Einkaufen

Viel ist passiert den letzten Wochen. Zuerst einmal haben wir uns ein Schiff angesehen und auch einen Kaufvertrag unterschrieben. In ein paar Wochen findet die Übergabe statt und wenn alles in Ordnung ist (insbesondere die Maschinen müssen unter Last getestet werden, was nur im Wasser möglich ist), ist der Kaufvertrag erfüllt und wir sind Schiffsbesitzer. Details dazu, wenn die Übernahme erfolgt ist.

Da wir ja jetzt in etwa wissen, was auf dem Schiff vorhanden ist und was noch ergänzt bzw. erneuert werden muss, wird in der Zwischenzeit Amok gekauft. Wenn ich mir unsere eBay Ausgaben anschaue, wird mir ganz schwindlig. Aber hätten wir das ganze Zeugs neu kaufen müssen, wären wir mindestens das Doppelte los geworden.

Hier unsere neuen Landtransportmittel:

Hilde ist da!

In der Zwischenzeit haben wir einen neuen Ausrüstungsgegenstand bekommen: Hilde. Bei Hilde handelt es sich um ein Amateurfunkgerät, benannt nach dem „Schwätzbrett“ Hilde, der Frau von Heinz Becker alias Gerd Dudenhöffer. Bei uns daheim sieht es nun so aus:

Es handelt sich hierbei um ein Yaesu FT-857D (erweitert mit 2,3 kHz SSB Filter sowie einem 500 Hz CW-Filter; ein „Quarzofen“, also ein temperaturstabilisierter Referenzoszillator, kommt dann später auch noch rein) in Kombination mit einem vollautomatischen Antennentuner Yaesu FC-40. Das Gerät kann so ziemlich alles, in Verbindung mit einem Pactor-Modem dann auch noch eMails über Funk senden und empfangen bzw. Wetterberichte als Fernschreiben oder Wetterfaxe als Bilder über Funk empfangen. Das ist auf einem Segelschiff abseits des Internets so ziemlich das Praktischste, was man sich vorstellen kann. Das erste Wetterfax lief im Übrigen nach einem Tag probieren und nur mit einem 6 m langen Kabel als „Antenne“ in 1a Qualität über den heimischen Laptopbildschirm. Wen es interessiert, findet z.B. hier und hier einen halbwegs verständlichen Einstig.

Ansonsten sind wir immer noch am Schiffskauf dran, momentan divergieren die Preisvorstellungen von Verkäufer und Käufer noch zu stark…

PS: Heute gelesen und für sehr informativ befunden: Arbeit adé: So klappt der Ausstieg auf Zeit auf FOCUS Online.

So dies und das

Da wir unserem Plan die Welt zu entdecken immer näher kommen, stehen natürlich auch so „schöne“ und notwendige Dinge an wie Impfen und Fremdsprachenkenntnisse auffrischen. Impfen ist leider ziemlich teuer, aber wenn man bedenkt, dass man dadurch  von unliebsamen Krankheiten verschont bleibt, vergisst man die Rechnung ganz schnell wieder… So sind wir bald geschützt vor Tollwut, Gelbfieber,Hepatitis und weiteren Krankheiten, die wir als Europäer nie kennen lernen würden

Da ich bereits in der Schule französisch gelernt habe (Sven ist der geborene Lateiner!), bin ich dabei meine Kenntnisse wieder etwas aufzufrischen. Wenn man nicht wie für die Schule stur Vokabeln lernen MUSS, dann macht es fast sogar Spaß. Wie bei fast allem heißt es hier dann „nur“ noch: dranbleiben und durchhalten. Desweiteren haben wir auch noch zwei ganz besonders wichtige Sprachkurse, die wir uns bestimmt beide anhören werden:

Richtig Fluchen auf italienisch und auf spanisch.

Wir haben schon mal reingehört und lernen dabei wie wir dem Kellner sagen können, dass wir weder mit dem „Matsch“ auf dem Teller noch mit der Rechnung einverstanden sind, auch wenn wir natürlich hoffen, dass nie anwenden zu müssen..

Und weil das noch nicht genug ist, hat Sven (der bereits vor einiger Zeit tapfer die Prüfung zum Funkamateur bestanden hat) es geschafft heute den ersten Wetterbericht mit unserer neuen Funkanlage im Wohnzimmer zu empfangen!

Das alles bringt uns alles wieder ein Stückchen weiter!

Weltumsegelung light

Bobby Schenk hat heute auf seiner Webseite einen neuen Artikel eingestellt, der Mut macht, wenn man in der finalen Phase des Projektes Weltumsegelung steckt und aufkommende Selbstzweifel einen das bevorstehende Vorhaben regelmäßig überdenken lassen.

Nach Lesen von Schenks Artikel scheint das Vorhaben, insofern man auf der Barfußroute mit dem Passatwind von Ost nach West in Äquatornähe segelt, für jedermann bewältigbar zu sein, der über eine verlässliche Crew, technisches Verständnis, ein wenig Segelerfahrung, das richtige Schiff mit passender Ausrüstung, die richtige Einstellung und bescheidene finanzielle Mittel verfügt.

Uns fehlt es momentan noch am richtigen Schiff, wir sind aber bereits in ersten Verhandlungen und zuversichtlich, dass wir im Laufe des Jahres das richtige finden werden.

Die Route

Es geht nun immer weiter voran und wir kümmern uns um die Planung unserer Route. Natürlich werden und können wir unsere Route noch nicht genau festlegen, da wir noch nicht einmal wissen, wo wir unser Boot kaufen werden, aber ein paar Fixpunkte gibt es dennoch.

Dabei geht es vor allem darum, die Dinge heraus zu finden, die für uns von Bedeutung sind: D.h. welche Sprachen werden gesprochen? Welche Währungen werden akzeptiert? Und natürlich interessiert uns auch, wann die beste oder auch die schlechteste Zeit ist um an diesem Ort zu sein, d.h. wir beschäftigen uns auch mit dem Wetter, wann ist die Gefahr von Hurricanen groß? Mit welchen Wetter- und Windbedingungen müssen wir rechnen? Außerdem kümmern wir uns im die Beschaffung von Kartenmaterial und Hafenhandbüchern und versuchen heraus zu finden, welche Dinge es für uns zu beachten gibt.

Es macht sehr viel Spaß Informationen zu sammeln und man bekommt das Gefühl mit jeder Information der Reise ein Stück näher zu kommen. Interessant ist z.B. auch, dass auf den Amerikanischen Jungferninseln Linksverkehr herrscht. Nicht dass wir zum Auto fahren auf die Inseln kommen wollen, aber auch als Fußgänger kann es ja von Vorteil sein, zu wissen von welcher Seite man potentiell überfahren wird. Es bleibt also weiterhin spannend.