Schon wieder ist eine Woche vergangen, die Zeit vergeht hier rasend schnell!
Wir sind fleißige Polierer
Nun glänzt unser Dicker endlich wieder!
Mittlerweile ist aber auch einiges passiert. Wir haben von unserem „contractor“ Phillip (den wir uneingeschränkt empfehlen können) das alte Antifouling zuerst chemisch entfernen lassen und dann wurde die Oberfläche noch abgeschliffen. Was für eine dreckige Arbeit! Das Einschmieren des Unterwasserschiffs mit dem Gel, um die Farbe abzulösen, war schon eine eklige Angelegenheit. Ohne chemieresistente Handschuhe und richtigen Mundschutz sollte hier auf gar keinen Fall gearbeitet werden. Das Abschleifen war dann auch nicht gerade angenehm, denn der ganze blaue Antifouling- und der grüne Schleifstaub, der von der darunterliegenden Primerschicht kommt, setzt sich überall fest und gesund ist das natürlich auch nicht. So mussten wir nach getaner Arbeit das ganze Schiff von oben bis unten kräftig abspritzen, um es wieder sauber zu bekommen.
Die Rümpfe werden zuerst mit „Easy Strip“ eingepinselt…
… nach kurzer Wartezeit kann dann das alte Antifouling abgekratzt werden. Die neue Wasserlinie haben wir schon abgeklebt und den Wasserpass ein bisschen erhöht.
So sah der Rumpf nach der chemischen Entfernung des Antifoulings aus
Im Anschluss wurden die Rümpfe noch abgeschliffen
Sven und Phillip nach getaner Arbeit (man sieht, wer hier gearbeitet hat und wer nicht…)
Unsere Reling, die ja immer noch vom Unfall in Suriname verborgen war, wurde mittlerweile auch repariert. Dazu wurde das verbogene Stück heraus geschnitten, der Rest wieder gerade gebogen, dann wurde ein neues Edelstahlteil in die fehlende Stelle eingeschweißt. Gut, mal eine Sache komplett von unserer Liste streichen zu können! Wir haben uns in der Zwischenzeit mit Feinarbeiten aufgehalten. Die Ruder und die Saildrives wurden von Philipp so gut es mit der Maschine ging gereinigt, aber natürlich kommt man mit der Maschine nicht überall hin und so mussten wir noch einige Stunden kratzen und schrubben, um auch die Ruder und Saildrives wieder sauber zu bekommen.
Die Reling wird gerade gebogen.
Das Schweißgerät kommt im Pickup. Da die Jungs aber immer irgendwas vergessen, dauert die Angelegenheit einen ganzen Tag. Zum Glück bezahlen wir hier nicht nach Stunden!
Wir reinigen verkalkte Teile mit Salzsäure, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Für einen unseren Propeller brauchen wir eine neue Dämpfung, genauso wie für den Propeller, den wir in Holland ersetzen ließen (und immer noch haben), weil wir uns damals ja eine Leine eingefangen hatten. Da in Revierführern und Zeitschriften damit geworben wird, dass in Trinidad Propeller aller Art aufbereitet werden können, dachten wir, dass es kein großes Problem geben sollte. Leider sieht die Wirklichkeit anders aus. Zunächst mussten wir leider 2 Wochen warten, bis wir die erste Antwort bekamen, dass das hier nicht repariert werden kann. Seitdem haben wir ungefähr jedes Geschäft in Trinidad abgeklappert, das auch nur annähernd mit Schiffen/Propellern zu tun hat. Doch die Antwort ist überall die gleiche, keiner kann uns weiter helfen. Auch ausgedehnte Internetrecherche und das Anschreiben des Propellerherstellers blieb ergebnislos. Wie so oft, muss man sich also selbst zu helfen wissen. Nun haben wir nach eingehendem Studium des Propeller-Aufbaus beschlossen, die Gummidämpfungselemente nachzubauen und hoffen, dass wir dann alles wieder richtig, also halbwegs ausgewuchtet, zusammenbekommen und der Faltpropeller ohne Vibrationen funktioniert. Wenn das Schiff erst einmal im Wasser ist, wäre ein Abmontieren des Propellers denkbar schwierig. Die Alternative wäre ein neuer Faltpropeller für stolze 2500 USD zu kaufen oder aber beide Propeller durch feststehende dreiflüglige Alupropeller für 500 USD das Stück zu ersetzen. Allerdings würden wir dadurch unter Segel sicherlich einen halben bis einen ganzen Knoten Speed verlieren und das würde uns schon etwas weh tun, da wir ja eh keine Rennmaschine sind.
So sieht unser Propeller von innen aus.
Links im Bild sieht man ein Originalteil, rechts der selbst zurecht geschnitzte Ersatz
Erster Versuch des Selbstbaus einer Ersatzdämpfung
In den letzten Tagen hat es wieder kräftig geregnet und wir hoffen nun, dass es Mitte nächster Woche wieder für ein paar Tage am Stück trocken ist, sodass das Schiff richtig durchtrocknen kann und wir mit dem Streichen (zwei Lagen Epoxy-Primer und 3 Lagen Antifouling) beginnen können.
Unser Visum für die USA haben wir mittlerweile auch beantragt (allein das Ausfüllen der Internetformulare dauert einige Stunden) und wir müssen nun bald auf die Botschaft zum Interview gehen. Wie das alles genau abläuft, werden wir dann in einem eigenen Artikel beschreiben.
Wir sitzen stundenlang im Internetraum auf dem Power Boat Gelände und beantworten all die lustigen Fragen, die uns beim Visum-Antrag für die USA gestellt werden.
Nach Sturm „Danny“ kam übrigens sofort „Erika“, die erhebliche Schäden auf Dominica angerichtet hat. Nun ist schon „Fred“ im Anmarsch. Hier in Trinidad kriegen wir bisher zum Glück nichts davon mit.
Ohne Worte
Zum ersten Mal seit wir unterwegs sind, sehen wir eine Yacht aus Konstanz, leider ist niemand an Bord.
In diesem Gebäude befindet sich der „Boater Shop“, der ein recht gutes Sortiment und vor allem auch die besten Preise hat.
Blick zum Travellift bei Power Boats
Roti Hut auf dem Power Boat Gelände. Zur Mittagszeit ist die Schlange immer recht lange, dafür lohnt sich das Anstehen auch, das Essen ist sehr lecker!