Heute war zum ersten Mal seit Tagen Wind aus nördlicher Richtung vorhergesagt, das wollten wir dann auch gleich ausnutzen, um nach Camarinas zu kommen. Gedreht hat der Wind schon am Vorabend, da war er auch noch ziemlich schwach, doch am frühen Morgen wurde er immer stärker, und es wurde doch recht ungemütlich (die Bucht ist zu dieser Windrichtung hin offen, so kann der Schwell ungehindert einlaufen und uns durchschütteln) und ein bisschen sind wir auch abgedriftet, schließlich musste sich der Anker ja um 180 Grad drehen wobei er sich ausgräbt und dann wieder von selbst eingraben muss. So war es also keine lange Nacht und wir haben nicht so viel Schlaf gefunden. Als es hell war, haben wir dann Laxe verlassen. Wir sind die ganze Zeit unter Maschine gefahren und es war leider recht ungemütlich, die Wellen kamen von allen Richtungen (Kreuzsee), und so waren wir froh, dass nur gute 18 sm vor uns lagen und wir recht bald angekommen sind. Strömung von über 1 kn hatten wir auch noch auf unserer Seite. Warum allerdings bleibt ein Rätsel, Strömungskarten gibt es von dieser Gegend unseres Wissens keine.
Wir haben uns entschlossen, hier erstmal in die Marina zu gehen. Unsere Wassertanks sind leer und das Schiff und die Ankerkette freuen sich auch mal wieder über eine Süßwasserdusche, jetzt können wir auch wieder aus dem Fenster schauen. Wenn die Fenster richtig „versalzen“ sind, ist der Ausblick doch stark getrübt. Außerdem braucht unser Staubsauger ja auch Landstrom und wir sollten nun wirklich mal wieder das Schiff aussaugen, nach so vielen Tagen vor Anker. Mal schauen, ob wir uns da nicht noch einen akkubetriebenen leisten. Auch unser Klo will nicht mehr richtig funktionieren. Sven ist schon einige Stunden mit der Reparatur beschäftigt, doch die Fehlersuche gestaltet sich schwierig, zuerst war es verstopft (wir haben wohl in der Ankerbucht ziemlich Seegras angesaugt), eine Dichtung scheint auch nicht mehr ganz dicht zu sein und wir können einfach keinen Unterdruck aufbauen um Salzwasser anzusaugen. Doch natürlich hat mein fleißiger Handwerker das Problem dann doch noch gefunden, repariert wurde das Ganze im Wesentlichen mit einem Gummiband, mit dem die letzten gekauften Frühlingszwiebeln zusammengebunden waren. Bloß nichts wegwerfen!!! So sind wir also schon seit mehreren Stunden hier und haben es noch nicht mal in den Ort geschafft. Morgen werden wir wohl auch im Hafen bleiben, Internet gibt es hier auch. Danach werden wir uns einen Ankerplatz hier in der Ria de Camarinas suchen und entweder warten wir dann hier den starken Wind ab, der ab Freitag bis Dienstag vorher gesagt wird, oder wir fahren weiter. Mal sehen wie gut es uns hier gefällt. Auf jeden Fall wollen wir nicht bei bis zu 30 kn Wind um das Cabo Finisterre fahren!