News aus Martinique

Heute ein etwas kritischer Artikel, wir wollen auch einmal die andere Seite der türkisblauen, sandigen, karibischen Medaille aufzeigen. Dazu muss man natürlich auch sagen, dass wir nicht alle über einen Kamm scheren wollen, wie in allen Bereichen gibt es Solche und Solche, heute geht es also um Solche.

Manchmal kann man sich einfach nur über die Einstellung anderer Segler wundern. Zum einen, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Über das Caribbean Safety and Security Net sind wir informiert über Unfälle/Diebstähle etc., die in der Karibik stattfinden. Man macht sich dann natürlich Gedanken über die eigene Sicherheit. Das Netzwerk informiert über die Art und Umstände des Ereignisses. In einigen Fällen wurde es den Dieben durch offene Luken und Fenster leicht gemacht. Es scheint für einige Segler eine Selbstverständlichkeit zu sein bei Abwesenheit oder nachts das Schiff sperrangelweit offen zu lassen und davon auszugehen, dass schon niemand diese Situation ausnutzt. Doch kann man es den manchmal sehr armen Einheimischen verübeln, dann „zuzugreifen“? Nicht, dass wir die Diebstähle dann gut heißen, aber wundern braucht man sich da auch nicht mehr. Bevor es auf große Fahrt ging, hatte man sich noch vorgenommen selbst offen zu sein für alles, was die kommende Reise zu bieten hat. Aber muss das denn auch gleichzeitig heißen, dass das Schiff auch offen (für alle) sein muss? Während dieser Überlegungen im heimischen Wohnzimmer war die Wohnungstür vermutlich abgeschlossen.

Ähnliches gilt für Dingis. Sie sind unsere Landverbindung und damit enorm wichtig für uns Segler. So wichtig wie in unserem früheren Leben bspw. das Auto/Motorrad/Fahrrad, ohne das man nirgendwo hinkommt. Genauso für das Auto/Motorrad/Fahrrad hat man vor dem Kauf des Dingis Kataloge gewälzt, Informationen eingeholt und hoffte darauf ein Schnäppchen zu machen und gleichzeitig ein Dingi für die Ewigkeit zu haben, das allen Ansprüchen genügt. Doch kaum hat man das mehrere tausend Euro teure gute Stück aufgepumpt und den nicht minder teuren Motor montiert, ist es für viele völlig selbstverständlich das Dingi beim Landgang nicht anzuschließen und auch nachts nur an einem „Schnürsenkel“ ans Schiff zu hängen. Wird schon keiner klauen. Die Frage ist, ob am ursprünglichen Wohnort genauso unachtsam mit dem liebgewonnenen Vehikel umgegangen wurde. Wohl eher nicht. Ein Dingidiebstahl ist ärgerlich, aber zumindest können Vorkehrungen getroffen werden, um die Chancen eines Diebstahls zu verringern und der finanzielle Einsatz dafür ist im Vergleich zum Wert des Dingis vernachlässigbar.

Der zweite Grund sich über manche Segler zu wundern, ist der Zustand ihres Schiffes. Mit manchen Schiffen würden wir „Spießer“ nicht mal den Hafen verlassen. Leider geht der desaströse Zustand solcher Yachten auch manchmal auf Kosten von anderen Seglern. Zu guter Seemannschaft gehört ja nun auch, andere nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Wenn man sich allerdings mit nicht funktionierenden Segeln, einem kaputten Dieselmotor, einem nicht funktionierenden Außenborder für das nicht mehr vorhanden Dingi und ohne Ankerkette (d.h. nur Anker mit Leine) mitten in ein enges Ankerfeld legt, so wie hier kürzlich geschehen, dann hört der Spaß für uns auf. Hier am Ankerplatz waren vielleicht 3 kt Wind und dennoch ging die Yacht auf Drift, man konnte ihr zu schauen wie sie cm für cm nach hinten in eine brandneue 50 ft Yacht hineinrutschte. Die Crew der großen Yacht befand sich zu der Zeit an Land. Die Crew der driftenden Yacht hat sich angeschaut was passiert, aber getan wurde nichts. Den einen Fender, den man versucht hat zu verwenden, hätte man auch gleich ins Meer werfen können, er war nämlich komplett ohne Luft und kaputt.

Da ich zu der Zeit allein an Bord war (siehe nächster Artikel), blieb mir nichts anderes übrig als unsere Fender klar zu machen, falls die Yacht in uns driften sollte. Eine schweizer Yacht erbarmte sich dann die Yacht abzuschleppen und so ankerten sie wieder an ihrem alten Platz, doch weiterhin ohne Kette, es war also klar, dass das höchstens eine Stunde gut geht, bis sie in der nächsten Yacht landen (diesmal standen meine Chancen nicht schlecht getroffen zu werden). Mit dem Dingi bin ich dann zu ihnen gefahren und habe nach dem Problem gefragt. Die Kommunikation war nicht ganz so einfach, da auf der Yacht französisch und spanisch gesprochen wurde. Doch verstanden habe ich, dass eigentlich alles an diesem Schiff kaputt ist und sie gerade aus Venezuela kommen und dort wohl auch wieder hinwollen. Ich informierte sie über Yachthäfen in der Nähe, wo sie problemlos Schlepphilfe bekommen hätten. Doch sie hatten es nicht eilig aus dem engen Ankerfeld weg zu kommen. Mit einem mehr als manövrierunfähigen, driftenden Boot in einem engen Ankerfeld hätte ich wahrscheinlich 10 Herzinfarkte und weitere 20 Nervenzusammenbrüche erlitten.

Nachdem nun also die Yacht diesmal fast auf uns gedriftet ist, sind sie doch noch Anker aufgegangen und haben ihre defekte Rollanlage fürs Vorsegel bemüht und sind recht knapp an einigen Yachten hinaus gesegelt. Wir hoffen, sie kommen nicht so schnell wieder, denn vermutlich bleibt die Yacht in diesem Zustand, geht ja auch so…

Hier crasht die manövrierunfähige Yacht in die brandneue Yacht

Hier crasht die manövrierunfähige Yacht in die brandneue Yacht

Die Royal Clipper ist für einige Tage auf dem Trockendock in Martinique, bevor sir zur Atlantiküberquerung aufbricht

Die Royal Clipper ist für einige Tage auf dem Trockendock in Martinique, bevor sir zur Atlantiküberquerung aufbricht

Die Royal Clipper verlässt Martinique, um in Barbados Passagiere aufzunehmen. Nun ist sie auf dem Weg ins Mittelmeer. Die Saison für Kreuzfahrtschiffe in der Karibik ist schon seit ein paar Wochen vorbei

Die Royal Clipper verlässt Martinique, um in Barbados Passagiere aufzunehmen. Nun ist sie auf dem Weg ins Mittelmeer. Die Saison für Kreuzfahrtschiffe in der Karibik ist schon seit ein paar Wochen vorbei

Was für eine süße Katze auf dem Nachbarschiff

Was für eine süße Katze auf dem Nachbarschiff

Kratzbaum, ob das dem Segel gefällt?

Kratzbaum, ob das dem Segel gefällt?

Wieder in Fort de France

Die Fahrt von Roseau / Dominica nach Martinique / St. Pierre war sehr angenehm. Die See im Kanal war außergewöhnlich ruhig und der Wind hat die 20 kn dieses Mal nicht überschritten. Allerdings gilt das nicht für die ca. 5 sm langen Etappen direkt beim Verlassen der Inselabdeckung bzw. beim Erreichen der Abdeckung der neuen Insel. Dort verdichtet sich der Wind und eine starke Welle, teilweise auch eine Kreuzsee baut sich durch den Düseneffekt auf. So haben uns in diesen Zonen dann auch knappe 30 kn zügig vorangetrieben. Duch die immer stehende Westströmung sind außerdem die Passagen zwischen den Inseln nordwärts wie auch südwärts bei nahezu gleicher Windrichtung (Nordostpassat, manchmal auch ostdrehend) immer Amwind-Kurse. Auf dieser Überfahrt haben wir unseren ersten großen Wal gesehen und auch Blasen gehört. Der Riese war ca. 4 Bootslängen von uns entfernt und ist gerade abgetaucht, als wir ihn ausgemacht hatten. Für ein Foto hat es so leider nicht mehr gereicht. Kurz darauf hat uns dann noch eine kleine Delphinschule besucht und uns ein paar Meilen lang begleitet und sind dabei wie immer wie irre zwischen unseren Rümpfen durchgeschossen. Das finden die offensichtlich richtig klasse. Wir auch! Angekommen in St. Pierre haben wir unseren Ankerplatz vom letzten Mal bald wieder gefunden und sind erneut direkt vor dem Strand auf 5 m Wassertiefe gelegen. Da es hier eine Waschmaschine im Waschsalon gibt, die auch mit heißem Wasser wäscht, hat Sabine zwei Waschtage in Folge eingelegt. Ich habe in der Zeit die Kühlwasserzufuhr unseres Steuerbordsaildrives frei bekommen, da hatte sich einiges an Muschelkalk und Seepocken festgesetzt und so die Wasserzufuhr sehr beeinträchtigt. Nach einigen Tauchgängen, bewaffnet mit allerhand Gerät zum Freikratzen, bekommt unsere Steuerbordmaschine jetzt wieder genügend Seewasser zur Kühlung. Dann ging es unter Maschine die ca. 12 sm nach Fort de France. Der Wind kam natürlich (wie auch schon bei der Fahrt in die umgekehrte Richtung) direkt von vorne, sodass an Segeln nicht zu denken war. Angekommen in Fort de France haben wir natürlich gleich den Leaderprice gestürmt und unsere arg geschrumpften Käsevorräte wieder aufgefrischt. Hier bleiben wir nun eine Weile, da die Wettervorhersage nichts Gutes für die kommende Woche verspricht. Es braut sich auf Höhe der Bermudas gerade ordentlich was zusammen. Da zieht ein Tief nach dem anderen Richtung Europa und die dabei entstehenden Wirbel ziehen den Nordostpassat nach oben. Daher hat es hier nahezu keinen Wind, und den dann auch aus Südost. Wir denken besonders an unseren Freund Thomas mit seiner Enya, der wohl gerade mitten drin sein dürfte, da er vor ein paar Tagen Richtung Azoren aufgebrochen ist.

Heute sind wir mit dem Bus ins Industriegebiet gefahren und haben den Baumarkt um 2 Meter Ankerkette für unser Dinghi erleichtert. Die brauchen wir besonders hier als Kettenvorlauf für den Heckanker, da es sonst unser Dinghi immer unter den Dingisteg zieht. Das ist gestern Abend unserem Nachbarn zum Verhängnis geworden, sein Dinghi hatte sich unter dem Dingisteg bei auflaufender Tide so verkeilt gehabt, dass jemand die Luft ablassen musste, sonst wäre es mit den Wellenbewegungen binnen kürzester Zeit zerstört gewesen. Die Busfahrt ging über die örtliche Autobahn, auf der es wie auch schon beim letzten Mal, als wir hier waren, ziemlich Stau hatte. Es sind hier auf Martinique wohl mehr Autos pro Person zugelassen, als in allen anderen französischen Departements. Und das merkt man auch.

Portsmouth, unser Bootsnachbar wird bei der Ankunft von mehreren Boatboys belagert, so wie jede andere ankommende Yacht auch

Portsmouth, unser Bootsnachbar wird bei der Ankunft von mehreren Boatboys belagert, so wie jede andere ankommende Yacht auch

Lastwagenwrack in der Ankerbucht von Portsmouth

Lastwagenwrack in der Ankerbucht von Portsmouth

Die Schwester von "Dori"?

Die Schwester von „Dori“?

Kleine Kugelfische schwimmen um das Wrack

Kleine Kugelfische schwimmen um das Wrack

In Portsmouth sind die Sonnenuntergänge einfach einmalig!

In Portsmouth sind die Sonnenuntergänge einfach einmalig!

Endlich Delphine!

Endlich Delphine!

am Strand von St. Pierre

am Strand von St. Pierre

am Strand von St. Pierre

am Strand von St. Pierre

Selbst gefangener Barracuda auf dem Weg von Portsmouth nach Roseau

Selbst gefangener Barracuda auf dem Weg von Portsmouth nach Roseau

 

//WL2K Barracuda!

Die Meeresgötter meinten es heute an unserem zweijährigem Jubiläum gut mit uns. Auf der recht angenehmen, ruhigen Fahrt nach Roseau sahen wir zum ersten Mal Delphine in der Karibik. In Europa und auch auf den Kanaren haben wir viele Delfine gesehen, doch seit wir auf der anderen Seite des Atlantiks sind, haben sich die schönen Tiere rar gemacht. Und kaum waren die Delfine wieder verschwunden, signalisierte das schnelle Abspulen der Angelrolle, dass wir einen Fisch am Haken hatten! Nun liegt der Barracuda geschuppt, ausgenommen und in handliche Stücke portioniert schon in der Pfanne und wir sind mal wieder von den paar Meilen etwas erschöpft. Das liegt aber auch daran, dass es hier in Roseau mal wieder unangenehm wackelt. Die Erfahrung mit dem Platz hier lässt uns aber hoffen, dass es mit Sonnenuntergang ruhiger wird und wir gut schlafen können, um morgen ausgeruht die 35 sm nach Martinique zurückzulegen. Vielleicht fangen wir ja dann wieder einen Fisch?

Heute vor zwei Jahren…

Heute vor 2 Jahren haben wir in unserem Winterlager Lemmer abgelegt. Die Wochen davor waren sehr arbeitsam und auch in den letzten Tagen vor der Abfahrt wurde noch viel installiert, ein- und umgeräumt. Nach und nach fand alles seinen Platz und wir beide fanden unseren Platz bei der Arbeit an Bord. Meine Eltern und meine Schwester begleiteten uns am Anfang noch für einige Tage, doch danach waren wir allein, allein auf unserem dicken Felix und wussten nicht so ganz genau was da wohl vor uns liegt. Jetzt sind zwei Jahre vorbei und wir wissen was hinter uns liegt. Ein raue (heute würden wir sie wohl nicht mehr als rau bezeichnen) Nordsee, die mir oft den Magen umdrehte. Tägliche Ortswechsel, die unser Gedächtnis trainierten: wo waren wir gestern und wo sind wir morgen? Traumhafte Inseln im Atlantik und eine Atlantiküberquerung, wie sie zumindest wettertechnisch nicht besser hätte sein können. Und nun sind wir in der Karibik, unsere erste Saison neigt sich dem Ende und wir sind auf dem Weg Unterschlupf vor den Hurrikans zu finden. Ziemlich viel ist passiert in den zwei Jahren und das wichtigste dabei: Unser dicker Felix hat uns nie enttäuscht, er hat nie Zweifel an seiner Hochseetauglichkeit aufkommen lassen und hat uns vor allem an jedem Ort ein sicheres und gemütliches Zuhause geboten. Und wir beide? Wir haben unseren Platz gefunden, wissen nun noch mehr, dass wir uns immer auf den anderen verlassen können und haben schon einige schwierige Situation gemeinsam gemeistert, darauf und natürlich auf unseren dicken Felix sind wir stolz! Heute brechen wir erneut auf, wenn auch nur 20 sm nach Roseau, und dann sind wir gespannt was das nächste Jahr für uns bereit hält!DSCN3284

Shipshape

Nun ist wieder Ruhe auf dem Schiff eingekehrt, daran mussten wir uns erst einmal ein wenig gewöhnen, nachdem wir ja nun in letzter Zeit immer zu viert waren. Der dicke Felix ist wieder auf Vordermann gebracht, die zusätzlichen Wassermelder, die Alex und Felix noch mitgebracht hatten, sind nun auch endlich installiert, sodass wir instantan gewarnt werden, wenn in einem der Rumpfabteile Wasser stehen sollte. Für die Mittelabteile hatten wir schon welche installiert gehabt, allerdings nicht für die Achterabteilungen. Und da ja auf der Steuerbordseite im Achterabteil ein zusätzliches Seeventil für das Salzwasser in der Küche angezapft wurde, war das längst überfällig. Nachdem Mareike und Sven abgereist waren, haben wir noch ein paar Tage an der unruhigen Boje auf den Isle das Saints verbracht. Wir unternahmen noch einen Ausflug mit dem Dingi auf die unbewohnte Insel und haben uns dort das Fort angesehen. Toller Blick von da oben! Schließlich hieß es dann auch für uns Abschied nehmen und so sind wir am 07.04. dann ein letztes Mal an Land und haben in Terre de Haute im Internetcafe ausklariert. Noch schnell in der Bäckerei vorbei, Baguette kaufen, dann Dingi versorgen, Schiff klar machen und los Richtung Süden, Dominica entgegen. Die 20 sm lange Passage sind wir natürlich mal wieder stark gerefft und hart am Wind gesegelt. Allerdings lief die Welle im Gegensatz zum Nordkurs bei der Hinfahrt nach Guadeloupe eher seitlich ein und hat uns somit nicht abgebremst, was uns eine recht zügige und vor allem angenehme Überfahrt beschert hat. Angekommen in Portsmouth haben uns schon die ersten Boatbojs erwartet, die sich jedoch leicht abwimmeln ließen, da sie uns ja noch in Erinnerung hatten. Wir ankern wieder in der vordersten Reihe auf zweieinhalb Meter Wassertiefe. Das Meer ist ruhig, es kommt kein Schwell in die Bucht und wir schlafen unglaublich gut nach dem Gewackele der letzten Woche. Wir machen uns am nächsten Mittag zu Customs und Immigration auf, von unserem Ankerplatz eine gute halbe Stunde Fußmarsch in den südlichen Teil der Bucht. Wir checken gleich ein und auch aus, das geht hier für eine Verweildauer auf Dominica von bis zu 14 Tagen unproblematisch. Am Mittwoch fand dann wieder ein BBQ, das von den Boatboys organisiert wird, statt und wir haben auch wieder teilgenommen. Dort trafen wir Doris und Andi von der Andori wieder und auch noch einen amerikanischen Segler, den wir in Suriname schon getroffen hatten. Dementsprechend gab es auch genügend Gossip auszutauschen und es ist natürlich mal wieder später geworden. Die kommenden Tage hat der Wind nun ordentlich zugelegt und am Ankerplatz ziehen Fallböen mit knappen 30 kn über uns. Wir haben knappe 30 m Kette unten und unser Anker hält problemlos, trotzdem läuft natürlich die elektronische Ankerwache jede Nacht, sicher ist sicher. Nun tanken wir morgen noch bequem an der Boje Wasser und machen uns dann ans südliche Ende der Insel, nach Roseau auf, wo wir nur eine Nacht an der Boje bleiben wollen um dann am kommenden Tag gleich weiter nach Martinique zu segeln.

hier steht das Fort

hier steht das Fort

Weg zum Fort auf Ilet a Cabrits

Weg zum Fort auf Ilet a Cabrits

Fort auf Ilet a Cabrits

Fort auf Ilet a Cabrits

die Natur erobert das Fort zurück

die Natur erobert das Fort zurück

Blick vom Fort über die Iles des Saintes

Blick vom Fort über die Iles des Saintes

Blick vom Fort über die Iles des Saintes

Blick vom Fort über die Iles des Saintes

toller Weg am Rande des Sumpfgebietes im Nationalpark vom Dominica

toller Weg am Rande des Sumpfgebietes im Nationalpark vom Dominica

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am Ende des Weges kommt man eine Bucht nördlicher raus

am Ende des Weges kommt man eine Bucht nördlicher raus

Ah non, alors!

Nun sind wir wieder allein mit dem dicken Felix. Es war sehr schön mit euch beiden und wir wünschen euch eine gute Heimreise! Und wer uns in Zukunft besuchen kommt, kann ja mal Sven fragen wieviel Gepäck man tatsächlich braucht 🙂

Doch bevor wir die beiden verabschiedet haben, sind wir zu den Iles des Saintes gefahren. Gesegelt sind wir davon eigentlich nur die letzten 6 sm, davor hat uns Guadeloupe den Wind abgehalten, glücklicherweise auch die Wellen. Dafür waren die letzten 6 sm nochmal traumhaftes Segeln, allerdings mal wieder Amwind, und das obwohl wir doch jetzt nach Süden fahren! Für Mareike und Sven war das der letzte gemeinsame Segeltörn, für uns bedeutete der Törn, dass sich nun unsere erste Karibiksaison dem Ende neigt und wir uns schon jetzt auf den Weg zurück Richtung Süden machen, um Schutz vor den kommenden Hurricans zu suchen. Die Saison startet zwar offiziell erst im Juni, aber wir werden auch die Rückfahrt gemütlich angehen lassen, bis wir dann voraussichtlich im Juni auf Grenada ankommen. Von dort wird es für uns wohl weiter nach Trinidad gehen, wo wir unseren dicken Felix aus dem Wasser holen lassen und das Antifouling erneuern werden, außerdem besteht immer noch der Schaden an der Reling, der dann auch endlich behoben werden kann. Und wie jeder andere Segler weiß, wird es wohl nicht bei diesen beiden Sachen bleiben. Wenn dann unser dicker wieder aussieht wie neu, dann werden wir wieder nach Norden aufbrechen, doch wann wohin wie genau das überlegen wir uns noch.

Zurück zu den Iles des Saintes: nachdem wir das Schiff nach unserer Ankunft wieder „ankerfertig“ hatten, fanden wir den Ankerplatz recht schön, zwar lagen wir recht weit vom Hauptort von Terre de Haut entfernt, doch auf 7m Wassertiefe hat sich unser Anker schön eingegraben und wir lagen bei über 20 kt Wind recht ruhig. Doch leider hielt die Freude nicht an, denn am Abend wurde es dann so unruhig, dass man wirklich nichts mehr unaufgeräumt lassen konnte. Auch die Nacht brachte keine Verbesserung, im Gegenteil. Und so schliefen wir alle nicht sehr gut und sind am nächsten Morgen Anker auf gegangen, um eine der sehr beliebten Moorings zu ergattern, die auch näher an der Stadt liegen. Als wir am späten Nachmittag ankamen, waren alle Moorings bereits belegt. Wenn morgens einige Schiffe die Moorings verlassen, dann beginnt das große Platzwechseln, denn jeder möchte hier lieber eine Mooring haben, die für unsere Schiffsgröße 9 € pro Nacht kostet. Die darauffolgenden Tage war es nun auch tatsächlich nicht mehr ganz so wackelig an Bord, auch wenn es doch jeden Abend wieder Schwell in die Bucht gedrückt hat. Doch die Nächte waren bedeutend ruhiger. An unserem zweiten Tag auf Terre de Haut hat es nonstop geregnet, doch das hielt uns nicht davon ab, die Insel zu Fuß zu erkunden und zum Fort Napoleon zu laufen. Glücklicherweise klarte es dann am Nachmittag auf und wir konnten den schönen Ausblick genießen. Einen Strandtag am „Baie de Pompierre“ legten wir auch noch ein. Unseren letzten gemeinsamen Abend verbrachten wir im Restaurant „La Fringale“ direkt am Dingianleger und ließen es uns gut gehen. Der Abschied nahte, doch viel gepackt werden musste ja auf Grund von halbem Gepäck nicht. Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von unseren Badegästen und wir waren wieder allein. Unser Gästezimmer wird also wieder zur Abstellkammer umfunktioniert und auch sonst sind wir ein bisschen in Frühjahrsputzlaune und die Maschinen wollen auch ein bisschen Zuwendung. Wenn wieder alles in „shipshape“ ist, dann geht es für uns weiter gen Süden.

Lecker Hähnchen!

Lecker Hähnchen!

Terre de Haut

Terre de Haut

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Rum kaufen, oder nicht?

Rum kaufen, oder nicht?

Auf Terre de Haut treffen wir viele Tiere: Mr. Crab...

Auf Terre de Haut treffen wir viele Tiere: Mr. Crab…

...Kolibris...

…Kolibris…

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...lustige Ziegen (mittlerweile können wir Ziegen von Schafen unterscheiden!)

…lustige Ziegen (mittlerweile können wir Ziegen von Schafen unterscheiden!)

...und Unmengen an Leguanen.

…und Unmengen an Leguanen.

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Fort Napoleon

Fort Napoleon

DSCN0861 DSCN0867 DSCN0879 DSCN0883 DCIM100GOPROGOPR0743.

//WL2K Position Report

Time: 2015/04/01 20:27:16
Latitude: 16-13.67N
Longitude: 061-32.02W
Comment: angekommen auf Terre de Haut (Les Saintes)

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Bonjour Gwada!

Ein ganzer Tag auf See – für uns Landeier ist das etwas Besonderes. Letzten Freitag ging es morgens gegen 7:00 Uhr los, wir verließen die Prince Rupert Bay und damit Dominica. Bei Wind von 20-27 Knoten kamen wir gut voran. Die Wellen waren an die drei Meter hoch, sodass es uns schon durchgeschüttelt hat. Aber der dicke Felix und Autopilot „Gustl“ – natürlich unter Aufsicht des Kapitäns – haben uns zuverlässig nach Norden gebracht. Von Beginn an konnten wir die Iles des Saintes sehen, die 20 Meilen von Dominica entfernt liegen. Es war also immer „Land in Sicht“. Delfine haben sich leider keine blicken lassen, dafür aber viele Fliegende Fische. Als es in die Bucht von Pointe-à-Pitre ging, wurde der Schiffsverkehr deutlich mehr. Einige Segler, aber auch Motorboote, ein Baggerschiff und Frachter. Obwohl man unterwegs nicht viel macht, schlaucht so ein Tag unterwegs ganz schön. Dementsprechend müde waren wir bei der Ankunft. Erstmal brauchte es ein gut temperiertes Ankerbier und eine Baderunde zur Abkühlung. Als im Schiff wieder alles an seinem angestammten Platz stand und wir wieder einigermaßen hergestellt waren, sind wir mit dem Dingi in die Marina. Von unseren Schweizer Nachbarn am Ankerplatz hatten wir erfahren, dass es dort eigentlich alles gibt, was man braucht. Man kann einklarieren, es hat einen Supermarkt, Yachtzubehörgeschäfte und sogar einen Autovermieter. Alles, was wir brauchten.

Auf dem Weg nach Gwada

Auf dem Weg nach Gwada

Ein Baggerschiff baggert mehrmals täglich hinter uns die Fahrrinne frei

Ein Baggerschiff baggert mehrmals täglich hinter uns die Fahrrinne frei

Kaum an Land, hatten wir schon einen Mietwagen für Sonntag und Montag reserviert (40 Euro pro Tag). Im Yachtladen schauten wir nach neuen Batterien. Die alten hatten zuletzt immer mehr Power verloren. Auch hier wurden wir fündig und Sven bestellte neue Batterien. Zwei Punkte gelöst in unkaribischer Schnelligkeit!

Eindrücke aus Pointe à Pitre

Eindrücke aus Pointe à Pitre

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Pointe à Pitre

Pointe à Pitre

Kathedrale Pierre et Paul

Kathedrale Pierre et Paul

Unser Ankerplatz besticht in erster Linie durch Industriecharme. Wir liegen vor der Stadt mit Sicht auf den Frachthafen. Abends hat das aber tatsächlich einen gewissen Steampunk-Charme, inklusive ausfahrenden Container- und Kreuzfahrstschiffen – großes Kino, zumindest für uns Landratten.

Blick vom Ankerplatz in Pointe à Pitre

Blick vom Ankerplatz in Pointe à Pitre

Am Sonntag und Montag waren wir dann zwei Tage mit dem Mietwagen unterwegs. Guadeloupe (von den Einheimischen „Gwada“ genannt) besteht aus zwei Hauptinseln, die zusammen einen Schmetterling formen und landschaftlich völlig unterschiedlich sind. Basse Terre ist vulkanisch und hat dichten Regenwald, Grande Terre ist relativ flach und trocken.

Mit dem Mietwagen erkunden wir Guadeloupe

Mit dem Mietwagen erkunden wir Guadeloupe

Am Sonntag waren wir auf Basse Terre unterwegs. Wie sich das am Sonntag gehört, wollten wir als erstes eine Rumdestillerie besuchen, und zwar die scheinbar altehrwürdige „Montebello“, kurz hinter der Ortschaft Petit-Bourg. Allerdings war geschlossen, sodass wir nur von außen die riesigen Berge Zuckerrohr bewundern und uns mit der Vorstellung einer Degustation begnügen mussten. Das hat uns so aus dem Konzept gebracht, dass wir bei der Fahrt durch den nächsten Ort, Sainte-Marie, glatt die Landungstelle von Christoph Kolumbus verpassten. Merde! Wir versuchten es also lieber noch einmal mit einer Destillerie. Dieses Mal mit mehr Glück! Die Destillerie Longueteau war offen zur Besichtigung. Wir konnten den ganzen Enstehungsprozess sehen: Große Kessel mit fermentierendem Geblubber, alte Maschinen, den Destillationskessel und den Ofen, der die ausgepressten Zuckerrohre verbrennt. Im dazugehörenden Shop konnten wir dann den Rum probieren und uns mit einem kleinen Vorrat eindecken. Leicht beschwingt ging unsere Entdeckungstour weiter, an einem kitschig-bunten Hindutempel vorbei, mit kurzem Zwischenstopp in Capesterre-Belle-Eau, neben einer Allee mit 100-jährigen Königspalmen entlang und auf zu neuen Abenteuern.

Herrenhaus der Rumdestillere Longueteau

Herrenhaus der Rumdestillere Longueteau

Destillationsprozess schön beschrieben

Destillationsprozess schön beschrieben

Wie überall auf Guadeloupe zu finden, sind auch die Wände in der Rumdestillerie verschönert

Wie überall auf Guadeloupe zu finden, sind auch die Wände in der Rumdestillerie verschönert

Besichtigung der Rumdestillerie

Besichtigung der Rumdestillerie

Zuckerrohrerntemaschine, Ernteertrag 5000 Tonnen pro Stunde

Zuckerrohrerntemaschine, Ernteertrag 5000 Tonnen pro Stunde

Königspalmenallee

Königspalmenallee

Bananenplantage

Bananenplantage

Eine Bergstraße führte uns mitten durch den Urwald ins Gebirge und damit in den Nationalpark Guadeloupes. Wir wollten zu den Wasserfällen, den Chutes du Carbet, die in drei Stufen die Bergflanke hinunterstürzen. Der Weg startet an einem Besucherzentrum (Eintritt 2 Euro), wo man schon einen tollen Ausblick zurück Richtung Meer hat. Er führt dann durch den Urwald, hinunter zum Fluss und zu einer kleinen Plattform, von der man einen guten Blick auf die zweite Stufe des Wasserfalls hat. Beeindruckende 110 Meter hoch!

Im Dschungel

Im Dschungel

Beeindruckender Wasserfall

Beeindruckender Wasserfall

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Weiß jemand was das für ein lustiges Tierchen ist?

Weiß jemand was das für ein lustiges Tierchen ist?

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Was für "Elefantenohren"!

Was für „Elefantenohren“!

Nach dem Urwaldabenteuer führte uns unser Weg an die Westküste der Insel und als erstes zum Fort Louis Délgres in der Hauptstadt Basse-Terre. Die mächtige Anlage lässt vermuten, dass die Franzosen großes Interesse daran hatten, die Insel gegen die Engländer zu verteidigen und zu halten. Mon dieu! Im Maison de Café in Vieux-Habitants stärkten wir uns mit einer Tasse – wer hätte es gedacht – Kaffee. Weiter ging es auf der schönen Küstenstraße bis Mahaute, wo wir auf die Route Traversée abbogen um durch das gebirgige Inselinnere wieder ostwärts zu fahren. Erster Stopp: Col des Mamelles, der „Pass der Brüste“, der so heißt, weil die zwei Bergkuppen dort aussehen, wie zwei Brüste. Das tun zig andere Bergkuppen zwar auch, aber das macht ja nichts. Außerdem hielten wir noch an der Cascade aux Ecrevisses, einem schönen Wasserfall mit kleinem Pool. War uns zum Baden aber zu kalt! Der eindrucksvolle Ausflugstag verlangte am Abend nach einer kräftigen Stärkung. 4x Menu Langouste, s´il-vous-plait!

Cascade aux Ecrevisses

Cascade aux Ecrevisses

Besuch des Fort Delgrès

Besuch des Fort Delgrès

Im Gefängnis

Im Gefängnis

Fort Delgrès

Fort Delgrès

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Am Pass der Brüste

Am Pass der Brüste

Lecker!

Lecker!

Ohne Worte

Ohne Worte

Gestern setzen wir die Rundfahrt auf Grande Terre fort. Von Pointe-à Pitre ging es Richtung Süden, vorbei an Les Gosier und dann statt auf der Hauptstrasse eine Nebenstrecke durch Les Grands Fonds entlang. Laut Reiseführer handelt es sich dabei um eine stark erodierte, verkarstete Landschaft und man sieht seltsame Felsformationen. Wir haben zwar ein paar Kalkfelsen gesehen, in erster Linie aber sahen wir Häuser rechts und links der Straße. Auch der angekündigte Lookout war nicht zu sehen bzw. die Abzweigung dorthin nicht vorhanden.

Zurück an der Küste machten wir einen ersten Stopp in Sainte-Anne, einem alten Fischerdorf mit hübscher Promenade und endlich einem so richtig schön karibischen Strand. Die Bucht vor dem Dorf ist durch ein Riff geschützt und sehr flach. Also Badesachen raus und hinein ins Wasser! Da man nach dem Baden ja immer so hungrig ist, nutzten wir unseren nächsten Stopp in Saint-Francois (ja, ziemlich heilig die Insel) für eine Essenspause. Die typisch karibische Marinade ist echt ein Traum, dieses Mal getestet an einer Dorade. Chön charf!IMG_7500 DSCN0735 IMG_7504 DSCN0738 DCIM100GOPROGOPR0720.

Von hier aus machten wir einen Abstecher auf die ca. 11 km lange Landzunge zum östlichsten Punkt der Insel, dem Pointe des Châteaux. Auf dem schmalen Landstück rechts der Straße standen Unmengen von Zelten, teils waren richtige Lager aufgebaut. Osterferien oder Dauerinstallation? Wir wissen es nicht. Am Ende der Landzunge und damit der Straße stiegen wir hoch auf die Pointe des Colibris, von wo aus man eine fantastische Aussicht hat. Man sieht die vorgelagerten kleinen Inseln, die zerklüftete Küste und kann ganz Grande Terre entlangblicken. Im Hintergrund ist natürlich auch Basse Terre zu sehen.IMG_7418 IMG_7528 DSCN0750 DSCN0758

Unterwegs nach Norden ging es vorbei am Maison Zéfallos, ein Herrenhaus aus der Kolonialzeit, hinter dem man noch die Ruinen der alten Zuckerfabrik sieht. Im Städtchen Le Moule war Zeit für ein kaltes Getränk und mal wieder für einen Superlativ: „das eindrucksvollste Gotteshaus der Insel“. Interessanter war da der Friedhof in Morne-à-l´Eau: schwarz-weiß gekachelte Grabhäuschen, die am Hang angelegt sind. Damit war auch der zweite Rundfahrttag beendet.

Maison Zéfallos

Maison Zéfallos

schwarz weißer Friedhof

schwarz weißer Friedhof

Heute war dann Action- und Liming-Day: Am Morgen haben wir die alten Batterien ausgebaut, ins Dingi verfrachtet und an Land gefahren. Dann dort das Auto abgegeben, die neuen Batterien und frisch gewaschene und getrocknete Wäsche abgeholt und sind dann voll beladen wieder zurück zum Schiff. Dort wurden die neuen Batterien gleich eingebaut. Hurra, sie funktionieren einwandfrei!  Und all das vor dem Frühstück! Danach wurde es etwas gemütlicher. Jeder limed so vor sich hin, wurschtelt dies, liest das, repariert hier noch was Kleines…

Alte Batterien weg...

Alte Batterien weg…

... neue Batterien rein!

… neue Batterien rein!

Zu unserer schon gewohnten Unterhaltung durch, „Bodo Bagger“, der jeden Tag x-mal vor uns hin und herfährt und die Fahrrinne ausbaggert, gesellte sich heute außerdem eine „kleine“ Segelschule. Eine handvoll Kiddies fuhr mit ihren Optimisten um den dicken Felix herum.

Den Aufenthalt auf den Hauptinseln Guadeloupes beschließen wir heute Abend mit einem Kässpätzle-Festmahl, morgen geht es dann weiter zu den Iles des Saintes, die etwa 22 Meilen südwestlich von hier liegen.

Limen in der Hängematte

Limen in der Hängematte

Zu weeeeenig! :-)

Zu weeeeenig! 🙂

DCIM100GOPROG0150618.