Angekommen auf Guadeloupe, Pointe a Pitre, nach 40 sm hart am Wind Segeln. Schiff, Mannschaft und Badegäste wohlauf!
Portsmouth – Indian River Tour
Am Dienstag sind wir von Roseau in Richtung Portsmouth im Nordwesten der Insel aufgebrochen. Wie erwartet wehte zunächst nur schwacher Wind, sodass wir nicht segeln konnten. Doch nach ein paar Meilen nahm der Wind zu, sodass wir das Vorsegel nutzen konnten, zunächst unterstützt durch den Motor, dann allein. So kamen wir gut voran und brauchten für die 19 Meilen etwa vier Stunden. In die Prince Rupert Bay ging es dann wieder unter Motor. In der Bucht gibt es eine Besonderheit: Eine Boje, an der man Frischwasser beziehen kann! Für eine Pauschale von 50 EC $ kann man dort Wasser tanken, so viel man möchte. So füllten wir die Tanks und alle Kanister auf und spritzen das Schiff noch ab und befreiten Blue Felix vom Salzwasser.
Dann haben wir einen schönen Ankerplatz ausgesucht und ankern mit Blick auf Strand und Palmen. Es hat hier ein paar Strandbars und auch wieder Internet. Hier kann man außerdem schon ganz wunderbar schnorcheln, das Wasser ist sehr klar. Allerdings gibt es hier an unserem Ankerplatz nicht wahnsinnig viel zu sehen. Unter uns ist Sand mit Gras. Ab und zu kommt eine Seeschlange vorbei und vom Schiff aus haben wir auch schon Schildkröten gesehen. Dennoch fühlt es sich schon ganz anders an, als vor Roseau.Gestern Morgen hat uns „Boudha“ abgeholt für eine Tour in den Indian River. Wir fuhren zur Flussmündung, wo wir kurz stoppten, um an der nahegelegenen Tankstelle die Site Passes zu kaufen (5 US $ pro Person). Von da an ging es langsamer weiter: Im Indian River darf zum Schutz der Pflanzen seit 20 Jahren nur noch gerudert werden. An den Flussufern wachsen viele mangrovenartige Bäume, genannt „Bwa Mang“. Boudha hat uns viel erklärt und uns an den Sandbänken rechts und links die verschiedenen Krabbenarten gezeigt. Auch haben wir viele Vögel gesehen, unter anderem auch den Sisserou-Papagei, der nur auf Dominica vorkommt.
In einem Nebenarm steht noch die Hütte der Calypso aus Fluch der Karibik, die laut Boudha von Schulkindern instandgehalten wird. Boudha erzählte außerdem, dass er beim Dreh geholfen hat und unter anderem mit Johnny Depp ein paar mal nach Guadeloupe ist, zum Entspannen während der Drehzeit. Obs stimmt? Keine Ahnung…
Den Fluss kann man ca. 1,5 km befahren, dort wartet eine schöne Buschbar. Wir hatten Boudha schon beim Losfahren gesagt, dass wir gern am Ende der Bootstour noch ein Stück laufen würden, da ich gelesen hatte, dass es dort eine Plantage gibt. Boudha war dafür der perfekte Begleiter. Er lief mit uns den Trail durch die Plantage und zeigte und erklärte die verschiedenen dort angebauten Pflanzen. Neben vielen Kräutern, deren Blätter zum Teil ganz anders aussehen als bei uns, waren das vor allem Früchte. Auf dem Rückweg bekam jeder ein Stück Zuckerrohr zum drauf herum kauen. Auch gab Boudha uns eine Kakaofrucht mit, die wir jetzt auf dem Schiff noch fertig reifen lassen. Zurück bei der Buschbar faltete Boudha uns Frauen noch Grashhüpfer aus einer Grasart. Natürlich konnten wir es uns nicht entgehen lassen, den angepriesenen „Dynamite Punch“ zu probieren. Ein Rumpunsch, der es in sich hat. Genau das richtige Getränk für 11:00 Uhr vormittags!
Insgesamt war es eine sehr interessante, empfehlenswerte Tour, die 40 EC $ pro Person kostete. Unbedingt fragen, ob man bei der Buschbar noch den Weg durch die Plantage machen kann, das bieten die Tourguides nicht von selbst an.
Am Abend gab es dann tatsächlich noch das vielgerühmte Barbecue der Portsmouth Indian River Tour Guide Association. Das findet normalerweise sonntags, manchmal auch mittwochs statt. Die Tour Guides bereiten ein Barbecue für alle Yachties zu. Für 50 EC $ pro Person gibt es Fisch und Chicken vom Grill, Salat, Reis und Rumpunsch soviel man trinken kann, nach dem Essen spielt ein DJ und es wird getanzt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Vorher stimmten wir uns auf dem Schiff mit „Soca Power“ ein, dem absoluten Lieblingslied des Captains. Da es hier kaum noch im Radio läuft, hat Sven es kurzerhand heruntergeladen. Einfach fénomenal!
Das Barbecue war richtig lecker, der Rumpunsch in erster Linie süss und süffig. Nach dem Essen wurden die Tische beiseite geschoben, die Tanzfläche war freigegeben und so schwangen wir eifrig das Tanzbein.
Heute haben wir einen relativ faulen Tag verbracht. Die Jungs wollten eigentlich mit Boudha angeln gehen, das hat dann aber doch nicht geklappt. So vertrieben wir uns die Zeit mit lesen, schnorcheln, Brot backen, Logge vom Bewuchs befreien und Blog schreiben. Sabine ist zu einem in der Seekarte markierten Wrack geschwommen, das sich allerdings als LKW-Wrack herausstellte. Trotzdem war es interessant, da dort viele Fische schwammen. Außerdem haben wir erneut das Wetter geprüft und werden voraussichtlich doch schon morgen nach Guadeloupe segeln. Wenn es klappt wie geplant, segeln wir direkt nach Point-a-Pitre, was eine Strecke von 40 Meilen bedeutet. Das bedeutet frühe Abfahrt!
Blue Felix Ressort: fénomenal!
Obwohl wir nur mit halbem Gepäck und nur einem Teil der Mitbringsel auf Dominica landeten, durften wir an Bord anheuern. So kommt ihr nun in den Genuss eines Gastbeitrags!
Schon unsere Fahrt vom Melville Hall Airport im Nordosten der Insel mit dem Taxi nach Roseau war eine Sightseeing-Tour. Über eine Stunde Fahrt durch Regenwald, über unzählige Flüsse. Unser Taxifahrer hielt an Frischwasserquellen und View Points und erklärte im Vorbeifahren Flora, Fauna und Geografie der Insel.
In Roseau angekommen kam auch schon der Shuttle-Service der Blue Felix an die Anlegestelle. Die Chefs persönlich nahmen uns herzlich in Empfang! Gemeinsam mit dem Gepäck ging es zu unserem „Ocean-Ressort“ für die nächsten zwei Wochen. Schon am ersten Abend wurden wir verwöhnt mit Anchor-Shiner, wunderschönem Sonnenuntergang und Erfrischungsbad im wohl größten Pool der Welt (mit Whirlpool-Funktion für Geübte!). Schnell lebten wir uns ein und gewöhnten uns an das (am ersten Nachmittag nicht immer ganz sanfte) Schaukeln.
Die letzten drei Tage haben wir nun mit Ausflügen im Süden der Insel verbracht. Dominica ist wirklich ein Naturparadies. Die Vulkaninsel ist voller Regenwald, hat unzählige Wasserfälle, Flüsse, Bäche und heiße Quellen.
Am Samstag haben wir uns vom Taxi zu den Soufrière Sulphur Springs (10 EC $ pro Person) fahren lassen. Vom „Marine Center“ in Roseau führte die Fahrt an der Küste entlang, durch ein paar bunte Fischerdörfer bis nach Soufrière. Oberhalb im Dorf führt eine Straße links ab, Richtung Sulphur Springs. Vom großen Parkplatz am Ende sind wir auf einem schmalen Dschungelpfad losgelaufen. Schnell kamen wir das erste Mal an den rötlich gefärbten Bach der schweflig roch. Neben dem Fluss sind wir weiter auf dem Pfad, immer den Hang hinauf gelaufen. Der Reiseführer hatte von 30 Minuten Fußweg bis zur Quelle gesprochen. Doch auch nach etwa einer Stunde war von einer Quelle nichts zu sehen, sodass wir umkehrten. Auch ein weiterer Abstecher auf einen abzweigenden Pfad führte nicht zum Ziel. Dafür aber über ein stark schweflig riechendes Geröllfeld mit gelblichem Gestein. Am Parkplatz unten stellten wir fest, dass wir einen Teil von Segment 2 des Waitukubuli National Trail gelaufen waren. Die Pools zum Baden im Schwefelwasser waren direkt hinter dem Parkplatz zu finden… Ein Pool ist direkt unten beim Parkplatz, ein Pfad in den Wald führt zu ein paar weiteren Becken. Dort sitzt man gemütlich mit Blick durch die Bäume. Natürlich stürzten wir uns nach unserer kleinen Wanderung ins kühle, äh, warme Nass.
Zu Fuß ging es auf der Straße zurück nach Soufriére, wo wir trotz fortgeschrittener Uhrzeit (17:00 Uhr) einen Bus nach Roseau fanden (4 EC $ pro Person). Während wir warteten, stimmte die lokale Bevölkerung sich auf den Samstagabend ein. An der Kreuzung, an der wir warteten, gab es zwei Bars, die vermutlich den ganzen Ort mit Musik beschallten. Das gab uns immerhin die Gelegenheit, die Wartezeit mit einem Bierchen zu verkürzen.
Champagne Reef
Für Sonntag hatten wir mit unserem Taxifahrer von Samstag abgemacht, dass er uns um eins abholt, um uns zum Champagne Reef zu fahren. Dort tritt unter Wasser heißes Wasser aus, das in unzähligen kleinen Bläschen aufsteigt. Wie Champagner eben. Die Schnorchel-Ausrüstung eingepackt fuhren wir voller Vorfreude los. Mit unserem Fahrer Gilbert vereinbarten wir, dass er uns drei Stunden später wieder abholt (50 EC $ hin und zurück für uns vier). Kaum war er weg, erfuhren wir, dass die See heute zu rau zum Schnorcheln ist. Hm. Wir liefen dennoch runter ans Meer, wo neben zwei kleinen Flecken grauschwarzem Sand nur Steine waren.
Zum Baden und Schnorcheln war es definitiv nichts. Alternativprogramm: Leguan-Watching und Zeitmagazin-Rätsel-Lösen auf der Waterfront Terrace oberhalb des Meers. Einer der Leguane legte noch eine schöne Kopfnicker-Show hin und lenkte uns so sehr vom Rätsel ab, dass wir es nur zu ¾ gelöst haben. Sonst hätten wir es natürlich komplett geschafft!
Schade natürlich, dass wir die Bubbles nicht anschauen konnten. Aber Sabine und Sven werden das auf ihrem Rückweg Richtung hoffentlich noch nachholen können.
Island Tour mit Eddie? Nein, mit Gilbert!
Für heute war eigentlich eine Inseltour mit Eddie geplant, einem Fahrer, der Sabine und Sven schon am Donnerstag angesprochen hatte. Wir hatten ihm am Samstag noch auf die Mailbox gesprochen und ihn gebeten, uns doch am Montagmorgen um 9:00 Uhr abzuholen. Leider war dann von Eddie nichts zu sehen. Zum Glück hatten wir mit Gilbert, unserem Taxifahrer vom Samstag schon vereinbart, dass wir uns bei ihm melden, falls Eddie nicht auftaucht. Also wurde Gilbert zu unserem Begleiter – welch Glücksgriff! Schnell waren wir uns einig über die Tour-Stopps und fuhren los. Für die Attraktionen im Morne Trois Pitons Nationalpark muss eine Eintrittsgebühr gezahlt werden. Pro Site sind das 5 US $, günstiger ist ein Wochenpass für 12 US $, mit dem innerhalb einer Woche alle Attraktionen beliebig oft besucht werden können.
Als erstes fuhren wir zu den Emerald Pools. Schon auf der Fahrt von der Küste ins Hinterland wurde die Luft immer kühler und feuchter, die Vegetation um uns herum grüner und grüner. Die schmale Straße windet sich in Serpentinen den Hang hinauf, hinter jeder Kurve wartet eine neue Aussicht auf die Küste, die grün bewachsenen Hügel und Berge und die meist in Wolken gehüllten Gipfel. Angekommen genehmigten wir uns erst mal ein zweites Frühstück, während die Cruise Ship-Touris sofort losstürmten. Gut, dass wir das „liming“ zwischenzeitlich auch schon ganz gut drauf haben. Denn das Rumsitzen hat sich gelohnt: So entgingen wir einem ordentlichen Regenschauer. Der Weg führte dann vom Besucherzentrum in ca. 15 Minuten durch den Regenwald zum Emerald Pool. Abseits vom Pfad ist der Regenwald so dicht, dass man nur mit Machete durchkäme. Alle Bäume sind bewachsen mit Moos oder haben Schmarotzer, die ihre Luftwurzeln um den Stamm schlingen. Der Emerald (=Smaragd) Pool ist ein schöner Pool am Fuß eines kleinen Wasserfalls. Nach der Hitze an der Küste ist die Luft im Regenwald eine willkommene Abwechslung. Das Wasser ist klar und so frisch, dass nur die Füße baden wollten. Man kann aber dafür noch hinter den Wasserfall klettern. Auf dem Rückweg zum Besucherzentrum gibt es zwei Lookouts, einer mit Aussicht über die grünen Hügel der Insel. Vom zweiten aus sieht man durch eine Lücke bis auf den Atlantik.
Vom Emerald Pool ging es weiter zum Freshwater Lake, einem der Frischwasser-Seen der Insel. Die Straße dorthin war abenteuerlich: Schmal, sehr kurvig und an einigen Stellen extrem steil, bis zu 25% – Use Low Gear Now! Der See liegt auf über 800 m.ü.d.M. und dementsprechend kühl ist es dort oben. Gilbert zeigte uns schon auf der Fahrt und oben ein großes Rohr, in dem Wasser aus dem Freshwater und Boeri Lake Richtung Tal fließt. Dort wird es in einem Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung genutzt. Am See ist die Vegetation wieder ganz anders, keine großen Bäume mehr, dafür mehr Büsche und Sträucher, unter anderem ein Nadelstrauch, der aussieht wie eine Koralle. Weiß jemand, was das ist?
Unser nächster Stopp waren die Trafalgar Falls: Zwei parallele Wasserfälle, die, den bewaldeten Berghängen entspringen. An den Fuß der Wasserfälle kamen wir nicht ganz heran. Das wäre eine etwas gefährliche Kletterei über die riesigen Felsen im Flussbett gewesen. Unterhalb der Wasserfälle hat es aber mehrere Pools mit warmem Wasser, perfekt für ein entspannendes Bad! Wir fühlten uns wie beim Thermalbad-Besuch. In einem der Becken gab es sogar eine Kaskade für die perfekte Nackenmassage. Herrlich! Und wie das so ist nach dem Baden hatten wir einen Mordshunger. Gilbert versprach Abhilfe und checkte in einem kurzen Telefonat unseren späten Lunch ab.
Davor gab es noch einen Mini-Zwischenstopp bei den Wotton Waven Sulphur Springs: Zwei Schwefelquellen, in denen grauer Schlamm blubbert, natürlich wieder mit dem obligatorischen Duft nach faulen Eiern.
Zum Essen brachte Gilbert uns zu Joan in ihrem „Le Petit Paradis“ im kleinen Dorf von Wotton Waven. Joan bietet neben ihrem Restaurant auch ein paar kleine Apartments an, sicher eine schön ruhige Unterkunft, so mitten im Regenwald. Das Essen war dann auch hervorragend, ein karibischer Teller mit Fisch, Bananen, Linsen und Salat mit Wassermelonen-Stückchen. Die perfekte Stärkung nach den vielen Eindrücken und dem Thermalbadbesuch.
Auf dem Rückweg in Richtung Roseau fuhr Gilbert uns noch durch den Botanischen Garten von Roseau, ein schönes Plätzchen oberhalb der Stadt. Neben dem botanischen Garten liegt der Friedhof, laut Gilbert auf Dominica „Underground Hotel“ genannt…
Von dort ging es noch zu einem Lookout oberhalb Roseaus. Auf dem Weg dorthin konnten wir auch die Ankerbucht und den dicken Felix sehen! Oben hatten wir dann einen tollen Blick auf die Stadt und auf das gerade auslaufende Kreuzfahrtschiff. Ein toller Abschluss für einen tollen Ausflug!
Wieder an der Anlegestelle angekommen mussten wir nur noch Eis besorgen. Damit gönnten wir uns dann einen wohlverdienten Anchor-Shiner, nach portugiesischem Spezialrezept. Achtung, macht süchtig!
//WL2K Position Report
Time: 2015/03/24 20:21:16
Latitude: 15-34.92N
Longitude: 061-27.75W
Comment: angekommen in portsmouth, prince rupert bay.
//WL2K Tres chaud!
Kaum zu glauben, aber in Martinique haben wir nun das erste Mal in der Karibik wieder die Möglichkeit unsere Wäsche mit heißem Wasser zu waschen. Aus uns nicht bekannten Gründen wird nämlich auf allen anderen Inseln mit kaltem Wasser, dafür mit 5mal so viel Waschmittel und Bleiche gewaschen. Nicht so auf Martinique. In Fort de France haben wir keinen Waschsalon gefunden, dafür gibt es in St. Pierre zwei und so konnte endlich mal wieder die Wäsche bei 95°C gewaschen werden, tres chaud!
Die Fahrt nach St. Pierre war wie erwartet unter Maschine, da wir nahezu gar keinen Wind hatten. Etwas doof war, dass wir plötzlich eine Strömung von über 1 kt gegen uns hatten. Als wir St. Pierre zu Fuß besucht haben, haben wir den Ankerplatz als recht gemütlich empfunden. Als wir nun allerdings mit dem Schiff angekommen sind, standen alle Yachten falsch rum, d.h. mit dem Heck zum Land. Das Problem in St. Pierre ist der steil abfallende Grund, der das Ankern nicht gerade leicht macht. Außerdem liegen einige große Wracks auf dem Meeresboden, die bei dem Vulkanausbruch gesunken sind. Wir haben dann doch noch einen Platz gefunden, haben aber am nächsten Tage nochmal ungeankert, da wir doch recht nah an den anderen Yachten lagen. Beieindruckend in St. Pierre ist das hohe Verkehrsaufkommen, das sich täglich durch die schmalen Sträßchen hangelt. Eigentlich ist in St. Pierre immer Stau.
Am 19.03. haben wir uns dann auf nach Dominica gemacht. Die ersten Meilen in Lee von Martinique mussten wir motoren und haben dann leider festgestellt, dass unsere Steuerbordmaschine zu wenig Kühlwasser bekommt, die Leitung war wohl verstopft. Da das Meer sehr ruhig war und wir immer eine sofort einsatzbereite Maschine wollen, haben wir die schon gesetzten Segel geborgen und Sven ist tauchen gegangen, um evt. etwas an der Wasseransaugung sehen zu können. Doch es war wohl schon kräftig in den Schlauch hineingezogen worden. Draraufhin haben wir einen weiteren Schlauch an die Kühlwasserleitung angeschlossen und mit der Luftpumpe kräftig nach außen gepumpt. Daraufhin war die Leitung glücklicherweise wieder frei und wir konnten weiter fahren. Die restliche Fahrt nach Dominica konnten wir segeln und das ausnahmsweise mal bei 17-22 kt und wenig Welle. So hatten wir mit 50 bis 60 Grad zum Wind Dominica bald erreicht. Die Ankerbucht vor Roseau hat uns auf den ersten Blick nicht umgehauen, denn es gibt hier ausnahmsweise mal keinen Sandstrand, außerdem ist ankern auch nahezu unmöglich, da auch hier der Grund sehr schnell abfällt und so haben wir uns von Marcus abfangen lassen und sind an eine Mooring nahe an der Stadt vom Dominica Marine Center. Nun liegen wir nicht weit weg vom Land, aber auf über 30 m Wassertiefe. Aber wir wussten ja bereits vorher, dass Dominica nicht berühmt ist für ihre wunderschönen Ankerplätze, sondern für ihr ?Innenleben?. Anscheinend gibt es 365 Flüsse, für jeden Tag des Jahres einen. Am Freitag haben wir dann Mareike und Sven an Bord begrüßt, leider nur mit halbem Gepäck, das hat die Airline unterwegs verbummelt. So gibt es für uns leider nicht so viele Geschenke und Captain Sven teilt nun seinen Kleiderschrank mit Badegast Sven und so haben sie nun nicht nur den gleichen Namen, sondern sehen auch noch gleich aus. In den nächsten Tagen wollen wir uns Dominica anschauen, mal sehen was wir da alles erleben werden.
//WL2K Position Report
Time: 2015/03/19 21:51:18
Latitude: 14-44.57N
Longitude: 061-10.65W
Comment: Angekommen in Roseau an einer Mooring. Feierabend!
//WL2K Position Report
Time: 2015/03/17 20:32:02
Latitude: 14-44.57N
Longitude: 061-10.65W
Comment: vor anker in st. pierre. ankerplatz ziemlich rolly, aber wir blreiben ja nicht lange.
Feels like Europe!
Am 11. 03. machten wir uns auf nach Fort de France. Der Wind kam dabei immer aus unterschiedlichen Richtungen, doch meistens von vorne und das gesetzte Großsegel holten wir schnell ein, da es bei umlaufenden Winden von 30 Knoten nicht ganz so brauchbar ist. Der Ankerplatz befindet sich direkt vor dem Fort de France und die Mauer schützt den Ankerplatz vor allzu viel Schwell und Wind. Schon das Ankommen in Grand Anse d’Arlet war für uns ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleicht zu den bisher gesehen Inseln. Keine Boatboys, die einen schon Meilen vorher abfangen und versuchen Moorings, Ausflüge, Obst, Gemüse oder Fisch an den Segler zu bringen. Außerdem gibt es plötzlich kaum noch Charterschiffe um uns herum und die französische Flagge am Heck sieht man nun wieder öfter. Fort de France war dazu nochmal eine Steigerung. Der Dingisteg fühlt sich europäisch an, viele Ringe zum Festmachen und Anschließen und Leitern, um an Land zu kommen. Schon bei den ersten Schritten an Land war klar, dies ist nicht die Karibik, wie wir sie bisher kennen. Frankreich lässt sich dieses Überseedepartement ganz schön was kosten, was man an den angelegten Parks, den vielen Sitzgelegenheiten, den Straßen und deren Beleuchtung und vielen anderen kleinen Dingen sehen kann, die einem bei einem direkten Besuch aus Europa nach Martinique gar nicht auffallen würden. Die Stadt selbst ist sehr geschäftig, zumindest tagsüber, nach 16:00 Uhr wird es dann immer ruhiger und am Abend trifft man kaum noch offene Geschäfte oder Bars und Menschen schon gleich gar nicht. Uns gefällt es hier nach der langen Zeit fern ab von Europa ganz gut. Auch schön ist mal wieder in der Menschenmenge etwas unterzugehen und nicht alle 2 Minuten angequatscht zu werden.
Der Einfluss auf die Abschaffung der Sklaverei von Victor Schoelcher ist allgegenwertig. Es gibt einen Stadtteil, der nach ihm benannt ist, so wie Straßen, verschiedene Denkmäler und auch die berühmte Bibliothek Schoelcher. Diese wurde bei der Weltausstellung in Paris 1889 gemeinsam mit dem Eiffelturm ausgestellt, dort abgebaut und nach Martinique verschifft, um hier wieder aufgebaut zu werden. Allerdings sind die Fakten hierzu nicht ganz klar, doch gesichert ist, dass das Metallskelett, das der Optik des Eiffelturms sehr ähnelt, nach Martinique verschifft wurde.
So gerne die Einheimischen Victor Schoelcher für sein Tun bewundern und verehren, so gibt es auch ein Denkmal für die Kaiserin Joséphine de Beauharnais, die Ehefrau von Napoleon Bonaparte. Sie wurde auf Martinique geboren, ihre Eltern betrieben eine Zuckerrohrplantage, die dort anfallenden Arbeiten wurden von Sklaven verrichtet. Nach der französischen Revolution wurde die Sklaverei aufgehoben, doch Joséphine schaffte es, Napoleon davon zu überzeugen, die Sklaverei 1802 wieder einzuführen, da die Plantage ihrer Eltern ohne Sklavenarbeit nicht betrieben werden konnte. Victor Schoelcher schaffte es dann 1848 die Sklaverei endgültig abzuschaffen. Man kann sich also vorstellen, dass man hier nicht gut auf Josephine zu sprechen ist und so kam es in den 90er Jahren zu einem Anschlag auf das Museum in der ehemaligen Zuckerrohrplantage ihrer Eltern. Außerdem wurde ihre Statue geköpft. Die Wiederanbringung des Kopfes durch die französische Regierung hielt nicht lange an und so kann man heute die Statue nur noch ohne Kopf betrachten, mit Blutflecken auf ihrem Oberkörper.
Eigentlich wollten wir uns einen Mietwagen nehmen, um ein bisschen in die Berge von Martinique zu fahren. Allerdings stellte sich das als sehr komplizierte Sache heraus. In Fort de France selbst gibt es nicht viele Autovermietungen und alle konnten uns so kurzfristig kein Auto verleihen. Da es aber kleine Mini-Busse gibt (Taxi Collective), haben wir uns mit diesem auf den Weg nach St. Pierre im Nordwesten der Insel gemacht. Bus fahren ist hier allerdings sehr teuer, schließlich kostet das Benzin nicht mehr wie auf anderen Inseln um die 0,70 € sondern nimmt wieder europäische Ausmaße an. Ausgestiegen sind wir in Le Cabret, um uns die Rumdestillerie Neisson anzuschauen. Unserem Reiseführer zu folge stellt diese Destillerie den besten Rum der ganzen Welt her. Die Anlage ist sehr gepflegt und man kann kostenlos das gesamte Gelände erkunden. Der Weg beginnt zwischen den Zuckerrohrfeldern. Die Destillerie Neisson verwendet nur selbst gepressten Zuckerrohrsaft und importiert keine Melasse. Leider sind alle Informationstafeln nur auf Französisch und von der Produktion kann man nicht jeden Schritt sehen. Trotzdem hatten wir den typischen Geruch in der Nase und haben uns gemeinsam die Produktionsschritte mit unserem „hervorragenden“ französisch erklärt. Gemeinsam konnten Alex und ich dann doch einiges verstehen und unseren nur „Latein-sprechenden“ Männern erklären. Von Le Cabret haben wir uns auf den Weg nach St. Pierre gemacht und wollten in einen Bus einsteigen, um nicht die gesamt Strecke von mehreren Kilometern laufen zu müssen. Doch leider kam kein Bus und so sind wir die gesamte Strecke gelaufen. Hätten wir nicht gewusst, dass wir uns in der Karibik befinden, so hätte man glauben können wir sind am Mittelmeer. Martinique fühlt sich irgendwie nicht karibisch an. Der Weg an sich war eigentlich ganz schön, doch leider ging es immer sehr nah an der viel befahrenen Straße entlang. Überraschend viele LKWs sind hier unterwegs, aber die ganzen europäischen Leckereien müssen auf der Insel mit ihren zahlreichen Carrefour und HyperU Supermärkten ja verteilt werden. Außerdem kann man auch am Schilderwald erkennen, dass Frankreich die Finger im Spiel hat, plötzlich gibt es überall „Parken Verboten“ Schilder und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die schlechten Straßen auf den von uns bisher gesehen Inseln erfordern kein Speedlimit, die Straße selbst bestimmt die Geschwindigkeit.
St. Pierre ist ein netter kleiner Ort, der auch eher an ein kleines Dorf am Mittelmeer erinnert. Früher galt St. Pierre als das Klein-Paris der Karibik und war Hauptstadt von Martinique. Doch mit dem Vulkanausbruch des Montagne Pelée 1902 war die führende Rolle von St. Pierre jäh beendet. Die gesamte Stadt wurde durch den Ausbruch zerstört und an die 30000 Menschen verloren ihr Leben. Unterschiedlichen Quellen zu Folge gab es 1-3 Überlebende, wovon einer garantiert überlebt hat. Er war zur Zeit des Ausbruchs auf Grund von Trunkenheit in Polizeigewahrsam und hat in seinem dicken Steingefängnis den Ausbruch unbeschadet überstanden (ggf. hatte er einen Kater). Heute ist St. Pierre nicht mehr die Hauptstadt von Martinique, diesen Part hat Fort de France übernommen. Allerdings ist St. Pierre ein sehr beliebtes Touristenziel und bietet unter anderem einen langen schönen Sandstrand.
In St. Pierre haben Alex und ich uns auf Französisch nach dem Abfahrtsort unseres Busses informiert. Zu dieser Zeit war es ca. 4 Uhr Nachmittags und die Antwort der Einheimischen ließ uns befürchten, dass heute gar kein Bus mehr fährt. Als dann nach gefühltem unendlich langem Warten doch ein Bus auftauchte, mussten wir für den Busfahrer ziemlich verzweifelt ausgesehen haben, weswegen wir auch etwas belächelt wurden. Egal, Hauptsache zurück nach Hause. Am nächsten Tag haben wir versucht am Busbahnhof von Fort de France zu erfragen ob es auch einen Bus quer über die Insel gibt. Zwar sind die Fahrten an der Küste ganz schön, aber das Straßennetz ist hier so gut ausgebaut, dass man eigentlich immer auf einer Art Highway fährt und wir hatten mehr Lust auf eine Serpentinenfahrt in die Berge. Doch wie es scheint, fahren die Busse nur auf diesen großen Straßen und so nahmen wir den Bus nach Basse-Pointe. Wir könnten jetzt natürlich sagen, dass der Besuch von Basse-Pointe Pflicht ist, wenn man Martinique besucht, aber eigentlich gibt es dort nicht viel zu sehen und zu tun und so standen wir kurze Zeit später wieder an der Straße und hofften auf einen Bus, der uns zurück nach Fort de France bringt, dieser kam dann glücklicherweise auch. Zurück in Fort de France sind wir mit der kleinen Fähre auf die andere Seite der Bucht gefahren. Wir wollten in Trois Islet aussteigen und mehrfache Nachfrage brachte uns auf die wohl richtige Fähre. Doch auch hier bewiesen wir kein glückliches Händchen und so sind wir einfach auf die andere Seite gefahren und wieder zurück. Tja, Freitag der 13. verschonte uns auch auf Martinique nicht. Der letzte gemeinsame Abend verging mit leckerem Essen wieder mal viel zu schnell und der Zeitpunkt des Abschieds nahte schneller als und lieb war. Am Samstag früh morgens haben wir Alex und Felix zur Fähre nach Dominica begleitet und dann hieß es Abschied nehmen.
Wir haben nun noch etwas auf- und umgeräumt, da wir noch einige Leckereien in Martinique gekauft haben. Am Dienstag werden wir in den Norden von Martinique nach St. Pierre aufbrechen und von dort weiter nach Dominica segeln, wo wir am Freitag Mareike und Sven erwarten.
//WL2K Position Report
Time: 2015/03/12 12:46:18
Latitude: 14-35.94N
Longitude: 061-04.08W
Comment: gestern angekommen in fort de france. schon allen käse im supermarkt leergekauft!
Und wie der dicke Felix segelt!
In der Rodney Bay auf St. Lucia sind wir gemeinsam mit Alex und Felix am 09.03. Anker auf gegangen. Bis wir ausklariert (was 30 EC und ein paar Nerven gekostet hat), Diesel, Benzin und Wasser getankt haben sind auch 2 Stunden vergangen und so konnte es gegen 10:00 Uhr dann los nach Martinique gehen. Das Großsegel hatten wir wieder (wie fast immer) im zweiten Reff und das Vorsegel so gerefft, dass es ähnlich groß war wie das Großsegel und dann ging die Rauschefahrt los. Die Welle im Kanal zwischen St. Lucia und Martinique hatte es in sich und manchmal kamen schon ganz schön große Wellen angerauscht. Der Wind blies mit 18-25 kt in Böen ging es auch mal an die 30 kt. Unser dicker Felix hatte es eilig nach Martinique zu kommen und so sind wir mit 6-7 kt dahin gerauscht. Durch die „hohe“ Geschwindigkeit konnten uns die Wellen auch nicht so viel anhaben und wir wurden nicht ausgebremst. Trotz dass die eine oder andere Welle das Schiff gut mit Salzwasser abgespült hat, blieben wir in der Plicht doch weitestgehend trocken. Ostwind war vorhergesagt und glücklicherweise war es dann tatsächlich auch Ostwind. Dennoch sind wir mit 65-80 Grad zum Wind gesegelt. Bei einem Kartenkurs von ca. 340 Grad und einer Windrichtung von 90 Grad würde sich in der Theorie ein Kurs von 110 Grad zum Wind ergeben, doch dank der immer vorherrschenden Westströmung und der Abdrift eines Segelschiffes ist es am Ende dann doch ein Amwindkurs geworden. Bei Nordostwind wäre die direkte Linie nach Martinique für uns nicht segelbar gewesen. Als wir in der Abdeckung von Martinique waren, wurde auch die Welle ruhiger und wir hatten dennoch genug Wind, um direkt in die Bucht von Grand Anse d’Arlet zu segeln. Wir waren sehr dankbar, dass wir so lange segeln konnten, denn an der Küste von Martinique schwimmen überall kleine Plastikflaschen an der Wasseroberfläche, die jeweils eine Reuse markieren. Eigentlich sollte ja nichts passieren, wenn man über so etwas drüber fährt, aber mit laufender Maschine wollen wir das natürlich nicht ausprobieren und so waren wir alle vier damit beschäftigt nach Flaschen Ausschau zu halten. Die Bucht von Grand Anse d’Arlet ist recht groß und viele Schiffe liegen vor Anker oder hängen an einer (wohl kostenlosen) Mooring. Wir haben uns einen schönen Ankerplatz auf 3 m relativ nah am Strand gesucht und konnten direkt ums Schiff traumhaft schnorcheln, das Wasser war glasklar. Den nächsten Tag verbrachten wir mit Schnorcheln und plötzlich war es schon wieder Abend, die Zeit vergeht zu viert einfach viel zu schnell! In einer Strandbar genehmigten wir uns noch einen Sundowner, um zurück auf dem Schiff handgeschabte Kässpätzle zu genießen, wie dahoim!