Time: 2014/05/21 18:53:28
Latitude: 12-56.34N
Longitude: 034-34.78W
Speed: 6.6
Comment: wieder etwas mehr wind seit heute mittag. letztes etmal nur 91 nm. an board weiterhin alles ok. haben nun bereits ein drittel hinter uns!
Archiv des Autors: Sven
//WL2K Position Report
Time: 2014/05/20 18:56:16
Latitude: 13-40.59N
Longitude: 032-56.90W
Speed: 3.4
Comment: wenig wind. kommen langsamer voran. etmal 107 sm. an board alles ok.
//WL2K Atlantikberquerung und Positionsmeldungen
Nun sind wir schon gute 4 Tage unterwegs und bis heute auch ganz gut vorangekommen. Heute allerdings hat uns Rasmus etwas im Stich gelassen, trotz Opfergabe am Beginn unserer Abfahrt. Es hat Flaute. Die war ja auch angekündigt, allerdings hatten wir gehofft, dem windarmen Feld davonzufahren. Es hat uns nun aber doch eingeholt und wird uns laut aktueller Vorhersage auch noch ein bis zwei Tage sehr wenig Wind bescheren. Wir haben das Grosssegel geborgen, damit es in der Dünung nicht andauernd schlägt und fahren unter ausgebaumter Genua noch sagenhafte 1.5 kn durchs Wasser. Ueber Grund sind das dann allerdings wegen der mitlaufenden Stroemung gute 2.5 kn. Besser als gar nichts. Und Kurs halten koennen wir so immerhin auch ganz gut. Wir haben per email ueber Funk erfahren, dass unsere täglichen Positionsmeldungen nicht in der Karte auftauchen. Wir bekommen allerdings immer eine Bestaetigungsemail, dass die Positionsmeldung vom Winlink System angenommen wurde. Daher wissen wir mom
entan nicht, wo der Fehler liegt. Wir senden daher nun die Positionsmeldungen zusaetzlich auch an unseren Blog, dann kann man einfach die Position in Google kopieren und bekommt sie dann auch auf der Karte angezeigt. Ansonsten geht es uns sehr gut. Sabine war zu Anfang leicht Seekrank, das hat sich aber Gott sei dank nach 2 bis 3 Tagen gegeben. Wir haben ja nun genuegend Zeit und so lesen wir sehr viel und hören Hörspiele. Auch schlafen wir ueberraschend viel, da die Atlantikduenung und die damit verbundenen Schiffsbewegungen sehr muede machen. Andere Schiffe haben wir seit Tagen keine mehr gesehen, auch keine AIS Signale empfangen wir mehr. Wir sind also ganz alleine hier draussen. Daher gestalten sich die Nachtwachen auch recht angenehm, alle 30 Minuten klingelt der Wecker, dann gibt es einen gruendlichen Rundumblick und der Wachhabende kann eine weitere halbe Stunde schlafen. Luft und auch Wasser haben momentan 30 Grad. Soviel fuer heute, hier die Positionsmeldungen der l
etzten 3 Tage:
Time: 2014/05/17 18:44:06
Latitude: 15-55.75N
Longitude: 027-11.62W
Speed: 6.5
Comment: wind 5-6 bft. NO. welle läuft leicht seitlich ein, daher etwas unruhig. kommen gut voran. crew und schiff wohlauf.
Time: 2014/05/18 19:00:51
Latitude: 15-10.34N
Longitude: 029-37.68W
Speed: 4.2
Comment: heute abend hat der wind etwas abgeflacht. kommen aber immer noch ganz gut voran. etmal 149 sm. an board alles ok.
Time: 2014/05/19 19:11:19
Latitude: 14-37.48N
Longitude: 031-30.79W
Speed: 5.6
Comment: weniger wind. kommen nun etwas langsamer voran. etmal 125 sm. an board alles ok.
//WL2K Morgen geht’s wohl weiter!
Eigentlich wollten wir ja erst am Samstag fahren, nun werden wir aber doch morgen (Freitag, entgegen jeglicher Seefahretradition, wie so oft schon) ablegen. Am Montag und Dienstag haben wir laut Vorhersage unter 10 Knoten Wind zu erwarten, wenn wir morgen fahren sind wir mit Glck diesem Schwachwindfeld schon etwas davon gefahren. Heute haben wir uns noch einen schnen Fisch vom Fischmarkt gegnnt, einen Seebarsch, der war so gro, dass er fr uns beide gereicht hat. Nun rumen wir das Schiff noch ein bisschen auf, morgen geht es dann frh in die Stadt um auszuklarieren und unsere Bootspapiere von der Polizei wieder zu bekommen. Dann gehen wir noch auf den Obst- und Gemsemarkt und decken uns mit frischem Obst und Gemse ein. Dann noch einen Abstecher zur Tankstelle, wo wir eine unserer Campinggaz-Flaschen gegen eine neue tauschen. Die ist zwar noch nicht ganz leer, aber eine Flasche Campinggaz (wir haben die, die ca. 6 kg samt Gas und Flasche wiegen, davon sind nur ca. 3 kg Fuellung
) kostet hier nur ca. 4 . Dann noch einen Abstecher in den Supermarkt, wo wir unser letztes einheimisches Geld auf den Kopf hauen werden. Das Dingi wird fr die Fahrt ordentlich an den Davits befestigt, dann werden wir Anker auf gehen und in der Marina noch Wasser tanken gehen, tja und dann kann es los gehen! Unsere Kindles und Handys sind wieder voll mit Bchern und Hrspielen, das muss fr die Fahrt reichen! Wie bereits in einem frheren Artikel geschrieben, liegen knapp 1800 sm vor uns, dafr brauchen wir zwischen 12 und 18 Tagen, 18 Tage allerdings nur, wenn wir nur einen Schnitt von 4 Knoten schaffen, da hoffen wir natrlich auf mehr. Wenn es aber weniger Wind hat, dann kann es auch sein, dass wir nur auf 4 Knoten kommen werden, dafr ist dann aber auch das Meer ruhiger, dann ist das auch kein Beinbruch, genug zu essen und zu trinken haben wir ja! Wir lassen uns berraschen. Wie bereits bei der Fahrt von Gran Canaria hier her werden wir wieder versuchen von unterwegs unsere Posi
tion per Kurzwelle zu bermitteln. Dann knnt ihr unseren Verlauf wieder verfolgen, wir hoffen, dass die bermittlung wieder so gut gelingt wie bei der letzten Fahrt. Heute und morgen dann nochmal die letzten prfenden Blicke an allen Stellen und dann sind wir gerstet!
//WL2K Mindelo im Mai…
Nun sind wir seit zwei Wochen in Mindelo vor Anker. Das Leben hier ist jenseits der Saison (wir wissen allerdings gar nicht, wann hier Hochsaison ist, wahrscheinlich nur die kurze Zeit während der ARC+) sehr beschaulich. Der Hafen ist quasi leer und auch nicht sehr gemütlich, wir sehen die wenigen Yachten, die hier liegen immer ziemlich unruhig im Schwell liegen, wenn wir mit dem Dingi festmachen, um in die Stadt zu gehen. Und in selbiger ist der Hund begraben. Und zwar mehrere Meter tief! Es geht hier wirklich gar nichts. Vormittags und nach der Siesta Nachmittags sind die Straßen geschäftig, überall werden wie wir schon geschrieben haben- am Straßenrand aus Eimern Fisch und Früchte verkauft und die Geschäfte haben geöffnet. Im Wesentlichen sind das kleine Mini-Markets, kleine Kneipen, in denen allerdings nie etwas los ist und natürlich an jeder Ecke ein China-Laden, die hier allerdings fast ausschließlich Kleidung im Angebot haben. Einen Fischmarkt gibt es ja und auch ein
en größeren Marktplatz für Früchte, allerdings muss man dann vor 12 Uhr da sein. Abends und an Sonntagen sind die Straßen dann wie leergefegt. In den wenigen Restaurants sind die Tische schön gedeckt, allerdings ist dort kein Gast in Sicht. Die zweieinhalb Touristen, die sich leisten können, Essen zu gehen, gehen einfach in der Menge unter. Man kann sich jedoch ganz gut verproviantieren, wenn man sich an die Grundnahrungsmittel hält. Kartoffel, Zwiebel, Maniok, Möhren, Paprika, Tomaten, Petersilie, Koriander, Oragnen, Birnen, Äpfel, Bananen, etc. sind gut und günstig zu bekommen, genauso wie Eier, Fisch, Hühnchen und auch etwas Rindfleisch und gefrorenes Hackfleisch bieten die Märkte und kleinen Supermärkte an. Dort bekommt man auch Dosen aller Art zu gewohnten Preisen (also vergleichbar mit den Kanaren). Alles was darüber hinaus geht, wird sehr schnell teuer. Z.B. Käse, Wurst, Spirituosen, auch Wein und Bier. Letzteres ist allerdings erschwinglich und auch sehr gut. Eine Li
terflasche heimisches „Stela“ (kommt aus der Hauptstadt der Hauptinsel der Kap Verden Praia) kostet 2,20 . Wir können allen Yachten, die hier her kommen nur empfehlen sich ausreichend mit ihren Lieblings-Lebensmitteln einzudecken, außerdem sollte auch das Schiff fertig sein, denn hier ist die Ersatzteilversorgung für Yachten bei Weitem nicht mit der auf den Kanaren vergleichbar.
Wir haben nun am Schiff alles soweit erledigt und sind abfahrbereit. Eine Woche bleiben wir nun noch (wegen dem Raketenstart in Kourou) und werden dann voraussichtlich kommenden Samstag weiterziehen. Regelmäßiges Unterwasserschiff putzen gehört momentan zu unseren Hauptaufgaben, da wir hier unglaublich schnell Bewuchs ansetzten. Seepocken, Muscheln und der übliche grüne flächige Bewuchs wachsen fast schneller, als wir ihn wieder los bringen.
Das mit dem Internetzugang haben wir uns etwas einfacher vorgestellt. Die Marina verkauft Internetzugänge, gestaffelt nach Datenvolumen und das ist recht teuer. Es gibt ein paar wenige Kneipen, die explizit mit Wifi werben, das hat bei uns auf Nachfrage aber nie funktioniert. Das Internetcafe in der Straße des Supermarkts ist dagegen gut zu empfehlen, für eine Stunde surfen bezahlt man weniger als 1, leider kann man hier seinen eigenen Laptop nicht benutzen. Aber das Internet ist recht schnell und zuverlässig und man sitzt einigermaßen ungestört.
Bilder!
//WL2K Schluss mit Rudern!
Vor zwei Tagen haben wir unseren Außenborder wieder zurück bekommen und er funktioniert wieder! Zum Glück müssen wir jetzt nicht mehr an Land rudern, beim letzten Mal sind wir in einer starken Böe überhaupt nicht mehr vom Fleck gekommen. Da uns Fuidio neues Hydrauliköl mitgebracht hat, haben wir unser altes Hydrauliköl in der Steuerung noch durch neues ersetzt.
Vor ein paar Tagen haben wir auf dem Fischmarkt frischen filetierten Fisch gekauft. Wir waren schon etwas spät dran und so war die Auswahl sehr begrenzt. Aber die frischen Filets, die die Marktfrau immer in Tüten portioniert hat, sahen ganz gut aus. Daheim haben wir dann mal gewogen, wieviel Fisch wir da eigentlich bekommen haben, und wir haben 1 Kilo Fischfilets für 2 gekauft. Dafür bekommt man ja manchmal in Europa nicht mal eine Dose Thunfisch! Den Fisch haben wir gebraten und leicht gewürzt und leider hat er dann aber irgendwie nach gar nichts geschmeckt. Eher etwas nach Hühnchenfleisch, auch das Fleisch war viel fester als bei anderen Fischen, auch eher fleischartig. Am darauffolgenden Tag haben wir aus dem restlichen Fisch ein Curry gemacht, hierfür war der Fisch perfekt geeignet, weil er durch das feste Fleisch nicht zerfällt. Beim nächsten Besuch auf dem Fischmarkt wollten wir dann aber doch wissen, was wir da gegessen haben und es hat sich heraus gestellt, dass es
Hai war. Jetzt haben wir das also auch mal probiert! Mein Lieblingsfisch ist es nicht, da er wie gesagt etwas fest ist und nach kaum etwas schmeckt. Dennoch, für 2 das Kilo kann man nicht so viel falsch machen!
Wir haben nun die Stadt zu Fuß schon komplett abgelaufen. Wenn man vormittags in den Hauptstraßen unterwegs ist, dann ist immer etwas los. An jeder Ecke sitzt jemand, der einem etwas verkaufen möchte, sei es Fisch aus einem Eimer oder auch Gemüse oder Obst oder einfach nur ein paar Bonbons oder ähnliches. Außerdem gibt es auch viele Frauen, die mit großen Plastikschüsseln durch die Stadt laufen, aus denen sie frittierte Teilchen verkaufen, wie z.B. frittiertes Hähnchen oder auch Teigtaschen. Natürlich gibt es auch einige Sonnenbrillenverkäufer. Aber man wird eigentlich nirgendwo belästigt und aufgedrängt wird einem auch nichts. Die Menschen sind eigentlich alle sehr freundlich. Leider gibt es aber auch viele Kinder (so um die 6-12 Jahre alt), die vor den Geschäften und Supermärkten stehen und den Moment abpassen, wo man gerade sein Wechselgeld wieder einsteckt und betteln um Geld. Sie halten einfach die offene Hand hin und murmeln etwas vor sich hin. Aber ansonsten ist die Ar
mut hier nicht direkt sichtbar. Da die gesamten kapverdischen Inseln einen sehr niedrigen Altersdurchschnitt haben (der Altersdurchschnitt lag laut Wikipedia im Jahr 2000 bei unglaublichen 17,4 Jahren!), sieht man auch sehr viele junge Menschen und sehr wenige ältere Menschen, hiervon hauptsächlich Frauen. Die Stadt ist überschaubar und uns gefällt es hier immer noch ganz gut. Wir genießen die Zeit vor Anker, durch den täglichen starken Wind ist es hier zwar nicht einladend baden zu gehen, da auch die Strömung recht stark ist. Aber trotzdem gehen wir regelmäßig baden, denn schließlich laden 26°C Wassertemperatur zum Baden ein. Apropos baden: Unsere Wassertanks sind nun nach 18 Tagen ohne Nachtanken fast leer. Ein paar Tage werden wir damit aber noch gut auskommen und dann werden wir in der Marina Wasser tanken gehen. Auch haben wir am Ankerplatz nun endlich mal eine Schildkröte gesehen! Sie ist nun schon an ein paar Tagen immer in ca. 50 m Abstand am Schiff vorbei geschwomme
n und dann aber recht schnell abgetaucht, wir haben sie also leider nicht so richtig anschauen können. Wenn wir baden gehen, dann schrubben wir auch immer am Rumpf entlang, um unseren Bewuchs im Zaum zu halten. Aber noch sieht unser Unterwasserschiff ganz gut aus. Evt. werden wir es dann in Trinidad erneuern, aber das steht noch in den Sternen. Zuerst müssen wir dazu ja die andere Seite des Atlantiks erreichen. Da vom Weltraumbahnhof Kourou aus am 28.Mai noch ein Raketenstart stattfinden soll und man sich zu dieser Zeit anscheinend (so ganz genau wissen wir das leider auch nicht) nicht im Seegebiet davor aufhalten soll, planen wir unsere Ankunft für nach dem 28.Mai. Zwischen 12 und 16 Tage werden wir für die Überfahrt benötigen, wir bleiben also noch ein bisschen hier. Das Leben hier ist einfach: Baden, gutes und günstiges Essen (wenn man sich an das lokale Angebot hält), freundliche Menschen, Dauersonnenschein und Dauerwind (dafür immer aus der gleichen Richtung), so verbri
ngen wir viel Zeit mit Lesen, kleineren Arbeiten und natürlich der weiteren Lektüre von Revierführern für die nächste Zeit.
//WL2K Viel Wind und kein Internet!
Heute wollten wir eigentlich in die Stadt, um erstens frische Lebensmittel einzukaufen und zweitens auch mal ins Internet zu gehen. Fuidio hat unseren Außenbordmotor und ist derzeit auf der Suche nach einer neuen CDI-Einheit (Zündspule) für diesen. Allerdings haben hier wohl alle Yamaha-Motoren und wir haben einen Suzuki-Außenborder. Naja, hoffen wir mal, dass er das hinbekommt und dass der Motor dann auch wieder funktioniert, dann können wir auch wieder zuverlässig an Land kommen. Von unserem Ankerplatz zum Dingi-Anleger in der Marina sind es über 600m. Nicht dass wir zu faul zum Rudern sind, aber wenn so wie heute 30 Knoten Wind und eine dementsprechende Welle vorhanden sind, haben wir ohne Motor keine Chance an Land zu kommen, denn wir müssten genau dagegen ankämpfen, da kann man froh sein, wenn man nicht rückwärts fährt. Darum gibt es heute einen Blog-Eintrag über Kurzwelle und daher leider noch keine Bilder. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Motor morgen zur
ück bekommen und dann finden wir bestimmt auch einen Internetzugang. Den Hydraulikzylinder für unsere Steuerung haben wir wieder zurück bekommen und auch schon wieder eingebaut. Die Hydraulikleitung haben wir entlüftet und jetzt sollte alles wieder funktionieren.
//WL2K Wir sind auf den Kap Verden!
Wir haben es nun also tatsächlich geschafft! Wir sind auf den Kap Verden angekommen! Natürlich wissen wir, dass es schon viele vor uns unter weitaus widrigeren Bedingungen auch geschafft haben, aber dennoch sind wir stolz auf uns und natürlich auch auf unseren dicken Felix! Der hat uns 7 Tage 24 Stunden am Stück nicht einmal im Stich gelassen oder auch nur den kleinsten Zweifel an seiner Seetüchtigkeit aufkommen lassen! Wir wussten schon vorher, dass Felix gut geeignet ist für diese Strecke, aber es hat sich nun noch deutlicher gezeigt, dass die Passatwinde die idealen Bedingungen für Felix sind und er mit Wind und Welle von hinten ruhig und sicher seine Meilen abspult. Aber von Anfang an:
Am 21.04. sind wir noch in Las Palmas kurz in den Supermarkt gelaufen, um ein bisschen frisches Obst, Gemüse und Brot zu besorgen. Das Schiff hatten wir ja am Tag zuvor schon fertig gemacht, so mussten wir nur noch die Wassertanks voll machen, die Segel vorbereiten und die Festmacher lösen. Dann ging es zur Tankstelle und wir haben noch ein bisschen Diesel und Benzin für unseren Außenborder getankt. Die Vorhersage versprach ja nur 8-12 Knoten Wind aus nördlicher Richtung, aber wie erwartet war es dann doch eine Windstärke mehr entlang der Insel. Um 12:00 UTC haben wir dann Las Palmas verlassen. Wir haben gleich nach der Hafenausfahrt das Großsegel gesetzt und mussten dann unseren Weg durch die vielen großen Frachtschiffe, die vor Anker lagen finden. Als wir dann fast an einem kleineren Kreuzfahrtschiff vorbei waren, das gerade sehr langsam seinen Anker aufholte (was wir natürlich permanent beobachtet haben), kam ganz plötzlich ein Lotsenschiff von Gran Canaria näher und scheu
chte uns wirsch weg, wir sollen umdrehen, ganz schnell! Uns blieb nichts anderes übrig als deren Anweisung Folge zu leisten. Das Kreuzfahrtschiff hat dann langsam Gas gegeben und ist davon gefahren. Verstanden haben wir diese unnütze Aktion nicht. Wir sind mit konstanter Geschwindigkeit und konstantem Kurs gesegelt, waren per Funk zu erreichen und waren ja auch schon so gut wie vorbei an dem Kreuzfahrtschiff. Man hätte also entweder schon vorher per Funk ankündigen können, dass wir im Weg sind, oder das Kreuzfahrtschiff hätte einfach nur noch 1 min warten müssen und dann erst Gas geben, dann wäre er eben hinter uns durchgefahren. Naja, etwas unnötig, aber es war ja noch keine Welle, so war es kein Problem ein Stück gegen die Welle zu fahren. Nachdem wir dann endlich alle Ankerlieger hinter uns hatten, haben wir das Vorsegel auch noch gesetzt und dann war es wirklich perfektes Segeln. Der Wind kam stetig von hinten, Welle gab es so gut wie keine, die Sonne schien und wir si
nd so ruhig gelegen, man merkte gar nicht, dass wir nicht mehr im Hafen waren. So ging es dann bis zum Abend, dann schlief der Wind leider etwas ein, sodass wir eine Maschine bei niedriger Drehzahl für 2-3 Stunden in der Nacht laufen lassen mussten, um noch so schnell zu sein, dass es nicht zu unruhig an Bord wurde. Nach Mitternacht kam der Wind aber dann wieder gemütlich zurück und ab diesem Zeitpunkt bis kurz vor Sao Vicente blieben dann die Segel in dieser Stellung: Das Großsegel war mit dem Bullenstander auf der Steuerbordseite fixiert und das Vorsegel haben wir auf der Backbordseite ausgebaumt, wir konnten es so immer noch stufenlos reffen.
Die Erinnerungen an die einzelnen Tage sind wenig, denn immerhin passiert den ganzen Tag eigentlich nichts. Wir haben kein festes Wachsystem, bei uns schläft der, der gerade müde ist, das kann heißen, dass man mal nur eine halbe Stunde schläft oder eben auch mal 4 oder auch 5 Stunden am Stück. Für uns hat sich dieser Rhythmus als gut erwiesen, ein straffer 3 oder 4 Stunden Rhythmus hätte nur dafür gesorgt, dass der Wachhabende eigentlich gerade müde ist und der der schlafen könnte, nicht schlafen kann. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war ich dann zum ersten Mal auf dieser Reise ein klein bisschen seekrank. Danach blieb ich weitestgehend davon verschont und nur kurz vor der Ankunft hat es mich nochmal erwischt. Alles in allem bin ich mir aber sicher, dass das Scopolamin Pflaster große Wirkung gezeigt hat. Am vielleicht wichtigsten war aber die Einnahme von Vitamin C. Ich habe schon ein paar Tage vor der Abfahrt täglich pures Vitamin C zu mir genommen und unterwegs hab
e ich das beibehalten. Wenn es mir dann manchmal etwas übel wurde, habe ich wieder etwas Vitamin C genommen und nach ca. 30-60 min waren die Beschwerden so gut wie weg. Ich kann also jedem nur empfehlen, seinen Vitamin C-Spiegel am oberen Limit zu halten, das hilft ungemein.
Am Mittwoch Abend hat dann wie vorhergesagt der Wind etwas zugenommen, bis dahin hatten wir nur ca. 12-18 Knoten Wind. Bis Freitag früh hatten wir dann ca. 16-25 Knoten Wind, und so sind wir sehr gut und sehr ruhig voran gekommen. Hier hat Sven auch das erste Mal unterwegs richtig gekocht, es gab eine Gemüsepfanne mit Reis, was uns sehr gut geschmeckt hat. Wie vorhergesagt wurde der Wind zum Wochenende etwas ruhiger, sodass wir etwas langsamer wurden, aber auch die Welle wurde flacher und so war es nicht unangenehm etwas langsamer zu segeln. Leider wurde dann aber auch klar, dass wir Mindelo wohl mitten in der Nacht erreichen werden. In allen Revierführern wird davon abgeraten die Kap Verden bei Dunkelheit anzulaufen, was daran liegt, dass die meisten Leuchtfeuer nicht funktionieren und auch wenn sie funktionieren leuchten sie nicht so, wie sie das eigentlich sollten (für alle nicht so Leuchtfeuervertrauten: In der Seekarte ist eingetragen in welcher Farbe das Leuchtfeuer leu
chtet, und wie es leuchtet, zum Beispiel 3 kurze weiße Blitze mit einer Wiederkehr von 20 Sekunden, d.h. alle 20 Sekunden wiederholt sich das Schema, so lässt sich jedes Leuchtfeuer eindeutig identifizieren. Außerdem ist angegeben wie weit man das Leuchtfeuer sehen kann). Desweiteren sind die Kap Verden generell nicht sehr gut kartographiert, dazu kommt dann noch, dass hier einige Wracks liegen, die nicht kartographiert sind und es auch viele unbeleuchtete Ankerlieger gibt. Außerdem gibt es natürlich auch hier zwischen den Inseln einen Düseneffekt, der plötzlich doppelte (!) Windgeschwindigkeiten hervorrufen kann. Alles Gründe, lieber nicht bei Nacht anzukommen. Uns blieb aber nichts anderes übrig, wir konnten die Geschwindigkeit weder so stark erhöhen noch so stark verringern, dass wir bei Tageslicht angekommen wären. Man muss aber auch sagen, dass sich die Ansteuerung bei Nacht natürlich sehr stark durch den Einsatz durch GPS und digitale Seekarten verbessert hat, so weiß
man immer wo man ist, was früher nicht immer der Fall war. So sind wir also in der Nacht von Sonntag auf Montag gut gerefft an die Insel heran gesegelt und haben darauf gewartet, dass das Leuchtfeuer von Santo Antao (der Nachbarinsel von Sao Vicente) auftaucht, laut Seekarte kann man dieses 17 sm weit sehen. Als wir ungefähr 10 sm davon entfernt waren, konnte man mit Fantasie ein Blinken erkennen, aber das hat so überhaupt nicht mit der Kennung des Leuchtfeuers in der Seekarte übereingestimmt. Zum Glück hat dann aber das Leuchtfeuer auf dem Fels, der in der Einfahrt in die Bucht von Mindelo liegt, zuverlässig funktioniert. Hier hat dann auch der Wind von ehemals 10 Knoten auf an die 30 Knoten zugenommen! Nachdem wir diesen Fels passiert hatten, habe ich mit unserem Handscheinwerfer das Wasser nach Moorings, Netzen, Wracks und unbeleuchteten Ankerliegern abgesucht und habe auch einige gefunden! Wir sind ganz langsam in die Bucht eingelaufen und haben dann südlich von der Mari
na bei ca. 6 anderen Yachten den Anker auf 5-6 m fallen gelassen. Zuerst wollte er nicht richtig halten, doch dann war er gut eingefahren und wir konnten die Maschine ausmachen. Wir waren angekommen! So richtig realisiert haben wir das da noch nicht, schließlich war auch alles so dunkel und man hat von der Insel und der Stadt nicht viel erkennen können. Nach so einer langen Fahrt bin ich immer sofort sehr müde, ich habe nur noch geduscht und bin sofort ins Bett gegangen. Sven ist direkt nach der Ankunft immer recht fit, bei ihm kommt das dann immer erst mit einem Tag Verzögerung.
Die Nacht haben wir im absoluten Tiefschlaf verbracht und waren am Morgen noch etwas verpeilt. Aber das gemeinsame ausgiebige Frühstück hat uns dann wieder zum Leben erweckt und wir konnten nun auch begutachten wo wir hier gelandet waren! Die Wassertemperatur stieg schon während der Fahrt stetig, hier haben wir jetzt fast 26°C! Das Wasser ist recht sauber und so kann man sehr gut baden. Die Stadt sieht von weitem auch sehr einladend aus. Den Montag haben wir dann genutzt, um das Schiff wieder auf Vordermann zu bringen. Unser Felix war sowohl innen wie außen unglaublich salzig, da musste erst mal alles abgewischt werden. Die Segel haben wir auf Schäden untersucht und ordentlich aufgeräumt. Auch das Rigg haben wir genau kontrolliert und es ist außer dem normalen Verschleiß keine Beschädigung festzustellen, hat unser Felix also alles gut mitgemacht. Dazu muss man sagen, dass bei tagelanger gleicher Segelstellung Scheuerstellen am laufenden Gut vorprogrammiert sind, man sollte al
so ab und zu die Leinenstellung verändern, um die Abnutzung zu verteilen. Es macht schon einen Unterschied, ob man am Wochenende für ein paar Stunden segeln geht oder ob das Schiff 7 Tage 24 Stunden am Stück unter Dauerbelastung steht. So ging der Tag schnell rum und wir haben noch unser restliches Gemüse von Las Palmas am Abend gekocht und mit einer Flasche exzellentem französischem Cidre, die wir seit der Normandie mit uns herum fahren, auf unsere Ankunft angestoßen.
Am Dienstag haben wir dann das Dingi in Betrieb genommen und sind in die Stadt gefahren, um die Einklarierungsformalitäten zu erledigen und uns die Stadt anzuschauen. Die Fahrt zur Marina war etwas abenteuerlich, da unser Außenborder nicht sehr zuverlässig funktioniert hat. Da der Wind seit unserer Ankunft hier stetig kräftig aus Nordost weht (immer mit über 20 Knoten) und sich auch eine kleine Welle aufgebaut hat und wir ja genau nach Nordosten zur Marina müssen ist das nur mit Rudern kaum zu schaffen. Wir mussten den Motor mehrere Male neu starten und sind dann irgendwann doch noch angekommen. In der Marina kann man gegen eine Gebühr sein Dingi sicher anbinden. Auf Nachfrage beträgt die Gebühr pro Tag 4 , bleibt man 2-4 Wochen verringert sich der Tagessatz auf 2 , bei einem Jahresaufenthalt nur noch 1 . Wir haben dann für 2 Wochen bezahlt und nun aber nur 1500 CVE (Kapverdische Escudos) bezahlt, das entspricht knappen 14 . Warum wir nur ca. 1 pro Tag bezahlt haben, wi
ssen wir auch nicht, ist ja aber auch egal! Wir sind dann Richtung Frachthafen zur Immigration gelaufen und schon da wurde klar, dass es hier wirklich viel wärmer ist, allerdings ist es durch den ständigen Wind dennoch angenehm. Nach ein bisschen Rumfragen haben wir dann auch die Policia Maritima gefunden. Dort wurden wir von einem sehr netten Polizisten empfangen, der auch recht gut englisch konnte. So haben wir ganz entspannt ein Formular und eine Crewliste ausgefüllt. Die Schiffspapiere verbleiben hier solange bei der Polizei (ohne Quittung, wie unangenehm!), bis wir wieder ablegen, dann wird auch eine kleine Gebühr fällig (700 CVE, ungefähr 6,40 ). Der Stempel im Pass hat dann doch etwas länger gedauert, da das Büro der Immigration nicht besetzt war, obwohl es das wohl eigentlich sein sollte. Wir sind dann ein bisschen durch die Stadt gelaufen und es hat uns sehr gut gefallen! Die Menschen sind alle sehr freundlich und sehr hilfsbereit, aber dennoch nicht aufdringlich.
Wir waren in der Markthalle, in der ausschließlich Frauen kleine Stände betreiben, dort bekommt man sehr viele Kräuter, sowie vor allem sehr grundlegendes Gemüse, auffallend war, dass alles Gemüse etwas kleiner ist, als das was wir kennen vor allem die Paprika sind hier nur so groß wie eine Tomate, kein Vergleich zu den fast melonengroßen Paprika auf den Kanaren. Danach waren wir noch beim Fischmarkt, auch dort verkaufen fast nur Frauen den Tagesfang. Auch auf der Straße davor werden einem aus Eimern Fische zum Verkauf angeboten. Einen Supermarkt haben wir auch gefunden, dort gibt es eigentlich so gut wie alles. Vom Preisniveau ist es gar nicht so teuer. Reis, Konserven und Milch sind ein bisschen teurer als in Europa, Gemüse und Fleisch ist nicht allzu teuer. Nur sollte man hier keinen Käse kaufen, ein Stück Standardkäse kostet hier dann gerne mal 12 . Zum Glück haben wir noch ein paar Stücke kanarischen Käse gekauft, so müssen wir auf diesen Luxus vorerst nicht verzicht
en. Am frühen Nachmittag tauchte dann auch der Beamte der Stempelbehörde auf und wir konnten gegen eine Gebühr von 500 CVE und erneutem Ausfüllen einer Crewliste unsere gestempelten Pässe entgegen nehmen.
Als wir dann den Heimweg mit dem Dingi antreten wollten, hat unser Außenborder komplett gestreikt. Da wir aber ja dann den Wind von hinten hatten, sind wir ohne viel Ruderaufwand zum Schiff zurück gekommen. Dort angekommen hat Sven sich dann den Außenborder genauer angeschaut. Nachdem er eine halbe Stunde im stark wackelnden Dingi (wir haben heute manchmal Böen bis zu 27 Knoten und dementsprechend hat sich hier eine Welle aufgebaut) gewerkelt hatte und er den Fehler noch nicht gefunden hatte, kam ein lokales Fischerboot mit zwei Männern vorbei, der eine von ihnen konnte recht gut englisch und hat gesagt, er hätte gesehen, dass Sven versucht den Motor zu reparieren und er könne helfen, er sei ein Mechaniker. Schwuppdiwupp war es schon bei Sven im Dingi. Da es dann doch zu unruhig wurde, haben wir den Motor in die Plicht gebracht und dort haben die beiden alles kontrolliert und sind darauf gekommen, dass die Zündkerze kaputt war. Da Sven unterwegs auch festgestellt hat, dass un
ser Hydraulikzylinder der Rudersteuerung etwas öliger war als sonst, haben wir uns auch vorgenommen hier zu fragen, ob jemand die Dichtungen des Zylinders tauschen kann. Da Fuidio (so heißt der gute Mann) einen sehr versierten Eindruck gemacht hat, haben wir ihn gefragt ob er das machen könne. Und das Glück war auf unserer Seite, diese Arbeit ist ihm nicht fremd, also wurde der Zylinder ausgebaut und er hat ihn nun mitgenommen und will ihn schon morgen wieder zurück bringen. Wo er die Zündkerzen und die Simmeringe für den Hydraulikzylinder herbekommt, weiß er auch schon und so hoffen wir, dass morgen Abend wieder alles funktioniert! So schnell wie Fuidio zur Stelle war, konnten wir gar nicht schauen. Ein ganz neues Gefühl, dass einem die Hilfe so schnell angeboten wird, man muss natürlich auch eine Portion Vertrauen mitbringen, denn schließlich ist er jetzt mit unserem Zylinder auf und davon. Aber er hat uns gezeigt wo er wohnt und uns seine Telefonnummer aufgeschrieben, a
uch hat sich nun auch schon bei uns gemeldet und will morgen Vormittag wieder vorbei kommen. Sven hat ihn dann an Land zurück gerudert, der Motor funktioniert ja leider nicht. Das war noch recht einfach, aber das Zurückrudern hat Sven alle Kräfte gekostet. Sehr viel länger hätte der Weg nicht sein dürfen, sonst wäre ihm die Kraft ausgegangen, da der Wind und die Welle ihn so stark abgetrieben haben, dass er kaum in Richtung Schiff voran gekommen ist.
Wir sind also kaum 2 Tage hier und schon haben wir die selbstverständliche Hilfsbereitschaft der Einheimischen gespürt. Wir fühlen uns hier sehr wohl und auch sicher, was nicht ganz selbstverständlich ist, denn von den Kapverden kann man ja viele abenteuerliche Geschichten von Überfällen und Diebstählen lesen.
Da es ein paar Fußminuten von der Marina entfernt einen wunderschönen Strand gibt, wo das Wasser türkisfarben und der Sand unglaublich hell ist, werden wir dort auch noch hingehen. Die nächsten Tage werden wohl wie im Flug vergehen und dann heißt es schon wieder Abschied nehmen. Aber durch die Überfahrt hier her haben wir noch mehr Vertrauen in unseren dicken Felix bekommen. Schön ist auch, dass ich die Seekrankheit nun so weit im Griff habe, dass ich die Überfahrt meistens genießen kann und das ist für mich sehr wertvoll.
//WL2K Bergfest
Gestern Abend haben wir die Hälfte der Strecke Las Palmas Mindelo geschafft, also schon ganze 430 sm. Der Passatwind zeigte sich bisher von seiner besten Seite, konstant in Richtung und Stärke. Wir segeln mit dem zweiten Reff im Groß und haben die Genua soweit eingerollt, dass die Segelflächen von Groß und Genua in etwa gleich gross sind. Damit haben wir einen sehr ausgewogenen Segeldruckpunkt und somit fast keine Drehmomente in Böen, die uns aus dem Kurs wehen könnten. Der Autopilot, der ja die ganze Arbeit hier an Bord macht, muss dann auch bedeutend weniger arbeiten. Allerdings versetzten uns Wellen, die uns überholen, teilweise ganz schön. Da muss Gustl, unser Autopilot, das ausbrechende Heck dann wieder abfangen. Macht er aber souverän. Das Meer ist recht aufgewühlt, die Wellenhöhe dürfte ca. 3 m betragen, das ist wie immer sehr schwer abzuschätzen. Wir haben leider keine schönen langen Atlantikwellen, sondern eher eine kabbelige Kreuzsee. Das bringt natürlich Bewegung
ins Schiff, allerdings liegen wir verhältnismässig ruhig. Unser Großbaum ist mit einem Bullenstander gegen Überkommen, also gegen eine Patenthalse, gesichert und unsere Genua ist mit dem Spibaum ausgebaumt. So bleibt sie immer weit geöffnet und kann bei der Schiffsbewegung nicht einfallen. Das bringt ziemlich viel zusätzliche Geschwindigkeit. Wir laufen bei 4-6 bft. Wind unter Schmetterling mindestens 6 kn. Nachts, wenn der Wind etwas zulegt, teilweise bis zu 8 kn Fahrt über Grund. Wenn Felix eine Welle hinunter surft, stehen auch schon mal über 10 kn auf der Uhr. Trotzdem bleibt das Schiff sauber auf seinem Kurs und es scheint ihm auch richtig Spass zu machen. Wir wussten gar nicht, dass unser dicker Felix so eine Rennsau sein kann!
An Bord ist alles bestens, die ersten zwei Tage war Sabine leider etwas seekrank, das hat sich mittlerweile aber gegeben und uns geht es richtig gut. Das Pflaster gegen Seekrankheit und viel Vitamin C scheinen ganz gut zu funktionieren. Wir haben jetzt sehr viel Zeit, da man ja bei der Schiffsbewegung nicht allzuviel machen kann. So lesen wir ein Buch nach dem anderen und hören Hörspiele. Die Navigation nimmt kaum Zeit in Anspruch, es geht ja schnurgerade in Richtung Passatwind. Damit müssen wir auch an den Segeln nichts ändern, der Wind ist in Richtung und Stärke konstant und zuverlässig. Anderen Schiffen ausweichen müssen wir auch nicht, bisher haben wir nur zwei Frachter in weiter Entfernung passieren gesehen. Andere Yachten nicht. Es reicht, wenn alle halbe Stunde ein gründlicher Rundumblick gemacht wird. Täglich senden wir dann am frühen Abend unseren Positionsbericht über Kurzwelle, der ja unter Schiff und dann Position & Route abgefragt werden kann. Wenn man auf ei
ne Position in der Karte klickt, kommt noch eine kurze Textmeldung hinzu. Gleichzeitig holen wir uns auch das aktuelle Wetter ab. Dazu steuern wir dann von Hand, da der Autopilot durch seine Relais HF-Störsignale erzeugt, die die Verbindungsqualität beeinträchtigen. Die ganze Funkerei dauert, je nach Verbindungsqualität, ca. eine halbe Stunde, da hat Gustl dann mal Pause. Strom haben wir zum Glück auch ausreichend, trotz fast immer bedecktem Himmel sind unsere Batterien am frühen Nachmittag immer schon wieder vollständig geladen. Unsere grossen Solarpanels bewähren sich also bestens und wir müssen kein einziges Mal die Maschinen zum Stromerzeugen laufen lassen.
Wir hoffen nun, dass alles weiterhin so glatt läuft und freuen uns schon, wenn unser Anker in Mindelo fällt und wir unser erstes wohlverdientes (und dann auch sehr nötiges) Bad im Meer nehmen können.