//WL2K Position Report

Time: 2014/11/12 15:47:08
Latitude: 11-19.81N
Longitude: 060-33.25W
Comment: angekomment auf tobago, charlotteville am 12.11.14, 9:15 UTC.

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//WL2K Position Report

Time: 2014/11/11 19:25:56
Latitude: 10-42.70N
Longitude: 059-44.53W
Speed: 4.9
Comment: etmal 112, etliche squalls die nacht ausgeritten, an bord alles wohlauf, noch 65 nm.

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//WL2K Position Report

Time: 2014/11/10 18:15:46
Latitude: 09-14,60N
Longitude: 058-15,75W
Speed: 4.5
Comment: etmal 126 nm, wenig wind, kommen wegen strömung trotzdem gut voran, an bord alles wohlauf. noch 190 nm.

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//WL2K Position Report

Time: 2014/11/09 19:46:48
Latitude: 07-52,28N
Longitude: 056-54,65W
Speed: 6.4
Comment: etmal 140 nm, kommen gut voran, noch ca. 300 nm vor uns. an bord alles ok.

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Wir machen uns einen schönen Sonntag!

Nach dem Ärger der vergangenen Tage machen wir uns heute einen entspannten Sonntag. Begonnen haben wir diesen mit einer (kleinen) Flasche Champagner, die eigentlich für Sabines Geburtstag im Mai gedacht war. Zu diesem Zeitpunkt haben wir aber gerade den Atlantik überquert und wenn wir unterwegs sind, trinken wir keinen Alkohol. Sabine hätte den Champagner auf hoher See wahrscheinlich ja eh nicht vertragen. So haben wir uns diesen heute gegönnt und nochmals auf ein paar tolle Erlebnisse der letzten eineinhalb Jahre angestoßen. Und natürlich auch noch nachträglich auf den Geburtstag von Sabines Mutter. Mein Vater hat uns noch türkischen Kaviar mitgeschickt, den er selbst herstellt. Dazu kauft er zu einer bestimmten Jahreszeit Fischern den Rogen eines bestimmten Fisches ab und füllt diesen nach Zugabe von Salz in die Schwimmblase dieses Fisches. Danach wird das Ganze mit sehr viel Salz bedeckt und ruht für einige Zeit. Danach bekommt dann die Blase einen Überzug aus Bienenwachs. Der fermentierte Fischrogen wird dann von seiner Wachshaut und der Schwimmblase befreit und in feine Scheiben geschnitten. Man kann ihn nun einfach auf Toastbrot mit Butter und etwas Zitronensaft essen und das schmeckt wirklich köstlich. Vielen Dank nochmals an meinen Vater!

Endlich wieder zusammen auf Blue Felix!

Endlich wieder zusammen auf Blue Felix!

Toller Wolkenhimmel.

Toller Wolkenhimmel.

Das Wachs muss weg, um an den türkischen Kaviar zu kommen.

Das Wachs muss weg, um an den türkischen Kaviar zu kommen.

Frühstück mit Champagner und türkischem Kaviar.

Frühstück mit Champagner und türkischem Kaviar.

Sabine hat neue Teile für den Arduino mitgebracht. Nun kann er über Bluetooth mit dem Handy ferngesteuert werden. Tolle Sache, mal schauen, was man damit alles so basteln kann.

Sabine hat mir neue Teile für den Arduino mitgebracht. Nun kann er über Bluetooth mit dem Handy ferngesteuert werden. Tolle Sache, mal schauen, was man damit alles so basteln kann.

Unser Blue Felix wartet nun auf Reparatur. Dazu kam gestern ein Handwerker (ein Holländer, der hier den Ruhestand verbringt) und hat sich das angesehen. Er schaut nun die kommenden Tage in Paramaribo, ob er die Teile, die er zur Reparatur benötigt, finden kann und gibt uns dann wieder Bescheid. Er war jedoch recht zuversichtlich, dass er sowohl die Reling als auch die gebrochene Rolle der Ankerwinsch wieder hinbekommt. Die Rolle kann ggf. mit einer Drehbank ausgefräst und das Innere dann durch ein passendes Aluteil neu aufgebaut werden. Eine Ersatzrolle ist im Internet kaum zu bekommen, da unsere alte „Vetus Alex III“ schon länger nicht mehr hergestellt wird. Wir werden berichten, wenn sich etwas Neues ergeben hat.

Eine Insel mit zwei Booten

Es ist gerade Spring, d.h. die Tide ist besonders hoch und die Strömung noch stärker als sonst. Den ganzen Tag schon hat es riesige Inseln aus Gräsern wie Bambus und Schlamm den Fluß hinauf- und wieder herunter getrieben. Die Inseln sind sehr kompakt und diejenige, die sich schließlich in unserer Boje verfangen hat, war in etwa genauso lang und breit wie unser ganzes Schiff. Das Zeug stinkt dabei erbärmlich nach Faulgasen und ist bewohnt von einer Unzahl an Insekten und kleinen Krebsen, die auch sofort den Weg an Bord über die Mooringleine finden. Das wieder loszuwerden ist eine unglaubliche Arbeit, da der Wasserwiderstand in der starken Strömung unglaublich stark ist und sich damit der zähe Bambus richtig im Bojengeschirr verkeilt. Die Boje wurde sogar komplett unter Wasser gedrückt und die Festmacherleinen waren gespannt wie Klaviersaiten. Über eine Stunde habe ich gebraucht, um in mühsamer Kleinarbeit auf dem Vordeck liegend, jeden einzelnen Bambusstrang mit dem Bootshaken abzureißen. Gut daß ich das dann schlußendlich und schon im Dunkeln noch hinbekommen habe, denn ein paar Stunden später, etwa um 3 Uhr in der Nacht wache ich durch ein unschönes Geräusch auf. In einer Minute bin ich mit der Stirnlampe auf dem Vorschiff und sehe eine holländische Yacht, die sich offensichtlich ebenso eine Insel eingefangen und sich daraufhin von ihrer Boje losgerissen hat, mit ihrem Heck in unserem Vorschiff „stehen“. Kein schöner Anblick, könnt ihr mir glauben! Ich schreie nach Leibeskräften um die Crew aufzuwecken und starte gleichzeitig die Maschinen. Diese springen auch zum Glück sofort an und ich schaue zu, daß ich unser Heck wegbekomme, so daß die Yacht an uns vorbeitreiben kann, denn offensichtlich ist niemand an Bord. Unsere zwei(!) Mooringleinen sind durch den Zusammenstoß und vor allem den Wasserwiderstand von zwei Yachten und einer Grasinsel gerissen. Ich bin momentan alleine auf dem Schiff, da Sabine noch in Deutschland ist, ihre Mutter hatte einen runden Geburtstag. Während ich nun auf dem Vordeck kurz die Schäden inspiziert habe, driftet Blue Felix in der starken Strömung sehr schnell durchs Bojenfeld. Ich muß also zusehen, daß ich nicht auch noch in jemanden crashe. Ich sehe, daß es den einen Teil unserer Ankerwinsch durch den unglaublichen Zug auf den einen der beiden Festmacher zerlegt hat. Allerdings brauche ich die Ankerwinsch unbedingt, da ich ja nun schnellstens vor Anker gehen muß. Immer wieder muß ich vom Vordeck zurück ans Ruder und an die Maschinen hetzen um Blue Felix gegen die starke Strömung und frei von den anderen Yachten zu halten. Es gelingt mir, das gebrochene Teil von der Winsch abzumontieren, so daß sie nicht mehr blockiert und nun wieder benutzt werden kann. Ich führe bei starker Strömung und in völliger Dunkelheit allein das Ankermanöver durch und bin schließlich sicher. Unsere lieben Nachbarn, Linda und Efgeni von dem Wharram Katamaran EBO, haben mich schreien gehört, als ich versucht hatte, die Crew der holländischen Yacht zu wecken. Nachdem sie die Lage verstanden hatten, hat Linda geistesgegenwärtig sofort über Seefunk die Küstenwache benachrichtigt, da die holländische Yacht ja immer noch mit ihrer Insel driftet und dann sind sie unverzüglich mit ihrem Dinghi zu mir geeilt. Ich war ja nun schon sicher vor Anker und helfen hätten sie mir sowieso nicht gekonnt, also habe ich mit Efgeni erst einmal vom Dinghi aus unser Vorschiff inspiziert. Gott sei Dank hat es keine schlimmeren Schäden gegeben, der Zusammenstoß war durch einen Teil der Grasinsel gedämpft. Die Reling ist ordentlich verbogen, einen Teil der Ankerwinsch hat es zerlegt und noch eine Kunststoffrolle. Nun sind wir so weit mit Blue Felix gesegelt und haben in unzähligen Schleusen, Docks und Marinas festgemacht, lagen vor Anker unter schwierigsten Bedingungen und kaum eine Schramme haben wir in unser Schiff gefahren und nun das. Sehr ärgerlich! Morgens um 6 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang kam dann ein Motorboot und hat die abgedriftete Yacht abgeschleppt und wieder an eine Boje gehängt. Ich bin dann Ankerauf gegangen und habe nun wieder an meiner alten Boje festgemacht. Was für eine Nacht! Sabine kommt heute abend wieder, sie hat dann auch noch was zu erzählen, sie hat ihren Flieger auf die letzte Minute bekommen, weil der Deutschen Bahn mal wieder ein Zug kaputt ging und die anschließenden natürlich alle Verspätung hatten. Nun darf ich mich erst einmal um Versicherungen und Reparatur kümmern, das wird sicher nicht einfach werden, da der Eigner der holländischen Yacht wahrscheinlich momentan in Holland ist. Zum Glück ist unser Schiff immer noch segelklar und die Teile, die ich benötige, bekomme ich hier sicher nicht, hoffentlich dann in der Karibik. Nicht auszudenken, wenn uns die andere Yacht am Vorstag erwischt hätte oder uns ein Loch in den Rumpf gemacht hätte.

Die Betreiber des Bojenfelds schleppen die Insel weg, die die holländische Yacht von ihrer Mooring losgerissen hatte.

Die Betreiber des Bojenfelds schleppen die Insel weg, die die holländische Yacht von ihrer Mooring losgerissen hatte.

Grasinsel, die ich nachts noch entfernt hatte.

Grasinsel, die ich nachts noch entfernt hatte.

Der ist in uns reingedriftet!

Der ist in uns reingedriftet!

kurze Schadensbegutachtung direkt nach dem Zusammenstoss

Kurze Schadensbegutachtung direkt nach dem Zusammenstoss.

Kurz nachdem Zusammenstoss.

Kurz nachdem Zusammenstoss.

Unsere Ankerwinsch hat es teilweise zerlegt.

Unsere Ankerwinsch hat es teilweise zerlegt.

verbogene Reeling

verbogene Reling

Ankerrolle.

Ankerrolle.

Die holländische Yacht wird abgeschleppt und wieder an die Mooring gelegt.

Die holländische Yacht wird abgeschleppt und wieder an die Mooring gelegt.

 

In Surinam vergeht die Zeit schneller!

Auch schon wieder eine Woche her, seit wir den letzten Blog-Eintrag geschrieben haben. Die Zeit vergeht hier viel schneller, als in franz. Guayana. Hier ist alles etwas hektischer, bunter, aber dadurch auch interessanter. Der kulturelle Mix macht`s wohl aus. Ansonsten vergehen die Tage hier mit sehr früh ins Bett gehen, weil es morgens sehr früh schon sehr heiß wird. Wir sind meist schon um 21 Uhr (ja Ihr habt richtig gelesen) im Bett und schlafen dann auch recht schnell ein. Morgens fängt die Sonne um spätestens 8 an richtig runter zu machen, da muss man die Koje dann trotz Ventilator (der übrigens die ganze Nacht tapfer durchpropellert) ziemlich schnell verlassen. Die früheren Morgenstunden gehen dann noch, man kann im und am Schiff kleinere Arbeiten erledigen und gemütlich (mit Ventilator) drinnen sitzen. Am frühen Nachmittag klettern die Temperaturen dann im Schiffsinneren schnell auf 39 Grad und das ist dann kein Spaß mehr. In der Sonne hält man es keine 5 Minuten aus. Jede noch so kleine Bewegung treibt einem den Schweiß ins Gesicht und bei etwas größeren Anstrengungen auch in die Augen und das brennt dann ziemlich, so dass schwerere Wartungsarbeiten am Schiff hier eigentlich unmöglich sind. Daher verbringen wir die späten Nachmittagsstunden, dann wenn die Sonne hier am stärksten ist und die Temperaturen im Schiff zur Last werden, an Land. So ein Schiff an einer Boje stellt sich ja immer gerne in den Wind und wenn es hier dann welchen hat, kühlt der dann das Schiffsinnere nicht sehr effektiv. Nicht immer, wir sind hier ja im Tidengewässer mit sehr starker Strömung, da gewinnt mal der Wind, mal die Strömung und so kann es auch passieren, dass das Schiff mit dem Heck im Wind steht. An der Waterkant in Domburg, also keine 15 Meter vom Schiff entfernt weht am Nachmittag immer ein kühlender Wind und man kann sehr schön dort im Schatten großer Bäume sitzen, Backgammon spielen und ein sehr kaltes Parbo Bier trinken. Das macht das Klima dann doch gleich etwas erträglicher.

Allerdings kann auch die Hitze den Bastelwahn nicht ganz aufhalten. Das ist für mich übrigens eines der tollsten Sachen hier auf dem Schiff, ich habe endlich wieder Zeit einfach nur Dinge zu bauen. Das habe ich schon immer, seit meiner Kindheit gemocht und daran hat sich offensichtlich nichts geändert. Zuerst musste also die letzten Tage die Armbrust signifikant verbessert werden, die hatte mit dem Bogen, den ich aus einem alten Spachtel gebaut hatte, einfach nicht genügend Wumms. Nun ist es ein Compound-Modell geworden mit kugel-gelagerten Rollen und Gummizug. Geht ab nun wie Schmidts Katze, kein Vergleich mit vorher. Mal sehen, wie weit man das noch treiben kann, wird bestimmt nicht die letzte Version bleiben. Wenn wir dann in der Karibik auf Sandy Island (so heißen all die kleinen Inselchen, auf denen nur eine einzige obligatorische Postkarten-Palme drauf steht) angekommen sind, werde ich sicher versuchen, damit eine Kokosnuß von einer Palme zu schießen. Ich freu mich schon riesig drauf!

Als nächstes Projekt muss noch unser UV-Insektenvernichter (das sind die Dinger, bei denen die Insekten ins Licht fliegen sollen und dann über ein Hochspannungsgitter gebrutzelt werden), der seinen Geist schon lange aufgegeben hat, neu aufgebaut werden. Da ist nämlich eine UV-Leuchtstoffröhre drin und Leuchtstoffröhren und Wechselrichter vertragen sich offensichtlich auf Dauer nicht gut. Dazu habe ich eine Schaltung gebastelt, die batteriebetrieben über eine selbst gewickelte Spule, in der Basis- und Kollektorstrom eines Transistors im Gegentakt laufen, gepulste Gleichspannung erzeugt. Diese wird dann in einer weiteren selbst gewickelten Spule (der Draht dafür stammt übrigens von unserem kaputten Staubsaugermotor) hochgespannt und bildet die Eingangsspannung für den noch zu bauenden Hochspannungsteil (entweder muss ich dazu eine weitere Spule wickeln oder ich baue aus Dioden und Kondensatoren einen Spannungvervielfacher, je nachdem, was ich hier besser finden kann). Damit sollten dann ein paar Moskitos, von denen es hier doch einige gibt, das zeitliche segnen. Das Interessante an der Schaltung ist jedoch, dass man damit in einfachster Weise mit nur einer Batterie Verbraucher betreiben kann, die erst ab viel höheren Spannungen arbeiten würden. Weiterhin kann man damit eigentlich leere Batterien (also Batterien, deren Spannung für normale Anwendungen nicht mehr ausreicht) als Energiequelle z. B. zum Licht erzeugen verwenden und die Batterien somit wirklich vollständig entleeren. Darum ist diese Schaltung auch als „Joule Thief“ bekannt. Tolle Sache, macht einen Riesen Spaß und gelernt habe ich auch wieder was.

 

Ein grosser kommt am Bojenfeld vorbei. Macht unglaublicherweise keinerlei Welle.

Ein grosser kommt am Bojenfeld vorbei. Macht unglaublicherweise keinerlei Welle.

Joule Thief. Die 12 Volt LED für die Schiffsbeleuchtung kann mit nur einer einzigen 1.2 Volt Batterie betrieben werden.

Joule Thief. Die 12 Volt LED für die Schiffsbeleuchtung kann mit nur einer einzigen 1.2 Volt Batterie betrieben werden.

Wenn die dann in ein Paar Tagen reif sind, gibts lecker Mango Chutney.

Wenn die dann in ein Paar Tagen reif sind, gibts lecker Mango Chutney.

Armbrust mit Compound Umbau.

Armbrust mit Compound Umbau.

Sonnenaufgang.

Sonnenaufgang.

Ausflug nach Nieuw Amsterdam

Mietwagen haben bedeutet für uns früh aufstehen und Umgebung erkunden. So auch heute, diesmal sind wir Richtung Norden gefahren, um uns das Fort von Neu-Amsterdam anzusehen. Wir sind ja bereits daran vorbeigekommen, als wir mit dem Schiff von franz. Guyana kommend, in den Suriname River eingelaufen sind. Um nun mit dem Auto auf die östliche Flussseite zu kommen, mussten wir zunächst die große Jules Wijdenbosch Brücke überqueren. Etwas eigenwillige Konstruktion, man hat allerdings einen tollen Ausblick von ganz oben. Leider konnten wir nicht anhalten, um ein Foto zu machen. Nach einer guten halben Stunde Autofahrt durch vornehmlich indisch anmutende Ortschaften sind wir dann in der größten Mittagshitze (wie immer) am Fort angekommen. Es handelt sich bei dem „Fort“ um einen großen, gepflegten Park mit Aussichtsplattformen und ein paar alten Kanonen. Die Einheimischen verbringen wohl am Wochenende hier ihre Zeit mit Picknicken. Bei Wikipedia lernt man über das Fort und die gleichnamige Ortschaft Nieuw-Amsterdam: „Hauptort und Ressort im Distrikt Commewijne sowie eine ehemalige Befestigungsanlage. Nieuw-Amsterdam war ursprünglich eine reine Befestigungsanlage am Zusammenfluss des Suriname und des Commewijne. Das als Fünfeck mit 5 Bastionen angelegte Fort wurde in der Zeit von 1734 bis 1747 gebaut. Der Bau wurde für erforderlich gehalten, da das Fort Zeelandia zu weit im Landesinneren lag und somit keinen Schutz vor feindlichen Angriffen für die geplanten Plantagen entlang des Commewijneflusses bot. Ab 1873 wurde hier ein Gefängnis eingerichtet, das erst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgegeben wurde. 1875 begann das Gouvernement mit der Vergabe von Ackerflächen rund um das Fort an ehemalige Plantagen-Arbeiter. Im Jahre 1873 war die zehnjährige Staatsaufsicht und Arbeitspflicht der 1863 frei gewordenen Sklaven abgelaufen. 1907 wurde das Fort als Verteidigungsbauwerk aufgegeben. Es hatte aus Sicht der Landesverteidigung jeden militärischen Wert verloren.“

Brücke

Jules Wijdenbosch Brücke

Fort Nieuw Amsterdam

Fort Nieuw Amsterdam

Kirche in der Nähe des Forts Nieuw Amsterdam

Kirche in der Nähe des Forts Nieuw Amsterdam

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"Dicke Bertha"

Ohne Worte

Nachdem wir uns alles angesehen hatten, haben wir uns auf die Suche nach einem Roti Stand gemacht, da uns bereits die Mägen geknurrt hatten. Roti sind (wie Chapati) indische Teigfladen, mit denen das dazu gereichte Masala (eine Art Curry, meist mit Hühnerfleisch, gibt es aber auch mit Fisch oder vegetarisch) mit der Hand gegessen wird. Sehr spicy und sehr sehr lecker!

Noch etwas Physik: Morgens vor unserem Sightseeing Aufbruch hatten wir mit dem Auto noch Wasser in Kanistern geholt und auf unser Schiff gebracht. Offensichtlich stand einer dieser Kanister aus klarem Kunststoff tagsüber so (un-)günstig in der Sonne, dass das Wasser darin das Sonnenlicht wie ein Brennglas gebündelt hat. Das Foto zeigt den Kanister, die Stofftasche, in der er stand und die Brandflecken auf Stofftasche und Backskiste. Unglaublich, aber nachvollziehbar, Wasser hat einen Brechungsindex von 1,3 und liegt damit nur ca. 15% unter dem von gewöhnlichem Glas. Nochmal gut ausgegangen…DSCN7173

Oops, we did it again…

Da so ein Raketenstart ja nun doch etwas sehr außergewöhnliches ist und die die Dinger gleich hier um die Ecke andauernd in den Orbit ballern, haben wir uns den Start der Ariane 5 letzten Donnerstag auch noch angeschaut. War hochspannend, der Countdown wurde mehrfach abgebrochen, einmal sogar nur eine Minute vor dem Start. Dann hat aber doch noch alles geklappt und die Rakete hat ganz am Ende ihres einstündigen Startfensters doch noch tadellos abgehoben und ihre Fracht, zwei Kommunikationssatelliten, auch wie geplant, eine knappe Dreiviertelstunde nach dem Lift-Off in eine stationäre Umlaufbahn abgesetzt. Diesmal war es noch etwas heller beim Start und so haben wir die Flugbahn der Rakete etwas besser als beim letzten Mal verfolgen können. Insbesondere haben wir mit bloßem Auge erkennen können, wie kurz nach dem Start die zwei Feststoff-Booster abgesprengt wurden und sich langsam von der Rakete entfernt haben, bevor sie dann Richtung Meer verschwunden sind. Wir sind wieder mit dem Bus direkt von der Tourist-Info hier am Dingi-Anleger zum Beobachtungsareal in der Nähe von Kourou gebracht worden und nachts natürlich auch wieder zurück. Sind immerhin ca. 500 km hin und zurück. Für umsonst, tolle Sache (natürlich wissen wir, dass wir uns diesen PR-Service mit ESA Steuergeldern selbst erkauft haben).

Dieser Bus bringt uns zum Raketenstart

Dieser Bus bringt uns zum Raketenstart

Raketenstart die Zweite

Raketenstart die Zweite

Das Militär ist beim Raketenstart auch präsent

Das Militär ist beim Raketenstart auch präsent

Bei Tageslicht kann man etwas mehr sehen. Die Rakete ist ca. 7,5 km von uns entfernt.

Bei Tageslicht kann man etwas mehr sehen. Die Rakete ist ca. 7,5 km von uns entfernt.

Abendessen bevor es losgeht

Abendessen bevor es losgeht

Ansonsten sind wir langsam auf dem Sprung. Am Sonntag haben wir nochmals ordentlich Wäsche im Waschsalon gewaschen. Am Montag geht’s dann noch auf die surinamesische Botschaft, Touristcards (sowas wie ein Kurzzeit-Visum) beantragen. Dann am Dienstag noch gut verproviantieren (vor allem haben wir es auf die Käseabteilung im „Super-U“ abgesehen, da wir genau wissen, dass wir ab jetzt ohne den Luxus der franz. Käsevielfalt auskommen müssen). Wassertanks müssen wir auch noch auffüllen, sollte aber jetzt dank unseres neuesten Fundstücks (Hackenporsche) deutlich einfacher gehen. Das Ding lag tatsächlich direkt neben der Straße, wo hier generell der Müll „entsorgt“ wird. Niegelnagelneu, nur ein Rad hat gefehlt. Direkt daneben lag ein weiterer, allerdings deutlich benutzter Hackenporsche. An dem hat auch ein Rad gefehlt. Mit dem Leatherman, das immer im Rucksack dabei ist, hat die Operation nur eine knappe Minute gedauert und so haben wir jetzt eine schicke (zu Sabines Rock passende) zweirädrige Schlepphilfe. Ende der Woche, je nach Wetterlage, soll es dann nach Paramaribo losgehen. Genauer gesagt geht es nach Domburg, denn seit kurzem darf man vor Paramaribo nicht mehr ankern. Sind ja nun auch schon ein Vierteljahr hier, wird langsam Zeit dass wir weiterkommen, da mir auch langsam das Baumaterial für weitere Armbrüste ausgeht!

Unsere Fundstücke von einem Tag

Unsere Fundstücke von einem Tag

Armbrust Modell Wäscheklammer

Armbrust Modell Wäscheklammer

DSCN6874

Wir machen ein Picknick am Ufer des Maroni Flusses, leider merken das auch bald die Ameisen...

Wir machen ein Picknick am Ufer des Maroni Flusses, leider merken das auch bald die Ameisen…