropen!
Gruß Markus