Wieder in Bequia

Nun sind wir also wieder in Bequia und ankern in der Bucht von Port Elizabeth. Wie beim letzten Mal haben wir einen schönen Ankerplatz auf 5m tiefem kristallklarem Wasser. Der einzige Nachteil ist hier der Ankergrund, es liegen einige kleinere und größere Felsen herum und der sandige Untergrund selbst ist recht hart, sodass der Anker sich nicht richtig eingraben kann. Im Vergleich zu unserem ersten Besuch im Februar sind doch bedeutend weniger Yachten vor Anker. Charteryachten gibt es nun eigentlich auch keine mehr und so sind die meisten Moorings unbesetzt.

Die Fahrt von der Rodney Bay nach Soufriere im Süden von St. Lucia war eine der besten, die wir in der ganzen Karibik erlebt haben. Mit halbem bis raumem Wind und Welle von hinten sind wir wie auf Schienen fast die ganze Strecke gesegelt. Kein Vergleich zu unserer Fahrt damals in die andere Richtung, wo wir uns unter Maschine nach Norden gekämpft haben. Einen Fisch haben wir aber leider auch diesmal nicht gefangen. Lange versuchen kann man das sowieso nicht, Saragossagras bleibt alle paar Minuten am Köder hängen. Die Ankunft in Soufriere war wie immer anstrengend, daran ist aber nicht die Bucht oder das Wetter schuld, sondern die Boatboys und die Menschen, die in Soufriere leben. Schon 3 sm vorher sind wir abgefangen worden. Allerdings lief da schon unsere Maschine und der Kerl in seinem Holzboot kam nicht sehr nah zu uns gefahren und so lief unsere Unterhaltung schreiend folgendermaßen ab:

Boatboy: Do you need a mooring????

Sven: No!!! We need Water!

B: Ah!! You need a mooring!!!!!

S: No!!!!!!!!!!!!!!!!!!! W A T E R !!!!!!

B: mooring????

S: W   A  T   E   R ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

B: AH!!!! You go to the waterfalls!!!!!

S: NO!!! We need to fill up water!

B: AH! OK!

Daraufhin ist er dann abgezogen. Kurz darauf kam dann der nächste. Es dauert allerdings immer ewig den Jungs zu erklären, dass man sich hier schon auskennt und dass man keine Hilfe braucht und auch nicht möchte. Wir sind dann zum Steg der Fischer gefahren, um unsere Wassertanks nochmals aufzufüllen. Wir wussten ja bereits vom letzten Mal, dass hier nicht nach Litern abgerechnet wird, sondern immer 60 EC $ fällig sind, egal wie viel Wasser man tankt. Kurz vor dem Anlegen stehen dann plötzlich wieder 5 Jungs am Steg und alle wollen helfen und mit uns reden und uns irgendetwas verkaufen. Auch wenn man das alles nicht will, man schafft es nicht, dass sie einem nicht helfen. Während wir Wasser tanken wird uns so ungefähr alles angeboten, was man auf St. Lucia kaufen kann. Auch Drogen sollen wir mal wieder kaufen, diesmal aber „guter Stoff aus Jamaika“. Wir lehnen dankend ab und hoffen, dass die Tanks bald voll sind. Als wir fertig sind, entscheiden wir uns diesmal für eine andere Mooring als beim letzten Mal. Da lagen wir direkt vor dem Ort an einer Mooring von „Dr. Feelgood“. Dieses Mal wollten wir eine Mooring im Norden der Bucht direkt vor den Felsen, diese werden von der Insel verwaltet. An der Mooring „dürfen“ wir natürlich auch nicht alleine anlegen, die Boatboys lassen einen einfach nicht in Ruhe. Leider blicken die Jungs selten, dass man gegen den Wind an die Mooring anlegen sollte, ihnen das aber zu erklären würde zu lange dauern, also wird das Anlegemanöver eben nicht so toll, aber egal, Hauptsache fest und die Jungs ziehen endlich ab. Natürlich nicht ohne vorher ihr „Gehalt“ erhalten zu haben, für einen Job, den wir gar nicht vergeben haben…

Wir sind dann an Land gefahren, um auszuklarieren, da wir ja am nächsten Morgen sehr früh nach Bequia aufbrechen wollten. Beim Zoll hatten wir wieder den gleichen netten Zöllner wie beim letzten Mal, doch der Immigration Officer hatte seine Tür bereits verschlossen und wir erfuhren später vom örtlichen Polizisten, dass der Beamte schon nach Hause ging und heute auch nicht mehr kommt und das obwohl ein großes Schild vor der Tür die Öffnungszeiten angibt und er eigentlich hätte da sein müssen. Also zurück zum Zoll. Nach einem kurzen Telefonat meinte der Beamte, dass es ok sei, wir könnten gehen. Auf die Frage, ob wir denn nun keinen Ausgangsstempel in unsere Pässe bekommen und deswegen Ärger im nächsten Land bekommen war seine Antwort: Kein Problem, das passiert doch die ganze Zeit!

Wir sind dann noch kurz in den Supermarkt gegangen, nicht ohne auf dem kurzen Weg dorthin einige penetrante Bettler und Taxifahrer abzuschütteln. Soufriere ist immer anstrengend, man kann keine 50 m laufen ohne bedrängt zu werden. Im Prinzip finden wir das ja gar nicht schlimm, jeder darf uns seine Waren oder seine Dienstleistungen anbieten, aber spätestens nach dem zweiten „Nein danke“ sollte man dann auch wieder in Ruhe gelassen werden. In Soufriere braucht man dann eben auch mal noch ein drittes und ein viertes „Nein danke“. Die Mooring mussten wir im Nachbarbüro vom Zoll bezahlen und sind dabei ziemlich erschrocken. 54 EC$ kostet eine Nacht an der Mooring, umsonst dazu gab es den Hinweis, dass wenn wir zum Essen an Land gehen würden, wir doch bitte alles gut abschließen sollen an Bord.

Unser Platz stellte sich dann als einer der schlechtesten in der Karibik heraus, da wir ziemlich weit hinten in der Bucht lagen, haben wir den Schwell gut abbekommen. Schlimmer war aber das ständige Gedrehe und die dabei an den Rumpf hauende Mooringboje, die sich nicht auf irgendeine Art fixieren lies. Außerdem fegten aus dem Nichts Fallböen über uns drüber, die uns dann sehr nah an die Felsen trieben. Nie wieder werden wir an eine diese Moorings gehen. In der ohnehin kurzen Nacht haben wir kaum geschlafen. Eigentlich immer, wenn wir in der Karibik für eine Mooring bezahlen mussten und auch nicht oder nur schlecht ankern konnten, stellte sich der Platz als schlecht heraus. Am nächsten Morgen haben wir gegen 5 Uhr am Morgen die Bucht von Soufriere verlassen. Wie immer setzten wir das Groß ins 2.Reff. Zu Beginn sind wir zwei Stunden gemütlich motort, weil der Wind mit 8 Knoten einfach zu wenig war, um sinnvoll voran zu kommen. Doch dann haben wir schon die dicken Wolken gesehen, die bald über uns ziehen würden und es war klar, das mit dem wenigen Wind wird sich bald ändern. Außerdem passierten wir die Pitons, die den Wind auch immer gut abhalten. Dann konnten wir endlich segeln und diesmal mit einem Halbwindkurs! Das macht das Segeln schon gleich viel gemütlicher als das ständige Amwindsegeln. Unser Dicker ist super gelaufen. Als die erste Regenfront über uns drüber zog und beständige 7 Windstärken brachte, sind wir umso besser gesegelt. Stark gerefft mag­­­ unser Dicker am liebsten alles zwischen 5 und 7 Windstärken. Bei halbem Wind und einer nicht allzu hohen Welle, aber dennoch aufgewühlter See lagen wir so ruhig, dass man im Schiffsinneren gar nicht viel mitbekommen hat. Die Wolken zogen immer mal wieder ab, dann wurde auch der Wind etwas weniger, solange bis die nächsten Wolken kamen. Recht schnell waren wir schon auf der Höhe von St. Vincent, wo die Welle am Nordkap nochmal ganz schön zulegte. Doch auch hier war es einfach nur schönes Segeln. Kurz vor dem Südende von St. Vincent mussten wir dann noch eine Stunde motoren, da der Wind durch St. Vincent abgehalten wurde. Doch den Kanal nach Bequia konnten wir wieder segeln. Zu Beginn hatten wir das Gefühl, dass wir überhaupt nicht voran kommen, obwohl wir gut gesegelt sind. Ein Blick ins GPS zeigte uns dann auch, dass wir nur 3-3,5 Knoten über Grund fahren! Die immer vorherrschende Westströmung wurde also um das Südkap von St. Vincent Richtung Norden gezogen und bremste uns ganz schön ab. Das Gegenteil erlebten wir dann kurz vor Bequia, dort wird die Strömung entlang der Küste gezogen und zog uns schneller an Land. Ein tolles Erlebnis hatten wir noch, als wir einen professionellen Fotografen im Dingi sahen, der Bilder von uns machte. Da waren wir schon sehr gespannt wie die wohl aussehen würden, denn wir haben noch kein einziges Bild unter Segeln von uns. Die Einfahrt und das Ankern war dann noch etwas windig, aber das kristallklare Wasser lässt ein die lange Fahrt schnell vergessen und nachdem wir ein bisschen aufgeräumt und das Schiff entsalzt haben, gibt es für uns auch noch ein Bad, um Salz und Sonnencreme loszuwerden. Nach dem Essen fallen wir müde ins Bett und genießen die absolute Ruhe hier.

Am nächsten Morgen kam der Fotograf mit seinem Dingi vorbei, übergab uns eine Mappe mit einem schon ausgedruckten Bild von uns und einem USB-Stick mit all den Bildern, die er von uns gemacht hat, natürlich in schlechter Qualität und mit Wasserzeichen versehen. Eine Preisliste gab’s obendrein auch noch, die hat uns allerdings ein wenig geschockt. Für ein digitales Foto in hoher Auflösung möchte er 50 US $ haben, für 4 Bilder 120 US $. Für alle Bilder 170 US $. Für einen Ausdruck (etwas kleiner als A4) müsste man auch 50 US$ auf den Tisch legen. Na wenigstens haben wir nun die ganzen tollen Vorschaubilder…

Mooringplatz in Soufriere, direkt vor den Felsen.

Mooringplatz in Soufriere, direkt vor den Felsen.

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Wir verlassen Soufriere, Wolken hängen in den Pitons.

Wir verlassen Soufriere, Wolken hängen in den Pitons.

Bei 7 Bft geht es zügig nach St. Vincent

Bei 7 Bft geht es zügig nach St. Vincent

Es ist in der Regenwolke so kalt, dass wir sogar unsere Jacken anziehen!

Es ist unterwegs so kalt, dass wir sogar unsere Jacken anziehen!

Auch St. Vincent ist wolkenverhangen

Auch St. Vincent ist wolkenverhangen

Schiffskosmetik

In den letzten Tagen war der Wind ein bisschen stärker und so sind wir noch auf St. Lucia geblieben und haben ein wenig „Schiffskosmetik“ betrieben. Nun sind fast alle Holzarbeiten beendet und der Wind wird auch günstig, sodass wir wohl am Mittwoch nach Bequia fahren können.

Während ich die Motorarmatur streiche ...

Während ich die Motorarmatur streiche …

... kümmert sich Sven um unseren Kühlschrank.

… kümmert sich Sven um unseren Kühlschrank.

Das Kühlsystem wurde neu isoliert.

Das Kühlsystem wurde neu isoliert.

Auch die Treppenstufen bekommen einen neuen Anstrich.

Auch die Treppenstufen bekommen einen neuen Anstrich.

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Die Sofaeinfassung wird abgeschliffen ...

Die Sofaeinfassung wird abgeschliffen …

... und bekommt auch einen neuen Anstrich.

… und bekommt auch einen neuen Anstrich.

Vorher ...

Vorher …

... nachher!

… nachher!

Maultaschen!

Einfahrt in die Rodney Bay, im Hintergrund Pigeon Point

Einfahrt in die Rodney Bay, im Hintergrund Pigeon Point

Auf der Fahrt nach St. Lucia ist doch tatsächlich ein Schapp aufgegangen und ein Glas ist auf dem Boden zerbrochen. Die Küchenrolle hat sich unterwegs auch verselbstständigt und sich schon mal abgewickelt

Auf der Fahrt nach St. Lucia ist doch tatsächlich ein Schapp aufgegangen und ein Glas ist auf dem Boden zerbrochen. Die Küchenrolle hat sich unterwegs auch verselbstständigt und sich schon mal abgewickelt. Danke!

Wir sind noch immer in der Rodney Bay auf St. Lucia. Von den ganzen Buchten, die wir bisher in der Karibik gesehen haben, ist das hier die mit der meisten Action. Der Strand ist immer gut besucht und daher fahren auch ständig Jetskis, Hobiecats und Motorboote um uns herum. Das stört uns aber nicht wirklich, nur beim an den Strand Schwimmen muss man hier doch etwas aufpassen, um nicht von irgendeinem der Gefährte über den Haufen gefahren zu werden.DSCN1597

Wir sind nicht untätig und erledigen schon ein paar Aufgaben, die wir auf unserer Instandhaltungs- und Reparaturliste für Trinidad haben. Im nahegelegen Baumarkt haben wir Holzlack gekauft und werden nun an abgegriffenen Stellen, wie den Holzgriffen im Inneren, das Holz abschleifen und neu lackieren. Außerdem polieren wir das GFK und versiegeln es mit einem Wachs. So haben wir einiges zu tun, aber man sieht dabei auch schnell Ergebnisse.

Und weil wir so fleißig sind, haben wir uns auch mit einem guten Essen belohnt und haben Maultaschen gemacht. Original schwäbisch, allerdings mit hier erhältlichen Zutaten und so bestand die Füllung aus Hackfleisch. Über den Ursprung des Namens „Maultasche“ gibt es laut Wikipedia verschiedene Theorien. Anscheinend wollten die Mönche des Klosters Maulbronn in der Fastenzeit Fleisch vor dem lieben Gott verstecken, daher rührt auch der Name „Herrgottsbscheißerle“ her. Auf der anderen Seite ist es auch sehr wahrscheinlich, dass Waldenser, die in die Gegend um Maulbronn geflüchtet sind, die gefüllte Nudeltasche aus Italien mit nach Süddeutschland gebracht haben. Unabhängig davon, wer sie letztendlich „erfunden“ hat, uns schmecken sie auf jeden Fall immer gut, und selbstgemacht ist doch am besten!

Maultaschen fertig zum Kochen

Maultaschen fertig zum Kochen

Maultaschen mit selbstgemachter Gemüsebrühe

Maultaschen mit selbstgemachter Gemüsebrühe

Soooo lecker!

Soooo lecker!

Da nun auch wieder Schluss mit guten Brot ist, wird nun wieder selber gebacken. Diesmal gab es noch einen Hefekranz dazu

Da wir nun leider wieder kein gutes Brot kaufen können, wird nun wieder selber gebacken. Diesmal gab es noch einen Hefekranz dazu

Bis nächste Woche bleiben wir noch hier, dann geht es weiter nach Bequia und in die Tobago Cays.

Au revoir, à bientôt Martinique!

Nun ist es endlich so weit, morgen werden wir Martinique nach nun mehr zwei Monaten verlassen. Wo ist nur die Zeit geblieben?

In den letzten Tagen haben wir uns intensiv um unser Dingi gekümmert. Die Klebeverbindungen an Heckspiegel und Sitzbankhalterung haben sich in letzter Zeit in Luft aufgelöst. Nun ist alles wieder neu verklebt und sollte zumindest wieder eine Zeit lang halten.

Dingireparatur in der Plicht

Dingireparatur in der Plicht

Die Klebeverbindung am Motorspiegel löst sich auf

Die Klebeverbindung am Motorspiegel löst sich auf

Wir waren auch noch ein letztes Mal mit dem Bus beim Einkaufen und haben dabei festgestellt, dass die Busse mit einer Alkoholwegfahrsperre versehen sind. D.h. fällt der Atemalkoholtest mit dem beim Fahrer fest installierten Alkoholtester positiv aus, lässt sich der Motor nicht starten, haben wir so bisher noch in keinem Land gesehen.

Atemalkoholtester in den öffentlichen Bussen von Martinique

Atemalkoholtester in den öffentlichen Bussen von Martinique

Blick aus dem Bus auf den kleinen Ort Diamant

Blick aus dem Bus auf den kleinen Ort Diamant

Fahren mit dem Bus am berühmten Diamond Rock vorbei

Fahren mit dem Bus am berühmten Diamond Rock vorbei

Mit der Harpune waren wir auf Langustenjagd, einige haben wir auch gesehen, die allerdings recht klein waren. Auch die, die wir dann letztendlich gefangen haben war dann über Wasser doch kleiner als sie noch unter Wasser aussah, und da wir sie nicht verletzt hatten, sondern nur zwischen den Zacken der Harpune eingeklemmt, haben wir sie wieder laufen gelassen. Vielleicht ist sie ja groß genug, wenn wir im nächsten Jahr wieder kommen.

Langustenjagd! Aber der kleine Kerl durfte unversehrt wieder schwimmen gehen.

Langustenjagd! Aber der kleine Kerl durfte unversehrt wieder schwimmen gehen.

Letzten Sonntag sind wir an den Steg gefahren, um Wasser zu tanken. Den Anschluss liefert das Restaurant direkt am Steg und man bekommt für 3 € 100 l Wasser. Unser Timing war aber nicht ganz so gut. Als wir gegen 11 Uhr gefragt haben, ob es möglich wäre Wasser zu tanken, ernteten wir nur Kopfschütteln, denn am Sonntag zur Mittagszeit sei das Wasser tanken nicht möglich, da die Küche auf Hochtouren läuft und daher alles Wasser dort benötigt wird. Wir wurden auf 4 Uhr am Nachmittag vertröstet. Am Nachmittag war es dann so weit und wir haben mehr als eine halbe Tonne Wasser getankt, da unsere Tanks ziemlich leer waren und wir auch unsere Wasserkanister aufgefüllt haben. Das Wasser sollte uns nun wieder eine Weile reichen, sodass wir nicht in den teuren Grenadinen (in diese Falle sind ja in letzter Zeit einige andere getappt) tanken müssen.

Steg von Grand Anse d'Arlet

Steg von Grand Anse d’Arlet

Die Wartezeit wird mit weiterer Dingireparatur und ...

Die Wartezeit wird mit weiterer Dingireparatur und …

...  am Strand verbracht

… am Strand verbracht

Die nächste Meldung kommt dann wieder aus St. Lucia, als erstes wollen wir wieder die Rodney Bay im Norden anlaufen.

Aus einem Apfel wird ein Schwan (am Kopf arbeiten wir noch...)

Aus einem Apfel wird ein Schwan (am Kopf arbeiten wir noch…)

Testfahrt

Heute werden wir eine Bucht weiter nach Petit Anse d’Arlet fahren. Die Steuerbord Maschine sollte dabei wieder voll funktionstüchtig sein. Durch den Essig in den Leitungen haben wir das Saildrive wohl wieder frei bekommen. Nun kommt (zumindest ohne Last) wieder viel mehr Kühlwasser bei der Maschine an. Wir werden nachher sehen, wie es unter Last aussieht. Da wir täglich am Unterwasserschiff geschrubbt und gekratzt haben, sieht es nun auch wieder ganz gut aus, bis auf noch einige Seepocken, die sich hartnäckig weigern das Schiff zu verlassen. Spätestens in 2 Monaten sind wir sie dann auf jeden Fall los, denn Anfang August haben wir nun einen Krantermin in Trinidad reserviert. Die obligatorische Anzahlung ist bereits geleistet. Nun werden wir noch eine konkrete Liste erstellen was es dabei alles zu tun gibt. Wenn das Schiff aus dem Wasser ist, werden wir die Logge auch endlich richtig reinigen können, vielleicht funktioniert sie ja dann wieder für eine Weile. Seit Grenada funktioniert sie gar nicht mehr, dabei sind wir aber nicht alleine und wie wir von anderen Seglern gehört haben, bringt auch ein Einpinseln mit Antifoulingfarbe nichts. Das einzige effektive Mittel gegen Bewuchs an der Logge ist, sie bei langen Stehzeiten auszubauen. In der Theorie ist das ganz einfach: Logge rausziehen, Wasser kommt ins Schiff und dann schnell den passenden Stöpsel drauf, Wasser wieder abpumpen, vor der Abfahrt das ganze umgekehrt, fertig. Doch da wir die Logge noch nie ausgebaut haben und nicht wissen, ob der Stöpsel auch wirklich passt, lassen wir das lieber mal sein solange wir noch im Wasser sind. Wir kennen auch niemanden, der sie tatsächlich bei längeren Aufenthalten an einem Ankerplatz ausbaut.

Mit der Luftpumpe blasen wir voon oben das Saildrive durch

Mit der Luftpumpe blasen wir von oben das Saildrive durch

Der Strand in Grande Anse d’Arlet ist wirklich sehr schön, kein Vergleich zu Fort de France. Wie in Fort de France ankern wir hier auf 4-5 m, mit dem Unterschied, dass man hier sogar vom Schiff aus den Grund sehen kann, in Fort de France reicht die Sicht vielleicht einen Meter weit. Im Vergleich zu unserem letzten Besuch hier im März sind auch viel mehr Schildkröten hier, über die wir uns beim Schnorcheln immer wieder freuen. Mit dem Dingi sind wir entlang der Bucht gefahren und haben einen Unterwasserpark gefunden, mit großen Tonnen, an denen man mit dem Dingi festmachen kann. Auf den Tonnen sind die Pflanzen und Tiere abgebildet, die man unter Wasser antreffen kann. Viele Fische haben wir leider nicht gesehen, aber trotzdem ist es sehr schön zum Schnorcheln, da das Wasser sehr klar ist und man viele verschiedene Unterwasserpflanzen bewundern kann. Außerdem liegt auf ca. 4 m Tiefe ein altes Keyboard, auf dem mir Sven gleich mal etwas vorgespielt hat.

An diesen Tonnen kann man mit dem Dingi festmachen

An diesen Tonnen kann man mit dem Dingi festmachen

Die Tonnen zeigen uns die Unterwasserwelt auf Fotos

Die Tonnen zeigen uns die Unterwasserwelt auf Fotos

DSCN1397 DSCN1378Eine kleine Wanderung haben wir auch unternommen. Ein Wanderwegweiser führt zum Morne Champagne und führt uns über die Hügel am Wasser entlang durch Wälder, die so gar nicht karibisch aussehen. Durch trockene Laubwälder und über savannenartige Wiesen führt der Weg nach Petit Anse d’Arlet. Die Bucht ist kleiner als Grand Anse, hat auch einen wunderschönen Sandstrand, eine schöne Strandpromenade, eine kleine Kirche, einen Bäcker, eine Post, ein kleines Souvenirgeschäft und einen Minimarkt, alles sehr überschaubar und sehr sympathisch. Außerdem gibt es dort eine kleine Markthalle, wo es schönes Obst und Gemüse zu einem guten Preis zu kaufen gibt.

Wir machen ein kleine Wanderung durch die Berge zwischen Grande und Petit Anse d'Arlet

Wir machen ein kleine Wanderung durch die Berge zwischen Grande und Petit Anse d’Arlet

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Blick auf Petit Anse d'Arlet

Blick auf Petit Anse d’Arlet

Petit Anse d'Arlet

Petit Anse d’Arlet

Kirche in Petit Anse d'Arlet

Kirche in Petit Anse d’Arlet

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Ein mobileer Baumarkt! So was haben wir noch nie gesehen!

Ein mobiler Baumarkt! So was haben wir noch nie gesehen!

Martinique wird langsam aber sicher bunter

Martinique wird langsam aber sicher bunter

Dieses Bild aus Petit Anse d'Arlet erinnert mich doch stark an das Bild vor über einem Jahr ...

Dieses Bild aus Petit Anse d’Arlet erinnert mich doch stark an das Bild vor über einem Jahr …

... als wir in Mindelo waren. Hab wohl nur das falsche Shirt an!

… als wir in Mindelo waren. Hab wohl nur das falsche Shirt an!

Wir gehen davon aus, dass wir die Steuerbordmaschine nun wieder uneingeschränkt benutzen können und werden dann voraussichtlich mit dem kommenden Nordostwind am Dienstag nach St. Lucia aufbrechen. Man kann nun deutlich feststellen, dass wir am Ende der Karibiksaison angekommen sind, der Wind ist insgesamt schwächer und kommt nun meist aus südöstlicher Richtung, sodass wir also auch auf der Fahrt nach Süden immer einen am Wind Kurs segeln müssen. Doch der schwächere Wind bringt glücklicherweise auch weniger Welle, was die Fahrten nach Süden dennoch etwas ruhiger werden lassen sollte als die nach Norden, wo wir oftmals gegen Wind und Welle ankämpfen mussten.

So viele Yachten!

Normalerweise liegen hier vor Fort de France zwischen 10 und 30 Yachten im Ankerfeld. Doch letzten Freitag Abend sah die Situation ganz anders aus. Der „Ariane’s Cup“ findet gerade statt. Das ist eine mehrtägige Regatta, bei der dieses Jahr mehr als 80 Yachten teilnehmen. Auf jeder Yacht sind zwischen 5-10 Personen, die alle am Projekt der Ariane-Raketen (ariane launcher program) beteiligt waren oder sind, sowie deren Familienangehörigen. Das heißt es dürfen keine professionellen Skipper angeheuert werden. Am Nachmittag sahen wir dann auf einen Schlag 10-20 Katamarane segeln. In den nächsten Stunden wurden es dann immer mehr und am Ende haben tatsächlich mehr als 80 Katamarane zwischen 38 und 50 Fuß einen Platz in der Bucht von Fort de France gefunden. Nun war es ganz schön eng, dazu kamen dann noch die Dingis der Katamarane, die nun voll beladen durch die Bucht fuhren. Alle Yachten sind gechartert und per Los werden die Yachten den Crews zugeordnet. Dieses Jahr wurden ausschließlich Katamarane gechartert, im letzten Jahr wurde ausschließlich auf Einrumpfyachten gesegelt. Die Organisation des Spektakels obliegt dem letztjährigen Sieger. Am Samstag Morgen war dann das große Aufbrechen zu beobachten. Innerhalb nicht mal einer Stunde waren alle 80 Katamarane Anker auf gegangen und die Bucht kommt uns nun sehr leer vor. Für die Flottille ging es weiter nach Grand Anse d’Arlet, danach geht es zum Abschlusstörn nach Le Marin, wo bestimmt eine große Party auf die ca. 500 Teilnehmer wartet.

Die Karawane rollt an

Die Karawane rollt an

Blick von der Mastspitze auf Fort de France

Blick von der Mastspitze auf Fort de France

Normalerweise liegen hier max. 30 Yachten

Normalerweise liegen hier max. 30 Yachten

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Am näcshten Morgen gehen alle recht schnell Anker auf und machen sich weiter auf den Weg nach Süden

Am nächsten Morgen gehen alle recht schnell Anker auf und machen sich weiter auf den Weg nach Süden

Unser Edelstahldieseltank ist nun wieder dicht. Und auch das Dingi ist repariert. Der Druckluftboden hatte zwei kleine Löcher, die geflickt werden mussten. Nun ist dieses Baustelle also auch abgeschlossen und deshalb werden wir morgen Anker auf gehen, um nach Grande Anse d’Arlet zu segeln. Dort wollen wir noch ein bisschen schnorcheln und dann am Montag weiter nach St. Lucia segeln. Mit der Fahrt nach St. Lucia wollen wir bis nach dem Wochenende warten, weil wir keine Lust haben „Overtime fees“ bezahlen zu müssen, d.h. überteuerte Einklarierungsgebühren, die auf den meisten Inseln am Wochenende erhoben werden.

Der Tank ist gereinigt und kann nun reapriert werden.

Der Dieseltank ist gereinigt und kann nun repariert werden.

Ausgebesserter Tank

Ausgebesserter Tank

Der Druckluftboden des Dingis hat ein Loch. Doch wie bei so vielen Reparaturen kommt zeurst die Reinigung

Der Druckluftboden des Dingis hat ein Loch. Doch wie bei so vielen Reparaturen kommt zuerst die Reinigung

Ein Loch ist im Eimer, Blue Felix, Blue Felix

Lange sind wir verschont worden von Reparaturen und Problemen am Schiff, unser Felix hat es uns leicht gemacht. Seit wir in der Karibik sind gab es nur die üblichen Instandhaltungsarbeiten und einen Satz neuer Service-Batterien. Doch vor ein paar Tagen haben wir Diesel in der Plicht gerochen und ein Blick zur Backbordmaschine zeigte schnell, dass irgendwo Diesel ausgelaufen sein muss. Die Hoffnung, dass nur ein Schlauch oder ein Schlauchanschluss undicht sind, hat sich leider nicht erfüllt. Den noch vorhandenen Diesel im Edelstahltank haben wir in vorrätige Kanister abgepumpt und Sven konnte den Dieseltank von allen Anschlüssen befreien, losschrauben und umdrehen. Der Boden zeigte einige kleine Stellen mit Lochfraß, von denen ein paar bereits wohl schon vor ein paar Jahren ausgebessert worden sind. Alles wurde gründlich gereinigt, angeschliffen und konnte dann mit einem Edelstahl-Epoxy-Spachtel abgedichtet werden, den wir beim örtlichen Yacht-Chandler (Sea & Service) glücklicherweise gefunden haben.

Wir lassen den Diesel aus dem Edelstahltank ab.

Wir lassen den Diesel aus dem Edelstahltank ab.

Sven befreit den Tank von allen Anschlüssen

Sven befreit den Tank von allen Anschlüssen

Dann kann unter dem Tank geputzt werden.

Dann kann unter dem Tank geputzt werden.

Wir drehen den Tank, sodass man die Unterseite sehen kann und finden ein paar Stellen, die ausgebessert werden müssen. Doch davor muss die Oberfläche zuerst gereinigt und abgeschliffen werden

Wir drehen den Tank, sodass man die Unterseite sehen kann und finden ein paar Stellen, die ausgebessert werden müssen. Doch davor muss die Oberfläche zuerst gereinigt und abgeschliffen werden

Nun muss der Tank auf Dichtigkeit geprüft werden und danach wieder an seinem Platz verschraubt werden, dann kann der Diesel wieder eingefüllt werden. Wenn dann alles wieder an seinem Platz ist, dann verlassen wir auch endlich mal Martinique, irgendwie sind wir doch schon wieder länger hier als geplant, immerhin schon seit einem Monat.

Wir finden einen Weg in die Oberstadt und haben einen schönen Blick über die Bucht von Fort de France

Wir finden einen Weg in die Oberstadt und haben einen schönen Blick über die Bucht von Fort de France

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Fußgängerzone von Fort de France

Fußgängerzone von Fort de France

Bei einem Spaziergang durch die Stadt finden wir diese arme Ratte, die sich nicht mehr selbst aus ihrer Lage befreien konnte und gestorben ist

Bei einem Spaziergang durch die Stadt finden wir diese arme Ratte, die sich nicht mehr selbst aus ihrer Lage befreien konnte und gestorben ist

Sven wurde mit Badehose und Flossen neu eingekleidet

Sven wurde mit Badehose und Flossen neu eingekleidet

Mit dem Dingi holen wir Wasser an einem Wasserhahn von einer naheliegenden Baustelle

Mit dem Dingi holen wir Wasser an einem Wasserhahn von einer naheliegenden Baustelle am Kreuzfahrtanleger

Eine Flasche Spaghetti, bitte!

Eine Flasche Spaghetti, bitte!

Wir verabschieden Elke und Werner mit ihrer "naja". Gute Reise!

Wir verabschieden Elke und Werner mit ihrer „naja“. Gute Reise!

Durch den längeren Aufenthalt sind wir in den Genuss einer der seltenen Veranstaltung in Fort de France gekommen. Heute vor 167 Jahren hat Victor Schoelcher ein Dekret zur Abschaffung der Sklaverei proklamiert, das ab dem 22.Mai 1848 die totale Abschaffung der Sklaverei in Frankreich und seinen Kolonien festschrieb. Im schönen Park Savane direkt am Ankerplatz wurde eine überraschend professionelle Bühne mit allerhand Technik aufgebaut und eine tolle Show mit Musik und Tanz aufgefüht. Dabei wurden die verschieden Phasen der Sklaverei aufgezeigt, von der Verschleppung über die Arbeit auf den Plantagen und deren Befreiung. Die finale Botschaft lautete, dass die hier lebenden Menschen ihr Leben selbst in der Hand haben und etwas aus ihrem Leben machen sollten. Dazu wurden Beispiele berühmter Martiniquaner genannt, die einen Einfluss in Kunst, Wissenschaft und Politik hatten. Die ganze Show war sehr gut choreographiert. Besonders schön waren die durchbrochene Leinwand im Hintergrund und die vielen verschiedenen Kostüme der jungen Tänzerinnen und Tänzer. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.DSCN1228

professionelle Technik

professionelle Technik

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Was für ein schöner Geburtstag!

Mittlerweile habe ich schon drei Geburtstage auf Blue Felix feiern können. Den ersten verbrachten wir in Breskens in Holland, als wir auf unseren neuen Propeller gewartet haben. Es hat den ganzen Tag geregnet, doch trotzdem gab es Kuchen, Kibbeling und sogar Champagner. Meinen zweiten „Schiffsgeburtstag“ konnte ich mitten auf dem Atlantik feiern. Das Meer meinte es gut mit mir und so konnte ich einen wunderschönen, seekrankheitsfreien Geburtstag genießen. Diesmal ohne Kuchen und auch ohne Champagner, dafür mit Reis und etwas Gemüse, magenschonende Kost für unterwegs. Nun also ein Geburtstag auf Martinique. Diesmal wieder mit Kuchen, den aber dieses Mal Sven gebacken hat und zwar ganz alleine! Das Ergebnis konnte sich mehr als sehen lassen!

Sven kennt sich aus mit Mehl und solchen Dingen und macht einen Vorteig ...

Sven kennt sich aus mit Mehl und solchen Dingen und macht einen Vorteig …

... dann wird der Hefeteig ordentlich geknetet...

… dann wird der Hefeteig ordentlich geknetet…

... nun den Boden vorbereiten ...

… nun den Boden vorbereiten …

... noch mit den Äpfeln belegen.

… noch mit den Äpfeln belegen.

Eisschnee schlagen für die Quarkcreme ...

Eisschnee schlagen für die Quarkcreme …

... die dann auf die Äpfel kommt ...

… die dann auf die Äpfel kommt …

... und zum Abschluss noch Streusel oben drauf

… und zum Abschluss noch Streusel oben drauf

... und der Kuchen kann in den Ofen

… und der Kuchen kann in den Ofen

Fertig!

Fertig!

Super lecker!

Super lecker!

Auf Martinique kann man in den Genuss von so allerhand Leckereien kommen und so begannen wir den Tag ganz dekadent mit einem Lachsfrühstück und Champagner. Was für ein Unterschied zu unserem Aufenthalt auf den kleinen Grenadinen-Inseln, dort war an so was nicht mal zu denken. Doch umso mehr genossen wir dieses exquisite, einmalige Frühstück!

Geburtstagsfrühstück

Geburtstagsfrühstück

Leicht beschwingt durch ein Gläschen Champagner am Morgen hat mir Sven seine Vielschichtigkeit unter Beweis gestellt, indem er seinen Bart zu immer neuen Frisuren gestutzt hat. Die Bilder zeigen die Ergebnisse. Welcher Sven gefällt euch am besten?

Am Anfang war Bart Nr. 1

Am Anfang war Bart Nr. 1

Bart Nr. 2

Bart Nr. 2

Bart Nr. 3

Bart Nr. 3

Bart Nr. 5

Bart Nr. 4

Bart Nr. 5

Bart Nr. 5

Bart Nr. 6

Bart Nr. 6

Bart Nr. 7

Bart Nr. 7

Irgendwie sieht Sven jetzt viel französischer aus!

Irgendwie sieht Sven jetzt viel französischer aus!

Nackt!

Nackt!