Es kann los gehen! Heute Nacht kam nochmal ein richtiges Gewitter durch! Es hat so unglaublich stark geregnet! Und auch die Windböen waren sehr stark. Heute morgen hat es aufgeklart, aber immer wieder kommen unglaublich starke Böen durch und sofort danach wieder heftige Regenfälle. Eigentlich wollte Sven noch „baden“ gehen um unsere Logge frei zu rubbeln, diese wächst nach ein paar Tagen ohne Bewegung sofort zu und dann funktioniert unsere Logge für die Fahrt nicht. Aber er hat sich immer ein bisschen davor gedrückt, doch plötzlich war eine Windböe so heftig, dass eins unserer Kissen ins Wasser geblasen wurde, da war er dann ganz schnell drin! Abduschen dann mit warmem Wasser im Regen, danach eine lange Hose angezogen. Jetzt ist es nahezu windstill und die Sonne kommt wieder raus, sodass die lange Hose wieder der kurzen Hose weichen muss. Echt seltsam hier! Heute haben schon viele Schiffe den Hafen verlassen und werden es auch noch tun, der Rest geht dann morgen oder am Sonntag, weil viele noch auf Besuch warten. Jetzt machen wir uns und das Schiff abfahrtbereit und dann nutzen wir eine ruhige Minute, um hier in aller Ruhe ablegen zu können! Wir melden uns dann voraussichtlich in 2 Tagen wieder, wahrscheinlich werden wir direkt in die Marina gehen, da in nächster Zeit wohl doch noch starker Wind auf Teneriffa zukommen wird, aber das entscheiden wir dann, wenn wir vor Ort sind.
Vielleicht geht’s morgen weiter!
Gestern haben wir eine tolle Wanderung entlang den Levadas gemacht. Dazu mussten wir nur mit dem Bus ca. eine Viertelstunde Richtung Machico fahren und nach dem ersten Tunnel aussteigen. Die Bushaltestelle haben wir ein bisschen verpasst, so mussten wir leider wieder etwas zurück laufen, bis zum Anfang der Wanderroute. Dann konnten wir die Levada bereits sehen, und ab diesem Moment ging es nur noch eben am Wasserlauf entlang. Wir sind also auf ca. 500 m Höhe immer entlang den Bergen gelaufen, das war einfach nur wunderschön. Immer hat man das recht schnell fließende Wasser neben sich und daneben einen mehr oder weniger schmalen Trampelpfad, der sich entlang schlängelt. Ständig ändert sich die Aussicht und man musste oft stehen bleiben, um einfach nur zu schauen! Traumhaft schön! Unterwegs haben wir dann noch 3 heimische Bananen für 0,5 € am Wegesrand gekauft, sehr lecker! Nach ca. 10 km entlang der Levada sind wir am Ende angekommen und sind dann runter ins Tal gelaufen, was auch sehr lustig war. Man läuft praktisch allen Leuten am Haus und am Garten vorbei und überall gibt es schmale Schleichwege und Treppen, die wieder nach oben und unten führen. Irgendwann sind wir dann im Tal angekommen und mussten nur noch immer in Richtung Wasser laufen und waren dann wieder im Ortszentrum von Machico angekommen. Dort kam auch gleich der Bus zurück nach hause. Wir hatten einen tollen Ausflug und sind froh, dass wir das gestern gemacht haben. Heute ist das Wetter durchwachsen. Seit heute Nacht windet es sehr kräftig, d.h. eigentlich ist der Wind selbst gar nicht so stark, aber immer wieder ziehen sehr starke und schnelle Böen durch. Außerdem regnet es zwischendurch immer wieder sehr stark, während es regnet ist der Wind dann etwas ruhiger, aber sobald der Regen aufhört geht der Wind wieder los. Heute waren wir mit dem Marina-Shuttle beim Einkaufen, jetzt sind wir wieder gut versorgt für die nächsten Tage. Morgen früh werden wir dann endgültig entscheiden, ob wir nach Teneriffa aufbrechen, aber das heutige Gribfile sieht eigentlich ganz gut, sodass wir eigentlich frohen Mutes sind morgen abfahren zu können!
Noch in der Marina auf Madeira
Wir sind immer noch in der Marina, da das Wetter hier ziemlich wechselhaft ist, da kann es auch mal kurz 5 Windstärken haben, und da ist der Ankerplatz hier ums Eck keine gute Wahl. So wie das Wetter gerade aussieht, können wir wohl am Freitag oder Samstag nach Teneriffa aufbrechen. Es sollten nur 2 Nächte werden und damit ein nicht allzu anstrengender Törn.
Letzten Samstag sind wir mit dem Bus nach Funchal gefahren. Die Busreise selbst war schon ein Abenteuer, die Straßen sind hier recht eng, aber die Busfahrer scheinen ihre Strecke ganz gut zu kennen und so fahren sie so schnell wie es eben geht! Wir sind aber gut in Funchal angekommen, leider war es ein bisschen regnerisch, die Wolken hingen in den Bergen und immer wieder gab es leichten Regen. Trotzdem war es schön Funchal zu sehen. Wir sind ein bisschen durch die Stadt geschlendert und sind dann am Abend wieder zurück gefahren, mit dem Bus dauert das immerhin ca. 1,5 h. Am Sonntag sind wir hier direkt an den Strand des Resorts gegangen, wir waren dort bereits mal an einem regnerischen Tag und haben den Pool gesehen, der direkt ans Meer gebaut ist und daher auch bei Flut vom Meerwasser gespeist wird, ziemlich cool. Als wir uns dann am Sonntag einen Platz gesucht haben (es war nur ca. 6 andere Leute da), kam auch recht schnell ein Angestellter des Hotels und hat gefragt ob wir vom Hotel sind, wir haben verneint und gesagt, dass wir aus der Marina sind. Tja, und deshalb muss man eigentlich für den Pool bezahlen, d.h. auch dafür, dass man sich dort aufhält. Ausnahmsweise durften wir aber bleiben… Übrigens gibt es hier im Resort auch eine Kirche, sogar mit einer Tiefgarage darunter und einem Klo daneben! 🙂
Am Montag haben wir die Wanderung direkt hinter dem Resort gemacht, für alle, die auch mal herkommen wollen, diese Route hat die Bezeichnung PR8 und führt durch die Hügel am Ostende der Insel. Die Route ist gut besucht, vor allem Deutsche scheinen die Wanderwege kräftig zu benutzen. Die Landschaft ist sehr karg zwischen diesen Hügeln, es wachsen nur trockene Gräser und distelartige Gewächse. Man hat immer einen tollen Blick aufs Meer. Morgen machen wir dann noch eine Wanderung an den Levadas (den Wasserläufen) entlang und am Donnerstag nutzen wir den kostenlosen Shuttle-Service nach Machico zum Supermarkt und decken uns für die nächsten Tage ein. Und dann können wir hoffentlich am Wochenende zu den Kanaren aufbrechen!
Impressionen aus Madeira
Zuerst noch ein paar Bilder von unserer Fahrt nach Porto Santo:
Mittlerweile sind wir auf der Hauptinsel Madeira angekommen. Wir liegen etwa 10 sm vor Funchal in der Marina Quinta do Lorde, das ist eine Art Resort mit Appartements und Hotels, alles ist sehr schön hergerichtet und ordentlich, aber eben auch sehr klein, sodass es hier keinen kleinen Supermarkt oder ähnliches gibt, aber in der Bar wird morgens frisches Brot verkauft. Der Ankerplatz in Porto Santo war wirklich ein Traum, so haben wir die Zeit genutzt um uns einfach mal auszuruhen und ein bisschen die Insel zu erkunden. Am kilometerlangen Strand entlang zu laufen ist einfach nur toll. Da unsere Wassertanks dann wirklich mal leer waren, wir haben sie für die Überfahrt nur halbvoll gemacht, um nicht zu schwer zu sein, daher waren unsere Wasservorräte schon begrenzt als wir angekommen sind, mussten wir mal wieder in eine Marina fahren und haben uns für die Quinta da Lorde Marina auf Madeira entschieden. Hier bekommen wir dank TransOcean Mitgliedschaft 30% Rabatt, außerdem ist es wirklich sehr nett, wir liegen direkt vor einem riesigen Felsen. Hier ist es sehr ruhig, abgesehen von den Flugzeugen, die des Öfteren dicht über uns fliegen. Heute Nacht hat der Wind allerdings etwas zugelegt, bis dahin hatten wir eigentlich kaum Wind und jetzt ist es auch hier im Hafen nicht mehr ganz so ruhig und wir bewegen uns ziemlich in den Festmachern.
Hanna und Nikke von der „Calimera“ aus Finnland haben wie wir den Ankerplatz auf Porto Santo vorgestern verlassen. Gestern sind wir dann gemeinsam mit einem Mietwagen auf Erkundungstour gegangen. Die Insel ist ganz anders als Porto Santo. Hier ist alles grün! Die verschiedensten Pflanzen und Blumen sind überall zu finden. Außerdem verändert sich die Vegetation, um so mehr man noch oben fährt. Wir sind auf den höchsten Berg der Insel gefahren, den Pico Ruivo, dieser ist ca. 1800 m hoch! Oben angekommen bot sich uns ein traumhafter Blick, zwar waren die umliegenden Berge in Wolken gehüllt, aber diese waren in ständiger Bewegung, sodass sich das Bild minütlich änderte. Ich werde noch einige Bilder hochladen, zu beschreiben was wir gesehen haben, ist ziemlich schwierig. Madeira ist bekannt für seine vielen Wandermöglichkeiten. Es gibt sehr viele gut ausgeschilderte Wanderwege mit befestigen Wegen. So auch direkt auf dem Pico Ruivo. Dieser Weg ist momentan nicht auf der ganzen Strecke begehbar, da es einen Erdrutsch gegeben hat, aber das erste Stück konnte man problemlos entlang gehen. Teilweise war der Weg ziemlich schmal und auch steil und links und rechts ging es weit nach unten, aber es war ein tolles Erlebnis! Unterwegs sind wir noch in einem Restaurant auf vielleicht 1500 m eingekehrt und haben gut und günstig gegessen. Die Abfahrt vom Berg bot wieder ein ganz anderes Bild, da wir auf der Nordseite der Insel zurück gefahren sind, auch hier war die Vegetation wieder eine andere und wir konnten viele Bananenpflanzen sehen, sowie auch Apfelbäume und Weinreben. Ein kleines Stückchen sind wir dann noch entlang der „Levadas“ gelaufen, dies sind künstliche Wasserläufe, die sich auf ganz Madeira erstrecken. Sie bringen das Wasser aus dem regenreichen Norden in den regenarmen Süden. Entlang dieser Kanäle gibt es sehr viele Wanderwege. Dort wo wir waren fühlt man sich dann plötzlich wie im Dschungel, alles ist sehr üppig bewachsen und die Luftfeuchtigkeit ist höher als noch auf dem Berg. Leider sind diese keine Rundwege, sodass wir auf Grund unseres Mietwagens keinen ganz entlang laufen konnten, aber das wollen wir noch nachholen. Über die ganze Insel erstreckt sich ein Busnetz, dann können wir zu einem Startpunkt fahren und von einem anderen Punkt wieder zurück fahren. Wir haben dann noch einen Abstecher in einen großen Supermarkt im Nachbarort Machico gemacht und waren dann am Abend wieder zu hause. Es war ein wunderschöner Tag! Danke Hanna und Nikke, dass ihr uns mitgenommen habt!
Heute nutzen wir das Internet im Hafen, um den Blog wieder upzudaten, schließlich haben wir viele neue Bilder! Außerdem nutzen wir es aus, dass wir „Landstrom“ haben, so können wir endlich mal wieder den Staubsauger bemühen.
Außerdem wollen wir uns weiter mit unserer weiteren Reiseplanung befassen. Als nächstes wollen wir auf die kanarischen Inseln fahren. Wahrscheinlich wird es Teneriffa werden, da es windtechnisch gesehen am günstigsten liegt und auch die kürzeste Distanz zu Madeira aufweist. Danach geht es evt. nach Gomera und dann noch nach El Hiero. Auf den Kanaren werden wir dann ziemlich Vorräte bunkern, auch Trinkwasser, denn auf den kapverdischen Inseln ist Wasser rar und auch die Qualität entspricht nicht unseren Standards. Touristen wird empfohlen das Wasser nicht zu trinken, die Einheimischen tun dies sehr wohl, aber wir Touristen vertragen das nicht so gut…
Ankerplatz Porto Santo
Wir sind auf Porto Santo angekommen! Und es ist wunderschön hier! Aber von Anfang an: Am Tag vor unserer Abfahrt waren wir noch in der tollen Brandung am Strand von Oeiras baden! Das tat nochmal richtig gut, sich vor der längeren Fahrt ohne viel Bewegung richtig austoben zu können! Am Samstag 05.10. sind wir dann zum Tankstellenanleger gefahren, um nochmal ein bisschen Diesel zu bunkern, falls es zu wenig Wind haben sollte. Davor mussten wir aber noch unseren 10tägigen Aufenthalt in der Marina bezahlen. Zum ersten Mal war die Marina wirklich absolut unnachgiebig. Was uns in unserem Fall ziemlich viel Geld gekostet hat. Wir haben den doppelten Preis bezahlt wie ein Monoschiff der gleichen Länge, damit haben wir pro qm mehr als 1 € bezahlt, alle anderen Schiffe bezahlen zwischen 0,50-0,70 €. Es war keinerlei Entgegenkommen vorhanden, unsere geringe Breite wurde ignoriert und wir hatten den geforderten Preis zu bezahlen. Ab dem 01.10. hat die low season begonnen, dann waren wenigstens die letzten Tage etwas „billiger“, alles in allem haben wir pro Nacht so viel bezahlt wie noch nie, so viel wie ein ca. 50 Fuß langes Schiff zu bezahlen hat (wir haben ja „nur“ 34 Fuß). Naja, wir waren ja froh bei dem schlechten Wetter in der Marina zu sein, nun war das eben ein teures Vergnügen… Gegen 14:00 Uhr MESZ sind wir dann los gefahren, die „Spica“ ist kurz vor uns gestartet. Wir haben sofort die Segel gesetzt, viel Wind hatte es nicht, aber wir sind mit am Wind Kurs so gut voran gekommen, dass wir die Motoren ausmachen konnten. Im Laufe des Tages kam der Wind dann immer achterlicher, sodass wir am späten Abend raumschots segeln konnten, auch wehte der Wind etwas stärker, sodass wir das erste Reff ins Großsegel gemacht haben. Die „Spica“ haben wir dann in der Nacht aus den Augen verloren, weil sie etwas schneller war. Ohne Reff wären wir auch etwas schneller gewesen, aber wir haben gemerkt, dass Felix bei einer Böe dann ziemlich in den Wind fahren will und der Autopilot ziemlich arbeiten muss, um ihn wieder auf Kurs zu bringen. Das ist alles gar kein Problem, aber mit dem Reff sind wir einfach besser gerade ausgefahren und dadurch lag Felix einfach ruhiger. Das Meer war eigentlich gar nicht so unruhig, aber die Wellen kamen nicht nur aus einer Richtung, sondern mal von der Seite und mal von hinten, so war es schon ein ziemliches Gewackel. Die Nacht hat früh begonnen, gegen 21:00 MESZ ist es stockdunkel und das bleibt dann auch bis morgens nach 08:00 MESZ so. Ich war unterwegs eigentlich die ganze Zeit etwas seekrank, im Nachhinein fand ich es nicht so schlimm, aber der Gang zur Toilette war doch immer ein Kampf und danach war ich froh wieder schnell nach draußen zu kommen. Wir haben unterwegs keine feste Wacheinteilung gehabt, sondern der der müde war hat geschlafen. Das ging eigentlich ganz gut, aber auf Grund dessen, dass es mir nicht immer ganz so gut ging, hat Sven mich dann doch etwas länger schlafen lassen als sich selbst. Gegessen und getrunken haben wir unterwegs auch, allerdings recht einseitig. Ich wäre nicht in der Lage gewesen etwas „Richtiges“ zu kochen, da ich mich nicht solange in der Küche aufhalten konnte und Sven war es auch nicht danach in der Küche zu stehen und etwas zu kochen. Auch hatten wir keinen Appetit auf eine richtige Mahlzeit. So gab es recht oft Suppe (Instantsuppe mit Mi-Nudeln), da sie schnell zubereitet war und etwas Kraft gegeben hat. Außerdem haben wir unterwegs Fertigpizza gemacht. Auf Brot hatten wir komischerweise nicht so viel Lust. Ab und zu gab es dann noch eine Banane oder einen Apfel. Die erste Nacht verlief unkompliziert, wir haben die ganze Zeit 2-3 andere Segelschiffe in sicherer Entfernung gesehen. Ein paar Frachtschiffe waren auch unterwegs, diese wurden aber rechtzeitig durch ihr AIS-Signal angekündigt und so mussten wir glücklicherweise nie den Kurs ändern. Der Sonntag brachte weiterhin konstanten Wind, es waren so ca. 4-5 Windstärken und so belief sich unser erstes Etmal auf 145,5 sm, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 6,1 Knoten entspricht. Allerdings muss man dazu sagen, dass wir davon 28,5 sm durch die mitlaufende Strömung „geschenkt“ bekommen haben. Aus eigener Kraft haben wir also eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,9 Knoten erreicht, mit gerefftem Groß und teilweise auch gerefftem Vorsegel. Damit waren wir recht zufrieden. So verging der Sonntag, ohne dass wir an der Segelstellung von Samstagabend etwas verändert haben. Natürlich haben wir am Vorsegel etwas „rumgezupft“, es mal dichter geholt oder wieder raus gelassen, wobei es hauptsächlich darum ging, dass das Vorsegel möglichst nicht schlägt, da es ja durch das Großsegel auf diesem Kurs quasi im Windschatten ist. Wir konnten unseren geplanten Kurs sehr gut einhalten und haben den Kurs nur insgesamt zweimal geändert und sind für 1-2 Stunden mit Schmetterling-Besegelung gefahren. Das Groß blieb dabei aber immer auf der Backbord-Seite. Unser zweites Etmal am Montag belief sich auf 134 sm, d.h. 5,6 Knoten im Schnitt. Am Montag haben wir dann ein bisschen gerechnet und es war klar, dass wir entweder an Geschwindigkeit zulegen müssen, und zwar so, dass wir weit über 6 Knoten laufen, um noch am Dienstagabend bei Tageslicht anzukommen, oder dass wir die Fahrt etwas drosseln müssen, um am Mittwochmorgen bei Tageseinbruch anzukommen. Wir haben uns dann fürs Reffen entschieden und haben das Vorsegel komplett weggerollt und sind dann immer noch gut voran gekommen. Am Mittwoch gegen 03:00 MESZ konnte man bereits Porto Santo erkennen. Als erstes wurde nicht das Leuchtfeuer am östlichen Ende von Porto Santo (eigentlich ist das die Ilheu de Cima, diese ist aber einfach nur ein Berg sehr nahe an Porto Santo) sichtbar, sondern die Landbeleuchtung und die Abstrahlung der Insel in den Himmel. Die Insel kam immer näher und auch das Leuchtfeuer wurde sichtbar. Es war ein toller Anblick, nach fast 500 sm wieder Land zu sehen. Leider hat der Sonnenaufgang dann ziemlich auf sich warten gelassen, sodass wir mit der Einfahrt in der Bucht etwas warten mussten. So sind wir ein bisschen weiter gefahren, als wir hätten müssen, haben ganz langsam das Großsegel geborgen und sind mit so wenig Gas wie möglich Richtung Hafen gefahren. Auf Licht haben wir deswegen gewartet, weil wir Angst davor hatten, ein Fischernetz oder eine Mooring zu erwischen. Im Nachhinein liegen hier weder Netze noch Moorings, d.h. wir hätten auch mitten in der Nacht in die Bucht einfahren können. Wir sind dann zunächst in das Hafenbecken gefahren. Die Marina war absolut voll und so haben wir bei anderen Yachten im Hafenbecken direkt vor den Stegen der Marina geankert. Es kam dann ein Motorboot aus der Marina, und uns wurde gesagt, dass wir hier nicht bleiben können, weil die Fähre von Funchal den Platz zum Wenden bräuchte. Eigentlich wollte der Mann dann wieder kommen, aber er kam nicht und der Platz war auch nicht gerade gut, sodass wir dann doch wieder raus aus dem Hafenbecken gefahren sind und direkt daneben vor dem Strand bei ein paar anderen Yachten geankert haben. Hier ist es ca. 7 m tief und es ist so klar, dass man den Anker auf dem feinen hellen Sandboden sehen kann. Der Mittwoch verging dann relativ schnell mit etwas Aufräumen und sauber machen (das Schiff und uns 🙂 ), etwas schlafen und essen. Die „Spica“ ist auch gut angekommen und so haben wir am Abend gemeinsam darauf angestoßen. Alles in allem war die Überfahrt sehr gelungen. Wir hatten idealen Wind, wir konnten die gesamte Strecke segeln und hätten wir die Ankunft in der Dunkelheit ignoriert, hätten wir auch ein paar Stunden früher ankommen können. Felix hat absolut alles richtig gemacht und ist sehr gut gesegelt. Wir sind mit dem Schlaf- und Wachrhythmus relativ gut klar gekommen. Doch leider ging es mir nicht richtig gut, ich hoffe das wird noch besser bei nächsten längeren Törns, sodass ich dann auch in der Lage bin mehr zu machen als nur wach zu sein oder zu schlafen, z.B. an Lesen war nicht zu denken. Sven konnte während der Überfahrt lesen, aber wie gesagt war uns beiden nach nicht viel zumute. Wir fühlten uns durch die ständigen Bewegungen recht träge und haben nur das Nötigste erledigt. Geangelt haben wir unterwegs nicht, weil wir den Fisch unterwegs gar nicht hätten essen wollen und auch keinen Nerv dazu hatten, den Fisch anzulanden und auszunehmen.
Wir haben uns aber wieder gut erholt, haben aber auch in den letzten Tagen sehr viel geschlafen. Im Meer zu baden ist ein Traum, da das Wasser nun endlich nicht mehr so kalt ist! Es sind 23-25°C und wie gesagt ist es so unglaublich klar. Am Grund ist weit und breit nur traumhafter Sand zu sehen und Quallen scheint es keine zu geben! Was für ein Unterschied zum portugiesischen Festland! Auch die Erscheinung der Insel ist völlig anders als das was wir bisher gesehen haben. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und sehr karg bewachsen. Hier wächst nur was nicht viel benötigt. So hat uns der Anblick der Insel bei der Einfahrt ein Gefühl vermittelt, dass wir wirklich ganz woanders sind. Einen kleinen Spaziergang haben wir in den Ort gemacht, es ist hier alles recht überschaubar, heute Abend werden wir dann mit Christiana und Norbert von der „Spica“ essen gehen. Wann wir die Insel verlassen, wissen wir noch nicht. Wir müssen uns natürlich wieder nach dem Wetter richten und entscheiden, ob wir die Hauptinsel Madeira mit dem eigenen Schiff anlaufen wollen oder mit der Fähre die 40 sm zurücklegen, da z.B. Funchal für Yachten kaum Ankermöglichkeiten bietet und die Marina auch teurer ist als hier. Aber noch genießen wir das Nichtstun und die Zeit uns zu erholen und den herrlichen Sandstrand und außerdem wollen wir die Insel noch weiter erkunden und evt. auch noch einen der Berge „besteigen“, aber einen genauen Plan gibt es momentan noch nicht, wir sind ja schließlich im Urlaub!
Eigentlich wollten wir von unterwegs öfter die Homepage per Funk aktualisieren, aber leider hat sich das als nicht ganz so einfach heraus gestellt. Sven hatte in der Nacht Wache und ich habe geschlafen als ich plötzlich durch andere Bewegungen und Geräusche aufwache und sehe, dass wir keine Fahrt mehr machen und Sven am Steuer steht. Da es stockfinster war und das Schiff plötzlich den Kurs geändert hat, dachten wir dass der Wind sich gedreht haben muss. Sofort haben wir den Autopiloten ausgeschaltet, haben das Vorsegel geborgen und haben von Hand gesteuert und hatten dann auch schnell wieder einen stabilen Kurs. Dann war auch klar, dass der Wind sich keineswegs verändert hat, sondern dass das Senden der Nachricht an unsere Homepage per Kurzwelle unseren elektrischen Kompass total durcheinander gebracht hatte, so hat dieser gedacht Südwesten ist plötzlich im Norden und hat den Kurs geändert. In Zukunft müssen wir also, um den Blog von unterwegs zu aktualisieren oder ein Gribfile über Kurzwelle abzurufen von Hand steuern. Und da unsere Antenne und die „Erde“ am Schiff noch nicht optimal sind, dauert das eine ziemlich lange Zeit in der wir von Hand steuern müssten und deswegen gab es vorerst per Kurzwelle keine weiteren Aktualisierungen. Sven ist aber schon dabei das zu verbessern, sodass die Zeit des Selbststeuerns kürzer wird und wir in Zukunft auch wieder von unterwegs bloggen können.
Angekommen!
Heute morgen gegen 09:00 MESZ sind wir auf Porto Santo angekommen. Wir haben schon seit über einem Tag die Segelfläche relativ klein gehalten, um nicht ganz so schnell zu sein, damit wir heute morgen bei Tageslicht ankommen konnten.
Wir liegen hier nun in der Ankerbucht vor der Marina mit ein paar anderen Yachten. Das Wasser hat fast 25 Grad und ist so klar, dass wir unseren Anker auf dem Sandboden sehen können. Jetzt genießen wir den Sonnenuntergang bei leichtem Wind und ruhigem Meer. Heute Nacht schlafen wir dann bestimmt wie die Murmeltiere. Mal schauen ob wir noch irgendwie Internet finden, dann werden wir auch bald ausführlicher von unserer Überfahrt berichten.
verspätetes update von unterwegs, es scheint ein Problem mit der Übermittlung per Funk gegeben zu haben
Sonntag, 6.10.13, unterwegs Richtung Madeira, Position 36.37,6 N, 12.03,3 W. Wir kommen gut voran und haben gestern ein Etmal von 145 sm über Grund erreicht (entspricht einem Schnitt von 6,1 kn, durchs Wasser war es etwas weniger, da wir Strömung mit uns hatten). Wind gibts ausreichend (4-5 Bft., in Böen 6, aus NE, etwas mehr wie vorhergesagt). Das Meer ist leider sehr kabbelig, durch die neue Wetterlage hat sich eine Kreuzsee ausgebildet, uns schüttelts ordentlich durch, jedoch verglichen mit den anderen Yachten, denen wir unterwegs begegnen, ist das eher weniger schlimm… Unser Autopilot, der Gustl, steuert prima und wir müssen uns „nur“ um die Segel kümmern (und uns gut festhalten), d.h. ein bis zweimal am Tag reffen und ggf. wieder ausreffen. Freuen uns schon auf unsere Ankunft, Sabine rechnet mehrmals pro Tag aus, wann das sein könnte, je nach erreichter Geschwindigkeit, wahrscheinlich am Mittwoch. Wir freuen uns schon!
Endlich kann es weiter gehen!
Morgen fahren wir weiter! Der Wind wird heute Nacht endlich die Richtung ändern und kommt dann aus Norden. Wir wollen dann irgendwann zur Mittagszeit losfahren, denn der Wind bläst leider nur bis Donnerstag aus nördlicher Richtung. Sollten wir aber einen Schnitt von 5 Knoten halten können, dann kommen wir am Mittwoch Nachmittag an. Wir hoffen, dass es ein paar Knoten mehr Wind hat als die Vorhersage sagt. Denn vorhergesagt sind nur 8-15 Knoten, da wären schon 5 Knoten mehr eine große Unterstützung. In den letzten Tagen hat es weiter viel geregnet, aber seit gestern lässt sich die Sonne wieder blicken und die Wolken lösen sich langsam aber sicher auf. Mit Regen haben wir in den nächsten Tagen nicht zu rechnen. Heute gehen wir nochmal einkaufen und bringen Felix auf Vordermann, wenn man solange im Hafen ist, dann bleiben schon ein paar Dinge liegen, die wir unterwegs so nicht liegen lassen können. Morgen werden wir dann nochmal etwas Diesel tanken, sodass wir bei Flaute etwas nachhelfen können. So haben wir heute und morgen noch ein paar Dinge zu erledigen und können dann ganz entspannt aufbrechen. Unser Ziel ist die Insel Porto Santo, dort wollen wir in die Marina. Auch Christiane und Norbert von der Spica wollen dort hin, so haben wir gestern Abend bei Rotwein natürlich auch über das Wetter philosophiert. Auch sie haben kein Schiff, das mit 20 Knoten übers Wasser fegt, so werden wir ähnlich lange brauchen und uns auf Porto Santo wieder sehen.
Drückt uns die Daumen, dass es genug Wind hat, dass unser „dicker“ Felix gut voran kommt!
Regen!
Regen, Regen, Regen!! Es will einfach nicht mehr aufhören! Der Wind hat etwas nachgelassen, d.h. die letzte Nacht war nicht ganz so heulend, doch jetzt geht es wieder los und wir haben hier bis zu 20 Knoten in der Marina. Das gute ist, dass wir durch den Dauerregen sehen können, wo unsere Fenster undicht sind, d.h. wo es ein paar Tropfen reindrückt. Heute haben wir in einer kleinen Regenpause ein Fenster außen komplett neu abgedichtet, so langsam haben wir alle Undichtigkeiten im Griff! Ansonsten halten wir uns zurzeit viel im Schiff aus, lesen und schauen auch mal Fernsehen, wir haben hier eine recht gute Internetverbindung, immerhin etwas. Und über den Brötchenservice freuen wir uns wirklich, so müssen wir morgens das Schiff nicht verlassen, um frische Brötchen zu besorgen! Wir wissen immer noch nicht, wann wir die Marina verlassen können, das Meer ist immer noch recht aufgewühlt und so wird es wohl auch am Ankerplatz aussehen, und das wollen wir uns zusammen mit dem Dauerregen nicht antun. Dafür scheint wirklich endlich ein Wetterfenster für die Überfahrt nach Madeira in Sicht zu kommen. Nächste Woche Sonntag siehts gar nicht so schlecht aus, aber weiter können wir mit dem Wetter noch nicht schauen, aber wenn es sich bis dahin weiter so ausbildet, wie wir auf den Grib-Files (diese können wir aus dem Internet schnell herunterladen und wir können uns mit einem speziellen Programm die Windrichtung und Stärke, sowie Regen anzeigen lassen) sehen können, dann kann es in einer guten Woche los gehen!
Leider wieder in der Marina
Wir sind mal wieder in einer Marina 🙁 Am Ankerplatz ist es immer ungemütlicher geworden. Gestern Morgen war es dann wirklich sehr sehr ungemütlich, weil der Wind momentan ja leider aus südlicher Richtung kommt, was uns an einer Weiterfahrt hindert und zudem auch heißt, dass die Bucht von Cascais nicht mehr so gemütlich ist, sie ist nach Süden hin offen. Als wir dann aufgestanden sind, mussten wir außerdem feststellen, dass unser schwedischer Nachbar sehr nahe war! Aus einem uns unerklärlichem Grund hat sich dieses Schiff selten so bewegt wie alle anderen, oftmals stand er um 180° gedreht zu allen anderen Schiffen! Das war uns dann doch zu nah, sodass wir die Maschinen angeworfen haben um erst mal etwas Platz zu gewinnen. Mittlerweile waren auch einschließlich uns nur noch 4 Yachten in der Ankerbucht. Als wir am Sonntag angekommen sind, sah das ja noch ganz anders aus, da waren es bestimmt 30 Yachten, nach und nach sind aber alle geflüchtet. Wir haben den Wetterbericht auch verfolgt und haben uns auf eine ungemütliche Nacht von Donnerstag auf Freitag eingestellt, aber dass es schon am Mittwoch früh so ungemütlich wird, hätten wir nicht gedacht. Wir haben dann beschlossen in die ca. 5 sm entfernte Oeiras Marina zu gehen, laut Reeds ist sie nicht gerade ein Schnäppchen, aber immer noch um einiges billiger als Cascais. Außerdem hatten wir noch einen 20% Gutschein aus der Douro Marina in Porto und so habe ich damit gerechnet, dass es hier nicht allzu teuer wird und außerdem wollen wir ja nur so kurz wie möglich hier im Hafen bleiben. Im Office wurde ich dann aber ziemlich überrascht. Für eine Nacht sollen wir hier 52,89 € bezahlen (zum Glück bekommen wir darauf noch 20% Rabatt!). Das ist wirklich das teuerste was wir bisher erlebt haben. Ich habe mich dann auch ganz nett mit der jungen Dame unterhalten, warum es denn hier so teuer sei, denn schließlich haben wir fast die ganze europäische Küste bis hierher abgesegelt und nicht einmal war es so teuer. Ich habe sie gefragt was hier so besonders sei, dass man so einen Preis ansetzt. Die Antwort lautete: First of all, our service… Aha, alles klar, Service. Nur was habe ich von solch einem Service? Beim Anlegen hat uns niemand geholfen, nachdem wir selbst recht lange nach einem freien Platz Ausschau gehalten haben, kam irgendwann mal jemand und hat ein Schlauchboot für uns entfernt und gesagt wir können dort hin gehen, angelegt haben wir dann alleine. Nicht dass wir dabei Hilfe gebraucht hätten, aber welchen Service hätte ich denn sonst noch zu erwarten? Hier gibt es zwar auch einen Brötchen Service, aber mal ganz ehrlich, die Brötchen kosten nicht mal 1 € und der Mensch, der hier auf jedes Schiff läuft um die Brötchen zu verteilen braucht keine Stunde und bekommt dafür wahrscheinlich nicht mal 10 €, wahrscheinlich muss das die Putzfrau noch zusätzlich zu ihrem Job machen. Und dafür über 50 €?? Bisher hat noch niemand unser Schiff geputzt oder uns Schirmchen-Drinks gebracht, also immer noch die Frage, was denn noch für ein Service? Naja, wir können nichts anders machen, als das so hinzunehmen. Es bleibt das Gefühl, dass es so aussieht, als würde Portugal ausnutzen, dass man einfach so gut wie jeden Hafen anlaufen muss, wenn man keine Nachfahrten machen will, hier hat man kaum Ausweichmöglichkeiten. Wir könnten natürlich eine Marina weiterfahren, dabei würden wir wahrscheinlich 5 Liter Diesel verbrauchen und wir würden aber nur 5 € Hafengebühren sparen, weil wir für die nächste Marina keinen 20% Gutschein haben, also bleiben wir eben hier und ignorieren die Gedanken an unseren Abreisetag, denn da ist auch Zahltag…
Wann wir die Marina verlassen können, können wir leider noch nicht sagen, es ist ein Tief nach dem anderen im Anmarsch, zieht über den Nordatlantik und kommt dann bei uns an und bringt auch Regen mit. Ein bisschen gefangen ist man dann schon, aber wir wollen die Zeit sinnvoll nutzen. Sven arbeitet heute an der Elektrik für die Maschinen, da die Backbord-Maschine nicht immer gleich starten will, weil der Spannungsabfall über die lange Strecke (die Starterbatterie ist auf der Steuerbord-Seite und das Kabel ist dann eben mind. 5 m lang) zu hoch ist. Es wäre natürlich besser, wenn auch die Backbord-Maschinen augenblicklich anspringen würde. Außerdem haben wir bereits am Ankerplatz das Dach über dem Steuerstand etwas verschönert. Dieses wurde früher mal von innen gestrichen und diese Farbe bröckelte nun ab, das haben wir nun alles abgeschliffen und jetzt fallen uns keine weißen Krümel mehr auf den Kopf :-). Wir haben Stauräume neu befüllt und uns einen Wasserkocher angeschafft. Diesen können wir zurzeit nur bei Landstrom benutzen, aber schon das wird eine Menge Gas sparen, so dass sich der Wasserkocher wohl in einem Monat schon amortisiert hat. Und wenn der nächste Besuch kommt, haben wir auch einen stärkeren Wechselrichter, der momentan noch bei meinen Eltern ist, dann können wir den Wasserkocher auch am Ankerplatz betreiben. Außerdem denken wir auf Dauer über die Anschaffung eines Brotbackautomaten nach. Strom haben wir durch unsere Solarpanels ja wirklich genug, vor allem zur Mittagszeit, es dauert zwar seine Zeit bis das Brot fertig ist, aber dafür verbrauchen wir auch keinerlei Gas, aber das hat noch Zeit, solange wir noch so günstig Brot kaufen können wir hier, macht das noch keinen Sinn.
Hier in der Nähe gibt es außerdem einen schönen Strand und da es momentan so windet, gibt es dort auch eine tolle Brandung, da wollen wir uns auch noch die Wellen stürzen. Und wenn die Zeit es dann noch zulässt machen wir vielleicht doch noch einen Ausflug nach Sintra, um uns das „Pena National Palace“ anzuschauen.