Sabine ist den ganzen Tag mehr oder weniger auf dem Sofa gelegen und hat vor sich hin gedöst. Zu tun war für mich auch nicht viel, wir sind ganz alleine hier draußen. Gegen Nachmittag tauchte ein Frachter in einiger Entfernung auf, das war‘s. Leider habe ich zum Angeln noch keinen Nerv, hier hätten wir bestimmt was Leckeres gefangen. Aber bei der Kreuzsee will ich keine Manöver fahren müssen, die notwendig wären, sollte was anbeißen (zumindest Aufschießer, um den Zug aus der Angelschnur zu nehmen, bis der Fisch angelandet wäre). Gegen Abend erreichen wir dann, die letzten 20 sm unter Maschine, da der Wind unter 10 kn abgefallen ist, die Bucht von Viveiro. Das Land konnten wir erst ein paar Meilen zuvor ausmachen, da hier die Küste in einen dichten Dunst gehüllt ist. Das kommt wohl von der Feuchtigkeitsverdunstung der Vegetation an der Küste. Die Hafeneinfahrt ist langgezogen, allerdings problemlos. Wir kommen in den Hafen und uns eilt schon ein Marinheiro entgegen und hilft uns beim Anlegen an den Gästesteg. Sabine geht dann noch schnell und problemlos zum Hafenmeister um alle Formalitäten zu klären (sie möchten hier alle Dokumente und Ausweise, sowie einen Nachweis für eine Haftpflichtversicherung für das Schiff sehen), während ich das Schiff noch mit Süßwasser abspritzte. Das ist bitter nötig, da alles von einer schmierigen Salzkruste bedeckt ist. Danach gibt’s noch kurz was zu Essen und vor allem das wohlverdiente Anlegebier. Wir gehen noch unter die Dusche und dann geht’s erschöpft ins Bett, erst mal ordentlich ausschlafen.
Wir haben folgende Etmale (Strecke von 12 Uhr mittags bis 12 Uhr mittags zum folgenden Tag erreicht):
1.Etmal (10.07.-11.07.): 117 sm, das entspricht einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 4,9 kn
2.Etmal (11.07.-12.07.): 127 sm, das entspricht einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5,2 kn
Alles in allem sind wir mit unserer Annahme, dass wir im Schnitt 5 kn schaffen, sehr gut hingekommen und konnten deswegen den Hafen wie geplant bei Tageslicht erreichen.