Die Wettervorhersage verspricht für die kommenden Tage weniger Wind (und damit auch niedrigere Welle) und so machen sich die ersten Yachten langsam auf den Weg Richtung Norden. So auch wir und daher laden wir am Donnerstagabend unsere österreichischen Freunde von der Enya und der Manua Loa und die Crew der Na Ja auf einen Sundowner bei uns ein. Wir verbringen einen schönen Abend und beschließen morgen Nachmittag noch ein Abschieds-Barbecue am Strand in der Prickly Bay zu veranstalten. Das Barbecue an dem idyllischen kleinen Strand in der Prickly Bay (an dem offenes Feuer laut Schild verboten ist, stört allerdings niemanden) war wie immer toll und wir verbrachten erneut einen sehr schönen Abend bei leckeren selbstgemachten Salaten, selbstgebackenem Brot und allem was der Supermarkt für den Grill so hergab. Natürlich hat es auch nicht an kaltem Carib Bier gefehlt. Samstag gegen Mittag haben wir dann unseren Anker, nachdem wir erneut die schon wieder bewachsene Ankerkette freigeschrubbt hatten, gelichtet und Kurs nach Halifax Harbour, an der Westküste von Grenada, angelegt. Die 11 sm konnten wir gemütlich an der Küste von Grenada entlang segeln und warfen am späten Nachmittag auf 4 m Wassertiefe in der kleinen geschützten Bucht erneut unseren Anker. Außer zweier Wracks, das eine von einer Segelyacht, die wohl hier Schutz vor dem letzten Hurricane gesucht hatte, waren wir ganz alleine und haben mit dem Dingi die Bucht paddelnd erkundet. Gegen Abend, kurz vor dem Sonnenuntergang kamen dann noch zwei weitere Katamarane herein, die jedoch am nächsten Morgen schon vor uns wieder weg waren. Wir sind am Sonntag früh dann ebenfalls Anker auf gegangen mit Kurs Carriacou. Wir motorten in Lee von Grenada so lange es ging dicht an der Küste und haben uns so erhofft, etwas Höhe zu verschaffen, um die offene Strecke zwischen Grenada und Carriacou dann hart am Wind segeln zu können. Leider kam der Wind zu nördlich ein und wir konnten die Höhe nur unter mitlaufender Maschine halten. Das Meer hatte sich jedoch die letzten Tage beruhigt und so war die Welle moderat und wir sind gut vorangekommen. Am frühen Nachmittag fiel dann unser Anker in der Tyrell Bay auf 4 m Wassertiefe. Das Wasser ist hier so klar, dass man ihn beim Schnorcheln gut sehen kann. Kaum war unser Schiff klar, kamen schon die ersten „Boat Boys“ und wollten uns Lobster und Rotwein verkaufen. Die Tyrell Bay ist in etwa das, was auf Grenada die Prickly Bay ist. Eine Menge Yachten, darunter nun zunehmend Charter-Crews. Die Na Ja kam eine Stunde später hier an und nachdem wir die Bucht mit dem Dinghi erkundet hatten, sind wir bei Elke und Werner noch zum hallo sagen vorbei gefahren. Wir durften dann noch zum Abendessen bleiben (es gab 1a Linseneintopf mit echten deutschen Würstchen mit kaltem Bier und Rumpunch). Danke nochmals! Am Montag haben wir dann einen ausgedehnten Spaziergang an der Uferstraße unternommen. Es gibt hier ein paar kleinere Supermärkte, ziemlich viele Bars, eine Tauchschule und eine kleine Marina. Seit letztem Jahr gibt es auf dem Marina-Gelände sogar ein Customs Office und man kann hier nun ein- und ausklarieren. Werden wir dann auch so machen, wenn wir in ein paar Tagen Richtung Union Island aufbrechen. Heute, am Dienstag, sind wir mit dem Bus für dreieinhalb EC $ pro Person in die Hauptstadt Hillsborough gefahren und haben uns dort umgesehen. Hillsborough ist ein kleines sympathisches Städtchen, das wohl vornehmlich vom Tourismus lebt. Auf der ganzen Insel leben im Übrigen nur 6 bis 7 Tausend Menschen. Nach einem langen Spaziergang haben wir uns dann etwas abseits der Touri-Meile ein Chicken-Roti gegönnt, das war mit Abstand das beste und größte, das wir bisher hatten und das für 10 EC $ pro Person. Wenn man hier nicht gerade in die Touristenrestaurants geht, kann man selbst in diesem Teil der Karibik recht günstig auskommen. Aber das wird sich wahrscheinlich auch noch ändern, wenn wir weiter Richtung Norden kommen. Wir bleiben nun noch ein paar Tage, das Rigg muß noch nachgespannt werden und ebenso die Keilriemen der Maschinen (den längst fälligen Ölwechsel habe ich ihnen ja bereits in der Prickly Bay verpasst). Einen Lobster müssen wir natürlich auch noch essen gehen, denn so günstig wie hier soll er wohl in der ganzen Karibik nicht zu bekommen sein, wie wir von unseren portugiesischen Freunden von der Babilé wissen. Dann geht es weiter, mit einem kurzen Zwischenstop auf der „Postkarteninsel“ Sandy Island, nach Union Island und von dort weiter ins Schnorchelparadies Tobago Cays.
Gorgeous photos! Love the rainbow and the sunsets!