Abschied von der Prickly Bay (Grenada) und Ankunft in der Tyrell Bay (Carriacou)

Die Wettervorhersage verspricht für die kommenden Tage weniger Wind (und damit auch niedrigere Welle) und so machen sich die ersten Yachten langsam auf den Weg Richtung Norden. So auch wir und daher laden wir am Donnerstagabend unsere österreichischen Freunde von der Enya und der Manua Loa und die Crew der Na Ja auf einen Sundowner bei uns ein. Wir verbringen einen schönen Abend und beschließen morgen Nachmittag noch ein Abschieds-Barbecue am Strand in der Prickly Bay zu veranstalten. Das Barbecue an dem idyllischen kleinen Strand in der Prickly Bay (an dem offenes Feuer laut Schild verboten ist, stört allerdings niemanden) war wie immer toll und wir verbrachten erneut einen sehr schönen Abend bei leckeren selbstgemachten Salaten, selbstgebackenem Brot und allem was der Supermarkt für den Grill so hergab. Natürlich hat es auch nicht an kaltem Carib Bier gefehlt. Samstag gegen Mittag haben wir dann unseren Anker, nachdem wir erneut die schon wieder bewachsene Ankerkette freigeschrubbt hatten, gelichtet und Kurs nach Halifax Harbour, an der Westküste von Grenada, angelegt. Die 11 sm konnten wir gemütlich an der Küste von Grenada entlang segeln und warfen am späten Nachmittag auf 4 m Wassertiefe in der kleinen geschützten Bucht erneut unseren Anker. Außer zweier Wracks, das eine von einer Segelyacht, die wohl hier Schutz vor dem letzten Hurricane gesucht hatte, waren wir ganz alleine und haben mit dem Dingi die Bucht paddelnd erkundet. Gegen Abend, kurz vor dem Sonnenuntergang kamen dann noch zwei weitere Katamarane herein, die jedoch am nächsten Morgen schon vor uns wieder weg waren. Wir sind am Sonntag früh dann ebenfalls Anker auf gegangen mit Kurs Carriacou. Wir motorten in Lee von Grenada so lange es ging dicht an der Küste und haben uns so erhofft, etwas Höhe zu verschaffen, um die offene Strecke zwischen Grenada und Carriacou dann hart am Wind segeln zu können. Leider kam der Wind zu nördlich ein und wir konnten die Höhe nur unter mitlaufender Maschine halten. Das Meer hatte sich jedoch die letzten Tage beruhigt und so war die Welle moderat und wir sind gut vorangekommen. Am frühen Nachmittag fiel dann unser Anker in der Tyrell Bay auf 4 m Wassertiefe. Das Wasser ist hier so klar, dass man ihn beim Schnorcheln gut sehen kann. Kaum war unser Schiff klar, kamen schon die ersten „Boat Boys“ und wollten uns Lobster und Rotwein verkaufen. Die Tyrell Bay ist in etwa das, was auf Grenada die Prickly Bay ist. Eine Menge Yachten, darunter nun zunehmend Charter-Crews. Die Na Ja kam eine Stunde später hier an und nachdem wir die Bucht mit dem Dinghi erkundet hatten, sind wir bei Elke und Werner noch zum hallo sagen vorbei gefahren. Wir durften dann noch zum Abendessen bleiben (es gab 1a Linseneintopf mit echten deutschen Würstchen mit kaltem Bier und Rumpunch). Danke nochmals! Am Montag haben wir dann einen ausgedehnten Spaziergang an der Uferstraße unternommen. Es gibt hier ein paar kleinere Supermärkte, ziemlich viele Bars, eine Tauchschule und eine kleine Marina. Seit letztem Jahr gibt es auf dem Marina-Gelände sogar ein Customs Office und man kann hier nun ein- und ausklarieren. Werden wir dann auch so machen, wenn wir in ein paar Tagen Richtung Union Island aufbrechen. Heute, am Dienstag, sind wir mit dem Bus für dreieinhalb EC $ pro Person in die Hauptstadt Hillsborough gefahren und haben uns dort umgesehen. Hillsborough ist ein kleines sympathisches Städtchen, das wohl vornehmlich vom Tourismus lebt. Auf der ganzen Insel leben im Übrigen nur 6 bis 7 Tausend Menschen. Nach einem langen Spaziergang haben wir uns dann etwas abseits der Touri-Meile ein Chicken-Roti gegönnt, das war mit Abstand das beste und größte, das wir bisher hatten und das für 10 EC $ pro Person. Wenn man hier nicht gerade in die Touristenrestaurants geht, kann man selbst in diesem Teil der Karibik recht günstig auskommen. Aber das wird sich wahrscheinlich auch noch ändern, wenn wir weiter Richtung Norden kommen. Wir bleiben nun noch ein paar Tage, das Rigg muß noch nachgespannt werden und ebenso die Keilriemen der Maschinen (den längst fälligen Ölwechsel habe ich ihnen ja bereits in der Prickly Bay verpasst). Einen Lobster müssen wir natürlich auch noch essen gehen, denn so günstig wie hier soll er wohl in der ganzen Karibik nicht zu bekommen sein, wie wir von unseren portugiesischen Freunden von der Babilé wissen. Dann geht es weiter, mit einem kurzen Zwischenstop auf der „Postkarteninsel“ Sandy Island, nach Union Island und von dort weiter ins Schnorchelparadies Tobago Cays.

Sundowner werden vorbereitet

Sundowner werden vorbereitet

Dinghyflotte beim Sundowner

Dinghyflotte beim Sundowner

Wracks Halifax Harbor

Wracks Halifax Harbor

trauriger Anblick!

trauriger Anblick!

allein am Ankerplatz Hallifax Harbor

allein am Ankerplatz Hallifax Harbor

Sonnenuntergang Halifax Harbor

Sonnenuntergang Halifax Harbor

Dinghy Segeln Tyrrol Bay

Dinghy Segeln Tyrrel Bay

Dinghy Friedhof Tyrrol Bay

Dinghy Friedhof Tyrrel Bay

Blick über Tyrrol Bay

Blick über die Tyrrel Bay

Strand Tyrrol Bay

Strand Tyrrel Bay

Regenbogen über Tyrral Bay

Regenbogen über Tyrrel Bay

1a Roti in Hillsbourough

1a Roti in Hillsbourough

Strand Hillsbourough

Strand Hillsbourough

Xmas Winds

Nachdem uns (und unserem Besuch) der starke Wind ja die letzten Wochen einen, wenn auch sehr schönen, Zwangsaufenthalt in der Prickly Bay beschert hat, ein paar Worte dazu: Die Einheimischen auf Grenada haben uns auf Nachfrage erklärt, dass im späten Dezember der Wind hier generell zunimmt und bis Ende Januar, manchmal bis Anfang Februar, ordentlich bläst. Die vorherrschende Windrichtung bleibt dabei bestehen, also NO-O, jedoch legt der Wind von normal 3-4, in Böen 5 bft auf 5-6 bft zu. Das kann dann, vor allem, wenn sich der starke Wind um ein Kap noch verdichtet dann schnell auf unangenehme 40 kn hochgehen, mit entsprechender Welle. Das Phänomen heißt hier Xmas Winds. Wir haben einige Revierführer durchgelesen, jedoch wurden die „Xmas Winds“ nirgends erwähnt. Auch andere Segler, mit denen wir gesprochen haben, wussten dies nicht. Man sollte dies, vor allem, wenn man unter Zeitdruck stehen sollte, bei der Törnplanung bedenken.

//WL2K Position Report

Time: 2015/01/17 21:04:02
Latitude: 12-00.01N
Longitude: 061-45.70W
Comment: sind in port hailfax angekommen. sehr schön hier! morgen früh gehts weiter nach carriacou

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Wenn Engel reisen…

…lacht der Himmel. So sagt das Sprichwort. Wir haben vorgestern unseren Besuch verabschiedet und nun regnet es seitdem ununterbrochen. Soll uns das etwa etwas sagen? Aber der Reihe nach: Am Freitag sind wir von Hog Island zurück in die Prickly Bay gesegelt. Wenigstens konnten wir die paar Meilen astrein vor dem Wind segeln, trotz unruhiger See und einer ganzen Mütze voll Wind. In der (immer noch) ziemlich überfüllten Prickly Bay sind wir wieder ziemlich genau an unseren alten Ankerplatz gegangen. Kuschlig eng hier, die Yachten liegen meist keine 10 Meter auseinander. Nachmittags war Baden angesagt und abends wurde wieder lecker gekocht, es gab zur Vorspeise Kürbissuppe mit Ingwer und dann frisch geschabte Spätzle mit sauren Bohnen und Wienerle. Am Samstag haben wir uns mit dem Bus zu einem Ausflug auf den Mount Qua Qua aufgemacht. Das ist einer der höchsten Hügel hier auf der Insel und man soll einen tollen Ausblick von dort oben haben. Vorbei kommt man an einem Kratersee (Grand Etang Lake), an dem der „Aufstieg“ beginnt. Der Aufstieg ist dabei eine Rutschbahn aus Matsch, da es die letzten Tage immer mal wieder kurz geregnet hat. So sind wir also nach kurzem Schlittern im Matsch Barfuß durch den tropischen Regenwald gestapft, immer hochkonzentriert, nicht auszurutschen und dann zwangsweise auf dem Hosenboden hangabwärts zu schlittern. Was hatten wir für einen Spaß! Leider haben wir das allerletzte Stück zum Gipfel nicht mehr angetreten, es war einfach zu gefährlich, da der rutschige Weg nun links und rechts sehr tief und steil abgefallen ist und wenn einer von uns da runter geschlittert wäre, läge er vermutlich immer noch dort. Also alles wieder runter, was bedeutend schwieriger war als hoch. Also hatten wir noch mehr Spaß und sind aus dem Lachen, das alle paar Sekunden durch einen unschönen Ausruf unterbrochen wurde, wenn jemand kurz vor dem Hinfallen war, gar nicht mehr herausgekommen. Unten angekommen, haben wir uns erst einmal ausgiebig die Füße und Schuhe im Kratersee gewaschen und uns dann noch im Besucherzentrum eine kleine Pause gegönnt, bevor es wieder mit dem Bus zurück aufs Schiff ging. Natürlich mit dem obligatorischen Umweg über den Supermarkt, Zutaten fürs Abendessen besorgen. Abends haben sich die Mädels Spaghetti gewünscht und natürlich auch bekommen. Allzu lange hat unser letzter gemeinsamer Abend dann nicht mehr gedauert, wir waren alle ziemlich fertig von unserem Dschungel-Abenteuer. Am Sonntag nach dem Frühstück haben wir dann Dani und Jasmin und allem Reisegepäck mit dem dadurch ziemlich überladenen Dingi an Land gebracht und in ein Taxi gesetzt. Um Eure über 24 stündige Heimreise beneiden wir Euch nicht, hoffentlich klappt alles. Schön war’s mit Euch, wir hatten viel Spaß zusammen und haben in den zwei Wochen, die ihr da wart, ganz schön was erlebt. Nun sind wir also wieder allein auf unserem dicken Felix und haben uns auch gleich ans Um- und Aufräumen gemacht. Am Abend hatte schon fast alles wieder seinen gewohnten Platz und unser Gästezimmer gleicht nun wieder einer Rumpelkammer, in der vor allem unsere Fahrräder, mit denen wir diesseits des Atlantiks leider nicht so viel anfangen können, ihren Platz finden und nun nicht mehr in den Rümpfen im Weg stehen. Gestern haben wir dann mit dem Wäsche waschen angefangen, es regnet ja ausreichend. Allerdings gestaltet sich das Trocknen dann doch recht schwierig, Sabine ist den ganzen Tag damit beschäftigt, Wäsche auf und wieder ab zu hängen. Das Wetter ist im Moment recht ungewöhnlich, es regnet seit Tagen eigentlich den ganzen Tag mit jeweils kurzen Unterbrechungen. Wenn der Regen nach einer solchen Unterbrechung dann wieder einsetzt, ist das meist mit einer ordentlichen Böe begleitet, die oft knappe 30 Knoten auf den Anemometer schreibt. Die wenigen Yachten, die die Bay anlaufen, kommen mit stark gerefften Segeln an, deren Mannschaft komplett in Ölzeug verschwindet. Draußen wird es also nicht gerade gemütlich hergehen. Daher werden wir zumindest so lange hier bleiben, bis eine Wetterbesserung in Sicht ist. Laut Vorhersage passiert das frühestens am Wochenende. Sobald sich dann ein günstiges Wetterfenster ergibt, werden wir hier unseren Anker lichten und Richtung Carriacou aufbrechen.DSCN8515 DSCN8518

Am Grand Etang Kratersee

Am Grand Etang Kratersee

IMG_7247 DSCN8525DSCN8552Grand Etang Kratersee

Auf dem Weg zum Mt. Qua Qua

Auf dem Weg zum Mt. Qua Qua, eine matschige Angelegenheit

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Fast oben auf dem Mt. Qua Qua

Fast oben auf dem Mt. Qua Qua

Besucherzentrum am Grand Etang

Besucherzentrum am Grand Etang Nationalpark

Telefonat nach Bikini Bottom

Telefonat nach Bikini Bottom

Dani und ich machen uns bereit zum Ankerkette schrubben

Dani und ich machen uns bereit zum Ankerkette schrubben

Dani schrubbt die Ankerkette

Dani schrubbt die Ankerkette

Liming in der Fendermatratze

Liming in der Fendermatratze

Liming

Liming

Strand "Grand Anse"

Strand „Grand Anse“

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Hummelflug

Hummelflug

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Die weltbeste Arschbombe!

Die weltbeste Arschbombe!

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Dinigi-Action

Dinigi-Action

Belmont Estate

Belmont Estate

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Schokoladenfabrik Belmont Estate

Schokoladenfabrik Belmont Estate

Reife Kakaofrüchte

Reife Kakaofrüchte

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Hier beginnt die Fermentation

Hier beginnt die Fermentation

Trocknungsprozess

Trocknungsprozess

Hier werden die Bohnen getrocknet

Hier werden die Bohnen getrocknet

getrocknete Kakaobohnen

getrocknete Kakaobohnen

getrocknete Kakobohne

getrocknete Kakaobohne

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Restaurant in Woburn mit...

Restaurant in Woburn mit…

... traumhaftem Blick über die Ankerbucht.

… traumhaftem Blick über die Ankerbucht.

Wir kaufen auf dem Markt eine Brotfrucht. Frisch aus dem Backofen schmeckt sie sehr süß und sehr lecker. Aber mit dieser einen Frucht kann man eine Fußballmannschaft ein ganzes Jahr lang ernähren!

Wir kaufen auf dem Markt eine Brotfrucht. Frisch aus dem Backofen schmeckt sie sehr süß und lecker. Mit dieser einen Frucht kann man eine Fußballmannschaft ein ganzes Jahr lang ernähren!

//WL2K Hello again Hog Island!

Der Wind wollte einfach nicht nachlassen, was uns glücklicherweise noch einen Besuch am nahegelegenen Strand Grand Anse (dem längsten Strand der Karibik) und in der Schokoladenfabrik (Belmont Estate) bescherte. Zur Schokoladenfabrik ging´s wie immer mit dem Bus quer über die Insel. Dort angekommen führte uns der hochmotivierte Guide zunächst direkt in den angrenzenden Garten (Plantage). Die Kakaobohnen werden aus den geernteten Kakaofrüchten entnommen und dann ca. eine Woche fermentiert. Dazu werden sie mit Bananenblättern und Jutesäcken abgedeckt. Anschließend werden sie unter mehrmaligem Wenden auf großen Terrassen getrocknet. Eine Verkostung der getrockneten Bohnen enthüllte schon den Schokoladengeschmack. Mit Hilfe des sogenannten ?Schoko-Dance? wird dann die Schale von der Bohne abgetrennt. Damit ist die Kakaobohne fertig für die vielfältige Weiterverarbeitung, die uns per Video veranschaulicht wurde. Dazu wurde ein sehr schmackhaftes Schokogetränk gereicht. Als krönende
r Abschluss der Führung gab´s Schokolade (60% und 70% Kakaogehalt). Mmmhhhh lecker! Natürlich mussten wir hier zugreifen, um auch unseren Lieben zu Hause ein Stück Karibik in Form von Schokolade mitbringen zu können.
Gestern war es dann soweit. Motor an, Anker auf, Sicherheitswesten am Mann und es konnte los gehen. Gekonnt brachte uns der Kapitän des dicken Felix nach Hog Island. Die raue See, mit Kurs gegen den Wind, lies es nicht zu zu segeln. Also blieben die Maschinen an und wir sind die ca. 3 sm unter Motor gefahren. In Hog Island angekommen, wurde zunächst die Lage sondiert. Der Plan war am Abend am angrenzenden Strand (mit Bar) zu grillen. Die Bedingungen waren ideal. Zur Feier des Tages gab es Kartoffelsalat und ?Wurschdt?. Mit allem bepackt ging es nach dem wohlverdienten Sun-Downer mit dem Dingi an Land. Naturgemäß zog der Mann los um Feuer zu machen. Schnell gesellten sich weitere Segler zu uns. In diesem Fall fünf junge Schweizer, die kurz nach uns hier angekommen sind. Wirklich witzige Typen mit denen wir einen super Abend verbrachten.
Da unser Urlaubsende naht und wir nicht wissen, ob wir hier nochmal einen Blogeintrag schreiben können, wollen wir uns jetzt schon tauschend-fach für die tolle Zeit die wir hatten und noch haben werden bedanken. Danke für das super leckere Essen, für die tollen Drinks, für die Koje, für eure tolle Gesellschaft, für eure Geduld? ganz einfach dafür, dass wir ein kleiner Teil eurer Reise um die Welt sein durften.
Dani & Jasmin

schwäbischer Gastbeitrag

Nach nun ca. 9 Tagen an Bord des dicken Felix wird es mehr als Zeit, dass auch wir uns mal im Blog verewigen. Aber wo anfangen? Es gab bisher so viele tolle Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten, die wir euch erzählen könnten. An erster Stelle steht dabei natürlich, Bine und Sven nach nun fast zwei Jahren einfach mal wieder zu sehen und drücken zu können. Aber um der Blog-Historie treu zu bleiben, machen wir nun einfach mal mit dem Silvestertag weiter. Nach den beiden anstrengenden Ausflugstagen (Muskatnussfabrik + Concord Wasserfälle) haben wir uns am Silvestertag dem Karibikstyle völlig hingegeben und einfach mal relaxed. Wir mussten jedoch auch an diesem Tag mal wieder lernen wie anstrengend doch das Seglerleben sein kann und wie viel „Business“ damit eigentlich verbunden ist. Die Sonne, einer der größten Feinde des Seglers, erforderte den Austausch einer Reffleine am Großsegel, sowie einer Leine im Mast. Gekonnt stieg Bine den geschätzt ca. 150 m hohen Mast (Nachfrage ergab nur ca. 14 m…) nach oben. Gemeinsam mit Sven konnte die Leine dann ohne Probleme ausgetauscht werden. Nachdem das eine Business erledigt war, stand das nächste schon wieder an. Für das Grillen am Abend mit den Nachbarn aus Deutschland und Österreich, musste ein Kartoffelsalat vorbereitet werden. Trotz weiblicher Übermacht hier an Bord, hat dies gekonnt der Kapitän übernommen, was zum Wohle aller auch die absolut richtige Entscheidung war. Zeit für einen kurzen Sprung in den Pool direkt vor der Haustür gehörte von Beginn an, wie ihr euch vorstellen könnt, natürlich auch schon für uns zum Daily Business. Da unsere Familien in Deutschland trotz ca. 8000 km Distanz (Luftlinie) nicht vergessen sind, haben wir pünktlich um 19 Uhr mit euch und einem Glas Sekt angestoßen. Danach ging’s mit dem Dingi zum Strand, wo das Lagerfeuer bereits brannte und Tische und eine improvisierte Bierbank (2 Bierkästen + Gangway) bereits standen. In geselliger Runde genossen wir das Mitgebrachte. Neben Englisch, Deutsch und Schwäbisch können wir nun auch noch Österreichisch in unserem Lebenslauf als weitere Fremdsprache vermerken. Um Mitternacht Ortszeit lagen wir uns in den Armen und haben nochmal mit den anderen auf das neue Jahr angestoßen. Irgendwann nach 3 Uhr sind wir dann mit dem Dingi zurück zum Boot und zufrieden eingeschlafen. Das neue Jahr haben wir mehr als ruhig angehen lassen. Neben dem Daily Kochbusiness war wirklich nur relaxen angesagt. Es gab Pizza, die wir in gekonntem Teamwork zubereitet haben. Wie fast jeden Abend haben wir auch an diesem österreichischen Besuch bekommen, mit dem wir bei interessanten Gesprächen praktische Lerneinheiten erhalten haben.

Silvester auf Grenada

Silvester auf Grenada

Wir stoßen auf das neue Jahr an

Wir stoßen auf das neue Jahr an

Silvesterfeuerwerk

Silvesterfeuerwerk

Es gibt Pizza!

Es gibt Pizza!

Am 02.01.15 ging‘s ans Eingemachte. Die älteste Rumdestilliere der Insel stand auf dem Programm. Das Auspressen des Zuckerrohrs wird hier noch mit einem ca. 230 Jahre alten (1785) Wasserrades, welches durch den nahegelegenen Fluss angetrieben wird, durchgeführt. Der Zuckergehalt des in Becken gesammelten ausgepressten Zuckersaftes, wird durch ein traditionell manuelles Verfahren (Schöpfkelle) von Becken zu Becken unter ansteigender Hitze erhöht. Die zuckerhaltige Flüssigkeit (Maische) wird wiederum ca. 1 Woche in einem weiteren Becken stehen gelassen. Danach folgt der Prozess in dem „magic happens“. Durch Destillation wird aus dieser braunen, unappetitlichen Brühe (mittlerweile Zuckerwein genannt) ein klarer hochprozentiger Rum (75%). Durch Lagerung in Holzfässern, verwandelt sich der klare Rum in den brauen Rum. Ohne Rumprobe konnten wir die Destillation natürlich nicht verlassen. Beginnend mit dem 75%igen Rum (der aufgrund seiner hohen Flammbarkeit, nicht im Flugzeug transportiert werden darf) haben wir zudem den etwas schwächeren 69%igen, sowie Maracuja- und Sauerampfer-Rumpunsches (ca. 40%) probiert. Nach der Probe konnten wir natürlich nicht wiederstehen einen bzw. zwei Flaschen zu kaufen, einen hochprozentigen (der natürlich auf dem Schiff bleiben muss) sowie einen Punsch. Mit dem Rum im Gepäck ging‘s zurück nach Grenville. Für 3 EUR haben wir hier unsere erstes richtiges „Nicht-zu-Hause-Essen“ genossen. Mit dem absolut überfüllten Mini-Bus ging‘s dann zurück nach St. George‘s, wo wir wie gewohnt unsere Einkäufe für die nächsten Tage erledigt haben. Zu Hause angekommen stand wie immer Daily Business an, Poolbesuch und Kochen. Der Schwertfisch mit Reis und Kräuterbutter war der Hammer.

Besichtigung einer Rumdestillerie

Besichtigung einer Rumdestillerie

Dieses Wasserrad treibt die Zuckerrohrpresse an

Dieses Wasserrad treibt die Zuckerrohrpresse an

Zuckerrohrpresse

Zuckerrohrpresse

Wenn das Zuckerrohr ausgepresst ist, bleibt ganz schön was übrig und wird zum Heizen wieder verwendet.

Wenn das Zuckerrohr ausgepresst ist, bleibt ganz schön was übrig und wird zum Heizen wieder verwendet.

Hier wird die Maische aufgewärmt, um den Zuckergehalt zu erhöhen

Hier wird die Maische aufgewärmt, um den Zuckergehalt zu erhöhen

Hier findet die Fermentation statt, sieht weder gut aus, noch riecht es gut

Hier findet die Fermentation statt, sieht weder gut aus, noch riecht es gut

Where magic happens! Die Destillation

Where magic happens! Die Destillation

Das Endergebnis

Das Endergebnis

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Mittagessen in Grenville

Mittagessen in Grenville

„Leider“ (es gibt definitiv schlechtere Ecken) sind wir aufgrund der Wetterverhältnisse immer noch auf Grenada. Der Wind ist momentan und laut Vorhersage auch in den nächsten Tagen noch so stark, dass wir „gegen an“ nach Carriacou nicht segeln können. Wir werden aber in den nächsten Tagen noch ein paar weitere Buchten auf Grenada anlaufen, um zumindest mal ein bisschen zu segeln. Eines müssen wir noch erwähnen, wir werden nie wieder fragen: Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag auf dem Schiff? Hier wird echt jeden Tag extrem Business betrieben.

Dingiausflug

Dingiausflug

Wir genießen einen gegrillten Mais

Wir genießen einen gegrillten Mais

Mit dem Bus über die Insel, man beachte auch die Person zwischen uns beiden.

Mit dem Bus über die Insel, man beachte auch die Person zwischen uns beiden.

St. George's

St. George’s

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Liming

Liming

Dani und Sabine machen sich bereit, um die Ankerkette zu schrubben

Dani und Sabine machen sich bereit, um die Ankerkette zu schrubben

Dani schrubbt die Ankerkette

Dani schrubbt die Ankerkette

Viel zu tun!

Nun naht schon der Jahreswechsel, wo ist nur die Zeit geblieben? Dani und Jasmin sind schon ein paar Tage da und wir haben schon viel gemeinsam erlebt.

Ankunft von Dani und Jasmin

Ankunft von Dani und Jasmin

Geschenke!

Geschenke!

neues Schnorchelset! Danke fürs Mitbringen!

neues Schnorchelset! Danke fürs Mitbringen!

Wir sind nach St. George’s gefahren und sind zum Fort George gelaufen. Die Stadt war an diesem Tag wieder gut voll, da zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig angelegt hatten. Noch kurz in den Supermarkt gesprungen und schon ist der Tag wieder vorbei. Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug zum Concord Wasserfall gemacht. In St. George’s gibt es einen Busbahnhof, von dem Minibusse in alle Himmelsrichtungen aufbrechen. Alle Busse haben eine Liniennummer, die mitsamt den Haupthaltestellen auf den Bussen angebracht ist. Außerdem sind die Menschen hier unglaublich freundlich.Wenn man also gar nicht weiß mit welchem Bus man fahren soll, ist sofort jemand zu Stelle und hilft einem weiter. Wir sind mit dem Bus dann bis nach Concord gefahren und von dort ging es aufwärts zum Wasserfall. Permanent waren wir von sattem Grün umringt. Ein netter junger Mann, der auf dem Weg zu seiner Großmutter war, hat uns noch Nachhilfe in Dendrologie erteilt. Er kannte alle Bäume und pflückte für uns Früchte und erklärte uns was man daraus alles zubereiten kann. Nun wissen wir endlich wie die Muskatnussbäume aussehen und wie die Kakao-Frucht von innen aussieht. Öffnet man eine Kakaofrucht, dann sieht man die Kakaobohnen in einer weißen glibbrigen Masse, der Fruchtpulpe. Diese ist klebrig und süß und schmeckt sehr gut. Die Bohne selbst schmeckt noch recht bitter. Von schokoladigem Geschmack ist hier noch nichts zu spüren. Erst nachdem die Bohnen mitsamt der Fruchtpulpe mehrere Tage auf Bananenblättern ausgebreitet wurden, können die Bohnen weiter verarbeitet werden. Dabei findet ein Fermetationsprozess statt, während dem die Bohne ihren typischen Geschmack entwickelt. Danach werden die Bohnen getrocknet und können dann zu Schokolade weiter verarbeitet werden. Unser netter Begleiter hat uns grüne Mandarinen gepflückt, die nicht ganz so süß waren, wir wir das von den orangefarbenen gewohnt sind, aber dennoch sehr lecker waren. Am Wasserfall angekommen haben wir diesmal kein Bad genommen, da der Wind sehr stark und das Wasser recht kühl und die Sonne an diesem Tag hinter Wolken versteckt war. Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Früchte geerntet und uns dann mit dem Bus wieder auf den Heimweg gemacht. Zu hause angekommen haben wir uns auch schon ans Kochen gemacht und haben dann noch Besuch von Thomas bekommen, ein Österreicher, den wir an Weihnachten kennen gelernt haben. Wir haben zusammen einen schönen Abend verbracht und an Mitternacht auf Jasmins Geburtstag angestoßen. Es wurde also etwas später.

Wir grillen Stockbrot an Jasmins Geburtstag

Wir grillen Stockbrot an Jasmins Geburtstag

Mit dem Partybus fahren wir über die Insel

Mit dem Partybus fahren wir über die Insel

Auf dem Weg nach St. George's

Auf dem Weg nach St. George’s

Sendall Tunnel in St. George's

Sendall Tunnel in St. George’s

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Auf dem Weg zum Fort George

Auf dem Weg zum Fort George

Fort George

Fort George

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Auf die Plätze, fertig, los!

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Blick über St. George's

Blick über St. George’s

Am nächsten Tag sind wir wieder mit dem Bus nach St. George’s gefahren, um von dort weiter nach Grenville zu einer Muskatnussfabrik zu fahren. Die Busfahrt war ihre 6 EC $ mehr als wert, wir sind von West nach Ost über die Insel gefahren und haben sehr viel gesehen. Dabei ging es auf und dann wieder steil bergab, bis die Bremsbeläge geglüht und geraucht haben und man das auch kräftig gerochen hat. In Grenville angekommen haben wir eine kleine Führung durch eine Muskatnussfabrik bekommen und haben den Produktionsweg vom Baum in den Supermarkt erklärt bekommen. Wenn die Muskatnuss geerntet wird sieht sie ein bisschen aus wie eine Aprikose. Die helle, recht dicke Schale, die beim Aufschneiden einen klebrigen Saft absondert wird entfernt und auch nicht weiter verwendet. Im inneren befindet sich die braune Muskatnuss, die von einem roten Samenmantel umgeben ist. Der Samenmantel sieht aus wie ein Adergeflecht, das sich um die Muskatnuss gelegt hat. Dieser wird dann in der Fabrik vorsichtig entfernt, 3 Monate getrocknet und kann dann ebenfalls als Gewürz verwendet werden. Das war uns noch nicht bekannt. Die Muskatnuss, also der Samen der Frucht, wird für 2 Monate in einer Halle getrocknet und mehrfach gewendet. Die äußere Haut löst sich dann ab und die nahezu verkaufsfertige Muskatnuss kommt zum Vorschein. Alle Nüsse werden dann in ein Wasserbad geworfen. Die Muskatnüsse, die stark ölhaltig sind, sind schwer und fallen auf den Grund, die weniger ölhaltigen, minderwertigeren schwimmen an der Oberfläche und werden so nach Qualität sortiert. Danach werden die Nüsse wieder getrocknet und anschließend nach Größe sortiert. Dabei werden die Nüsse in Klassen eingeteilt. Muskatnüsse bester Qualität sind die schwersten und somit ist die Anzahl der Nüsse pro Pfund (454 g) gering (60er Nuss), wohingegen bei den minderwertigen Nüssen mehr Nüsse pro Pfund gegeben sind.

Ananaspflanze auf dem Weg zum Concord Wasserfall

Ananaspflanze auf dem Weg zum Concord Wasserfall

Unterm Muskatnussbaum

Unterm Muskatnussbaum

Sven und die Kakaofrucht

Sven und die Kakaofrucht

Am Concord Wasserfall

Am Concord Wasserfall

Concord Wasserfall

Concord Wasserfall

Besuch der Muskatnussfabrik

Besuch der Muskatnussfabrik

Unsere Ausbeute von unserem Ausflug zum Concord Wasserfall

Unsere Ausbeute von unserem Ausflug zum Concord Wasserfall

aufgeschnittene Muskatnuss

aufgeschnittene Muskatnuss

Nach der Führung haben wir uns Grenville angeschaut, ein kleines, aber geschäftiges Dorf, wo nicht sehr viele Touristen anzutreffen sind. Zurück nahmen wir eine andere Buslinie, die uns über den Süden der Insel zurück nach St. George’s brachte. Die Fahrt war mehr als abenteuerlich, Mister Bleifuß hatte es mehr als eilig auf der schmalen, kurvigen Straße. Am Ende sind wir aber doch noch gut angekommen.

Was wir an Silvester erlebt haben, berichten wir dann beim nächsten Mal!

Jahresrückblick 2014

Das Jahr neigt sich dem Ende und so lassen wir auch im diesen Jahr die vergangenen 12 Monate Revue passieren. Rechtzeitig am Heiligen Abend letzten Jahres sind wir auf Gran Canaria angekommen, wo wir auch Silvester verbracht haben. Von Januar bis April waren wir im Hafen von Las Palmas und fühlten uns nicht mehr „schiffig“, sondern mehr wie in einem Appartement. Wir hatten permanent Landstrom und Wasser so viel wir wollten und von Schiffsbewegungen konnte keine Rede sein. Dort haben wir einige Ausflüge über die Insel unternommen, haben uns die Gorch Fock angeschaut, als sie in Las Palmas einen Zwischenstopp eingelegt hat. Noch im Dezember letzten Jahres hatten wir beschlossen nicht in die Karibik zu fahren, sondern den Weg ins Mittelmeer einzuschlagen, da mich die Seekrankheit oftmals auch von essen und trinken abgehalten hat und ich manchmal recht dehydriert angekommen bin. Doch nach reiflichem Studium von Wetterkarten und möglichen Routen und vor allem der Möglichkeiten die Seekrankheit einzudämmen, haben wir dann im Frühjahr diesen Jahres beschlossen, die Atlantiküberquerung doch zu wagen. Dazu haben wir uns eine der kürzest möglichen Routen ausgesucht, von den Kap Verden nach franz. Guyana. Noch kürzer wäre es nur nach Brasilien geworden, aber davon hielt uns die ITC (Innertropische Konvergenzzone) ab, in der man mit sehr wenig Wind aber dennoch mit Schwell rechnen muss. Wenig Wind aber Schwell ist das ungemütlichste überhaupt und das wollten wir vermeiden. Wir machten uns also im Frühjahr an die Vorbereitungen für die Atlantiküberquerung. Wir haben all unsere Fenster neu abgedichtet, wofür wir 7 Tuben Sikaflex (oder ähnliches) verwendet haben, die Arbeit hat sich aber gelohnt, alles ist nun wieder dicht. Wir haben einen Wechselrichter installiert, um auch am Ankerplatz beispielsweise den Staubsauger verwenden zu können. Wir haben das Rigg und auch sonst alles auf Herz und Nieren überprüft. Wir haben uns Ersatzteile zugelegt, um im Notfall beispielsweise auch eine gebrochene Wante unterwegs reparieren zu können. Als das Schiff ausgerüstet war, ging es an unsere Ausrüstung. Gegen die Seekrankheit haben wir viel Vitamin C, Antihistamin-Tabletten und Scopolamin-Pflaster gekauft. Dank sehr günstiger Preise und guter Qualität (d.h. keine kleinen Tierchen in den Nudelpackungen, wie es in Suriname passieren kann…) haben wir einiges an langlebigen Lebensmitteln, wie Dosen, Reis und Nudeln gekauft und im ganzen Schiff verstaut. Ostermontag war es dann so weit, wir machten die Leinen in Las Palmas los zur 865 sm entfernten kapverdischen Insel Sao Vicente. Nach knapp 7 Tagen perfektem Schmetterlingssegeln fiel unser Anker vor der Hauptstadt Mindelo. Dort haben wir unseren hydraulischen Steuerzylinder warten lassen. Außerdem benötigten wir ein Ersatzteil für den Außenborder. Mitte Mai haben wir uns dann auf den Weg nach franz. Guyana gemacht. Vor uns lagen nun knappe 1800 sm. Die gesamte Strecke sind wir gesegelt und das mit sehr guten und vor allem gleichmäßigen Wetterbedingungen. Das Ankommen in franz. Guyana war dann nicht ganz so entspannt, weil die Strömung kurz vor der südamerikanischen Küste unerwartet stark war und uns am liebsten gleich in die Karibik gezogen hätte. Doch als dann nach 2 Wochen der Anker vor St. Laurent du Maroni fiel war die Welt wieder in Ordnung und wir hatten den Atlantik mit unserem eigenen Schiff überquert. Bis auf den kleinen Ausfall des Autopiloten, den Sven in derselben Nacht wieder reparieren konnte, gab es keinerlei Probleme auf unserer Überquerung. In franz. Guyana blieben wir knappe 4 Monate, das Leben war einfach, schön und günstig und dank des schwellfreien Ankerplatzes im Maroni-River fühlte man sich auch hier eher wie in einem Hausboot als auf einer Segelyacht. Frankreich ließ jeden Tag erneut mit frischem Baguette, bretonischer Butter und Käse in allen Varianten grüßen. In franz. Guyana haben wir uns 2 Raketenstarts vom Weltraumbahnhof in Kourou angeschaut, was natürlich ein Highlight auf der gesamten Reise war. Außerdem haben wir einige Land-Ausflüge unternommen und uns sogar mit unserem Felix in einen Creek (schmaler Seitenarm des Maroni-River) in den Dschungel aufgemacht und haben dort mitten drin ein paar Nächte verbracht. Hier konnten wir den Anblick von unendlich vielen Sternen und der Milchstraße nur unterbrochen von aufleuchtenden Glühwürmchen genießen, begleitet von unvergesslichem Dschungelsound. Von franz. Guyana ging es dann für uns weiter nach Suriname. Suriname hat uns sehr gut gefallen, der kulturelle Mix ist enorm und eine Synagoge, eine Moschee, einen Hindutempel und mehrere verschiedene christliche Kirchen in direkter, friedlicher Nachbarschaft zu sehen ist wohl einmalig. Und was ein Unterschied zum Nachbarland. Paramaribo war laut, schmutzig, stressig, interessant. Nach der ruhigen Zeit in franz. Guayana eine willkommene Abwechslung. Für mich ging es für einen Überraschungsbesuch noch nach Deutschland, während Sven unseren Felix hütete. Leider konnte er aber dennoch nicht verhindern, dass nachts eine Yacht mit samt ihrer Mooring in unseren Felix driftete. Die Ankerwinsch und die Reling waren beschädigt, glücklicherweise nicht so, dass wir unsere Reise unterbrechen oder abbrechen mussten. Auf dem größten Teil des finanziellen Schadens werden wir wohl sitzen bleiben, doch die eigentliche Enttäuschung hat weniger mit Geld zu tun, sondern ist menschlicher Natur. Hier spürten wir wenig von dem oft zitierten Segler-Spirit. So gut uns Suriname gefallen hat, nach meiner Rückkehr aus Deutschland waren wir froh, Suriname verlassen zu haben, da uns der ganze Vorfall doch beschäftigt und auch enttäuscht hat. Außerdem waren wir nun lange genug im Amazonas Wasser, wo baden eigentlich nicht möglich ist und das bei der unglaublichen Hitze und der extremen Luftfeuchtigkeit. Die Fahrt von Suriname nach Tobago verlief völlig problemlos und so sind wir Mitte November in der Karibik angekommen. Das karibische Gefühl wollte sich aber in Charlotteville auf Tobago dank täglichem Starkregen noch nicht gleich einstellen. Allerdings haben wir hier unsere ersten selbst gefangenen Fische gegessen. Hat auch was. Nachdem wir uns über verschiedene Buchten auf Tobago weiter in den Süden vorgearbeitet haben, wurde das Wetter, wie auf der Südseite fast aller Inseln, immer besser und die Stimmung damit immer karibischer. Mittlerweile sind wir auf Grenada, oder spice island, wie die Einheimischen sagen, angekommen und hier gefällt es uns außerordentlich gut. Heilig Abend haben wir dieses Jahr mit österreichischen und deutschen Crews grillend am Strand verbracht. Wie toll! Unser ersten Besuch in der Karibik haben wir nun auch schon an Bord und freuen uns, die Insel gemeinsam zu erkunden, denn hier gibt es viel zu sehen. Das neue Jahr beginnt dann voraussichtlich für uns noch auf Grenada. Von hier geht es dann immer Richtung Norden, bis die nächste Hurrikansaison einsetzt. Dann heißt es auch für uns einen sicheren Platz zu finden, an dem unser Felix einen neuen Unterwasser-Anstrich bekommen wird. Wo wir nächstes Weihnachten sein werden? Keine Ahnung, aber es wird auf jeden Fall in der Karibik sein. Wir wünschen uns für das neue Jahr „fair winds“ und dass uns unser Felix weiterhin so treu und tapfer zur Seite steht. Unseren Bloglesern wünschen wir fürs neue Jahr alles Gute und hoffen, Ihr habt weiterhin viel Freude am Verfolgen unserer Reise!

Chaos während dem Einbau der neuen Pumpe

Chaos während dem Einbau der neuen Pumpe

Sven baut unser Weihnachtsgeschenk ein: Eine Pumpe, die uns Salzwasser in die Küche liefern soll.

Sven baut unser Weihnachtsgeschenk ein: Eine Pumpe, die uns Salzwasser in die Küche liefern soll.

Heilig Abend am Strand.

Heilig Abend am Strand.

Heilig Abend auf Grenada

Heilig Abend auf Grenada

Leckeres Weihnachtsbuffet

Leckeres Weihnachtsbuffet

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