Na dann gut Nacht!

Nachdem es heute im Hafen schon richtig lustig zur Sache ging, wurde nun Alarmstufe rot ausgegeben. Auf der Webseite des Kanarenexpress kann man lesen: „Für La Palma und Teneriffa hat das spanische Wetteramt Aemet inzwischen die Alarmstufe Rot ausgerufen. Die Regenwolken könnten bis zu 180 Liter Wasser pro Quadratmeter in zwölf Stunden auf den Boden prasseln lassen. Weiterhin gilt außerdem Sturmwarnung mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern sowie die Wellenwarnung an der Atlantikküste.“

Den ganzen Tag sind schon die Marineros die Stege abgelaufen und haben gerissene Festmacher durch neue ersetzt. Die Schiffe arbeiten in ihren Festmachern, dass man sich fragt, wie lange es die Klampen noch mitmachen. Bei jedem Einrucken in unsere Festmacher tut uns unser Felix richtig leid, das Material ächzt und stöhnt. An Schlaf ist unter diesen Bedingungen nur bedingt zu denken, aber wir sind heilfroh, dass wir nicht draußen sind, sondern nur im Hafen Achterbahn fahren…

2013-12-02 Plan B: Überwintern auf den Kanaren, dann über Marokko ins Mittelmeer

Nach reiflicher Überlegung haben wir beschlossen, nicht in die Karibik zu fahren, sondern unsere Reise nach einer Überwinterung auf den Kanaren (wahrscheinlich auf Gran Canaria) über Marokko und das Mittelmeer fortzusetzen. Wir werden dann noch länger im Mittelmeer bleiben und uns dort in kürzeren Etappen die schönsten Plätze anschauen. Das ist für uns die sinnvollste Alternative, da leider Sabines Seekrankheit nicht in den Griff zu bekommen ist. Wir wollen natürlich beide Freude an unserer Reise haben und werden daher die Etappen auf See so kurz wie möglich wählen. Wir freuen uns jedenfalls schon mal auf Marokko!

Ankerplatz Porto Santo

Wir sind auf Porto Santo angekommen! Und es ist wunderschön hier! Aber von Anfang an: Am Tag vor unserer Abfahrt waren wir noch in der tollen Brandung am Strand von Oeiras baden! Das tat nochmal richtig gut, sich vor der längeren Fahrt ohne viel Bewegung richtig austoben zu können! Am Samstag 05.10. sind wir dann zum Tankstellenanleger gefahren, um nochmal ein bisschen Diesel zu bunkern, falls es zu wenig Wind haben sollte. Davor mussten wir aber noch unseren 10tägigen Aufenthalt in der Marina bezahlen. Zum ersten Mal war die Marina wirklich absolut unnachgiebig. Was uns in unserem Fall ziemlich viel Geld gekostet hat. Wir haben den doppelten Preis bezahlt wie ein Monoschiff der gleichen Länge, damit haben wir pro qm mehr als 1 € bezahlt, alle anderen Schiffe bezahlen zwischen 0,50-0,70 €. Es war keinerlei Entgegenkommen vorhanden, unsere geringe Breite wurde ignoriert und wir hatten den geforderten Preis zu bezahlen. Ab dem 01.10. hat die low season begonnen, dann waren wenigstens die letzten Tage etwas „billiger“, alles in allem haben wir pro Nacht so viel bezahlt wie noch nie, so viel wie ein ca. 50 Fuß langes Schiff zu bezahlen hat (wir haben ja „nur“ 34 Fuß). Naja, wir waren ja froh bei dem schlechten Wetter in der Marina zu sein, nun war das eben ein teures Vergnügen… Gegen 14:00 Uhr MESZ sind wir dann los gefahren, die „Spica“ ist kurz vor uns gestartet. Wir haben sofort die Segel gesetzt, viel Wind hatte es nicht, aber wir sind mit am Wind Kurs so gut voran gekommen, dass wir die Motoren ausmachen konnten. Im Laufe des Tages kam der Wind dann immer achterlicher, sodass wir am späten Abend raumschots segeln konnten, auch wehte der Wind etwas stärker, sodass wir das erste Reff ins Großsegel gemacht haben. Die „Spica“ haben wir dann in der Nacht aus den Augen verloren, weil sie etwas schneller war. Ohne Reff wären wir auch etwas schneller gewesen, aber wir haben gemerkt, dass Felix bei einer Böe dann ziemlich in den Wind fahren will und der Autopilot ziemlich arbeiten muss, um ihn wieder auf Kurs zu bringen. Das ist alles gar kein Problem, aber mit dem Reff sind wir einfach besser gerade ausgefahren und dadurch lag Felix einfach ruhiger. Das Meer war eigentlich gar nicht so unruhig, aber die Wellen kamen nicht nur aus einer Richtung, sondern mal von der Seite und mal von hinten, so war es schon ein ziemliches Gewackel. Die Nacht hat früh begonnen, gegen 21:00 MESZ ist es stockdunkel und das bleibt dann auch bis morgens nach 08:00 MESZ so. Ich war unterwegs eigentlich die ganze Zeit etwas seekrank, im Nachhinein fand ich es nicht so schlimm, aber der Gang zur Toilette war doch immer ein Kampf und danach war ich froh wieder schnell nach draußen zu kommen. Wir haben unterwegs keine feste Wacheinteilung gehabt, sondern der der müde war hat geschlafen. Das ging eigentlich ganz gut, aber auf Grund dessen, dass es mir nicht immer ganz so gut ging, hat Sven mich dann doch etwas länger schlafen lassen als sich selbst. Gegessen und getrunken haben wir unterwegs auch, allerdings recht einseitig. Ich wäre nicht in der Lage gewesen etwas „Richtiges“ zu kochen, da ich mich nicht solange in der Küche aufhalten konnte und Sven war es auch nicht danach in der Küche zu stehen und etwas zu kochen. Auch hatten wir keinen Appetit auf eine richtige Mahlzeit. So gab es recht oft Suppe (Instantsuppe mit Mi-Nudeln), da sie schnell zubereitet war und etwas Kraft gegeben hat. Außerdem haben wir unterwegs Fertigpizza gemacht. Auf Brot hatten wir komischerweise nicht so viel Lust. Ab und zu gab es dann noch eine Banane oder einen Apfel. Die erste Nacht verlief unkompliziert, wir haben die ganze Zeit 2-3 andere Segelschiffe in sicherer Entfernung gesehen. Ein paar Frachtschiffe waren auch unterwegs, diese wurden aber rechtzeitig durch ihr AIS-Signal angekündigt und so mussten wir glücklicherweise nie den Kurs ändern. Der Sonntag brachte weiterhin konstanten Wind, es waren so ca. 4-5 Windstärken und so belief sich unser erstes Etmal auf 145,5 sm, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 6,1 Knoten entspricht. Allerdings muss man dazu sagen, dass wir davon 28,5 sm durch die mitlaufende Strömung „geschenkt“ bekommen haben. Aus eigener Kraft haben wir also eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,9 Knoten erreicht, mit gerefftem Groß und teilweise auch gerefftem Vorsegel. Damit waren wir recht zufrieden. So verging der Sonntag, ohne dass wir an der Segelstellung von Samstagabend etwas verändert haben. Natürlich haben wir am Vorsegel etwas „rumgezupft“, es mal dichter geholt oder wieder raus gelassen, wobei es hauptsächlich darum ging, dass das Vorsegel möglichst nicht schlägt, da es ja durch das Großsegel auf diesem Kurs quasi im Windschatten ist. Wir konnten unseren geplanten Kurs sehr gut einhalten und haben den Kurs nur insgesamt zweimal geändert und sind für 1-2 Stunden mit Schmetterling-Besegelung gefahren. Das Groß blieb dabei aber immer auf der Backbord-Seite. Unser zweites Etmal am Montag belief sich auf 134 sm, d.h. 5,6 Knoten im Schnitt. Am Montag haben wir dann ein bisschen gerechnet und es war klar, dass wir entweder an Geschwindigkeit zulegen müssen, und zwar so, dass wir weit über 6 Knoten laufen, um noch am Dienstagabend bei Tageslicht anzukommen, oder dass wir die Fahrt etwas drosseln müssen, um am Mittwochmorgen bei Tageseinbruch anzukommen. Wir haben uns dann fürs Reffen entschieden und haben das Vorsegel komplett weggerollt und sind dann immer noch gut voran gekommen. Am Mittwoch gegen 03:00 MESZ konnte man bereits Porto Santo erkennen. Als erstes wurde nicht das Leuchtfeuer am östlichen Ende von Porto Santo (eigentlich ist das die Ilheu de Cima, diese ist aber einfach nur ein Berg sehr nahe an Porto Santo) sichtbar, sondern die Landbeleuchtung und die Abstrahlung der Insel in den Himmel. Die Insel kam immer näher und auch das Leuchtfeuer wurde sichtbar. Es war ein toller Anblick, nach fast 500 sm wieder Land zu sehen. Leider hat der Sonnenaufgang dann ziemlich auf sich warten gelassen, sodass wir mit der Einfahrt in der Bucht etwas warten mussten. So sind wir ein bisschen weiter gefahren, als wir hätten müssen, haben ganz langsam das Großsegel geborgen und sind mit so wenig Gas wie möglich Richtung Hafen gefahren. Auf Licht haben wir deswegen gewartet, weil wir Angst davor hatten, ein Fischernetz oder eine Mooring zu erwischen. Im Nachhinein liegen hier weder Netze noch Moorings, d.h. wir hätten auch mitten in der Nacht in die Bucht einfahren können. Wir sind dann zunächst in das Hafenbecken gefahren. Die Marina war absolut voll und so haben wir bei anderen Yachten im Hafenbecken direkt vor den Stegen der Marina geankert. Es kam dann ein Motorboot aus der Marina, und uns wurde gesagt, dass wir hier nicht bleiben können, weil die Fähre von Funchal den Platz zum Wenden bräuchte. Eigentlich wollte der Mann dann wieder kommen, aber er kam nicht und der Platz war auch nicht gerade gut, sodass wir dann doch wieder raus aus dem Hafenbecken gefahren sind und direkt daneben vor dem Strand bei ein paar anderen Yachten geankert haben. Hier ist es ca. 7 m tief und es ist so klar, dass man den Anker auf dem feinen hellen Sandboden sehen kann. Der Mittwoch verging dann relativ schnell mit etwas Aufräumen und sauber machen (das Schiff und uns 🙂 ), etwas schlafen und essen. Die „Spica“ ist auch gut angekommen und so haben wir am Abend gemeinsam darauf angestoßen. Alles in allem war die Überfahrt sehr gelungen. Wir hatten idealen Wind, wir konnten die gesamte Strecke segeln und hätten wir die Ankunft in der Dunkelheit ignoriert, hätten wir auch ein paar Stunden früher ankommen können. Felix hat absolut alles richtig gemacht und ist sehr gut gesegelt. Wir sind mit dem Schlaf- und Wachrhythmus relativ gut klar gekommen. Doch leider ging es mir nicht richtig gut, ich hoffe das wird noch besser bei nächsten längeren Törns, sodass ich dann auch in der Lage bin mehr zu machen als nur wach zu sein oder zu schlafen, z.B. an Lesen war nicht zu denken. Sven konnte während der Überfahrt lesen, aber wie gesagt war uns beiden nach nicht viel zumute. Wir fühlten uns durch die ständigen Bewegungen recht träge und haben nur das Nötigste erledigt. Geangelt haben wir unterwegs nicht, weil wir den Fisch unterwegs gar nicht hätten essen wollen und auch keinen Nerv dazu hatten, den Fisch anzulanden und auszunehmen.

Wir haben uns aber wieder gut erholt, haben aber auch in den letzten Tagen sehr viel geschlafen. Im Meer zu baden ist ein Traum, da das Wasser nun endlich nicht mehr so kalt ist! Es sind 23-25°C und wie gesagt ist es so unglaublich klar. Am Grund ist weit und breit nur traumhafter Sand zu sehen und Quallen scheint es keine zu geben! Was für ein Unterschied zum portugiesischen Festland! Auch die Erscheinung der Insel ist völlig anders als das was wir bisher gesehen haben. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und sehr karg bewachsen. Hier wächst nur was nicht viel benötigt. So hat uns der Anblick der Insel bei der Einfahrt ein Gefühl vermittelt, dass wir wirklich ganz woanders sind. Einen kleinen Spaziergang haben wir in den Ort gemacht, es ist hier alles recht überschaubar, heute Abend werden wir dann mit Christiana und Norbert von der „Spica“ essen gehen. Wann wir die Insel verlassen, wissen wir noch nicht. Wir müssen uns natürlich wieder nach dem Wetter richten und entscheiden, ob wir die Hauptinsel Madeira mit dem eigenen Schiff anlaufen wollen oder mit der Fähre die 40 sm zurücklegen, da z.B. Funchal für Yachten kaum Ankermöglichkeiten bietet und die Marina auch teurer ist als hier. Aber noch genießen wir das Nichtstun und die Zeit uns zu erholen und den herrlichen Sandstrand und außerdem wollen wir die Insel noch weiter erkunden und evt. auch noch einen der Berge „besteigen“, aber einen genauen Plan gibt es momentan noch nicht, wir sind ja schließlich im Urlaub!

Eigentlich wollten wir von unterwegs öfter die Homepage per Funk aktualisieren, aber leider hat sich das als nicht ganz so einfach heraus gestellt. Sven hatte in der Nacht Wache und ich habe geschlafen als ich plötzlich durch andere Bewegungen und Geräusche aufwache und sehe, dass wir keine Fahrt mehr machen und Sven am Steuer steht. Da es stockfinster war und das Schiff plötzlich den Kurs geändert hat, dachten wir dass der Wind sich gedreht haben muss. Sofort haben wir den Autopiloten ausgeschaltet, haben das Vorsegel geborgen und haben von Hand gesteuert und hatten dann auch schnell wieder einen stabilen Kurs. Dann war auch klar, dass der Wind sich keineswegs verändert hat, sondern dass das Senden der Nachricht an unsere Homepage per Kurzwelle unseren elektrischen Kompass total durcheinander gebracht hatte, so hat dieser gedacht Südwesten ist plötzlich im Norden und hat den Kurs geändert. In Zukunft müssen wir also, um den Blog von unterwegs zu aktualisieren oder ein Gribfile über Kurzwelle abzurufen von Hand steuern. Und da unsere Antenne und die „Erde“ am Schiff noch nicht optimal sind, dauert das eine ziemlich lange Zeit in der wir von Hand steuern müssten und deswegen gab es vorerst per Kurzwelle keine weiteren Aktualisierungen. Sven ist aber schon dabei das zu verbessern, sodass die Zeit des Selbststeuerns kürzer wird und wir in Zukunft auch wieder von unterwegs bloggen können.

Angekommen!

Heute morgen gegen 09:00 MESZ sind wir auf Porto Santo angekommen. Wir haben schon seit über einem Tag die Segelfläche relativ klein gehalten, um nicht ganz so schnell zu sein, damit wir heute morgen bei Tageslicht ankommen konnten.

Wir liegen hier nun in der Ankerbucht vor der Marina mit ein paar anderen Yachten. Das Wasser hat fast 25 Grad und ist so klar, dass wir unseren Anker auf dem Sandboden sehen können. Jetzt genießen wir den Sonnenuntergang bei leichtem Wind und ruhigem Meer. Heute Nacht schlafen wir dann bestimmt wie die Murmeltiere. Mal schauen ob wir noch irgendwie Internet finden, dann werden wir auch bald ausführlicher von unserer Überfahrt berichten.

verspätetes update von unterwegs, es scheint ein Problem mit der Übermittlung per Funk gegeben zu haben

Sonntag, 6.10.13, unterwegs Richtung Madeira, Position 36.37,6 N, 12.03,3 W. Wir kommen gut voran und haben gestern ein Etmal von 145 sm über Grund erreicht (entspricht einem Schnitt von 6,1 kn, durchs Wasser war es etwas weniger, da wir Strömung mit uns hatten). Wind gibts ausreichend (4-5 Bft., in Böen 6, aus NE, etwas mehr wie vorhergesagt). Das Meer ist leider sehr kabbelig, durch die neue Wetterlage hat sich eine Kreuzsee ausgebildet, uns schüttelts ordentlich durch, jedoch verglichen mit den anderen Yachten, denen wir unterwegs begegnen, ist das eher weniger schlimm… Unser Autopilot, der Gustl, steuert prima und wir müssen uns „nur“ um die Segel kümmern (und uns gut festhalten), d.h. ein bis zweimal am Tag reffen und ggf. wieder ausreffen. Freuen uns schon auf unsere Ankunft, Sabine rechnet mehrmals pro Tag aus, wann das sein könnte, je nach erreichter Geschwindigkeit, wahrscheinlich am Mittwoch. Wir freuen uns schon!

//WL2K next stop: Portugal

2013-08-22 (Am FKK-Strand bei Cangas)
Wie geplant, sind wir am Montag von Caraminal weiter gefahren. Doch davor wollten wir nochmal in den tollen Gadis gehen, da die Islas de Cies unbewohnt sind und es daher wohl auch keinen Supermarkt gibt. Als wir mit dem Dingi kurz vor dem Gadis waren, haben wir allerdings gesehen, dass er zu hat! An einem Montag! Das lag wahrscheinlich daran, dass das ganze Dorf das gesamte Wochenende gefeiert hat. Seit letzten Donnerstag Feiertag war ist hier nämlich jeden Abend Party gewesen. Es war eine live-Band da (oder auch zwei), die haben um halb 11 abends angefangen zu spielen und das ging dann bis um 5 Uhr morgens! Und zwar am Freitag, Samstag und Sonntag! Auf dem Schiff war das zu hören, als würde die Band bei uns auf dem Vorschiff stehen, deswegen hatten wir nicht ganz so erholsame Nächte. Am Sonntagabend sind wir dann auch noch in die Stadt gegangen. Ein Rummel war auch aufgebaut und es war ein unglaublicher Lärm. Mitten drin ein paar kleine Ponys, die auf einem Kreis von 5 m Dur
chmesser immer in die gleiche Richtung laufen und Kinder herum tragen mussten. Die armen. Wir haben uns dann auch mal wieder was von der „Teigfrau“ gegönnt. Wir wissen nicht wie diese Leckerei heißt, aber wir wissen dass es lecker ist! Gemacht wird das ganze aus einem sehr festen Teig, vergleichbar mit Brotteig, nur noch fester, dieser kommt dann in eine Maschine, die eine sternförmige Düse hat, da wird der Teig dann mit viel Kraft direkt ins heiße Fett gepresst und mit der Schere auf ca 10 cm lange Stücke abgeschnitten. Kurz warten, raus holen, dann noch Zucker drüber und fertig! Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lecker das ist! Und um den Kaloriengehalt noch etwas zu erhöhen, gibt es diese Dinger auch noch komplett mit Schokolade überzogen oder mit Schokoladenfüllung. Ich finde nur mit Zucker sind sie am besten! Das Konzert ging dann wieder gegen halb 11 los. Gestartet hat es mit der Gruppe „Tango“, im Anschluss kam dann „Hiroshima“ (wie kann man denn seine Band so nenn
en? Allerdings waren wir sehr gespannt auf die Art der Musik von Hiroshima.). Beide haben einen LKW, der fertig aufgebaut eine komplette Bühne darstellt (braucht SBÖD auch!), diese wurden dann auf einem Platz sich gegeneinander aufgestellt. „Tango“ hat ganz lustige Musik gemacht, ich würde sagen, dass war die Musik, die im spanischen SWR4 läuft! Aber sie haben für Stimmung gesorgt, viel getanzt und auch gut gesungen. Es kamen immer mehr Menschen und haben getanzt. Am lustigsten war, als einige alte Männer und Frauen angefangen haben, eine Art freestyle zu tanzen! Aber nicht so wie wir das früher gemacht haben, aber mit einer ähnlich einfachen Schrittfolge! Alex, wärst du dabei gewesen, dann hätten wir bei den alten Leuten bestimmt mitgemacht! Dann endlich war Hiroshima dran, wir haben natürlich damit gerechnet, dass die eine andere Art von Musik machen, aber es war noch schnulziger als das, was Tango abgeliefert hat, das haben wir uns dann noch kurz angehört und sind gegange
n, den Rest haben wir ja eh vom Schiff aus gehört.
Beeindruckend war auch, wie lange die Kinder an einem Sonntagabend auf den Beinen waren. Weit nach Mitternacht war vom Säuglingsalter bis zum Teenager noch alles vertreten und alle sind auch fleißig Boxauto gefahren, tranken mit Vorliebe Energydrinks und futterten was das Zeug hält. Da ist dann einmal was am Wochenende los in dem Örtchen und dann haben wohl alle beschlossen, dass Montag auch noch frei ist. Wie praktisch!
Naja, als konnten wir doch nichts frisches mehr einkaufen, also zurück zum Schiff. Es waren bis zu 20 Knoten Wind vorhergesagt, was kein Problem ist, aber es hat dann schon ziemlich geböt am Ankerplatz, sodass wir das Großsegel erstmal nur gerefft gesetzt haben. Aus der Ria raus lief Felix auch wieder wie am Schnürchen, das haben wir bisher oft gemerkt, in der Einfahrt der Ria pfeift es immer ganz schön, solange bis irgendwann die engste Stelle vorbei ist (Düseneffekt) und man immer weiter auf den offenen Atlantik kommt. Auch diesmal ist der Wind dann etwas ruhiger geworden, sodass wir das Reff wieder heraus genommen haben. Wir sind dann wunderbar bis zu den Islas de Cies gesegelt. Dort angekommen, haben wir zuerstmal einen sehr vollen Ankerplatz vorgefunden. Dort war alles vertreten, vom kleinen bis zum großen Motorboot, Segelboote (darunter hauptsächlich Spanier) und auch große Tourischiffe, die wohl die Touristen absetzen und sie später wieder mitnehmen. Auf wikipedia kann
man nachlesen, dass der Playa de Rodas (der Strand direkt vor der Ankerbucht) von der britischen Zeitschrift „The Guardian“ im Jahr 2007 zum schönsten Strand der Welt gekürt wurde. Dementsprechend waren unsere Erwartungen. Ganz ehrlich: Der Strand war wirklich sehr schön, aber der schönste der Welt ist das bestimmt nicht! Es gibt nichts auszusetzen an dem Strand, aber so besonders oder einmalig war er nun auch wieder nicht. Als wir dann vor Anker lagen, haben wir sofort gemerkt, wie unruhig es vor der Insel ist, es kam ungemütlicher Schwell und zusätzlich haben die Tourischiffe auch noch für Geschwappe gesorgt. Wir haben dann erstmal eine Pizza gegessen und dann doch beschlossen, dass es uns hier zu unruhig ist und sind an den gegenüberliegenden Strand auf dem Festland Playa de Barra gefahren. Hier hat uns sofort sehr gut gefallen, und es war auch nicht so eine Hektik wie vor der Insel. Später haben wir dann entdeckt, dass wir direkt vor dem FKK-Strand gelandet sind.
Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Dingi an Land und haben eine kleine Wanderung auf einem Trampelpfad im Wald an der Küste entlang gemacht. Zuerst waren wir umgeben von vielen Kiefern und viel Farn, doch dann hat es recht schnell zu einem Eukalyptuswald gewechselt, und das hat gerochen! Ein Traum! Am Mittwoch waren wir dann mit dem Dingi zwei Strände weiter, dort ist der Strand für die Unnackten und es war absolut voll! Wir haben gerade so noch einen Platz gefunden, wo wir das Dingi an Land ziehen konnten ohne über Handtücher und Menschen drüber fahren zu müssen. Wir sind dann der recht steilen Straße nach oben gefolgt, auf der Suche nach einem Supermarkt, normalerweise führt uns das Navigationssystem im Handy immer zielsicher zu den Supermärkten, da es die meisten kennt, doch in diesem kleinen Ort hat es keinen Supermarkt gekannt. Als wir ganz oben waren, haben wir ihn aber doch noch gefunden, eine Art Tante Emma Laden. Es gab eigentlich alles was man auf die Schnelle br
aucht, aber von allem eben nur 2 Produkte. Wir haben dann ein paar Würstchen, Brot, Gemüse und Eier mitgenommen und sind wieder zurück zu Felix gefahren. Am Abend gab’s dann Kartoffelsalat! Wahrscheinlich hätten wir in Spanien keinen schwäbischen Kartoffelsalat machen sollen, die Strafe kam am frühen nächsten Morgen. Der Wind hat gedreht und wir sind hier ziemlich vom Schwell durch geschüttelt worden. Außerdem war dicker Nebel vorhanden, und es wurde den ganzen Tag nicht richtig warm, es war eigentlich sogar schon richtig kalt! Am Abend waren wir dann auch das einzige Schiff, das noch da war, allen anderen war es dann doch zu ungemütlich und sind abgehauen. Wir haben aber an dem Tag auch nicht so viel gemacht, das permanente Gewackle macht dann doch etwas träge.
Heute ist das Wetter auch nicht viel besser, der Schwell hat nachgelassen, aber Sonne gibt es auch heute kaum. Zwar hat es keinen Nebel, aber es ist sehr bedeckt und die Sonne hat keine Kraft um uns heute zu wärmen. Allerdings laden unsere Solarpanels bei vollends bedecktem Himmel ohne direkte Sonneneinstrahlung noch mit über 10 Ampere, was immerhin 25% des Maximalstromes ist. Damit sind unsere Batterien (wir verbrauchen ca. 30 Ah pro Nacht für Kühlschrank, Licht, Ankerlicht, Wasserpumpen etc.) in ein paar Stunden schon wieder randvoll. Toll! Später wollen wir nochmal eine kleine Wanderung unternehmen, dann müssen wir dabei heute immerhin nicht so schwitzen! Hat ja auch was!
Vermutlich fahren wir dann morgen weiter nach Bayona, und dann mal schauen, wann der Wind für uns günstig ist, um nach Portugal weiter zu fahren.
2013-08-23 (Bayona)
Wir sind heute die kurze Strecke nach Bayona gefahren, zu Beginn wunderbar unter Segel, doch als der Wind dann unter 4 Knoten abgefallen ist, haben wir dann doch für die letzten 3 sm die Maschinen gestartet.
Wir waren in der Stadt und haben endlich mal ein Schiffszubehörladen gefunden! Sogar mehrere! Dort haben wir sagenhaft günstig Schäkel bekommen und auch einen Anlander (quasi ein Fleischhaken um den (bald) selbst gefangenen Thunfisch an Bord zu bekommen), außerdem neues Diesel Additiv, das die Bakterien im Diesel im Zaum halten soll. Wir haben uns die Burg, die am Kap von Bayona steht angeschaut, toll! Zur Feier des Tages haben wir einen Döner solo Carne gegessen (wirklich nur mit Fleisch!!). Er bestand also tatsächlich nur aus Brot, Fleisch und lecker Soße! Sven fands super, ich fands auch total lecker, aber das nächste Mal darf dann wieder etwas Gemüse dabei sein!
Seit heute Nachmittag gibt es so gut wie keinen Wind mehr. Das bestätigt auch unser abgerufenes grib-File, aber das soll sich heute Nacht, bzw. morgen früh ändern. Da gibt es an der portugiesischen Küste wohl ca 15-25 Knoten Wind aus Norden. Da es in den nächsten Tagen eher etwas mehr wird, wollen wir morgen weiter nach Portugal. Wir haben mittlerweile so einiges von der portugiesischen Küste gehört und gelesen und wollen uns erstmal nicht bei zu viel Wind daran wagen. Wir sollten dann am späten Nachmittag in Viana do Castelo ankommen. Diesmal mussten wir auch mal wieder rechnen, wann wir abzufahren haben, da die Einfahrten in die portugiesischen Häfen meist eine ziemliche Strömung aufweisen, in folgender Einfahrt im schlechtesten Fall mit 6 Knoten gegen uns. Hoffentlich haben wir dann wieder mal Internet, dann können wir auch ein paar Bilder hochladen. Mitte September wollen wir dann in Lissabon sein.

//WL2K 2013-07-19 bis 24 (Viveiro nach Cedeira und vor Anker in der Bucht von Ce

2013-07-19 (Viveiro nach Cedeira)
Bis heute waren wir am Ankerplatz von Viveiro. Dort war es wunderschön. Die Bucht ist sehr geschützt, der Anker hält perfekt und das Wasser hatte sogar Badetemperatur. Was will man mehr. Heute haben wir uns dann am Morgen aufgemacht, um weiter nach Cedeira zu fahren, knappe 40 sm entfernt. Ostwind war vorhergesagt, und so rechneten wir damit, die gesamte Strecke segeln zu können. Das Großsegel haben wir schon vor Anker gesetzt. Die Bucht in Viveiro war aber doch sehr geschützt, sodass wir ein bisschen raus motoren mussten, doch dann konnten wir auch das Vorsegel setzen und sind super voran gekommen. Wir sind ein bisschen weiter weg vom Land gesegelt, da der Reeds empfiehlt vom Cabo Ortegal 2 sm Abstand zu halten. Auf Höhe des Kaps haben wir dann schon gesehen, dass das Land wieder total in Nebel und Dunst eingehüllt ist. Auch die Bucht von Viveiro war morgens noch sehr vernebelt. Wir haben dann irgendwann unsere Angelschnur hinterher geschleppt und auf einen Thunfisch gehofft
. Irgendwann haben wir auch etwas am Haken, also haben wir die Fahrt heraus genommen. Kurz zuvor haben wir den Motor angemacht, weil es um das Kap plötzlich gar keinen Wind mehr gab. Sven hat also unseren Köder heran gezogen und da sehen wir, dass wir keinen Fisch gefangen haben, sondern die Boje eines Fischernetzes! Das sind wir auch wohl schon darüber gefahren und hatten Glück, dass wir das Netz nicht in die Schraube bekommen haben. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Schnur abzuschneiden und dann ist die Boje auch sofort wieder unter Wasser getaucht, so konnten wir das Netz natürlich nicht sehen! Als wir nach dieser Aktion den Blick wieder nach vorne richteten, waren wir auch schon mitten drin im Nebel. So was haben wir noch nicht gesehen! Die Sicht betrug höchstens 50 m! Wir haben also beide aufmerksam Ausschau gehalten, hätten wir da ein anderes Schiff gesehen, dann wäre ein Ausweichen ziemlich knapp geworden. Seltsam war außerdem, dass der Wind gedreht hatte, und z
war um 180°! Er kam nun plötzlich von vorne! Aber zum Glück nur sehr schwach. Uns blieb nichts anderes, als durch den Nebel zu motoren. Irgendwann hat sich der Nebel dann wieder etwas aufgelöst, so konnten wir wenigstens sehen, ob andere Schiffe unterwegs waren. Und dann war die Einfahrt in die Bucht nach Cedeira zu sehen. Diese Bucht ist sehr geschützt und es waren auch schon einige Yachten und Fischerboote vor Anker. Wir haben uns einen Platz gesucht und haben dann den Anker gesetzt. Doch beim Einrucken hält der Anker nicht. Also haben wir uns einen anderen Platz gesucht und dort hat es dann geklappt. Hier liegen wir nun sehr ruhig und sicher.
Das beste aber am heutigen Tag war: Ich war nicht seekrank! Kein bisschen! Ich habe neue Reisetabletten ausprobiert. Es ist ein Antihistaminikum. Man hat heraus gefunden, dass seekranke Menschen sehr viel Histamine frei setzen, so kann man also gezielt dagegen wirken. Und es hat mehr als zufriedenstellend funktioniert, mir war nicht schlecht, ich hatte kein Kopfweh und müde bin ich auch nicht geworden, so ist das ein ganz neues Segelgefühl! Das werde ich also beibehalten. In Deutschland ist dieser Wirkstoff (Dimenhydrinat) vor allem durch den Kaugummi Superpep bekannt. In Spanien habe ich nur die Tablettenform erhalten, in Coruna werde ich dann für Nachschub sorgen, da wir erstmal nur eine kleine Probepackung gekauft haben.
2013-07-20 (Cedeira)
Heute morgen sind wir mit Nebel begrüßt worden. Die Sicht war gerade noch so gut, dass wir die Yacht vor uns sehen konnten. Das Ufer haben wir nicht gesehen. Wir haben dann netten Besuch von Peter aus Holland erhalten und haben viele wertvolle Tipps für unsere Weiterfahrt erhalten. Der Nebel wird jetzt wohl für eine Tage hier bleiben, aber danach sollte es wieder schöner werden, bis wir unseren ersten Besuch Ende Juli in Coruna empfangen!
Als der Nebel sich etwas gelichtet hat – wir können nun Land sehen – haben wir das Schlauchboot aufgepumpt und werden mal in die Stadt fahren, wir wollen unseren Kühlschrank wieder mit Lebensmitteln auffüllen und uns mal ein bisschen umschauen. Eigentlich wäre es schön auf die Steilküste hoch zu laufen, aber bei dem Nebel ist das was man sieht dann auch nicht besser als die Sicht hier am Ankerplatz.
2013-07-21 bis 24 (Cedeira)
Puh! Jetzt sind wir schon ganz schön lange hier! Was haben wir denn alles gemacht? Wir haben uns erlaubt viel zu schlafen. Wir haben Ausflüge an die naheliegenden Strände mit dem Dinghi gemacht und waren sogar auch schon baden. Wir waren bei Peter aus Holland zum Essen eingeladen und sind dort etwas verhockt (bis halb 4 am Morgen) und haben dann am nächsten Tag unseren Kater gepflegt. Vielen Dank Peter und hoffentlich bist du gut angekommen! Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Hier in der Bucht ist ein reges Kommen und Gehen, und so waren wir auch schon auf einem anderen deutschen Katamaran zum Fachsimpeln. Auch sie treibt es natürlich nach Süden, so wie alle hier, zurück will kaum einer.
Das Wetter ist hier sehr durchwachsen. An einem Tag hat es Nebel, der nächste Tag ist dann sehr sonnig und heute hat es schon geregnet und es sieht aus, als ob noch ein Gewitter auf uns zukommt. Leider ist zur Zeit Südwest- bis Westwind vorhergesagt, das ist leider genau die Richtung, in die wir wollen! Spätestens am Samstag wollen wir dann nach Coruna aufbrechen, wahrscheinlich leider unter Maschine. Dort haben wir dann hoffentlich wieder zuverlässiger Internet am Steg, dann wieder mehr von uns.

2013-07-12 (Biskayaüberquerung, dritter Tag)

Sabine ist den ganzen Tag mehr oder weniger auf dem Sofa gelegen und hat vor sich hin gedöst. Zu tun war für mich auch nicht viel, wir sind ganz alleine hier draußen. Gegen Nachmittag tauchte ein Frachter in einiger Entfernung auf, das war‘s. Leider habe ich zum Angeln noch keinen Nerv, hier hätten wir bestimmt was Leckeres gefangen. Aber bei der Kreuzsee will ich keine Manöver fahren müssen, die notwendig wären, sollte was anbeißen (zumindest Aufschießer, um den Zug aus der Angelschnur zu nehmen, bis der Fisch angelandet wäre). Gegen Abend erreichen wir dann, die letzten 20 sm unter Maschine, da der Wind unter 10 kn abgefallen ist, die Bucht von Viveiro. Das Land konnten wir erst ein paar Meilen zuvor ausmachen, da hier die Küste in einen dichten Dunst gehüllt ist. Das kommt wohl von der Feuchtigkeitsverdunstung der Vegetation an der Küste. Die Hafeneinfahrt ist langgezogen, allerdings problemlos. Wir kommen in den Hafen und uns eilt schon ein Marinheiro entgegen und hilft uns beim Anlegen an den Gästesteg. Sabine geht dann noch schnell und problemlos zum Hafenmeister um alle Formalitäten zu klären (sie möchten hier alle Dokumente und Ausweise, sowie einen Nachweis für eine Haftpflichtversicherung für das Schiff sehen), während ich das Schiff noch mit Süßwasser abspritzte. Das ist bitter nötig, da alles von einer schmierigen Salzkruste bedeckt ist. Danach gibt’s noch kurz was zu Essen und vor allem das wohlverdiente Anlegebier. Wir gehen noch unter die Dusche und dann geht’s erschöpft ins Bett, erst mal ordentlich ausschlafen.

Wir haben folgende Etmale (Strecke von 12 Uhr mittags bis 12 Uhr mittags zum folgenden Tag erreicht):

1.Etmal (10.07.-11.07.): 117 sm, das entspricht einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 4,9 kn

2.Etmal (11.07.-12.07.): 127 sm, das entspricht einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5,2 kn

Alles in allem sind wir mit unserer Annahme, dass wir im Schnitt 5 kn schaffen, sehr gut hingekommen und konnten deswegen den Hafen wie geplant bei Tageslicht erreichen.

Setzen der spanischen Gastlandflagge

Setzen der spanischen Gastlandflagge

Land in Sicht!

Land in Sicht!

2013-07-11 (Biskayaüberquerung, zweiter Tag)

Der Tag ist sehr diesig, die Sonne kommt kaum durch. Da ja der Autopilot die ganze Zeit läuft (Navigation, Kühlschrank, Licht etc. ja ebenfalls) und dabei einiges an Amperestunden aus den Batterien saugt, mache ich mir Gedanken, ob das die Batterien ohne von den Solarpanels richtig aufgeladen zu werden, noch eine Nacht durchhalten werden. Falls nicht, müssen wir eben die Maschine eine Weile zum Batterieladen laufen lassen. Ich überprüfe daher die Batteriespannung regelmäßig, um rechtzeitig über leere Batterien Bescheid zu wissen. Es wäre sehr unangenehm, wenn der Autopilot wegen Strommangels unerwartet ausfallen würde. Allerdings stellt sich die Situation als unbegründet heraus, unsere Batterien halten problemlos durch, auch noch die folgende Nacht. Wir lernen: mit unseren Solarpanels schaffen wir es also immer, auch bei kaum Sonne, bzw. keiner direkten Sonneneinstrahlung, die Batterien geladen zu halten, zumindest soweit, dass der Autopilot nonstop Ruder gehen kann und die Navigation (Laptop, GPS, Funk) sowie die Lichterführung befeuert werden können. Prima, so hatten wir uns das ja vorgestellt gehabt. Der zweite Tag verging ohne Überraschungen, Felix segelte beständig nur unter Vorsegel seinem Ziel direkt entgegen. Die Kreuzsee schüttelt uns ab und zu ordentlich durch. Allerding schafft es nur ein einziges Mal eine Welle, die an unserem Rumpf bricht, ein paar Spritzer Wasser in unsere Plicht zu befördern. Unglaublich wie geschützt wir auf unserem Schiff sind. Wir trauen ihm ab sofort bedeutend mehr zu! Leider ist Sabine immer noch seekrank, sie hat die ganze Nacht geschlafen und ich habe mir ab 3 Uhr nachts den Timer an meinem Handy auf 15 Minuten gestellt, habe geschlafen und bin dann kurz auf um einen Rundumblick zu machen, die Batterie zu überprüfen und habe mich dann sofort wieder hingelegt und weitere 15 Minuten geschlafen. Das ging problemlos und so bin ich halbwegs entspannt im Morgengrauen aufgestanden und habe mir erst mal einen Kaffee gekocht.

Spinnakerschot am Schothorn gerissen

Spinnakerschot am Schothorn gerissen