Time: 2015/06/05 14:01:43
Latitude: 14-30.23N
Longitude: 061-05.16W
Comment: wieder in grande anse d arlet nach kurzem ausflug in die nachbarbucht petit anse d arlet
//WL2K Position Report
Time: 2015/06/04 20:01:22
Latitude: 14-30.23N
Longitude: 061-05.16W
Comment: petit anse d arlet
Testfahrt
Heute werden wir eine Bucht weiter nach Petit Anse d’Arlet fahren. Die Steuerbord Maschine sollte dabei wieder voll funktionstüchtig sein. Durch den Essig in den Leitungen haben wir das Saildrive wohl wieder frei bekommen. Nun kommt (zumindest ohne Last) wieder viel mehr Kühlwasser bei der Maschine an. Wir werden nachher sehen, wie es unter Last aussieht. Da wir täglich am Unterwasserschiff geschrubbt und gekratzt haben, sieht es nun auch wieder ganz gut aus, bis auf noch einige Seepocken, die sich hartnäckig weigern das Schiff zu verlassen. Spätestens in 2 Monaten sind wir sie dann auf jeden Fall los, denn Anfang August haben wir nun einen Krantermin in Trinidad reserviert. Die obligatorische Anzahlung ist bereits geleistet. Nun werden wir noch eine konkrete Liste erstellen was es dabei alles zu tun gibt. Wenn das Schiff aus dem Wasser ist, werden wir die Logge auch endlich richtig reinigen können, vielleicht funktioniert sie ja dann wieder für eine Weile. Seit Grenada funktioniert sie gar nicht mehr, dabei sind wir aber nicht alleine und wie wir von anderen Seglern gehört haben, bringt auch ein Einpinseln mit Antifoulingfarbe nichts. Das einzige effektive Mittel gegen Bewuchs an der Logge ist, sie bei langen Stehzeiten auszubauen. In der Theorie ist das ganz einfach: Logge rausziehen, Wasser kommt ins Schiff und dann schnell den passenden Stöpsel drauf, Wasser wieder abpumpen, vor der Abfahrt das ganze umgekehrt, fertig. Doch da wir die Logge noch nie ausgebaut haben und nicht wissen, ob der Stöpsel auch wirklich passt, lassen wir das lieber mal sein solange wir noch im Wasser sind. Wir kennen auch niemanden, der sie tatsächlich bei längeren Aufenthalten an einem Ankerplatz ausbaut.
Der Strand in Grande Anse d’Arlet ist wirklich sehr schön, kein Vergleich zu Fort de France. Wie in Fort de France ankern wir hier auf 4-5 m, mit dem Unterschied, dass man hier sogar vom Schiff aus den Grund sehen kann, in Fort de France reicht die Sicht vielleicht einen Meter weit. Im Vergleich zu unserem letzten Besuch hier im März sind auch viel mehr Schildkröten hier, über die wir uns beim Schnorcheln immer wieder freuen. Mit dem Dingi sind wir entlang der Bucht gefahren und haben einen Unterwasserpark gefunden, mit großen Tonnen, an denen man mit dem Dingi festmachen kann. Auf den Tonnen sind die Pflanzen und Tiere abgebildet, die man unter Wasser antreffen kann. Viele Fische haben wir leider nicht gesehen, aber trotzdem ist es sehr schön zum Schnorcheln, da das Wasser sehr klar ist und man viele verschiedene Unterwasserpflanzen bewundern kann. Außerdem liegt auf ca. 4 m Tiefe ein altes Keyboard, auf dem mir Sven gleich mal etwas vorgespielt hat.
Eine kleine Wanderung haben wir auch unternommen. Ein Wanderwegweiser führt zum Morne Champagne und führt uns über die Hügel am Wasser entlang durch Wälder, die so gar nicht karibisch aussehen. Durch trockene Laubwälder und über savannenartige Wiesen führt der Weg nach Petit Anse d’Arlet. Die Bucht ist kleiner als Grand Anse, hat auch einen wunderschönen Sandstrand, eine schöne Strandpromenade, eine kleine Kirche, einen Bäcker, eine Post, ein kleines Souvenirgeschäft und einen Minimarkt, alles sehr überschaubar und sehr sympathisch. Außerdem gibt es dort eine kleine Markthalle, wo es schönes Obst und Gemüse zu einem guten Preis zu kaufen gibt.
Wir gehen davon aus, dass wir die Steuerbordmaschine nun wieder uneingeschränkt benutzen können und werden dann voraussichtlich mit dem kommenden Nordostwind am Dienstag nach St. Lucia aufbrechen. Man kann nun deutlich feststellen, dass wir am Ende der Karibiksaison angekommen sind, der Wind ist insgesamt schwächer und kommt nun meist aus südöstlicher Richtung, sodass wir also auch auf der Fahrt nach Süden immer einen am Wind Kurs segeln müssen. Doch der schwächere Wind bringt glücklicherweise auch weniger Welle, was die Fahrten nach Süden dennoch etwas ruhiger werden lassen sollte als die nach Norden, wo wir oftmals gegen Wind und Welle ankämpfen mussten.
Grande Anse d’Arlet
Nachdem wir nun stolze 5 Wochen vor Fort de France vor Anker lagen, wurde es dann langsam doch Zeit für einen Tapetenwechsel. So sind wir dann letzten Donnerstag Anker auf gegangen nachdem wir unsere ordentlich bewachsene Ankerkette geschrubbt hatten und haben uns nach Grande Anse d Arlet verholt. Auf der ca. 2 stündigen Fahrt hat unsere Steuerbordmaschine dann nach kurzer Zeit angefangen, weißen Rauch zu entwickeln, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nicht genügend Kühlwasser bekommt. Wir haben eine Zweikreiskühlung, das heißt, es gibt einen äußeren Seewasserkreislauf, der über einen Wärmetauscher den inneren Süßwasserkreislauf kühlt und der wiederum kühlt dann die Maschine. Es sind also ordentlich Schläuche, Filter, Pumpen, Ventile, Thermostate, etc. beteiligt, die alle als mögliche Fehlerquellen in Frage kommen. Ich hatte ja extra aus Deutschland einen neuen Seewasserfilter mitgebracht und auch schon installiert, da der alte einen Riss hatte und somit nicht mehr ganz dicht war. Dabei wurden auch gleich neue Schläuche verlegt, um das seit längerem immer mal wieder auftretende Problem ein für allemal zu beseitigen. Leider hat das alleine offensichtlich nicht viel geholfen. Nach ausgiebiger Fehlersuche (incl. Impellerwechsel Seewasserpumpe) haben wir dann den Kühlwasserfluss des Seewassers beider Maschinen abgeschätzt, indem wir jeweils die Seewasserpumpe gegen das geschlossene Seewasserventil laufenließen, bis sie den Seewasserfilter leergesaugt hatte und haben dann das Seewasserventil schlagartig geöffnet. Dabei hat sich gezeigt, dass beide Seewasserpumpen gleich gut gegen das geschlossene Seeventil arbeiten, allerdings sich der Steuerbordseewasserfilter nach Öffnen des Seeventils bedeutend langsamer wieder füllt als der bei der Backbordmaschine. Damit war klar, der Seewasserfluss im Steuerbordsaildrive ist limitiert, ggf. durch Bewuchs oder Versalzung in den Kühlwasserkanälen des Saildrives. Und das spielt sich alles ungeschickterweise unterhalb der Wasserlinie ab. Wir haben dann an das Seewasserventil einen separaten Schlauch direkt angeschlossen und mit unserer Dingi Luftpumpe ordentlich durchgepustet. Leider ohne Erfolg, die Kühlwasserkanäle sind zwar frei, das sieht man unter Wasser, es drückt ordentlich Luft aus den Kanälen, allerdings muss deren Querschnitt zu gering sein, um bei höheren Drehzahlen und unter Last ausreichend Kühlwasser zu fördern. Da guter Rat teuer, Essig im örtlichen Laden allerdings spottbillig ist und Essig zumindest Kalkablagerungen löst, haben wir die Kühwassereinlässe unter der Wasserlinie von außen verstopft und von oben mit Essig geflutet. Dieser steht nun ein paar Tage im Saildrive und löst dann hoffentlich genügend Ablagerungen, damit die Kühlwasserkanäle wieder halbwegs frei sind. Ansonsten ist es hier wie auch schon bei unserem letzten Besuch: sehr schön bei kristallklarem Wasser aber leider fern ab jeglicher Infrastruktur. Wir bleiben nun auf jeden Fall noch ein paar Tage, bis wir hoffentlich wieder beide Maschinen zu 100% zur Verfügung haben, bevor es dann weiter nach St. Lucia geht.
//WL2K Position Report
Time: 2015/05/28 17:30:43
Latitude: 14-30.23N
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Comment: wieder in grande anse d arlet.
So viele Yachten!
Normalerweise liegen hier vor Fort de France zwischen 10 und 30 Yachten im Ankerfeld. Doch letzten Freitag Abend sah die Situation ganz anders aus. Der „Ariane’s Cup“ findet gerade statt. Das ist eine mehrtägige Regatta, bei der dieses Jahr mehr als 80 Yachten teilnehmen. Auf jeder Yacht sind zwischen 5-10 Personen, die alle am Projekt der Ariane-Raketen (ariane launcher program) beteiligt waren oder sind, sowie deren Familienangehörigen. Das heißt es dürfen keine professionellen Skipper angeheuert werden. Am Nachmittag sahen wir dann auf einen Schlag 10-20 Katamarane segeln. In den nächsten Stunden wurden es dann immer mehr und am Ende haben tatsächlich mehr als 80 Katamarane zwischen 38 und 50 Fuß einen Platz in der Bucht von Fort de France gefunden. Nun war es ganz schön eng, dazu kamen dann noch die Dingis der Katamarane, die nun voll beladen durch die Bucht fuhren. Alle Yachten sind gechartert und per Los werden die Yachten den Crews zugeordnet. Dieses Jahr wurden ausschließlich Katamarane gechartert, im letzten Jahr wurde ausschließlich auf Einrumpfyachten gesegelt. Die Organisation des Spektakels obliegt dem letztjährigen Sieger. Am Samstag Morgen war dann das große Aufbrechen zu beobachten. Innerhalb nicht mal einer Stunde waren alle 80 Katamarane Anker auf gegangen und die Bucht kommt uns nun sehr leer vor. Für die Flottille ging es weiter nach Grand Anse d’Arlet, danach geht es zum Abschlusstörn nach Le Marin, wo bestimmt eine große Party auf die ca. 500 Teilnehmer wartet.
Unser Edelstahldieseltank ist nun wieder dicht. Und auch das Dingi ist repariert. Der Druckluftboden hatte zwei kleine Löcher, die geflickt werden mussten. Nun ist dieses Baustelle also auch abgeschlossen und deshalb werden wir morgen Anker auf gehen, um nach Grande Anse d’Arlet zu segeln. Dort wollen wir noch ein bisschen schnorcheln und dann am Montag weiter nach St. Lucia segeln. Mit der Fahrt nach St. Lucia wollen wir bis nach dem Wochenende warten, weil wir keine Lust haben „Overtime fees“ bezahlen zu müssen, d.h. überteuerte Einklarierungsgebühren, die auf den meisten Inseln am Wochenende erhoben werden.
Ein Loch ist im Eimer, Blue Felix, Blue Felix
Lange sind wir verschont worden von Reparaturen und Problemen am Schiff, unser Felix hat es uns leicht gemacht. Seit wir in der Karibik sind gab es nur die üblichen Instandhaltungsarbeiten und einen Satz neuer Service-Batterien. Doch vor ein paar Tagen haben wir Diesel in der Plicht gerochen und ein Blick zur Backbordmaschine zeigte schnell, dass irgendwo Diesel ausgelaufen sein muss. Die Hoffnung, dass nur ein Schlauch oder ein Schlauchanschluss undicht sind, hat sich leider nicht erfüllt. Den noch vorhandenen Diesel im Edelstahltank haben wir in vorrätige Kanister abgepumpt und Sven konnte den Dieseltank von allen Anschlüssen befreien, losschrauben und umdrehen. Der Boden zeigte einige kleine Stellen mit Lochfraß, von denen ein paar bereits wohl schon vor ein paar Jahren ausgebessert worden sind. Alles wurde gründlich gereinigt, angeschliffen und konnte dann mit einem Edelstahl-Epoxy-Spachtel abgedichtet werden, den wir beim örtlichen Yacht-Chandler (Sea & Service) glücklicherweise gefunden haben.
Nun muss der Tank auf Dichtigkeit geprüft werden und danach wieder an seinem Platz verschraubt werden, dann kann der Diesel wieder eingefüllt werden. Wenn dann alles wieder an seinem Platz ist, dann verlassen wir auch endlich mal Martinique, irgendwie sind wir doch schon wieder länger hier als geplant, immerhin schon seit einem Monat.
Durch den längeren Aufenthalt sind wir in den Genuss einer der seltenen Veranstaltung in Fort de France gekommen. Heute vor 167 Jahren hat Victor Schoelcher ein Dekret zur Abschaffung der Sklaverei proklamiert, das ab dem 22.Mai 1848 die totale Abschaffung der Sklaverei in Frankreich und seinen Kolonien festschrieb. Im schönen Park Savane direkt am Ankerplatz wurde eine überraschend professionelle Bühne mit allerhand Technik aufgebaut und eine tolle Show mit Musik und Tanz aufgefüht. Dabei wurden die verschieden Phasen der Sklaverei aufgezeigt, von der Verschleppung über die Arbeit auf den Plantagen und deren Befreiung. Die finale Botschaft lautete, dass die hier lebenden Menschen ihr Leben selbst in der Hand haben und etwas aus ihrem Leben machen sollten. Dazu wurden Beispiele berühmter Martiniquaner genannt, die einen Einfluss in Kunst, Wissenschaft und Politik hatten. Die ganze Show war sehr gut choreographiert. Besonders schön waren die durchbrochene Leinwand im Hintergrund und die vielen verschiedenen Kostüme der jungen Tänzerinnen und Tänzer. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.
Was für ein schöner Geburtstag!
Mittlerweile habe ich schon drei Geburtstage auf Blue Felix feiern können. Den ersten verbrachten wir in Breskens in Holland, als wir auf unseren neuen Propeller gewartet haben. Es hat den ganzen Tag geregnet, doch trotzdem gab es Kuchen, Kibbeling und sogar Champagner. Meinen zweiten „Schiffsgeburtstag“ konnte ich mitten auf dem Atlantik feiern. Das Meer meinte es gut mit mir und so konnte ich einen wunderschönen, seekrankheitsfreien Geburtstag genießen. Diesmal ohne Kuchen und auch ohne Champagner, dafür mit Reis und etwas Gemüse, magenschonende Kost für unterwegs. Nun also ein Geburtstag auf Martinique. Diesmal wieder mit Kuchen, den aber dieses Mal Sven gebacken hat und zwar ganz alleine! Das Ergebnis konnte sich mehr als sehen lassen!
Auf Martinique kann man in den Genuss von so allerhand Leckereien kommen und so begannen wir den Tag ganz dekadent mit einem Lachsfrühstück und Champagner. Was für ein Unterschied zu unserem Aufenthalt auf den kleinen Grenadinen-Inseln, dort war an so was nicht mal zu denken. Doch umso mehr genossen wir dieses exquisite, einmalige Frühstück!
Leicht beschwingt durch ein Gläschen Champagner am Morgen hat mir Sven seine Vielschichtigkeit unter Beweis gestellt, indem er seinen Bart zu immer neuen Frisuren gestutzt hat. Die Bilder zeigen die Ergebnisse. Welcher Sven gefällt euch am besten?
Viel Wind und hoher Besuch
Offiziell beginnt die Hurricansaison in der Karibik wie jedes Jahr am 01. Juni. Doch die Natur richtet sich nicht nach dem Kalender und so ist der erste tropische Sturm des Jahres 2015 schon Anfang Mai zu verzeichnen. „Ana“ Entwickelte sich am 03.05. nördlich von den Bahamas und zog dann weiter nach South und North Carolina an der Ostküste der USA mit maximalen Windgeschwindigkeiten von 100 km/h. Mittlerweile hat sich „Ana“ wieder aufgelöst und vorerst ist mit keinem neuem Sturm zu rechnen. Hier in Martinique hat man davon nichts gespürt. Dennoch haben wir gerade recht viel Wind mit bis zu 30 kt und teils kräftigen Böen, die wie aus dem nichts kommen und alle Schiffe kräftig an ihrem Ankergeschirr reißen lassen. Doch der Ankergrund hier ist sehr gut und so liegen alle Yachten sicher. Nun heißt es also noch aufmerksamer die verfügbaren Wetterberichte zu studieren, zwar hat man bestimmt noch einige Wochen nichts zwischen Trinidad und Martinique zu befürchten, aber dennoch kann ein beginnender Sturm auch das Meer aufwühlen und zu der Zeit wollen wir dann nicht gerade unterwegs sein. Der starke Wind soll am Wochenende nachlassen und dann werden wir uns auf den Weg nach Süden machen. Wir werden dabei keine Nachtfahrt machen, sondern wieder gemütliche Tagestörns segeln, dabei aber die ein oder andere Bucht auslassen, die wir schon vom hochsegeln her kennen und dafür eine uns unbekannte Bucht anlaufen.
Vor kurzem war Frankreichs Präsident Francois Hollande auf Martinique. 70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges fanden auch hier Gedenkfeiern statt, denen Hollande auf mehreren französischen Inseln beigewohnt hat. Dass hoher Staatsbesuch da ist war schon klar, als am Morgen in der Ankerbucht große Schlauchboote des Zolls und der Polizei patrouillierten und dafür sorgten, dass sich niemand am Strand aufhält und auch niemand vom Wasser aus an bestimmten Stellen an Land geht. Außerdem waren auf dem Fort Scharfschützen positioniert. Hinter dem Ankerfeld ist ein Schiff der französischen Marine vor Anker gegangen und hat sich mit allen verfügbaren Flaggen geschmückt und auch die Besatzung hat die weiße Uniform angezogen und stand Spalier.
Ansonsten geht es auf Martinique im Vergleich zu den englischsprachigen Inseln ruhig zu. Keine laute Musik, keine spontane Feier, alles geht einen mehr geordneten Weg. Wir erfreuen uns noch ein bisschen am europäischen Sortiment im Leaderprice und so gibt es an Bord nun gerne mal Sushi (die Zutaten dafür sind auf den englischsprachigen Inseln sehr selten zu finden) und Schweizer Wurstsalat, Käse in allen Formen und Farben. Außerdem füllen wir unsere Bier- und Limonadevorräte auf. Denn nirgendwo in der von uns bisher gesehenen Karibik kann man so günstig Bier und auch Wein kaufen. Das Bier kommt (natürlich) aus Deutschland und der Wein aus Frankreich. Der hier verkaufte Mozzarella kommt übrigens auch aus Deutschland, genauer gesagt sogar aus Bayern und so genießen wir die Produktvielfalt, bevor wir auf den englischsprachigen Inseln wieder hauptsächlich (teilweise auch ausschließlich) Kohl, Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln, Hähnchen (meist nur Chickenwings), Eier und Cheddar-Käse bekommen. In den nächsten Tagen hoffen wir dann noch Elke und Werner hier zu treffen, bevor sie sich auf den Weg zu den ABC-Inseln machen und wir uns dann wohl nicht mehr wieder sehen. Danach ist dann auch der Wind ein bisschen ruhiger und wir werden uns auf den Weg nach Süden machen.
kurzer Trip nach Deutschland
So, nun bin ich wieder zurück auf unserem blauen Felix. Letzte Woche habe ich in Deutschland verbracht, da meine Mutter ihren runden Geburtstag feierte. Sabine ist in der Zeit so lange hier vor Fort de France vor Anker gelegen und hat das Schiff gehütet. Der Ankerplatz hier ist ruhig, geschützt und vor allem sicher, sodass das kein Problem war. Fort de France ist der ideale Ort für Heimflüge, sofern die Reise über Paris Orly geht, da Flüge dorthin sehr günstig zu haben sind. Frankreich ist offensichtlich sehr darauf bedacht, dies durch Subvention zu ermöglichen, um das Überseedepartement mit dem Festland eng zu verbinden. Paris Orly ist dabei ein etwas außerhalb von Paris gelegener Flughafen, der allerdings, wenn man es denn einmal weiß, recht einfach mit Metro und Bus von den Hauptbahnhöfen aus im Zentrum von Paris in ca. einer Stunde zu erreichen ist. Von Paris aus ging es dann via TGV Richtung Deutschland. Alles in allem kann man für knappe 600 € nach Deutschland und wieder zurück kommen, wenn man früh genug, also spätestens ein paar Wochen vor Reisebeginn bucht. Allerdings ist man dann auch gut und gerne zwischen 20 und 30 Stunden unterwegs. Zu hause ist für mich die Zeit nur so dahingeflogen. Einiges war noch für die Geburtsatgsfeier meiner Mutter zu erledigen und so sind die Tage schnell vorübergegangen. Den ersten Mai, an dem es übrigens den ganzen Tag geregnet hat, verbrachte ich bei meinem Freund Randy daheim, der zum Grillen eingeladen hatte und so hatte ich die Möglichkeit, viele meiner besten Freunde wieder zu sehen. Dann blieb mir eigentlich nur noch kurz Zeit ein paar Dinge für uns und unser Schiff einzukaufen und ich musste mich auch schon wieder für die Rückreise fertig machen. Insbesondere, da ich in letzter Sekunde noch eine andere Zugverbindung buchen musste, da die Deutsche Bahn mal wieder einen Streik angekündigt hatte, der mich mit meiner bestehenden Zugverbindung voll erwischt hätte und ich dann im schlimmsten Fall meinen Flieger verpasst hätte. Aber alles ging reibungslos und so bin ich am Dienstag am späten Abend nach knappen 30 Stunden Reisedauer ziemlich erledigt aber glücklich wieder bei Sabine angekommen. Leider hatte ich während meines einwöchigen Aufenthaltes in Deutschland beim besten Willen keine Zeit mehr, meine Freunde in Konstanz, besonders auch die an der Uni Konstanz zu besuchen, was ich wirklich sehr gerne getan hätte. Die kommenden Tage werde ich nun ein paar Dinge installieren, die ich im Gepäck hatte, wie z.B. unseren neuen Seewasserfilter für die Steuerbordmaschine, den ich kurz vor meiner Abreise noch bei eBay günstig ergattert hatte. Und dann wird es für uns langsam aber stetig weiter Richtung Süden gehen, um schließlich am in der Hurricane Saison in Trindad zu sein, aus dem Wasser zu gehen und unser Unterwasserschiff neu mit Antifouling aufzubauen.