Wir wünschen euch allen frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr 2015!
We wish you a merry Christmas and a happy new year 2015!
Sabine & Sven
Wir sind nun schon seit ein paar Tagen in der Prickly Bay. So viele Yachten wie hier, haben wir noch nie auf einem Haufen gesehen, allerdings ist die Bucht auch sehr groß, sodass es im Moment (noch) nicht zu eng ist. Wie schon auf Tobago, so fällt auch hier auf Grenada auf, dass es viel mehr verschiedene Yachten gibt. In Europa sah man viele „Standard-Schiffe“, wie Beneteau, Jeanneau, Bavaria, sowie einige Aluyachten der Werften Ovni und Allure. Wenn man Katamarane gesehen hat, dann waren es meistens neuere Modelle der Marken Lagoon und Fontaine Pajot. Hier hat sich das Bild nun geändert. Erstens scheint das Durchschnittsalter der Yachten weit aus älter als noch in Europa und zweitens ist die Diversität viel größer. Man sieht viele Ketsch getakelte Yachten (Yachten mit 2 Masten) älteren Baujahrs, selten eine Yawl. Außerdem sieht man hier nicht nur Schiffe, die wie wir aus GFK hergestellt sind, sondern auch sehr viele Schiffe aus Stahl, weniger oft Ferrozement und seltener auch aus Holz. Das Bild der Katamarane hat sich auch gewandelt. Waren wir mit unseren 34 Fuß immer der kleinste unter den Katamaranen, so passen wir hier in eine recht große Gruppe von Katamaranen zwischen 32 und 40 Fuß, die auch in den 80ern hergestellt wurden. Natürlich gibt es auch die großen, modernen Katamarane mit über 50 Fuß, da sehen wir dann fast schon wie ein Beiboot aus.
Bevor wir nach Hog Island aufgebrochen sind, haben wir noch in St. Davids Harbour einklariert. Die Officer waren sehr freundlich und diesmal gab es auch nicht ganz so viele Dokumente auszufüllen wie auf Tobago. Leider gibt es in St. David keinen Bankautomaten in der Nähe, aber auf Grenada werden auch US Dollar akzeptiert, der East Carribean Dollar ist sogar fix an den US Dollar gebunden. So konnten wir auch beim Einklarieren mit US Dollar bezahlen. Für ein „Cruising Permit“ für einen Monat bezahlt man 50 EC $ (15 €), pro Person muss man dann noch 8,10 EC $ entrichten (2,40 €). Die Kommunikation mit den Officers war einfacher als noch auf Tobago, zwar ist auf beiden Inseln die Amtssprache Englisch, aber auf Tobago ist dieses Englisch manchmal nicht ganz so leicht zu verstehen.
Unsere Fahrt führte uns von St. Davids Harbour nach Hog Island. Die Südküste von Grenada ist wunderschön und die vielen Riffs sind beeindruckend und man muss bei der Navigation gut aufpassen. Alle 1-3 sm öffnet sich die Küste mit unzähligen Ankerbuchten. Wir haben uns einen Ankerplatz auf der Westseite von Hog Island ausgesucht. Die Einfahrt in die Buchten ist trotz der vielen Riffs relativ einfach, da überall Tonnen ausgelegt sind. Allerdings empfehlen wir ein Ankommen bei Nacht nicht, da die Tonnen doch recht klein sind. Zwar waren die, die wir sehen konnten, beleuchtet, aber ob das für alle gilt wissen wir nicht. Umso mehr sich die Bucht von Hog Island öffnete, umso mehr Segelmasten konnten wir sehen und so fuhren wir zunächst zwischen den ca. 60 Yachten hindurch, um uns einen geeigneten Ankerplatz zu suchen. Auf 8 m fiel dann unser Anker und der obligatorische Sprung ins Wasser war fällig. Hog Island bietet einen kleinen Strand, wo Roger immer sonntags eine Bar betreibt. Leider war während unserer Zeit dort die Bar nicht besetzt, aber wir wollen an einem Sonntag wieder kommen, dann findet dort wohl immer ein Barbecue statt. Mit dem Dingi haben wir noch eine Ausfahrt in die Clarke’s Court Bay im Osten und in die Mt. Hartman Bay im Westen gemacht. Vor allem in der Clarke’s Court Bay kann man viele Schiffe sehen, die hier schon länger liegen. Auch mit dem Dingi muss man bei den Fahrten von einer Bucht in die andere gut aufpassen, denn die Riffe bieten manchmal selbst für das Dingi zu wenig Wassertiefe. In der Clarke’s Court Bay haben wir am Dingisteg angelegt und haben einen ausgedehnten Spaziergang unternommen. Egal wohin mal läuft, es geht recht schnell bergauf. Doch der Aufstieg lohnt sich jedes Mal wieder, wenn man mit einem tollen Blick über die Ankerbuchten belohnt wird.
Für die sehr kurzen Fahrten von Bucht zu Bucht setzen wir meist das Großsegel nicht, allein unter Vorsegel kommt man hier ganz gut voran. Angekommen in der Prickly Bay führte uns unser Weg zu allererst zum Yachtchandler auf der Suche nach Sikaflex. Und, wie konnte es anders sein, treffen wir dort auf bekannte Gesichter. Karsten und Julia sind auch hier, die beiden haben wir in Las Palmas kennen gelernt und seitdem nicht wieder gesehen. Die beiden haben gerade 5 Personen zu Besuch und so sind wir am Nachmittag in der Tikki Bar und auf deren Schiff ordentlich versumpft. Leider haben die beiden Prickly Bay schon wieder verlassen, aber wir treffen uns bestimmt auf einer der kommenden Inseln wieder.
Der 4. Advent verging bei uns mit viel Arbeit. Bald landet schon unser Besuch auf Grenada und so muss aus unserem momentan als „Abstellkammer“ verwendetem Gästezimmer wieder ein Gästezimmer werden. D.h. die Fahrräder brauchen einen neuen Platz und auch sonst befindet sich erstaunlich viel in diesem Zimmer was dort die nächsten 2 Wochen nicht bleiben kann. Das letzte undichte Fenster ist nun auch endlich abgedichtet. Besuch kann also kommen!
Gestern haben wir einen Ausflug nach St. George‘s gemacht. Über die Insel fahren Busse verschiedener Linien, eine Fahrt (die Fahrtdauer ist dabei wohl egal) kostet ca. 0,75 €. Leider fährt kein Bus in der Nähe der Prickly Bay Marina ab. Allerdings kann man mit dem Dingi auf die andere Seite der Bucht fahren (dort wo auch Budget Marina ist) und von dort ist es nur ein kurzer Fußweg zu einer großen Straße, wo man einen Bus findet. Wir sind auf Höhe der Port Louis Marina in St. Georges ausgestiegen, so konnten wir noch einen Abstecher beim zweiten (neben Budget Marina) großen Yachtchandler hier auf Grenada machen und haben uns nun mit allerhand Dingen eingedeckt, um nun auch bald fließendes Salzwasser in der Küche zu haben, das spart dann natürlich ungemein viel Süßwasser, das wir dann nicht wieder aufs Schiff schleppen (und hier übrigens auch bezahlen) müssen.
St. George‘s selbst hat uns sehr gut gefallen, generell gefällt uns die Insel auf den ersten Blick sehr gut. St. Georges liegt rund um eine kleine Bucht und ein fast schon mediterranes Gefühl stellt sich ein. Die Häuser sind im Kolonialstil gebaut und die Straßen sind sehr belebt, was aber wahrscheinlich auch an den vielen Kreuzfahrern lag, die gerade in St. George’s Landgang hatten. Auf der Straße gibt es viele kleine Stände an denen es vor allem einheimische Gewürze wie Zimt, Kakao und Muskatnuss gibt. Aber auch Obst und Gemüse wird verkauft sowie natürlich Souvenirs. Die Einheimischen haben wir bisher als unglaublich freundlich, hilfsbereit und dennoch nicht aufdringlich kennengelernt. Das Fort St. George’s haben wir uns nur von weitem angesehen, das holen wir dann nach, wenn wir mit unserem Besuch die Stadt genauer erkunden werden. St. George’s ist auf jeden Fall einen Ausflug wert.
Auch wir sind mittlerweile ein wenig in Weihnachtsstimmung. Seit ein paar Wochen kommt im Radio kaum noch etwas anderes außer Weihnachtsliedern, was uns hier aber viel besser gefällt als in Deutschland. Die meisten Weihnachtslieder kommen mit karibischen Klängen, d.h. mit Steel Pans. Wir hören Calypso und Soca. Auf das klassische „Last Christmas I gave you my heart“ kann man hier lange warten. Manchmal mischt sich dann noch ein wenig indischer Einfluss unter die karibischen Klänge und so kommt ein Hauch von weihnachtlichem Bollywood in unser Schiff. Mit der Weihnachtsmusik im Ohr machten wir uns dann an die Arbeit Weihnachtsdeko zu basteln und so ist unser Schiff nun durch Schneemänner-Girlanden und Sterne an den Fenstern geschmückt. Andere Yachten sind da schon auffälliger herausgeputzt und so können wir nachts nicht nur die vielen Ankerlichter sehen, sondern auch die ein oder andere bunte Lichterkette bewundern.
Passender heutiger Artikel auf Spiegel-online.
Nun sind wir also auf Grenada angekommen! Die Überfahrt war zwar nicht die schnellste, aber dafür sehr angenehm und entspannt. Wir haben die Store Bay auf Tobago gegen 17:00 Uhr verlassen und wurden dann gleich mit einem Regenschauer erfrischt. Das Großsegel haben wir bereits an der Mooring gesetzt und auch das Vorsegel konnten wir schnell dazu nehmen und sind bei wenig Welle und auch wenig Wind trotzdem ganz gut voran gekommen. So ging es dann die ganze Nacht weiter und so hatten wir wenig Arbeit und auch die Schiffsbewegungen waren weich, da die Welle sehr niedrig war. Die Strömung hat uns mal wieder kräftig geholfen, wir hatten permanent mehr als 1 kn Strömung mitlaufend. Mit Sonnenuntergang war der Himmel noch ziemlich bewölkt und es sah nicht ganz so freundlich aus, doch dann klarte es auf und wir konnten den Sternenhimmel genießen. Immer wieder beeindruckend wieviel Sterne man sehen kann, wenn es sonst nichts gibt, was in den Himmel strahlt. Außerdem kann man eine Sternschnuppe nach der anderen sehen, so viele Wünsche haben wir gar nicht! Grenadas Lichter waren recht früh sichtbar und mit Sonnenaufgang hatten wir nur noch ein paar Meilen vor uns. Nun liegen wir hier ganz ruhig in der Bucht von St. Davids. Die Einfahrt ist betonnt und der Ankerplatz ist sehr ruhig was den Schwell angeht aber auch sonst ist es hier sehr leise. Nur die Brandung rauscht sonor und man hört viele Vögel zwitschern. Kein Vergleich zur Store Bay, wo man direkt am Flughafen liegt und damit die Flugzeuge nicht nur sehen, sondern auch hören kann und der Musik, die immer von irgendwo her kommt. Tagsüber kommt dann hier noch das Gepiepse des Krans des Grenada Marine Yachtservice dazu, aber nun hat auch der Kran Feierabend und wir genießen den sehr ruhigen Ankerplatz, die Geräusche aus der Natur und werden heute früh ins Bett gehen, denn auch wenn die Nachtfahrt entspannt war, man schläft eben doch nicht so gut und so lange wie man es sonst tut. Leider konnten wir heute unerwarteter weise nicht einchecken, da das Büro nur Dienstag- und Donnerstagvormittag geöffnet hat, dann eben morgen früh. Danach geht es für uns dann in die ca. 5 sm entfernte Ankerbucht vor Hog Island.
Man könnte meinen für uns wäre heute schon Weihnachten! Aus uns unbekannten Gründen ist der Internetzugang heute vom Schiff aus möglich, da ein sonst verschlüsseltes Netzwerk nun unverschlüsselt ist. Warum ist ja egal, Hauptsache es funktioniert. Da unsere Computer nun lange kein Internet „gesehen“ haben, sind ein paar updates fällig. Außerdem gibt es immer eine Liste an Dingen, die abgearbeitet werden wollen, wie z.B. Recherchieren wie man unser Dingi kleben kann (Kleber bereits bestellt), denn leider hat sich die Halterung von einem Paddel abgelöst. Außerdem stehen Recherchen für die nächsten Inseln und Ankerbuchten an. Und auch wenn wir nicht mehr in Deutschland leben, so müssen wir uns dennoch um unsere Finanzen, Versicherungen etc. kümmern, was auch immer etwas Zeit in Anspruch nimmt. Da wir ja nach Weihnachten Besuch bekommen, wird auch noch ein bisschen was bestellt, was wir hier nicht bekommen. Und der zweite Grund weswegen wir uns heute reich beschenkt fühlen ist Regen! Es regnet, was ein Glück! Unsere Tanks sind nahezu leer und unsere Trinkwasservorräte sind auch so gut wie aufgebraucht. Man kann zwar hier hinter Johns Marine Shop aus einem Wasserhahn Stadtwasser holen, aber die Farbe davon gefällt uns gar nicht, leicht bräunlich, ein bisschen wie das gefilterte Flusswasser aus Suriname. Gleichzeitig stinkt und schmeckt es unglaublich nach Chlor, weswegen wir nicht so scharf darauf sind unsere Tanks damit zu füllen. Regenwasser ist uns da lieber. Wir hoffen, dass es heute noch kräftig regnet, denn mit unserer neuen Regensammelmethode (die auch gleichzeitig einen Sonnenschutz darstellt) können wir auch bei wenig Regen Wasser sammeln. Und zu guter Letzt haben wir noch eine Fender gefunden, der schwamm recht weit weg an uns vorbei raus auf den Atlantik, kurz die Flossen an und hinterher. Wie Weihnachten!
Ansonsten bereiten wir unsere Abfahrt nach Grenada vor. Ein bisschen aufräumen, alles auf seine Funktionstüchtigkeit testen und dann kann es morgen Abend los gehen. Vor uns liegen nur gute 70 sm, d.h. die letzte Nachtfahrt für ein paar Monate. Danach werden die Etappen wohl vorerst nicht länger als 30-40 sm werden, außer wir haben Sehnsucht nach einer Nachtfahrt, woran wir aber nicht glauben. Die Wettervorhersage verspricht für morgen östlichen Wind, der bringt uns hoffentlich schnell nach Grenada
Pünktlich zum 1.Advent hat Sven uns einen Big Eye (Priacantus Arenatus) geangelt. Seine Augen sind wirklich riesig groß und sind angepasst auf die Dämmerung. Mittlerweile haben wir gelernt, dass man vor ca. 17:00 Uhr (da beginnt es ganz langsam zu dämmern) nicht mit angeln beginnen muss. Danach stehen die Chancen dafür umso besser.
Außerdem haben wir nun eine Batterie für die Ankerwinsch gefunden. Sie ist bereits eingebaut und funktioniert. Unsere Gasflasche haben wir für nicht mal 4 € auch noch auffüllen lassen. Ein paar Liter Benzin für den Außenborder haben wir auch gekauft. Ein Liter Benzin kostet umgerechnet ca. 0,75 €. Ein Liter Diesel kostet hier nicht mal 0,20 €.
In den nächsten Tagen werden wir dann noch zum Argyle Wasserfall fahren und mit dem Dingi einen Ausflug ins nahegelegene Bucco Reef machen, dort soll man gut schnorcheln können.
Die Antwort auf diese Frage ist schon seit Spanien nicht so genau zu beantworten. Fragt man hier nach, wann und wo ein Bus nach Scarborough fährt, dann gibt es verschiedene Antwortmöglichkeiten, wie z.B. heute, am Vormittag oder einfach ja, es fährt ein Bus. Wir sind gestern ab halb 8 an der Bushaltestelle gestanden und haben einfach mal gewartet, wie viele Schulkinder und andere Einheimische auch. Ab und zu kommt dann ein Auto vorbei, das meistens eine Person aussteigen lässt, dann aber auch (wie es uns erscheint) wahllos wieder 1-2 Personen mitnimmt. Außerdem kam der ein oder andere Schulbus. Nach einer guten Stunde Wartezeit kam dann ein sogenannter Maxi-Bus, ein Kleinbus mit ca. 20 Sitzplätzen und so sind für 13 TTD (ungefähr 1,70 €) pro Person nach Scarborough gefahren. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden und wenn man wie wir einen Busfahrer hat, der es eilig hat, dann kann es einem schon ein bisschen schlecht werden auf den steilen kurvigen Straßen. Die Fahrt führt an der Ostküste entlang über Roxborough. Die Straßen sind in einem recht guten Zustand, aber durch die vielen Regenfälle der letzten Tage kam einiges an Geröll von den steilen Bergen auf die Straße herunter. Die ganze Insel ist unglaublich grün, überall sieht man immer wieder kleine Bäche. In Scarborough angekommen merkt man, dass man in der Hauptstadt der Insel ist. Der Verkehr ist stark und überall ist etwas los, es gibt viele kleine und größere Geschäfte und Stände mit Essen und Snackbuden. Die Preise für Essen und Lebensmittel sind günstiger als wir erwartet haben. Allerdings gilt das wohl nicht für Batterien. Wir brauchen leider eine neue Batterie für unsere Ankerwinsch, diese hat den Geist aufgegeben. In einer Autowerkstatt wurden zwar Batterien verkauft, allerdings sehr teuer. In der Store Bay auf Tobago sollten wir dann fündig werden, dort möchten wir ja so wieso hin, bis dahin wird eben ohne Batterie geankert, das heißt die Winsch muss per Muskelkraft bedient werden.
Vor zwei Tagen hat Sven wieder vom Schiff aus geangelt. Nach ca. einer halben Stunde war die erste Dorade an der Angel, diesmal etwas kleiner als beim letzten Mal, also wurde die Angel erneut ausgeworfen, wieder ca. 30 min später waren dann gleich 2 Doraden an der Angel. Als Köder nimmt Sven 5 kleine Plastikschrimps mit Haken, die über einen Meter Leine verteilt an der Angelschnur mit einem Bleigewicht am Ende hängen, diese wird dann ständig auf und ab bewegt (Hegenefischen). Nun waren also schon 3 kleine Doraden an Bord. Der nächste Fisch lies dann etwas auf sich warten und so hatten wir nach ca. 2 Stunden vier Doraden gefangen. Die letzte war dann doch etwas größer und so konnten wir uns an Fisch satt essen und hatten sogar noch etwas übrig. Auch die einheimischen Fischer sind meist recht erfolgreich und bringen ebenfalls Doraden und Barrakudas mit zurück. Vor ein paar Tagen lag sogar ein Meter großer Thunfisch sowie ein ebenfalls ein Meter langer Red Snapper auf dem Fischmarkt. Fische scheint es hier genügend zu geben. Der größte Vorteil hier ist allerdings, dass man sich nicht vor Ciguatera (Fischvergiftung) zu fürchten braucht wie auf anderen Karibikinseln, auf denen Fisch importiert werden muss.
Wir sind in Charlotteville auf Tobago angekommen. Endlich Karibik! Am Samstag mit auslaufendem Wasser haben wir Domburg verlassen. Die Strömung war stark und hat mit 3 Knoten mitgeholfen. Ab Nieuw Amsterdam konnten wir dann auch segeln und sind das dann auch die gesamte Strecke. Die ersten zwei Tage hatten wir ca. 4-5 Bft Wind und wenig Welle und sind mit Kurs halber Wind gut voran gekommen. In der zweiten Nacht haben wir dann zuerst Besuch von einem kleinen Vogel bekommen, der sich für eine Weile auf unsere Reling ausgeruht hat. Leider kam dann auch noch ein großer Vogel, mit einer Spannweite von über einem Meter. Dieser wollte sich auch ausruhen und hat sich dafür unsere Mastspitze ausgesucht, was uns ganz und gar nicht gefallen hat, wir sahen schon unsere VHF-Antenne und unsere empfindlichen Windmessinstrumente im Wasser liegen, da er immer mit halb ausgebreiteten Flügeln oben gesessen ist, um das Gleichgewicht auf dem schwankenden Mast halten zu können. So ganz hat ihm es aber doch nicht gefallen, allerdings hat er es erst nach ca. 40 Versuchen aufgegeben. Es war ihm dann wohl doch zu unruhig. Ein paar kleine Squalls sind an uns vorbei gezogen und so hatten wir ab und zu ein bisschen Regen. Die dritte Nacht bestand dann eigentlich nur noch aus Squalls, sodass wir Wind bis zu 33 Knoten hatten, das sind immerhin fast 8 Windstärken. Mitgekriegt haben wir davon nicht viel, da wir von Anfang an wieder mit dem Groß im zweiten Reff gefahren sind und das Vorsegel außer in dieser Nacht immer ausgerefft hatten. Das ist für uns ideal, da es uns nicht viel Geschwindigkeitsverlust kostet und wir damit unbesorgt segeln können, auch wenn der Wind mal etwas stärker wird. Das Vorsegel ist dank Rollanlage bei jedem Wind auch alleine reffbar. Die Nacht brachte außerdem auch viel Regen und so war es uns so kalt, dass wir uns sogar zudecken mussten. Die vierte Nacht begann sehr ruhig und wir sind ganz gemütlich bei kaum Welle Tobago entgegen gesegelt, das hat uns ganz gut gepasst, weil wir so kurz vor Sonnenaufgang am Mittwoch angekommen sind. Dank fast noch Vollmond waren die Konturen der Insel dann ganz gut zu erkennen und wir konnten gut in die Bucht einlaufen. Nun ankern wir auf 17 m Tiefe mit ca. 10 anderen Yachten auf der nördlichen Seite der Bucht in der sogenannten Pirates Bay. Dabei haben wir einen traumhaften Blick auf die Man of War Bay. Die gesamte Bucht bietet eine traumhafte Kulisse. Wir sind eingerahmt von saftgrünen, steilen Bergen, in denen die Wolken hängen bleiben und dadurch ständig ein anderes Bild abgeben. Der erste Eindruck hat mehr als überzeugt. Das Wasser ist nun tiefblau und kristallklar und lädt zum Baden ein, was wir auch gleich nach unserer Ankunft getan haben. Die Wassertemperatur beträgt 34°C und hat damit für uns Idealtemperatur, immer noch kalt genug um sich nach einem heißen Tag zu erfrischen, aber warum genug, um unendlich lang im Wasser zu bleiben.
Am Mittwoch sind wir dann in die „Stadt“ gefahren, kleines Dorf ist wohl eher die passende Bezeichnung. Für Dingis gibt es einen Anleger. Der Weg zu Customs und Immigration ist in weniger als 10 min zurückgelegt, doch leider wurde uns gesagt, dass heute niemand da ist, wir sollen morgen wieder kommen. Wir sind dann noch ein bisschen durch das Dorf gelaufen, es tat gut nach 4 Tagen mit kaum Bewegung mal wieder richtig zu laufen. Direkt am Steg gibt es einen Laden, in dem man kalte Getränke und ein paar Konserven und andere haltbare Lebensmittel kaufen kann. Aber wir haben ja erstmal genug. Dort kann man wohl auch Obst und Gemüse kaufen, als wir kamen gab es aber leider nichts. Einen weiteren kleinen Laden gibt es noch an der nahegelegen Tankstelle, die Auswahl ist aber auch sehr begrenzt und frische Sachen gibt es dort nicht. Allerdings kann man bei beiden Läden Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln kaufen, eben nur Dinge, die lange halten und nicht so schnell kaputt gehen.
Am Nachmittag sind wir dann mit dem Dingi an den Strand gefahren, der liegt von unserem Ankerplatz gesehen ungefähr auf halber Strecke zum Dingisteg. Ein traumhafter Strand mit hellem Sand, kein Müll und sauberes, warmes, türkises Wasser. Wir hatten den ganzen Strand für uns allein. Dort sind wir noch ein bisschen geschnorchelt und haben das klare Wasser genossen. Am Abend haben wir uns dann eine Pizza gemacht, was mittlerweile schon fast eine Tradition ist nach einer längeren Überfahrt. Um 19:00 Ortszeit (wir haben hier nun UTC-4 und nicht mehr UTC-3 wie in franz. Guyana und Suriname) waren wir dann hundemüde und haben lange geschlafen. Nachts wurden wir dann durch starken Regen geweckt, so war das Schiff auch gleich entsalzt.
Am Donnerstagvormittag haben wir uns dann wieder auf den Weg zum Einklarieren gemacht. Wir hatten ein bisschen mehr Glück, denn immerhin war der Beamte vom Zoll anwesend, der Beamte der Immigration aber nicht. So sind wir nun immerhin halb eingecheckt. Unser dritter Versuch am Freitag sollte dann funktionieren, da der Zollbeamte seinen Kollegen telefonisch erreicht hat. Der Donnerstag war total verregnet, so ein Wetter hatten wir das letzte Mal letztes Jahr in Europa! Von morgens früh bis abends spät hat es durchgehend geregnet, manchmal so stark, dass wir mit Wasser sammeln kaum hinterher gekommen sind. Natürlich wurde das frische Wasser gleich genutzt, um etwas Wäsche zu waschen und das Schiff zu säubern. Ein total verregneter Tag mag sich in Deutschland schlecht anhören, doch für uns kam das Wetter genau zur richtigen Zeit, alles konnte sauber gemacht werden, wir wurden schön erfrischt und hatten mal einen Tag ohne ständig zu schwitzen. Am Abend dann noch das Highlight schlecht hin: Während ich diesen Blogartikel schreibe, hat sich Sven noch vorgenommen einen Fisch vom Schiff aus zu fangen. Alle 5 min hab ich natürlich nachgefragt, ob er schon einen gefangen hat und nach 25 min war es dann tatsächlich so weit, eine Dorade war an der Angel! Sie hatte für uns zwei die ideale Größe für ein Abendessen. Dazu noch ein paar Kartoffel aus Suriname und das Abendessen war perfekt!
Wir wissen noch nicht wie lange wir hier bleiben werden. Wir möchten auch noch eine andere Ankerbucht sowie die Store Bay auf Tobago anlaufen. Anfang Dezember werden wir dann hoffentlich unsere Reling auf Grenada reparieren lassen können, noch haben wir keinen Termin dafür. Unser nächster fester Termin ist dann Ende Dezember auf Grenada, wenn wir unseren ersten Besuch in der Karibik erwarten, worauf wir uns schon sehr freuen!
Jetzt haben wir wirklich genug vom trüben Flusswasser, wir wollen wieder blaues Wasser sehen und vor allem schwimmen gehen! Morgen früh mit auslaufendem Wasser werden wir nach Tobago aufbrechen, vor uns liegen dann rund 480 sm bis nach Charlotteville, wenn alles gut läuft, kommen wir Mittwoch an, sollte aber der Wind etwas schwächer sein (was wir leider erwarten), dann kann es auch Donnerstag werden. Die Fahrt sollte nicht allzu ungemütlich werden, da die Wellen auf dieser Strecke meist recht niedrig sind, leider ist eben auch manchmal der Wind recht schwach, aber die Vorhersage verspricht bis auf Sonntag täglich zwischen 12-20 Knoten Wind, worüber wir uns sehr freuen würden.
Heute waren wir nochmal im Mast und haben das Rigg kontrolliert, das haben wir das letzte Mal vor der Atlantiküberquerung gemacht und es ist seither keinerlei Verschleiß sichtbar. Alle Rollen haben wir nochmal mit Silikonspray geschmiert, hier hat es ja nun doch oft geregnet und dabei wurden viele Schmierstoffe ausgewaschen. Das Schiff haben wir heute auch seefertig gemacht, d.h. alles wieder irgendwo verstaut. Wir sind nun wieder etwas schwerer, denn wir haben die Dieseltanks so gut wie voll, die Wassertanks sind ebenfalls voll (seit November gibt es hier übrigens nun Trinkwasser und nicht nur gefiltertes Flusswasser! Was eine Verbesserung!) und auch sonst haben wir noch ein paar Sachen hier günstig eingekauft, die wir gerne mögen. Nun müssen wir vorerst nur noch frische Sachen dazu kaufen, den Rest gibt es aus Felix Bauch.
In Paramaribo waren wir auch nochmal und haben dabei auch gleich ausklariert, was problemlos abgelaufen ist. In der Stadt haben wir uns dann auch noch eine Machete gekauft, für die ersten Kokosnüsse sind wir also präpariert. Wir freuen uns drauf!
Schon lange wollten wir mal selbst ausprobieren Joghurt zu machen. Vielleicht kennt ihr die Joghurtmaschinen für zu hause, bei denen man das Gemisch aus Milch und Joghurt in kleine Gläschen füllen kann, die dann auf einer Wärmeplatte auf konstanter Temperatur gehalten werden. Da die optimale Temperatur zur Joghurt-Reifung bei ca. 40-45°C liegt, haben wir hier auch die Möglichkeit ohne Strom Joghurt herzustellen. Egal wie man Joghurt herstellen möchte, man braucht in jedem Fall Joghurt, am besten Naturjoghurt, der nicht zu flüssig ist. Man kann nun Milch (wir haben hier entweder haltbare Milch oder Wasser mit aufgelöstem Milchpulver zur Verfügung) etwas erwärmen und bei weniger als 50°C etwas Joghurt einrühren, ein paar Esslöffel reichen für einen Liter Flüssigkeit eigentlich aus. Dann kommt es ein bisschen auf die verwendete Joghurtkultur und die Außentemperatur an, wie gut und wie schnell sich die Joghurt-Bakterien vermehren. Hat man es mal geschafft sich eine eigene Kultur zu „züchten“, dann kann es eigentlich für immer so weiter gehen. Wenn der Joghurt fertig ist, hält er sich ein paar Tage im Kühlschrank, bevor er schlecht wird muss man dann eben mit der nächsten Joghurtproduktion beginnen. Man kann aber auch täglich kleine Portionen Joghurt herstellen, dann bleibt die Joghurtkultur immer „frisch“. Wir stehen noch ganz am Anfang der Joghurtproduktion, aber es hat nach ein paar Versuchen schon ganz gut geklappt. Seit wir Europa verlassen haben, gibt es überall Milchpulver, was sich natürlich viel besser aufbewahren lässt als haltbare Milch. Wer auch zu hause Joghurt herstellen möchte und das gerne ohne elektrische Joghurtmaschine machen möchte: es gibt auch isolierende Gefäße, in die man die zuvor aufgewärmte Milch-Joghurt-Mischung einfüllt und dann einfach wartet. Aber bei unseren Temperaturen an die 40°C reicht schon die Außentemperatur aus, um den Joghurt reifen zu lassen.
Was unseren Schaden am Schiff durch den Aufprall einer anderen Yacht angeht, so ist es leider mit der Versicherung nicht so einfach. Dennoch sieht es so aus, als ob wir Ende nächster Woche nach Tobago aufbrechen können. In welcher Reihenfolge wir die Buchten der Insel anlaufen werden, ist noch nicht ganz klar. Sicher ist nur, dass wir in die Store Bay und nach Charlotteville wollen, dazwischen liegen dann noch die Englishmans Bay und die Parlatuvier Bay. Mal schauen wo uns der Wind überall hinbringt, ansonsten kann ja Yanmar etwas nachhelfen…
Das war mal eine Nacht für die Crew der Blue-Felix! Allerdings ausnahmsweise mal nicht am gleichen Ort. Wie ihr bereits lesen konntet, hatte Sven in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mit der Yacht zu kämpfen, die in uns hinein gedriftet ist. Gleichzeitig habe ich mit der Deutschen Bahn gekämpft. Vor 2 Wochen habe ich mich nämlich auf den Weg nach Deutschland gemacht, dies alles unter strengster Geheimhaltung, was heißt, dass alle wussten, dass ich nach Deutschland fliege, nur meine Mutter nicht, denn für sie sollte das eine Geburtstagsüberraschung werden, welche dann auch als solche gut gelungen ist! Geflogen bin ich mit Surinam Airways ab Paramaribo Zanderij International Airport. Den Flug habe ich bereits günstig in Franz. Guyana buchen können. Hier angekommen wurde ich aber immer belächelt, dass ich mich nicht für die holländische Fluggesellschaft KLM entschieden hatte. Mir wurden Abenteuergeschichten von Surinam Airways erzählt und dass ich wohl nie in Deutschland ankommen werde. Angekommen bin ich dann doch, aber eben einige Stunden später, da ich das aber schon in Suriname wusste, konnte ich mein auch schon gebuchtes Zugticket nach München wieder umbuchen. Von München ging es weiter nach Konstanz und Freiburg und dann zu meinen Eltern. Die Zeit verging wie im Flug und in gefühlten 3 Tagen waren 14 Tage schon vorbei und ich musste zurück nach Amsterdam, um meinem Flug am Mittwochvormittag zu erreichen. Die Bahnstreiks waren alle vorüber und so sah ich meiner rechtzeitigen Ankunft am Flughafen positiv entgegen, da ich eine Zugfahrt gebucht hatte, mit der ich bereits am Vorabend in Amsterdam ankommen sollte. Leider kam es dann doch anders und ich saß mit mehreren hundert Menschen im ICE kurz vor Frankfurt mitten in der Pampa fest, ein Schaden in der Oberleitung. Nach 4 Stunden wurden wir dann nach Frankfurt abgeschleppt. Die Schlange am Service-Schalter war lang und nach mehr als einer Stunde Wartezeit war auch ich an der Reihe und man sagte mir ich solle nach Köln fahren, von dort würde ich schon weiter kommen. In Köln angekommen war es mittlerweile 1 Uhr nachts und mein Koffer mit 25 kg wurde auch nicht leichter. Die Dame am Schalter rechnete und rechnete und empfahl mir eine Zugverbindung mit einmal Umsteigen über Münster nach Gronau. Ab Gronau sollte ich dann ein Taxi nehmen, für das ich einen Gutschein bekam. So sollte ich es bis 8 Uhr an den Flughafen schaffen. Doch auch das hat nicht funktioniert. Der Zug hatte 1 Stunde Verspätung und so verpasste ich um 3 min den wohl einzigen pünktlichen Zug in Deutschland von Münster nach Gronau. Bereits in Münster habe ich dann ein Taxi ins ca. 230 km entfernte Amsterdam genommen. Die Bahn darf sich also neben der Erstattung meines Fahrkartenpreises auch noch über eine Taxirechnung von Münster nach Gronau freuen. Bereits nachts habe ich immer wieder versucht die Hotline der Airline zu erreichen, um mein verspätetes Ankommen anzukündigen. Doch leider sind diese Hotlines nachts nicht besetzt (wieso auch??). Kurz vor Amsterdam habe ich dann doch noch jemanden erreicht und so war gesichert, dass der Schalter noch geöffnet hatte. Am Flughafen angekommen ging es schnellstens zum Schalter, Koffer aufgegeben, ab zum Gate und ich hatte es geschafft! Damit habe ich unterwegs nicht mehr gerechnet! Vielen Dank an meine Eltern und Sven, die mich über weitere Zugverbindungen auf dem Laufenden gehalten haben und mir Telefonnummer heraus gesucht haben. Der Flug selbst startete einigermaßen pünktlich und der Flieger war relativ leer. Die meiste Zeit verbrachte ich sowieso mit Schlafen. Angekommen in Suriname sah die Welt wieder anders aus. Die Inder belagerten mich sofort und fragten mich aus wo ich herkomme und gaben keine Ruhe. Ein relativ günstiges Sammeltaxi brachte mich dann zurück nach Domburg, wo mir Sven, Linda und Evgeni einen schönen Empfang bereitet haben. Kaum angekommen, kam auch schon ein großer Regenschauer, den ich gleich nutzen konnte, um alle Wäsche wieder zu waschen. Und nach und nach verschwinden alle mitgebrachten Sachen im und am Schiff. Der defekte Propeller des Außenborders ist schon durch den neuen mitgebrachten ersetzt und funktioniert tadellos. Der neue Staubsauger wird auch noch getestet und schon ist wieder Bordalltag eingekehrt.
Von der Deutschen Bahn habe ich nun vorerst die „Schnauze voll“ und wünsche allen Bahnfahrern zu Hause, dass sie gut ankommen! Empfehlen kann ich die Fahrten mit den Fernbussen, die den Zeitplan zumindest bei mir immer recht gut einhalten konnten und auch ein bequemeres Reisen als mit der Bahn ermöglichen und billiger noch dazu. Außerdem bekommt man hier auf seiner gesamten Fahrt kostenloses Internet zur Verfügung gestellt, die Bahn möchte für einen Internetzugang, den es auch nicht in allen Zügen gibt, pro Tag 4,99 € haben. Da kann ich dann gut auf einen Internetzugang verzichten…
Nochmals vielen Dank an alle, die ich bei meinem Kurzurlaub gesehen habe! Für Übernachtungen, lecker Brot und alles andere! War schön euch alle mal wieder gesehen zu haben!
In den nächsten Tagen heißt es nun sich um den entstandenen Schaden zu kümmern und mit den Eignern der schadenverursachenden Yacht zu sprechen. Mal sehen was dabei herauskommt. 10 Tage werden wir wohl bestimmt noch hier bleiben.