Wir sind nochmal in der YACHT

In Ausgabe 04/21 der YACHT ist ein schöner Artikel über die statistische Auswertung von Bobby Schenks Weltumsegler-Interviews zu finden.

Ich hatte die Auswertung vor einigen Jahren bereits schon mal gemacht und Bobby hatte sie damals auf seiner Homepage veröffentlicht. Da waren es ca. 80 Interviews. Nun lagen über 100 Interviews vor und das nahmen wir zum Anlass die Auswertung noch einmal zu machen.

 

Was kostet die Karibik? How much is cruising in the Caribbean?

Seit Mitte November 2014 sind wir nun in der Karibik und haben so gut wie alle Inseln zwischen Tobago und Guadeloupe besucht. Nachfolgende Tabelle listet unsere Ausgaben von November 2014 – Juli 2015 auf.

Ausgaben Karibik Blue Felix Nov 15 – Jul 16

Geht man in der Karibik in einen Supermarkt, erscheinen einem die Preise auf den ersten Blick relativ hoch. Auf den zweiten Blick ist es hier auf jeden Fall teurer als in Europa. Aber wenn man sein Einkaufsverhalten etwas ändert und weiß auf welcher Insel man was günstig bekommt, muss man in der Karibik nicht viel mehr als in Europa ausgeben.

Lokale Produkte wie Weißkohl, Rotkohl, Kartoffeln, Maniok, Karotten, Zwiebeln, Gurken, Auberginen, Kürbis, Knoblauch, Sükartoffeln sind immer zu einem günstigen Preis zu bekommen, gilt allerdings nicht für die Grenadinen, dort ist einfach alles teuer. Gefrorene Hähnchenteile, wie Chicken Wings, Hähnchenschlegel sind auch immer günstig zu haben. Wein, Käse und auch Fleisch (außer Hühnchen) gibt es allerdings nur günstig auf den franzsösichen Inseln. Danke EU! Möchte man aber auch auf den englischsprachigen Inseln in den Genuss von Wein, Käse (außer Cheddar) und anderen Milchprodukten, Rindfleisch, Paprika, Blumenkohl, Brokkoli etc. (die z.B. auf den Kanaren sehr günstig waren) kommen, dann muss man schon tiefer in die Tasche greifen. Ein kleiner Blumenkohl kann dann schon mal 7 € kosten. Alkohol (außer vielleicht Rum) ist allgemein teurer als in Europa. Eine Dose lokales Bier (0,33 l, manchmal auch nur 0,25 l) gibt es für durchschnittlich 1 €. Auf den französischen Inseln bekommt man eine Dose deutsches Bier (0,33 l) für 0,69 €. Auch Konserven sind auf den französischen Inseln viel günstiger zu bekommen.  Zu den Lebensmittelausgaben (Tabelle) muss man auch sagen, dass wir selten essen gehen, da wir beide sehr gerne kochen.

Diesel und Benzin sind auf den englischsprachigen Inseln generell günstig, insbesondere, wenn man wie z.B. auf St. Lucia (nach dem Ausklarieren) steuerfrei tanken kann. Noch günstiger ist es nur noch günstiger in Trinidad & Tobago.

Nicht aufgelistet sind in der Tabelle persönliche Ausgaben, die nur speziell für uns gelten, wie z.B. auch Versicherungen und essen gehen.


Since November 2014 we cruise the Caribbean and visited most of the islands between Tobago and Guadeloupe. The following table shows our expenses from November 2014 to July 2015.

Expenses Caribbean Blue Felix Nov15 – Jul 16

If one enters the first time a Caribbean supermarket, prices appear to be quite high. However, on the second glance, prices are still higher compared to Europe, but if one slightly chances his shopping habits und knows on which islands what to get, one has to spend not much more then in Europe.

Local vegetables like cabbage, potatoes, onions, garlic, manioc, pumpkin, egg plant, sweet potato, carrots and cucumbers are always priced reasonable, except in the Grenadines, where everything is expensive. Frozen chicken parts (chicken wings, chicken drum sticks etc.) are always available for a low price. Wine, cheese and meat (except chicken) are only priced reasonably on the French Islands, thanks to the European Commission. If one wants to have wine, cheese (except Cheddar) and other milk products, beef, sweet pepper, cauliflower, broccoli etc. on the English spoken islands, you have to pay much more. For example a small cauliflower can be priced up to 7 €. Alcoholic beverages (not necessarily rum) are generally higher priced compared to Europe. For example a small (0.33 l, sometimes only 0.25l) can of beer can be found for about 1 €. In contrast on the French Islands one can of beer (0.33l) is offered for 0.69 €. Also is the price for canned food on the French Islands generally lower than on the English spoken islands. Concerning the expanses for food in the table, one has to say that we prefer to cook ourselves and go seldom out for dinner.

Diesel and petrol are on the English spoken islands generally less expensive, especially if you can fill up tax-free after check out (e.g. St. Lucia). Even more cheap is filling up in Trinidad & Tobago.

Not listed in the table are personal expenses, like insurances and going out for meals.

Und sie nannten es Hitze

Man, was ist das heiß hier! Wir haben das Gefühl, dass es noch heißer ist als in franz. Guyana. Kann aber auch sein, dass das daran liegt, dass wir in der letzten Woche auch viel in der Sonne unterwegs waren. Zum einen waren wir einklarieren. Im Prinzip war das ganz einfach, hat aber dann auch den ganzen Tag benötigt. Wir standen gegen halb 9 am Morgen an der Straße (200 m vom Boot entfernt). Das war aber dann wohl doch zu spät. Ein Bus ist an uns vorbei gefahren und hat uns nicht mehr mitgenommen, weil er schon voll war. Daraufhin kam ein junger Mann zu uns und hat uns erklärt, dass nun wohl bis 12:00 Uhr kein Bus mehr kommt. Außerdem hat zu der Zeit gerade ein Taxifahrer einen Zwischenstopp am China-Store eingelegt, vor dem wir gewartet haben und wollte uns schon die ganze Zeit mitnehmen, zuerst wollte er 30 SRD, am Ende waren es dann 20 SRD für die wir sein Angebot angenommen haben. Er hat uns dann ziemlich weit mitgenommen, so mussten wir nicht mehr allzu lange zur „Vreemdelingen Politie“ laufen. Aber bei knappen 40°C in der Sonne ist jeder Schritt eine schwitzende Angelegenheit.

So sind wir also recht günstig zu zweit für knappe 5 € in die Stadt gekommen. Mit dem Bus hätte uns beide die ca. 25 km lange Fahrt 5 SRD gekostet, also ca. 1,20 €. Wie wir mittlerweile wissen, geht es noch günstiger, wenn man die Busse der Stadt nimmt („nationaal vervoersbedrijf“), dort kostet eine Fahrt pro Person nur 1,65 SRD, also ca. 0,40 €.

Zurück zum Einklarieren. Hat man das richtige Büro gefunden, dann möchte der Beamte 3 Crew-Listen und die Reisepässe sehen. Alles wird gestempelt, was nichts kostet und man darf wieder gehen. Wir haben ja bereits eine Touristcard in franz. Guyana erworben, die für 90 Tage gilt. Allerdings muss man nun trotzdem alle 30 Tage zum gleichen Büro kommen und den Stempel erneuern. Eine Touristcard kostet 20 €, ein Visum sogar 40 € (dieses gilt übrigens nur 60 Tage). Von der Einklarierungsbehörde sind wir dann in die Stadt zurück gelaufen und haben uns noch ein paar Geschäfte angeschaut. Insgesamt sind wir dann auch fast 10 km gelaufen und waren froh, als wir am Abend dann duschen konnten und die Sonne uns nicht mehr auf die Köpfe geschienen hat.

Für alle anderen Segler, die wie wir auf den Weg in die Karibik sind oder diese Strecke in Zukunft planen hier ein paar nützliche Detailinformationen fürs Verproviantieren. Kurz nach uns kam hier der Wharram-Katamaran „Ebo“ aus Australien mit Linda & Evgeny an. Mit den beiden waren wir dann ein weiteres Mal in der Stadt und haben den Supermarkt „Choi’s“ aufgesucht. Von der Bushaltestelle im Zentrum sind das ca. 3-4 km, aber man muss immer an der Straße laufen, was nicht ganz so schön ist, da die Autos sehr nahe an einem vorbei fahren. Fußgängerwege sind hier nicht so populär. Von außen machte der Supermarkt einen guten Eindruck, neu und groß. Innen allerdings war er etwas ernüchternd. Die Größe war ok, das Sortiment war auch in Ordnung, aber die Preise haben uns doch etwas geschockt. Bisher kannten wir nur die Preise von den „China-Supermärkten“ (entspricht etwa einem Tante Emma Laden, mal größer mal kleiner), die man eigentlich alle 1000 m findet. 1 l Milch der Hausmarke kostet im „Choi’s“ ca. 1,40-2 €, diese kommt dann auch aus Belgien. Gibt es denn eigentlich in Südamerika keine Milchwirtschaft? Auch in St. Laurent waren alle Milchprodukte importiert. Auch das Milchpulver kommt meist aus Europa. Für einen Blumenkohl oder die gleiche Menge Brokkoli muss man auch ca. 4-5 € bezahlen. Gefroren ist es kaum billiger. Wurst- oder Käseaufschnitt ist auch sehr teuer. Und auch die Lebensmittel, die lokal sind oder hier viel verzehrt werden, wie Reis, Nudeln, Hähnchenfleisch sind nicht gerade günstig. 1 kg Reis hat im „Choi’s“ ca. 3-4 € gekostet. Unser Rucksack blieb also ziemlich leer. Da wir es nicht glauben konnten, dass man in diesem Land für Reis so viel Geld bezahlen muss, haben wir nochmal in unserem China-Store direkt vor der Nase nachgeschaut und siehe da, man bekommt 4,5 kg Reis für 13,50 SRD (ca. 3,25 €), da werden wir noch einiges kaufen, denn unsere Reisvorräte von den Kanaren haben wir schon aufgebraucht. Was wir nun definitiv gelernt haben ist, dass man sofort zugreifen muss, wenn man die Chance hat ein gutes Produkt günstig zu erwerben. Man darf nicht lange fackeln, wenn man etwas gerne und häufig isst und es auch noch lange haltbar ist (wie Dosenprodukte oder Nudeln) und es günstig ist, dann heißt es so viel einzuladen, wie man ins Schiff bekommt. Im Vergleich zu den kanarischen Inseln kann man schon sagen, dass sowohl in franz. Guyana und in Suriname mit bis zu dem doppelten Preis gerechnet werden muss, bei Grundnahrungsmitteln, aber auch bei Alkohol. Kauft man hier allerdings das Gemüse und Obst an Marktständen, dann kann man sehr günstig einkaufen. Allerdings gilt das auch nicht für alle Marktstände, das kommt auf die Lage an.

Da es auch noch einen weiteren großen Supermarkt namens „Tulip“ gibt, haben wir auch diesen getestet. Das haben wir am Sonntag gemacht und mit einem Ausflug zum javanesischen Markt verbunden. „Tulip“ ist nur ca. 2 km von der Bushaltestelle in der Innenstadt entfernt und der Weg dorthin hat auch einiges zu bieten. Es gibt natürlich einige chinesische Supermärkte, die auch Kleidung haben, aber auch Geschäfte für elektronische Artikel, hier haben wir einen zweiten Fliegenbruzzler (in Form eines Tennisschlägers) für weniger als 4 € erworben. Außerdem waren am Sonntag einige Markstände entlang der Straße aufgebaut, viele verkauften Obst und Gemüse, aber es gab auch Stände, die eher wie Flohmarktstände aussahen. Dort konnte man Kleidung, Spielsachen, Cd-Player etc. kaufen. „Tulip“ hat uns sehr gut gefallen. Das Warensortiment finden wir größer und besser als bei „Choi’s“. Insgesamt ist er auf jeden Fall billiger als „Choi’s“, sodass wir hier Nudeln und Konservendosen nachkaufen werden. Wenn man nicht im Besitz einer lokalen Credit- oder Debitkarte ist, dann kann man hier nicht mit Karte bezahlen. Ein Bankautomat steht aber direkt bei den Kassen. Allerdings haben wir bisher erst einen Geldautomaten gefunden, der bereit war uns Geld zu geben. Visa-Kreditkarten scheinen hier nicht sehr beliebt zu sein. Bisher hatten wir damit nie Probleme.

Tulip Supermakt in Paramaribo

Tulip Supermakt in Paramaribo

Wenn man durch die Innenstadt von Paramaribo läuft, dann gibt es im Prinzip nicht viel, was fotografisch festgehalten werden kann, was verwunderlich ist, da die Innenstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Man muss schon genau hinschauen, um hier etwas mehr zu sehen. Die meisten Häuser der Innenstadt sind im Kolonialstil aus Holz gebaut, was an sich sehr schön aussieht. Da aber kaum ein Haus gut erhalten ist, erinnert es mehr an eine farblose Villa Kunterbunt. In diesen Gebäuden findet man meistens irgendein Ministerium, von denen es hier sehr viele gibt. Das interessante beim durch die Stadt laufen ist, dass man z.B. eine große Synagoge direkt neben einer großen Moschee antrifft, was einzigartig ist. Ein paar Straßen weiter trifft man die Peter- und Paul Kathedrale. Der Kulturmix ist überall, was es sehr spannend macht. Da die Stadt aber sehr groß ist und immer sehr viel los ist, brauchen wir sicher noch ein einige weitere Besuche, um mehr zu erfassen.

Synagoge in Paramaribo

Synagoge in Paramaribo

Direkt neben der Synagoge steht eine Moschee

Direkt neben der Synagoge steht eine Moschee

Die Peter und Paul Kathedrale von innen. Die gesamte Kathedrale ist aus Holz gebaut.

Die Peter und Paul Kathedrale von innen. Die gesamte Kathedrale ist aus Holz gebaut.

Hindu-Tempel

Hindu-Tempel

Typisches Haus für Paramaribo

Typisches Haus für Paramaribo

Zufällig haben wir die deutsche Botschaft gefunden.

Zufällig haben wir die deutsche Botschaft gefunden.

Mahatma Gandhi Statue in der Innenstadt von Paramaribo

Mahatma Gandhi Statue in der Innenstadt von Paramaribo

An den Markständen an der Straße kann man auch (lebende) Krebse kaufen.

An den Markständen an der Straße kann man auch (lebende) Krebse kaufen.

Leider gibt es hier auch einige Geschäfte für Tiere. In den Käfigen sind immer viel zu viele Tiere.

Leider gibt es hier auch einige Geschäfte für Tiere. In den Käfigen sind immer viel zu viele Tiere.

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Javanesischer Markt, hier haben wir sehr gut gegessen.

Javanesischer Markt, hier haben wir sehr gut gegessen.

Eigentlich ist hier in Domburg (ca. 25 km entfernt von der Haupstadt Paramaribo) nicht viel los. Es gibt eine Bar, die zum Mooringfeld gehört. Dort sitzen die paar Segler, die hier an einer Mooring sind abends gern mal auf ein Bier zusammen. Außerdem gibt es ein paar kleine Imbissbuden, die aber fast alle nur sonntags geöffnet haben. Dann ist hier auch ziemlich viel los, es kommen die Menschen aus der Stadt, um hier den Sonntag zu verbringen. Auch die Motorradfahrer legen hier einen Zwischenstopp ein, außerdem nutzen viele Jetskis und Motorboote die Yachten an der Mooring um Slalom zu fahren. Dabei fährt man aber natürlich sehr nah an Land, damit man auch gesehen wird. Vorzugsweise fahren sie auch gerne enge Kreise um die Segelboote, sodass das Schiff die ganze Zeit wackelt. Was aber nicht stört, denn an Land ist es auch für uns schöner, man kann im Schatten sitzen, kann die Leute beobachten und bekommt gut und günstig etwas zu essen, da lohnt es kaum auf dem Schiff zu kochen. Toll ist, dass es in diesen Buden auch einen Obst-und Gemüsestand gibt, der soweit wir wissen jeden Tag geöffnet ist. Dort bekommt man natürlich nicht immer das, was man gerade möchte, aber Tomaten, Aubergine, Gurken, lange grüne Bohnen, Bananen und Orangen oder Limetten gibt es eigentlich immer. Die Versorgung gestaltet sich hier eben etwas anders, man muss nur wissen wo man was günstig kaufen kann. Aber wir sind ja noch eine ganze Weile hier und haben genug Zeit das herauszufinden. In den nächsten Tagen wollen wir uns gemeinsam mit der Crew der „Ebo“ einen Mietwagen nehmen und ein bisschen das Hinterland erkunden, das wird bestimmt auch spannend, auf jeden Fall aber heiß!

Sonntag Nachmittag business in Domburg

Sonntag Nachmittag business in Domburg

Bami mit Chicken und lokalem Parbohier, das gibt es hier überall gut und günstig.

Bami mit Chicken und lokalem Parbobier, das gibt es hier überall gut und günstig.

In Domburg

In Domburg

Wir hatten die Möglichkeit günstig Diesel aufzufüllen und konnten so zum ersten Mal unsere elektrische Pumpe verwenden. Danke nochmal an Jan und Nils fürs Mitbringen! Hat super funktioniert!

Wir hatten die Möglichkeit günstig Diesel aufzufüllen und konnten so zum ersten Mal unsere elektrische Pumpe verwenden. Danke nochmal an Jan und Nils fürs Mitbringen! Hat super funktioniert!

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Mit unserer elektrischen Pumpe können wir den Diesel ohne Aufwand von den Kanistern in unsere Tanks pumpen.

Kurz bevor wir franz. Guyana verlassen haben, hat unser Staubsauger den Dienst quittiert. Sven hat versucht ihn zu retten, doch leider war hier nichts mehr zu machen :-(

Kurz bevor wir franz. Guyana verlassen haben, hat unser Staubsauger den Dienst quittiert. Sven hat versucht ihn zu retten, doch leider war hier nichts mehr zu machen 🙁

Bevor wir neue Lebensmittel zukaufen, haben wir nochmal unser bereits vorhandenes Provinat überprüft. Das ist seit Gran Canaria ziemlich geschrumpft.

Bevor wir neue Lebensmittel zukaufen, haben wir nochmal unser bereits vorhandenes Provinat überprüft. Das ist seit Gran Canaria ziemlich geschrumpft.

Domburg

Domburg (all facilities heißt, dass man hier Duschen, Toiletten und Internetzugang, sowie einen Dingisteg hat. Trinkwasser gibt es hier leider nicht, aber dafür bei den Fischern ein paar hundert Meter weiter)

Morgen soll’s weiter gehen!

2013-07-05 (Audierne)

Heute gibt es für alle Interessierten einen Eintrag über die Finanzen an Bord.

Wir listen eigentlich alles auf, was wir ausgeben, sei es für Lebensmittel und Drogerieartikel (die werden dann noch thematisch aufgeschlüsselt), fürs Diesel Tanken, Marina-Gebühren, Versicherungen, Dinge fürs Schiff sowie Reparaturen etc. und eben was sonst noch so anfällt.

Für Lebensmittel (inkl. Getränke und Genussmittel) haben wir seit wir auf dem Schiff leben – und das sind bisher fast 3 Monate – umgerechnet pro Tag insgesamt 9,60 € ausgegeben. Uns hat es zu keiner Zeit an irgendwas gefehlt. Wir haben zwar Großeinkäufe immer nur im Discounter getätigt, aber dort haben wir immer das gekauft auf was wir Lust hatten. Wir sind bisher nur einmal essen gegangen. Man kann sich ausrechnen, dass wir für einmal essen gehen fast eine Woche auf dem Schiff gut leben können.

Marinagebühren sind bisher noch ein großer Posten für uns. Umgerechnet pro Tag haben wir seit wir auf dem Schiff leben dafür 12,65 € ausgegeben. Dafür waren wir aber auch so gut wie immer in einem Hafen und das auch oft aus Ermangelung eines vorhandenen Ankerplatzes. Wir können unmöglich bei mehreren Windstärken bei auflandigem Wind vor einer Steinküste auf irgendeinem felsigen Untergrund ankern, das Risiko, dass der Anker nicht hält und wir an Land treiben oder dass der Anker sich so verhakt, dass wir ihn nicht mehr frei bekommen war zu groß. Das sollte sich zukünftig aber ändern. Zwar sind wir jetzt wirklich in der Hochsaison angekommen und da werden die Preise in den meisten Marinas stark erhöht und billiger im Generellen werden die Häfen jetzt auch nicht, aber wir sollten vermehrt die Möglichkeit haben in einer geschützten Bucht zu ankern.

Von unseren bisherigen Gesamtausgaben geht bisher fast ein Viertel für die Versicherungen (Auslandskrankenversicherung, Privathaftpflicht, Schiffshaftpflicht, Schiffskasko) drauf, allerdings sind diese für 12 Monate bezahlt, sodass wir hier prozentual erst eine Aussage Ende März 2014 machen können.

Mehr als 40% unserer bisherigen Ausgaben sind ins Schiff geflossen (what the boat wants, the boat gets…). Zu Beginn unserer Reise haben wir die beiden Maschinen noch in Lemmer warten lassen, unvorhergesehen kamen leider ein neuer Propeller hinzu sowie ein neues (gebrauchtes) Laptop. Auch der Abschleppvorgang bei Roscoff war so nicht geplant! Diese Posten tragen fast zu 80% der o.g. 40% bei. Die restlichen 20% gehen für Kleinteile und weitere Anschaffungen drauf. Schrauben, Schäkel, Tauwerk und was man sonst noch alles ab und zu braucht. Auch unser Gasverbrauch läuft unter diesem Posten. Für Gas und Zubehör (wir haben einen neuen Druckminderer benötigt) gaben wir 1% der absoluten Gesamtausgaben bisher aus. Im Durchschnitt verbrauchen wir am Tag ca. 1 € an Gas, aber wie bereits geschrieben, kochen wir auch jeden Tag. Apropros Gas, wir verwenden die Campingaz Flaschen 907. Dieses System war bereits an Bord installiert und drei Gasflaschen waren bereits vorhanden, eine für den Herd, eine für den Backofen und eine als Reserve. Sobald eine Flasche leer ist, können wir diese gegen eine voll umtauschen und bezahlen nur die Füllung. Die Flaschen sind Kaufflaschen (also keine Pfandflaschen im herkömmlichen Sinn). Man kauft eine Flasche, darf diese dann aber zurück bringen und bekommt eine neue gefüllte zurück. Entscheidet man sich, das System zu wechseln, bleibt einem nichts anderes als die Flasche zu entsorgen für die man ca. 40 € (je nach Land) bezahlt hat (ohne Füllung). Der Vorteil von Campingaz ist, dass sie eigentlich in ganz Europa verfügbar sind, wir sollten also noch eine Zeit lang keine Probleme mit der Gasbeschaffung haben. Mal sehen wie das dann außerhalb von Europa wird.

2013-07-07 (Audierne)

Sommer!!!!!! Endlich ist Sommer!! Am Samstag „kam“ er hier an. Seit dem scheint die Sonne den ganzen Tag, es hat Temperaturen über 20°C und es weht ein kühlender Wind im Hafen. Jetzt kommt richtige Urlaubsstimmung auf. Wir konnten bereits die Decksdusche verwenden, schließlich gibt es Wasser am Steg umsonst (und Strom und damit Warmwasser auch) und die Duschen an Land kosten 2 € für 8 min! Da können wir auch genauso gut hier duschen, was sehr angenehm ist. Wir haben am Wochenende eine ausgiebige Fahrradtour gemacht, die wieder sehr viele Steigungen beinhaltete, doch wir kommen mit unseren Faltfahrrädern ganz gut voran, wir sind heil froh, dass wir 3 Gänge haben, mit nur einem Gang wäre es hier doch sehr sehr mühsam. Auch haben wir es geschafft, die Silikonfugen in Bad und Küche zu erneuern, die waren leider nicht mehr ganz so schön anzuschauen. Jetzt sieht Felix vielleicht (noch) nicht wieder aus wie neu, aber wir arbeiten daran! Außerdem haben wir die Lazybags genäht. Der dicke Stoff ist noch sehr gut erhalten, aber die Fäden waren es leider nicht mehr. Die Sonne hat sie richtiggehend zersetzt. Unser neuer Laptop kam heute auch an. In kürzester Zeit hat Sven ihn wieder so vorbereitet, dass alles wieder funktioniert. Das heißt wir können nun auch wieder das Wetter über Kurzwelle empfangen und vor allem funktioniert die Navigation wieder einfach und zuverlässig. Außerdem sind wir das Problem der im Mast schlagenden Kabel angegangen. Sven hatte die Idee, mehrere an eine Schnur festgebundene Schaumstoffstückchen durch den Kabelkanal zu ziehen. Diese haben wir in ca. 1 m Abstand an die Schnur geknotet. Es war bereits eine Schnur im Kabelkanal eingezogen, die oben an der Mastspitze festgebunden war. An diese haben wir nun unten die neue Schnur mit den Schaumstoffteilen festgebunden. Dann bin ich in den Mast hoch geklettert (zum Glück haben wir Maststufen, das ist wirklich eine sehr große Erleichterung), Sven hat mich gesichert und ich habe oben an der alten Schnur gezogen, während Sven die Schaumstoffteile an der Schnur unten in das kleine Loch im Mast in den Kabelkanal eingeführt hat. Ich durfte nicht zu kräftig ziehen, da die alte Schnur auch schon etwas mitgenommen war. Aber irgendwann hat es dann geklappt und ich konnte die alte Schnur entfernen und die neue wieder an der Mastspitze fixieren. Noch nicht perfekt, aber es klappert schon bedeutend weniger! Ein paar Kleinigkeiten wollen wir hier noch erledigen und dann möchten wir über die Biskaya nach Ria de Viveiro fahren, das sind knappe 300 sm, das sollten wir bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten in 2,5 Tagen geschafft haben. In allerspätestens 3 Tagen nach Abfahrt sollten wir also Spanien erreicht haben. Die spanische Gastlandflagge liegt bereits bereit. Jetzt behalten wir weiterhin das Wetter gut im Blick, damit wir wissen was uns erwartet und dann entscheiden wir, wann wir Audierne verlassen werden!

Fahrradtour. Blick auf den Goyen

Fahrradtour. Blick auf den Goyen

Fahrradtour, ganz oft sind hier wunderschöne Kastanienbäume anzufinden.

Fahrradtour, ganz oft sind hier wunderschöne Kastanienbäume anzufinden.

Diese Schnur ziehen wir in den Mast hoch.

Diese Schnur ziehen wir in den Mast hoch.

Unsere Nachbarn aus England von oben betrachtet.

Unsere Nachbarn aus England von oben betrachtet.

Blick vom Mast aus. Der Hafen von Audierne ist voll.

Blick vom Mast aus. Der Hafen von Audierne ist voll.

Blick von oben auf unseren "Panzer", im Vergleich zu anderen Schiffen sieht er zumindest von oben so aus...

Blick von oben auf unseren „Panzer“, im Vergleich zu anderen Schiffen sieht er zumindest von oben so aus…

Das erste Puzzle an Bord!

Das erste Puzzle an Bord!

Fertig! :-)

Fertig! 🙂

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Altes Silikon im Bad entfernen

Altes Silikon im Bad entfernen

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Fast wie neu!

Fast wie neu!

Der "neue" Laptop ist da!!!!

Der „neue“ Laptop ist da!!!!

kleine Streicharbeiten

kleine Streicharbeiten

2013-07-09 (Audierne)

Wir werden morgen über die Biskaya fahren. Am Schiff funktioniert alles, wir sind ausgeschlafen und ausgeruht und das Wetter sieht gut aus, die Windrichtung ist über mehrere Tage schon konstant und bleibt es auch noch eine Woche so. Der Wind soll mit 15-25 Knoten beständig wehen, laut Vorhersage ohne irgendwelche Überraschungen. Regen ist auch keiner vorhergesagt, und generell ist der Juli ein guter Monat, um über die Biskaya zu fahren.

Das Wetter auf der Biskaya ist gerade sehr beständig, das wollen wir ausnutzen!

Das Wetter auf der Biskaya ist gerade sehr beständig, das wollen wir ausnutzen!

Wir gehen heute nochmal einkaufen, bezahlen unsere Hafengebühren, gehen nachher einen Kaffee trinken, um gutes Internet zu bekommen, um die Wetterlage nochmal genau betrachten zu können und dann geht es heute so früh wie möglich ins Bett, da wir morgen zwischen 07:00 und 08:00 Uhr (MESZ) los fahren wollen, dann sind wir nur zwei Nächte auf See und sollten dann am Freitag Abend in Ria de Viveiro (oder auch Vivero, da sind sich unsere Karten und Hafenhandbücher nicht ganz einig) ankommen. Dort ruhen wir uns dann ein bisschen aus, um wieder fit fürs Cabo Ortegal zu sein, um dann nach A Coruna zu fahren. Danach erwartet uns das Cabo Finisterre, da müssen wir auch auf ein gutes Wetterfenster warten. Doch jetzt heißt es zunächst nach Spanien zu kommen. Aber es passt alles, der Wind ist sehr sehr beständig, das hören wir auch von Seglern, die in den letzten Tagen hier angekommen sind. Apropos Hafen: In der Woche, in der wir nun schon hier sind, wollte noch nie jemand zu uns ins Päckchen, das war irgendwie schon auffällig. Aber gestern war so ein Andrang, dass wir eine Bavaria längsseits aufgenommen haben und am späten Abend sogar noch eine weitere Yacht. Und auch sonst waren an den Stegen mindestens immer 2 Schiffe im Päckchen und manchmal auch drei. Heute Morgen hat sich das so gut wie alles aufgelöst und nur noch wir haben unseren Nachbarn.

Der nächste Blogeintrag kommt also dann aus Spanien, hoffentlich gibt es im Hafen Internet.

Werbung

Da wir ja ab sofort kein regelmäßiges Gehalt mehr beziehen, kommt das Unvermeidliche: unser Blog muss sich selbst durch Werbung finanzieren.

Dazu habe ich unseren Blog heute bei Google AdSense angemeldet und experimentiere nun ein wenig mit den vielfältigen Optionen herum. Falls also in naher Zukunft all zu nervige Werbung an den unmöglichsten Stellen im Blog auftauchen sollte – ich arbeite daran.

Bei Google AdSense handelt es sich um ein Werbesystem, das es auch Privatpersonen erlaubt, Werbung auf Ihrer Homepage zu schalten und dann mit jedem Klick eines Besuchers auf diese Werbung einen bestimmten (kleinen) Betrag auf ein Konto gutgeschrieben zu bekommen. Ist irgendwann ein bestimmter Betrag erreicht, wird das so generierte Guthaben von Google ausbezahlt. Ich bin gespannt, ob das dann am Jahresende ausreichen wird, um die Hosting-Gebühren für den Blog zu finanzieren. Auf die Inhalte der Werbeblöcke haben wir übrigens nur bedingt Einfluss. Im Wesentlichen generiert Google die passende Werbung automatisch, indem der Inhalt der entsprechenden Homepage oder des Blogs gescannt und dann entsprechend dazu passende Werbung vermittelt wird. Außerdem wird durch Google natürlich personalisierte Werbung generiert, die das Profil des Besuchers wiederspiegelt (Predictive Behavioral Targeting).

Hilde ist da!

In der Zwischenzeit haben wir einen neuen Ausrüstungsgegenstand bekommen: Hilde. Bei Hilde handelt es sich um ein Amateurfunkgerät, benannt nach dem „Schwätzbrett“ Hilde, der Frau von Heinz Becker alias Gerd Dudenhöffer. Bei uns daheim sieht es nun so aus:

Es handelt sich hierbei um ein Yaesu FT-857D (erweitert mit 2,3 kHz SSB Filter sowie einem 500 Hz CW-Filter; ein „Quarzofen“, also ein temperaturstabilisierter Referenzoszillator, kommt dann später auch noch rein) in Kombination mit einem vollautomatischen Antennentuner Yaesu FC-40. Das Gerät kann so ziemlich alles, in Verbindung mit einem Pactor-Modem dann auch noch eMails über Funk senden und empfangen bzw. Wetterberichte als Fernschreiben oder Wetterfaxe als Bilder über Funk empfangen. Das ist auf einem Segelschiff abseits des Internets so ziemlich das Praktischste, was man sich vorstellen kann. Das erste Wetterfax lief im Übrigen nach einem Tag probieren und nur mit einem 6 m langen Kabel als „Antenne“ in 1a Qualität über den heimischen Laptopbildschirm. Wen es interessiert, findet z.B. hier und hier einen halbwegs verständlichen Einstig.

Ansonsten sind wir immer noch am Schiffskauf dran, momentan divergieren die Preisvorstellungen von Verkäufer und Käufer noch zu stark…

PS: Heute gelesen und für sehr informativ befunden: Arbeit adé: So klappt der Ausstieg auf Zeit auf FOCUS Online.

Versicherungen

Welche Versicherungen benötigt man auf Langfahrt und auf was muss man achten? Und vor allem, was kostet das alles?

  1. Krankenversicherung
    Die Krankenversicherung ist sicherlich die wichtigste Versicherung, die man haben sollte, leider aber auch die teuerste. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten sich auf Langfahrt, bzw. bei längerem Auslandsaufenthalt zu versichern. Ein guter Übersichtsartikel findet sich beim Trans-Ocean e.V., wenn auch die Eigenwerbung der PREUSS Yachtversicherungen durchdringt.
    Weiterhin finden sich auf dieser Seite für Auswanderer nach Thailand weitere Informationen und Links zu diversen Versicherern. Auch beim ADAC wird man fündig.
    Das Thema ist leider zu individuell, als dass eine pauschale Aussage über die beste Versicherung möglich wäre. Auf jeden Fall muss vor Kündigung der bestehenden Pflicht-KV mit der Versicherungsgesellschaft persönlich gesprochen werden, um nicht bestehende Boni oder einen evtl. Bestandsschutz (Eintrittsalter als Prämienbemessungsgrundlage) nach Rückkehr und Wiederaufnahme der Versicherung zu verspielen.
    Der monatliche Versicherungsbeitrag bewegt sich bei einem Standard-Schutz grob im Bereich 50 bis 100 €.
  2. Hapftpflichtversicherung
    Hier muss vor allem darauf geachtet werden, dass ein Schutz auch im Ausland besteht und dieser möglichst lange gewährt wird. Meist steht im Vertrag, dass lediglich bis 2 Jahre ununterbrochener Auslandsaufenthalt gewährt werden. Es gibt Versicherungen mit bis zu 6 Jahren, diese sind jedoch etwas teurer. Allerdings ist die HP-Versicherung mit ca. 100 € pro Jahr (für 2 Personen) die günstigste der notwendigen Versicherungen.
  3. Haftpflichtversicherung fürs Schiff
    Im Fall eines Losreißens von der Ankerkette kann ein Schiff in der Nähe von Luxusyachten erheblichen Schaden anrichten. Dagegen sollte man mit einer nicht zu geringen Schadenssumme versichert sein. Dies ist für weltweiten Schutz zum Glück bezahlbar und ist natürlich vom Schiff abhängig. Für ein Schiff wie es uns vorschwebt, kommen da in etwa 200 € pro Jahr auf einen zu.
    Eine (Voll-)Kaskoversicherung ist für weltweite Abdeckung extrem teuer und kaum noch zu bekommen (man sagt, daran sind v.a. die Yachties, die ihr Schiff absichtlich auf hoher See und damit ohne Gegenbeweismöglichkeit versenkt haben, um mit der Versicherungssumme den Ausstieg zurück ins bürgerliche Leben oder aber ein neueres, bessere oder größeres Schiff zu finanzieren, schuld) und macht m. E. finanziell nur Sinn, wenn die Yacht einen Wert darstellt, der signifikant höher ist, als die jährliche Versicherungspolice.
  4. weitere Versicherungen
    Weiterhin machen Berufsunfähigkeitsversicherung und ggf. Unfallversicherung Sinn. Da aber diese teilweise redundant und sehr individuell zu berechnen sind (insbesondere die BUV), kommt man nicht umhin sich selbst zu informieren und Angebote bei diversen Versicherern einzuholen.

Fazit: Ausland-KV sowie HPV für 2 Personen und eine Schiffs-HPV für ein Schiff unserer Vorstellung schlagen zusammen in etwa mit 150 bis 200 € pro Monat zu Buche.
Falls eine BUV dazukommen soll, sind mit weiteren ca. 100 € pro Monat für 2 Personen zu rechnen.

Weltumsegelung light

Bobby Schenk hat heute auf seiner Webseite einen neuen Artikel eingestellt, der Mut macht, wenn man in der finalen Phase des Projektes Weltumsegelung steckt und aufkommende Selbstzweifel einen das bevorstehende Vorhaben regelmäßig überdenken lassen.

Nach Lesen von Schenks Artikel scheint das Vorhaben, insofern man auf der Barfußroute mit dem Passatwind von Ost nach West in Äquatornähe segelt, für jedermann bewältigbar zu sein, der über eine verlässliche Crew, technisches Verständnis, ein wenig Segelerfahrung, das richtige Schiff mit passender Ausrüstung, die richtige Einstellung und bescheidene finanzielle Mittel verfügt.

Uns fehlt es momentan noch am richtigen Schiff, wir sind aber bereits in ersten Verhandlungen und zuversichtlich, dass wir im Laufe des Jahres das richtige finden werden.

Was kostet eine Weltumseglung?

Es wurden schon einige Artikel über die Kosten eines solchen Vorhabens und die Bestreitung des Lebensunterhaltes beim Blauwassersegeln (also auf dem Schiff leben; Stichwort liveaboard) geschrieben, daher will ich an dieser Stelle hauptsächlich auf an anderer Stelle Nachzulesendes verweisen bzw. Schlussfolgerungen aus bereits veröffentlichten Daten ziehen.

Zuerst muss man sich darüber klar werden, dass man nicht autark ist, auch wenn man das gerne hätte. Also in dem Sinne, dass man seinen Fisch zum essen selber fängt, aus Meerwasser über eine Entsalzungsanlage (watermaker) sein Trinkwasser kostenlos und unbegrenzt herstellt und den Strom aus Wind (Windgenerator) und Sonne (Photovoltaik) gewinnt. Das wäre zwar schön, ist aber kaum zu realisieren, man ist auf fremde Hilfe bzw. Güter angewiesen und sucht so doch öfter eine Marina auf, als man eigentlich möchte. Und das ist mit nicht zu knappen Kosten verbunden.

Weiterhin muss man wissen, dass ein Schiff als Faustregel 10% des Anschaffungspreises pro Jahr an Unterhalt kostet (Unterwasserschiff, Segel, Maschine, Batterien, alle Verschleißteile eben, ohne größeren Reparaturen wohlgemerkt). Es entstehen weiterhin laufende Kosten, wie Versicherungen (Schiff: zumindest Haftpflicht; Crew: zumindest Haftpflicht, Krankenversicherung). Und, laut Murphy wird alles kaputt gehen, was kaputt gehen kann, das bedeutet, je mehr nicht wirklich unbedingt nötig für Navigation, Sicherheit, Seemanschaft an Bord ist, desto teurer wird der Unterhalt des Schiffes auch werden. Die Frage, die sich stellt ist folglich, was benötigt man wirklich. Wie ein sicheres langfahrttaugliches Schiff ausgerüstet sein sollte, kann z.B. auf Bobby Schenks Seite nachgelesen werden. Auch, was für Schiffstypen dafür in Frage kommen. Also bleibt eigentlich sehr individuell zu klären, was man für eine Lebensform sucht, d.h. auf was man bereit ist zu „verzichten“. Dabei ist der Verzicht auf all die Gadgets, die einem das Leben scheinbar einfacher machen in unseren Augen eher ein Gewinn, bedingt er doch den Gewinn von Zeit unmittelbar dadurch, dass zum Erwerb und Unterhalt der nicht unmittelbar zum Leben notwendigen Dinge keine Arbeitszeit investiert werden muss.

Wenn man sich also nur auf das Nötigste beschränken wollte und ein gebrauchtes, gut ausgerüstetes Schiff unter 100.000 € fände, bräuchte man pro Jahr schon mindestens 10.000 € für dessen Unterhalt. Dazu kommen laut dieser Statistik nochmals etwa 10.000 € für die Crew dazu (es wurde dabei von einer typischen Zweier-Crew ausgegangen).

Es bleibt also für den eher spartanischen Fall zu beantworten, woher kommen ca. 20.000 € netto (also ggf. nach Abzug von Steuern) pro Jahr zum Leben? Diese spannende Frage wird sich wohl jeder für sich selbst beantworten müssen und stand bei unserer Planung die letzten Jahre im Fokus. Natürlich spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle, wie lange die Reise dauern soll. Auch hier hat Bobby Schenk eine interessante Statistik veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass eine typische Reisedauer in etwa 3 bis 4 Jahre beträgt, wenn der klassischen Passatroute (Barfussroute) gefolgt wird. Dass während der Reise gearbeitet werden kann, schliessen wir für uns aus, natürlich sind kleinere Jobs, wenn sie sich denn bieten sollten willkommen, rechnen sollte man aber nicht damit. Damit muss das nötige Kapital vor Reiseantritt angespart worden sein, im betrachteten Fall also ca. 200.000 €, wenn noch ein kleines Sicherheitspolster verfügbar sein soll. Ausserdem muss einem bewusst sein, dass im schlimmsten Fall (Verlust Schiff, bzw. Wiederverkauf nicht bzw. nur unter großem Verlust möglich) dieser Betrag weg ist, d.h. man sollte davon ausgehen, dass eine Weltumseglung auf eigenem Kiel insgesamt 200.000 € kosten kann (evtl. verringert um einen Betrag resultierend aus geschickter Anlage des Startkapitals da ja nicht zu jedem Zeitpunkt das ganze Kapital verfügbar sein muss).

Da wir die Weltumsegelung ja erst planen, sprechen wir natürlich nicht aus eigener Erfahrung, sondern können nur wiedergeben, was andere freundlicherweise veröffentlicht haben. Danke vor allem an Herrn Schenk für die Bereitstellung der ihm vorliegenden Daten, damit lässt sich der finanzielle Rahmen zumindest abschätzen.