Neues von Mac Gyver

Unsere Ankerrollen (das sind die Kunststoffrollen, über die die Ankerkette läuft) sind schon seit geraumer Zeit ziemlich ramponiert. Seit wir unterwegs sind, haben wir wirklich in jedem Yachtladen, den wir seither betreten haben (und das waren einige!), nach Ersatz gesucht, ohne jedoch fündig zu werden. Warum keiner stabile Ankerrollen, die ja jeder braucht, zu nicht-Fantasiepreisen verkauft, bleibt uns ein Rätsel. Die einzige Möglichkeit nach langem hin und her wäre gewesen, sich aus Dralon (das ist ein sehr widerstandsfähiger Kunststoff) beim Dreher welche nach Vorgabe drehen zu lassen. Das hätte uns stolze 100 USD gekostet. Das Dumme an der Konstruktion ist außerdem, dass die alten Rollen über Stahlstifte laufen, die in die Wippe eingeschweißt sind. Die einzige Möglichkeit, die loszubekommen, war rohe Gewalt anzuwenden. Wir sind also an unseren BBQ Strand gefahren, haben die Ankerwippe gut an einen Pfosten angebunden und uns dann mit der Metallsäge ausgetobt. Eine Dreiviertelstunde später und nach 2 verbrauchen Sägeblättern hatten wir dann schließlich die alten Stahlstifte durch und ordentlich schmerzende Oberarme. Unser Freund Michael von der Kalimian mit seiner gut ausgerüsteten Werkstatt war dann so lieb und hat uns die Wippe aufgebohrt und auch die Löcher mit einer Phase versehen, so dass nun versenkbare Schrauben und ein Gewindestift anstelle der Stahlstifte verwendet werden können. Nach ein paar Baumarktspaziergängen sind wir dann mit Rohr-Adaptern für Wasserleitungen aus dickem PVC für ein paar Dollar nach Hause gekommen und eine gute halbe Stunde später waren die neuen Ankerrollen auch schon fertig. Nun können wir diese jederzeit bei Bedarf für kleines Geld wechseln. Mac Gyver wäre hoffentlich zufrieden mit uns!DSCN2840 DSCN2844

PVC Rohradapter werden zu Ankerrollen zugeschnitten.

PVC Rohradapter werden zu Ankerrollen zugeschnitten.

So sieht die Ankerwippe nach Mac Gvyer Umbau aus!

So sieht die Ankerwippe nach Mac Gvyer Umbau aus!

Passt!

Passt!

Unser Außenborder hat indessen auch ein wenig gezickt. Der Vergaser lief alle paar Tage mal über und der Sprit hat dann ordentlich unten aus dem Motor getrieft. Echt blöd! Also Vergaser ausbauen, zerlegen, reinigen, wieder einbauen, Probefahrt, alles ok. Am nächsten Tag wieder das gleiche Problem. Schade! Also alles wieder von vorne. Nach dem dritten Mal Zerlegen und Inspizieren haben wir dann einen ganz feinen, kaum sichtbaten Grat im Inneren der Aluminium-Schwimmerkammer ausmachen können, an der der Schwimmer wohl hängenbleiben und dadurch das Schwimmerventil nicht mehr schließen konnte. Nach zehnminütigem Schleifen mit feinem Sandpapier war das Problem dann zum Glück behoben. Wäre ja auch schön ärgerlich gewesen, endlich wieder ein Dinghi und dann keinen funktionierenden Außenborder zu haben!

Die Schwimmerkammer des Vergasers wird glattgeschliffen.

Die Schwimmerkammer des Vergasers wird glattgeschliffen.

Unsere Baumarkt Abdeckplane, die für Sonnen- und Regenschutz über der Plicht sorgt und gleichzeitig unser Wassermacher ist, löst sich in ihre Bestandteile auf. Die blaue Plastikbeschichtung blättert ab und die Befestigungsösen, die wir schon mehrfach verstärkt und neu angebracht hatten, reißen immer mehr aus. Das ist kein Zustand so und mit einer normalen Gewebefolie ist uns dauerhaft nicht geholfen, da diese den hiesigen Witterungsbedingungen einfach nicht lange standhalten kann. Das eingeholte Angebot beim örtlichen Segelmacher für einen maßgefertigten Sonnenschutz aus UV-und Wetter-beständigem, wasserdichtem Material läßt einen dann kurz trocken schlucken. Aber aus Mangel an brauchbaren Alternativen und als vorgezogenes Geburtstagsgeschenk nehmen wir das Angebot an und lassen uns einen Sonnenschutz nach Maß mit Loch in der Mitte zum Wassersammeln anfertigen. Nach einer knappen Woche ist der dann auch zum Abholen bereit. Natürlich ist das Loch für unseren Wasseranschluss zu klein und die gewünschte Anzahl an Ösen auch nicht bis auf die Nachkommastelle richtig, aber im karibischen Rahmen doch ganz ordentlich gemacht. Das Loch ist mit der Nagelschere schnell auf die richtige Größe gebracht und die Ösen sind wenigstens alle an der richtigen Stelle. Nachdem wir Gummistropps zur Befestigung am Schiff auf die richtige Länge gebracht haben, steht der neue Wetterschutz prima und wir sind sehr zufrieden. Sieht richtig schick aus, ist hell und freundlich und hält hoffentlich recht lange.

Der alte Wetterschutz über der Plicht hat es hinter sich!

Der alte Wetterschutz über der Plicht hat es hinter sich!

Karibische Wertabeit. Nnatürlich ist das Loch für den Wasseranschluss zum Regen sammeln zu klein.

Karibische Wertabeit. Nnatürlich ist das Loch für den Wasseranschluss zum Regen sammeln zu klein.

Unser neuer Wetterschutz sieht prima aus!

Unser neuer Wetterschutz sieht prima aus!

Alles passt!

Alles passt!

Dinghy

Nun sind wir schon seit über einer Woche wieder auf Grenada in der Prickly Bay. Die Zeit vergeht hier rasend schnell, alles ist wieder easy und halbwegs organisiert. Jeden Morgen um halb 8 startet hier eine Funkrunde auf Kanal 66, die über Relais alle Ankerbuchten und sogar Carriacou und die Tobago Cays miteinander verbindet. Unter Moderation werden Wetter, Security, Social Activities, Treasures oft he Bilge (Flohmarkt), local Businesses, etc. in einer guten halben Stunde abgearbeitet. Jeder kann sich melden, wenn er etwas zu sagen hat oder Hilfe benötigt. Tolle Sache! Wir haben uns nun auch immer fleissig gemeldet, dass wir auf der Suche nach einem gebrauchten Dinghy sind, aber leider hatte niemand eines zu verkaufen. Allerdings gibt es auf facebook auch noch die Grenada Cruisers Group, und dort haben wir unsere Dinghysuche natürlich auch gepostet. Und siehe da, uns wurde ein interessantes RIB (Dinghy mit Festrumpfboden) angeboten. Das haben wir uns auch gleich mal angeschaut und uns zum Kauf entschlossen. Der Vorbesitzer hat sich ein neues bestellt und bis das geliefert wird, müssen wir noch warten, das sollte aber in den nächsten Tagen passieren. Und dann sind wir endlich wieder mobil, wir können es gar nicht erwarten!

Neuer Travellift in der Clarkes Court Bay. Es ist der grösste in der Karibik.

Neuer Travellift in der Clarkes Court Bay. Es ist der grösste in der Karibik.

Wir überprüfen die Montagepunkte der Davits. Das neue Dinghy wiegt mit dem Festrumpf ein paar Kilo mehr als unser altes.

Wir überprüfen die Montagepunkte der Davits (die sind nicht ganz so leicht innerhalb der Backskiste zu erreichen). Das neue Dinghy wiegt mit dem Festrumpf ein paar Kilo mehr als unser altes.

Wir bauen einen Zusatzlüfter in unsere Kühlbox ein, der für mehr Abwärme sorgt.

Wir bauen einen Zusatzlüfter in unsere Kühlbox ein, der für mehr Abwärme sorgt.

modifizierte Kühlbox

modifizierte Kühlbox

Es gibt endlich wieder selbst gemachte Maultaschen!

Es gibt endlich wieder selbst gemachte Maultaschen!

Nachdem wir Laugen jetzt ja schon selber backen können, gibt es dieses mal frische Seelen!

Nachdem wir Laugen jetzt ja schon selber backen können, gibt es dieses Mal frische Seelen!

//WL2K Grenada muss warten

Unsere Pässe haben wir mittlerweile wieder. Und eigentlich wollten wir nun auch auf dem Weg nach Grenada sein, aber leider will der Anlasser der Steuerbordmaschine nicht mehr mitmachen. Unser Dicker will wohl lieber noch ein bisschen faul auf Trinidad rumhängen! Nun wird der Anlasser erstmal zerlegt und dann sehen wir weiter und hoffen, dass wir ihn bald wieder hin bekommen.

//WL2K DHL geht nicht schnell…

Nachdem unsere Reisepässe immer noch nicht den Weg von der US Botschaft zu uns gefunden haben (DHL machts nicht möglich), werden wir noch ein wenig in der wunderschönen (abgesehen vom Müll an Land, den die Dreckspatzen hier fleissig liegen lassen) Scotlands Bay bleiben. Donnerstag ist hier Feiertag, das bedeutet langes Wochenende für die Trinis, die hier gerne zum Party machen herkommen. Wir freuen uns drauf… Ausserdem zieht gerade wieder ein tropischer Sturm über den Atlantik, den wollen wir auch noch abwarten. Für uns heisst das, es geht beim nächsten Wetterfenster, vermutlich Anfang kommender Woche, nach Grenada. Diese Zeilen kommen per Kurzwelle, denn ausser tropischem Regenwald gibt es um uns herum wirklich gar nichts.

Es geht los…

Die letzten Tage vergingen für uns wie im Flug. Wir haben mit diversen „Contractors“ unser Anliegen diskutiert, dann abends im Netz recherchiert, dann erneut diskutiert und schließlich verhandelt. Die von uns zu vergebende Aufgabe ist nun klar definiert, die Reste unseres alten Antifoulings müssen komplett entfernt werden. Das wollen wir nicht selbst machen, da das chemische Abbeizen und anschließende Schleifen der alten Giftfarbe uns zu ungesund ist. Wenn das Unterwasserschiff dann bearbeitet wurde, werden wir einen Epoxy-Primer auftragen und danach das neue Antifouling. Allein die Recherche und der Preisvergleich dafür nehmen Tage in Anspruch. Angebote für Epoxy und Antifouling bekommen wir in TT (Trinidad Dollar) oder USD, per Liter oder Gallone, mit und ohne VAT, mit oder ohne Kupfer/Zinn, hart oder selbstpolierend. Die verschiedenen Produkte unterscheiden sich im Preis bis um das Dreifache. Vorher muss man den entsprechenden Laden allerdings erst einmal gefunden haben (unsere Klappfahrräder erweisen uns dabei gute Dienste) und man tut gut daran, sich im Vorfeld schon schlau gemacht zu haben, denn beraten wird man in den seltensten Fällen. Wir sind schon froh, wenn uns nicht totaler Schwachsinn erzählt wird.

Währenddessen haben wir noch die Rümpfe über der Wasserlinie fein angeschliffen, mit Oxalsäure gereinigt und anschließend poliert. Das alte Gelcoat wird somit neu aufgearbeitet und später noch mit Wachs versiegelt. Gleichzeitig müssen wir unserem „Propellermann“ hinterher rennen, unsere Faltpropeller benötigen neue Dämpfer. Wenn man nicht täglich mehrfach nachfrägt, kann man sich sicher sein, dass nichts passieren wird. Ebenso müssen wir unserem „Schweißmann“ hinterher rennen, der Schaden an unserer Reling aus Surinam muss ja auch noch gerichtet werden. Die restlichen Arbeiten (Wartung und Ölwechsel der Saildrives, kleinere Schrammen im Gelcoat ausbessern, und noch ein paar Kleinigkeiten) werden nebenher erledigt.

Um das Gelcoat wieder schön weiß zu bekommen, pinseln wir alles mit Oxalsäure ein. Die Einheimischen nehmen konzentrierte, rauchende Salzsäure, die ist billiger und tuts auch. Natürlich wird dabei keine Schutzkleidung getragen...

Um das Gelcoat wieder schön weiß zu bekommen, pinseln wir alles mit Oxalsäure ein. Die Einheimischen nehmen konzentrierte, rauchende Salzsäure, die ist billiger und tuts auch. Natürlich wird dabei keine Schutzkleidung getragen…

Spaß mit Oxalsäure

Spaß mit Oxalsäure

Seit drei Tagen haben wir eine Klimaanlage auf dem Schiff, die kann man hier für 5,50 USD (inkl. Strom) am Tag mieten. Die Temperatur ist dabei gar nicht das Hauptproblem, nachts ist es eigentlich angenehm kühl, allerdings gibt es Moskitos ohne Ende und die sind ohne Klimaanlage (und damit permanent geschlossenen Fenstern) nicht aus dem Schiff zu bekommen.

Einbau der Klimaanlage

Einbau der Klimaanlage

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Es geht also voran, wenn manchmal auch schleppend und abends fallen wir rechtschaffen müde in die Koje und können es gar nicht erwarten, wieder ins richtige Element zu kommen.

Heftige Regengüsse zwingen uns immer wieder zu Zwangspausen. Zum Glück haben wir einen Katamaran, der uns Schutz vor dem Regen bietet und auch Schatten, wenn es mal nicht regnet.

Heftige Regengüsse zwingen uns immer wieder zu Zwangspausen. Zum Glück haben wir einen Katamaran, der uns Schutz vor dem Regen bietet und auch Schatten, wenn es mal nicht regnet.

Ach ja, gut, dass wir hier sind, denn DANNY ist im Anmarsch.

On the hard

Wir sitzen auf dem Trockenen! Heute Mittag in teilweise strömendem Regen sind wir gekrant worden. Alles lief glatt, das Unterwasserschiff ist schon mit dem Hochdruckreiniger grob gesäubert. Nun müssen wir uns erst einmal einen Überblick verschaffen, was alles zu tun ist. Einen ordentlichen overflow haben wir auch, sämtliche Dienstleistungen werden uns im Minutentakt angeboten. Sobald wir etwas zur Ruhe gekommen sind, berichten wir.

//WL2K Position Report

Message ID: SQGZILH98I4V
Date: 2015/08/10 18:25
From: DL3NMO
To: QTH
Source: DL3NMO
Subject: Position Report

Time: 2015/08/10 18:24:35
Latitude: 10-40.79N
Longitude: 061-37.88W
Comment: gut angekommen in chaguaramas, trinidad nach knackiger nachtfahrt hoch am wind, wie immer 5-6 bft.