Kurz vor Amsterdam

Wie bereits geschrieben, haben wir immer nur sporadisch Internetzugang. Deswegen folgt nun wieder ein Bericht der letzten Tage, damit ihr auch wisst, was wir den ganzen Tag so machen!

2013-04-12 (Lemmer)

Installation Solarpanel-Halterung auf Geräteträger mit Axel. Einräumen 14 (!) Umzugskartons auf Schiff. Dazu ganzen Tag benötigt, weiterhin Schrank im Vorschiff installiert. Tag rum!

2013-04-13 (Lemmer)

Installation Solarpanels mit Axel Schönecker und Geschäftsführer von Solar Electricity. Dann Installation und Anschließen Windgenerator. Tag rum! Erstes Mal gekocht auf BF, natürlich Spaghetti.

2013-04-14 (Lemmer)

Innenaufräumen. Herrichten Gästezimmer. Abholen Brigitte und Nicole am Bahnhof Heerenveen. Währenddessen Ärger mit Wechselrichter. Einen hat’s beim Anschließen wohl gebraten. Hoffentlich Garantiefall. Die Panels haben ordentlich Power (250 Wp pro Stück). Abendessen in der Pizzeria La Gondola (zum dritten Mal die Woche).

2013-04-15 (Lemmer bis Urk, Ijsselmeer)

8:30 Frühstück zu fünft bei Gerda (http://bedandbreakfast.bbnl.nl/uptodate/Lemmer/BenB-Andringa-State.php). Um 11 Uhr bei Ton los direkt in die Friesenschleuse. Mußten ewig warten bis die aufging. Dann aber extremen Wasserstrudel (weil 6 m Höhenunterschied). Hat uns gegen den Stb. Dalben gedrückt, konnten nicht mehr viel machen. Hat uns ein Stück der Stb. Scheuerleiste gekostet. Schade. Dann teilweise unter Vorsegel durchs IJsselmeer. Ankunft Urk 16:20 Uhr. Kombüse liefert Kartoffelsalat mit Fleischküchle. Außerdem Großsegel angeschlagen incl. Lazy-Bags.

2013-04-16 (Urk bis Almere, Ijsselmeer / Markermeer)

Um 9:45 Uhr in Urk los, Richtung Almere. Wind 5 bis 6 bft, in Böen 7 aus SW. Also genau daher, wo wir hinwollen. In Lelystad zwischen Dickschiffen ins Markermeer geschleust. Gegen an motoren, Mannschaft seekrank. Gegen 15 Uhr in Almere angekommen, Internet am Steg. 13 € Liegegebühr. Sabine und Nicole sind mit dem Fahrrad in die Stadt, nach einem Hotel für Brigitte und Axel schauen. Abendessen mit Reiscurry und Spieleabend am Wohnzimmertisch. Axel und Brigitte mit dem Taxi ins Hotel. Auf dem Schiff Vorbereitungen für den nächsten Tag. Hundemüde! Frühe Abfahrt nach Amsterdam geplant.

Kurz vor der Abfahrt nach Holland.

Kurz vor der Abfahrt nach Holland.

Der Windgenerator läuft!!!

Der Windgenerator läuft!!!

Schleuse in Lelystad

Schleuse in Lelystad

Fahrrad ist im Maschinenraum verstaut.

Fahrrad ist im Maschinenraum verstaut.

In Urk

In Urk

 

Alle da!!

So, nun haben wir meine Mutter und meine Schwester am Bahnhof in Heerenveen abgeholt und haben erstmal bei strahlendem Sonnenschein (das erste Mal seit wir hier sind!!) das Schiff besichtigt. Nun werden wir einen ruhigen Abedn verbringen und morgen fahren wir dann nach Urk.

Heute haben wir wieder viel geschafft. Der Windgenerator und die Solarzellen sind jetzt angeschlossen! Das Schiff sieht jetzt auch innen richtig gut aus, wir haben nochmal gut aufgeräumt. Natürlich hat alles noch nicht seinen finalen Platz, aber es ist erstmal weg…

Auch außen haben wir das Schiff einmal geputzt. Morgen sind dann noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen und dann können wir los fahren!

Wir berichten dann wieder, wenn wir das nächste Mal Internet haben! Hoffentlich bleibt das Wetter in den nächsten Tagen wie heute Nachmittag!

Bericht der letzten Tage

Da wir nur sporadisch Internet haben, folgt nun ein Bericht der letzten Tage.

Sven ist ja bereits seit Sonntag Abend in Lemmer, mein Vater und ich sind am Donnerstag Abend hier angekommen. Seitdem ist viel passiert. Wir haben so gut wie alles aus dem Auto auf dem Schiff verstaut. Haben einen neuen Schlafzimmerschrank – oder besser gesagt das Schlafzimmerschrankinnenleben – gebaut. Das ist gar nicht so einfach, wenn man keine Fachbodenhalter einfach in die Außenwände bohren kann, da wir ja sonst ein Loch im Schiff produziert hätten. Außerdem kommt dazu, dass die Seitenwände auch noch schräg sind! Aber jetzt ist der Schrank fertig und auch schon total voll!

Sven hat in den letzten Tagen sehr viel gearbeitet. Heute kamen die Solarpanels, innerhalb kurzer Zeit waren sie angebracht. Davor musste natürlich erst der Rahmen angebracht werden, den mein Vater ja bereits zu hause vorbereitet hatte. Er passt perfekt und mit den Solarpanels zusammen sieht es wirklich super aus! Bilder werden wir noch nachliefern.

Nun folgt einfach ein Bericht der letzten Tage, dass Ihr wisst, was Sven alles seit Sonntag gemacht hat!

2013-04-09 (Lemmer)

Um 9 Uhr Zweit-Schlüssel (Eingangstüre) für BF nachmachen lassen. Heuschnupfen, mußte eine Tablette nehmen. Um 11 Uhr BF im Wasser. BB Maschine springt kurz an, geht dann wieder aus. StB Maschine läuft tadellos. BF an‘s Pier verholt. Fehlersuche. Wahrscheinlich Luft in der Dieselleitung, bedingt durch Kraftstoffilterwechsel. Mechaniker, der Maschinenwartung vorgenommen hat kommt morgen, Dieselleitungen entlüften. Ton und sein Kollege (keine Ahnung, wie der heißt) sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ich kann am Pier solange bleiben, wie ich will. Bin fast den ganzen Tag im Maschineraum der StB. Maschine, der Primärkreislauf ist undicht (Schlauch Kühlwasser, Undichtigkeit an der Wasserpumpe). Unglaublich anatomisch ungünstige Positionen resultieren in massivem Kreuzweh. Nachdem StB. Maschine ok ist, Inbetriebnahme des Druckwassersystems. Heckdusche ist undicht. Mehrere Liter Wasser in der BB. Backskiste. Fehlersuche. Plastik im Duschkopf gebrochen. Wasser läuft aus, wenn Pumpen aktiv. Daher sofort nach Lemmer mit dem Fahrrad, Ersatz besorgen. Überraschenderweise neuen Duschkopf für 9 Euro bekommen. Installiert, danach alle Druckleitungen überprüft (3 Luken in jedem Rumpf). Soweit alles halbwegs dicht. Kann mich kaum noch  bewegen, Muskelkater überall durch die ungewohnten Bewegungen und Stellungen. Es regnet. Ich kann draußen nichts mehr arbeiten. Nehme Heizlüfter in Betrieb (beide, ein Original Alibert (!) vom Schiff und mein ehemaliger Büroheizer, beide je 2 KW, Sicherung an Drehstromphase macht zum Glück mit). Habe kein Wasser, gehe mit Sülleimer ca. 10 Mal zum Wasserhahn (zu weit weg, um Schlauch zu nehmen). Fülle Eimer nach Eimer durch Trichter in BB. Tank. Macht sich in der Tankanzeige nicht mal bemerkbar. Allerdings pumpt die Druckwasserpumpe nun nicht mehr Amok, wahrscheinlich weil das Antifrostmittel schäumt (ist ja immer noch in den Tanks), wenn es durch den Boiler erhitzt wird. Die hinter mir am Pier (Nobel-Yacht) halten mich für einen Hippie denke ich. Zumindest grüßen sie ungern. Wie toll! Mache weiter mit Deinstallation des alten Seefunkgerätes. Fertig für heute, haue mich jetzt hin, mich erwarten Schlafsack ohne Kissen (Klappfahrrad-Tasche mit ausgemustertem T-Shirt als Überzug muß reichen) und frische Temperaturen. Mein frisches Leintuch hat leider überall Kaffeeflecken (Thermoskanne war wohl bei der Zugfahrt undicht), was ziemlich blöde aussieht… Schlafe lekker!

2013-04-10 (Lemmer)

Um 6 Uhr aufgestanden. Geschlafen wie tot. Alle Knochen tun weh, Muskelkater, von den Dekaden im Büro rumsitzen und Maus bedienen total verweichlicht. Oder Gicht, nehme vorsichtshalber eine Allopurinol. Kontrolliere nochmals alle Druckleitungen, habe immer noch Angst, dass die Rümpfe langsam mit Süßwasser vollaufen. Alles dicht, Gott sei Dank! Wasser getankt, Ton hat mir einen Schlauch hingelegt, danke! Noch mit dem Schlauch BF von außen abgespritzt, war bitter nötig. Der Steg ist vollbesetzt, neben mir macht schon einer am Päckchen fest. Einkaufen mit dem Fahrrad in den Aldi, Brot, Käse, Wurst und Äpfel, habe seit Tagen keine Vitamine gegessen. Heuschnupfen, allerdings weniger als gestern. Kaffe gemacht und gefrühstückt. Danach mit dem Mechaniker die Maschine entlüftet. Sprang sofort an. Kühlwasser tropft auch hier. Repariert. Steuerstand geputzt. Die braune Plörre vom Außendach tropft überall durch. Mss ich dringend in Angriff nehmen. Vielleicht heute nachmittag, wenn das Wetter mitmacht. Bisher Nieselregen. Seefunkgerät installiert. Bin klatschnaß geworden von der Bootwaschaktion. Schuhe trocknen vor dem Heizlüfter während ich hier tippe. Klo geputzt (und Pumpe gefettet), damit wenigstens das ordentlich aussieht, wenn morgen Abend Sabine und Axel kommen. Wie alles aufs Schiff passen soll (ein kompletter VW Bus voll), ist mir ein Rätsel. Und dann noch wir vier (am Sonntag kommen Brigitte und Nicole dazu). Bin mir nicht sicher ob Starterbatterie mit Landstrom geladen wir. Hat zu wenig Spannung. Oder sie hat den Winter nicht überlebt. Muss ich checken. Hat zuviel Spannung, über 14,5 V, warum auch immer? Immerhin besser als zu wenig. In den Baumarkt gefahren, Gardena Adapter kaufen, damit ich heute Abend nochmals Wasser bunkern kann ohne Tons Adapter. Die AntiGefrier Plörre im Wasser kann ich langsam nicht mehr riechen, ich hoffe, daß nach Ablassen und neu Befüllen der Tanks alles raus ist. Danach noch im Nobel-Supermarkt, Heinz Ketchup und Bier gekauft und vor allem den dringend benötigten Labello, da meine Lippen so spröde sind, dass es weh tut. Zum Abendessen eine Flasche Chianti, die noch auf dem Schiff war aufgemacht. Geschmack ist eher mäßig, hatte ja auch knappe -10°C über den Winter hier drin (das Digitalthermometer vom Schiff merkt sich die Min/Max Temperatur; Max war übrigens über 40°C). Dauert ewig, bis die Tanks leer sind (Nachtrag: mehr als eine halbe Stunde bei voll aufgedrehten Wasserhähnen, mehr als 200 Liter pro Tank). Mal sehen, ob ich heute Abend noch das AIS zum Laufen bekomme (serielle Verbindung zum Laptop, GPS Daten vom Laptop ins Funkgerät rein, AIS aus dem Funkgerät raus und wieder ins Laptop), würde mich aber eher wundern, wenn das auf Anhieb klappt. Erst mal die Dieselstandheizung in Betrieb genommen, sprang auf Anhieb an, eine halbe Stunde laufenlassen, jetzt ist es mollig warm, ganz andere, viel angenehmere Wärme als mit den elektrischen Heizlüftern. Warum eigentlich? Werde morgen das Dachfenster abdichten, hab‘s mir heute angeschaut, hat der Vorbesitzer eher „provisorisch“ versucht zu reparieren. Das Dachfenster muss komplett raus und sauber abgedichtet werden. Hoffentlich regnet es nicht. Wird meine erste Erfahrung mit dem legendären Sikaflex werden. Man sagt sich, das Zeugs springt einen an. Freue mich auf meine Frau morgen und versuche BF „shipshape“ zu bekommen, d.h. wieder um 6 Uhr aufstehen. Gute Nacht!

2013-04-11 (Lemmer)

Um 7 Uhr aufgestanden. Es regnet, hat Nebel und ist maximal eklig. Wie ärgerlich, so kann ich das Dachfenster unmöglich machen. Hoffe auf Wetterbesserung am Mittag. Mache solange innen klar Schiff, dann ist das wenigstens erledigt. Sabine und Axel sind schon unterwegs. Das kann ja was werden mit all den Umzugskartons wenn es heute Abend auch so regnet. Innen ist fast „aufgeräumt“, werde wohl gehen 1 Uhr mittags fertig. Muss dann auf‘s Wetter warten, laut Radio soll es am Nachmittag trocken werden. Musste ganz hinten an den Steg, damit der Pott vor mir seinen Riesenmasten stellen gehen kann. Das erste Manöver unter Maschine dieses Jahr! Hat aber ganz gut geklappt beim zweiten Anlauf, nachdem Ton die Parklücke etwas vergrößert hatte… Die Dieselheizung spring nicht mehr an, muß ich mich als nächstes drum kümmern, aber erst, wenn ich heute Abend wieder Landstrom habe, das Ding zieht knappe 20 A beim Hochfahren. Habe den Fehler gefunden, es war Luft in der Dieselleitung (wahrscheinlich auch vom Filterwechsel). Hat ordentlich geraucht, als sie wieder angesprungen ist. Bei funktionierender Heizung nach dem Hochfahren braucht das Ding ca. 6 Ampere. Bin ich froh, dass die jetzt wieder läuft bei dem Sauwetter. Habe die GPS Antenne vom Chartplotter abgenommen. Die war nur mit etwas Sikaflex aufgeklebt. War natürlich total undicht. Habe alles saubergemacht, d.h. mit dem Spachtel das alte Sikaflex entfernt und dann Panzertape drauf als provisorische Abdichtung. Im Schiff sieht jetzt ganz brauchbar aus, habe einiges an altem Werkzeug weggeworfen (verbogene Schraubenzieher, verrostete Metalldosen mit alter Farbe, etc.). Weiterhin die Schapps neu eingeräumt, jetzt sind doch einige freigeworden. Jetzt kann ich nicht mehr viel machen, warte auf Sabine und Axel. Wenn die da sind müssen wir uns erstmal nach vorne an‘s Pier verholen, wo wir wieder Landstrom haben und außerdem müssen wir die Umzugskartons dann nicht so weit schleppen.

Wie bereits geschrieben, hat das mit den Kartons gut geklappt, auch wenn es immer wieder geregnet hat. Aber ich habe einen Karton nach dem anderen geholt und ausgeräumt. Jetzt ist es schon spät am Abend und wir haben heute wirklich viel geschafft. Der Windgenerator ist jetzt auch angeschlossen, hoffentlich windet es morgen mal, damit wir sehen ob er auch funktioniert! Als er noch nicht angeschlossen war konnten wir aber schon mal sehen und vor allem auch hören (!) wie er rotiert. Seit er aber angeschlossen ist, kam kein Wind mehr 🙁

Jetzt sind wir alle hundemüde und gehen schlafen. Morgen ist Endspurt angesagt, bevor meine Mutter und meine Schwester kommen. Haben heute Abend zum Ersten Mal dieses Jahr im Schiff gekocht! Aber morgen ist dennoch viel zu tun, ich muss das Gästezimmer auf Vordermann bringen und das Schiff außen auch noch etwas sauber bekommen und auch die Küche ist noch nicht komplett eingeräumt, vieles steht einfach noch rum. Sven möchte morgen noch die Solarpanels anschließen. Und auch sonst geht uns die Arbeit hier nicht aus. Aber wir sind zufrieden mit unserem Fortschritt und sind froh, dass uns mein Vater so tatkräftig unterstützt und allerhand Werkzeug und Maschinen mitgebracht hat! Danke!

Wir melden uns dann wieder, sobald wir wieder Internet haben!

Bereit!

Es ist geschafft: Alle Sachen, die wir mit aufs Schiff nehmen wollen, stehen bereit zur Abholung.

DSC04804 (Klein)DSC04805 (Klein)In Zahlen: 14 Umzugskartons, mehr oder weniger voll und schwer. Die gute alte Yacht-Reisetasche, eine weitere Reisetasche, ein Klapptisch, eine große Tasche mit unseren alten Segeln, ein Motor für unser Dinghy, 2 Feuerlöscher, ein Kühlschrank und ein Klappfahrrad und eine Mini-Waschmaschine!
Man kann sich jetzt fragen, was wir wohl in 14 Umzugskartons verstaut haben?! Das kann ich jetzt auch nicht mehr so genau sagen… Eins weiß ich aber, allein 6 Kartons sind davon gefüllt mit Technik, in den anderen steckt Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Küchensachen, Dinge fürs Bad und knappe 2 Kartons mit Lebensmitteln. Wenn man das so rechnet, dann bleiben 6 Kartons für unsere persönlichen Sachen. Zum Spaß kann man sich bei Umzugsfirmen ausrechnen lassen wieviel Kartons ein Zwei- oder auch Einpersonenhaushalt nach 10 Jahren in einer 3 Zimmer Wohnung für einen Umzug benötigt: Das sind dann bis zu 70 Stück! So gesehen haben wir wirklich nur das Nötigste dabei! Fairerweise muss man aber sagen, dass ca 50 Kartons eingelagert werden, damit hat die Hochrechnung ja wieder recht!

Wir sind so unglaublich froh, dass wir den VW-Bus-Eltern-Fahrservice wahrnehmen dürfen und freuen uns natürlich auch auf die gemeinsamen Tage! Auch wenn man gleich dazu sagen muss, dass wir es bis dahin natürlich nicht schaffen können, ein 6 monatelang verwahrlostes Schiff auf Hochglanz zu bringen (und dafür zu sorgen, dass alles einwandfrei funktioniert!!!) und gleichzeitig für alle unsere Sachen einen Platz zu finden, es muss also improvisiert werden.
Jeder Schrank in der Wohnung ist leer, alles ist geputzt und bereit für den neuen Mieter.

DSC04796 (Klein)Jetzt habe ich hier nun fast 10 Jahre gewohnt, ich hoffe der neue Mieter hat genauso viel Freude mit der Wohnung wie ich in den letzten Jahren.

So wehmütig mir auch ist die Wohnung zu verlassen, so sehr freue ich mich auch, dass es endlich los geht. Ich freue mich, dass die Wohnung endlich leer ist und wir es geschafft haben uns auf die nötigsten Dinge zu reduzieren. Jetzt muss nur noch alles heil am Schiff ankommen und dann kommt die nächste ganz große Aufgabe: Alles muss irgendwo im Schiff verstaut werden. Aber ich habe da schon so ein paar Ideen. 🙂 Denn auch wenn wir nicht wirklich Möbel kaufen können, so können wir doch die vorhandenen etwas modifizieren und so mehr Stauraum schaffen. D.h. es gibt auch in den nächsten Tagen weiterhin genug zu tun. Doch ich freue mich schon sehr darauf, wenn alles verstaut ist, wir die Küche benutzen können und wieder ein gemütliches Schlafzimmer haben.

Wir sind auf jeden Fall gespannt, wieviel Felix an Tiefgang durch unsere Ladung dazugewinnen wird…

FERTIG!

So, nun ist die Wohnung fertig gestrichen, alle Lampen etc. sind wieder angebracht. Jetzt ist das Gröbste erledigt und wir können uns dem Rest widmen. D.h. wir essen und trinken unsere Vorräte auf und verstauen die restlichen Dinge. Das Ausräumen der Küche kommt dann als letztes dran, ich werde die Küchenmaschine so vermissen!

Wohnungsrenovierung

Wir stecken mitten in den Renovierungsarbeiten. Wir sind aber gut im Zeitplan, sodass wir mit den groben Arbeiten bis Ostern fertig werden sollten. Ostern werden wir dann mit unseren Familien verbringen und nach Ostern bleibt uns dann gemeinsam noch eine halbe Woche um final zu entscheiden, was wir mitnehmen wollen und was nicht.

Die halbe Wohnung ist bisher frisch gestrichen und sieht aus wie neu!

Der Flur ist frisch gestrichen!

Der Flur ist frisch gestrichen!

Das Wohnzimmer und die Küche sind dann in den nächsten Tagen dran, daher ergibt sich im Wohnzimmer gerade ein interssantes Bild:

Direktvergleich: Vorher - Nachher

Direktvergleich: Vorher – Nachher

Morgen wird aber auch dieser Streifen Vergangenheit sein und auch für die Wohnung beginnt ein neuer Lebensabschnitt 🙂

Die Zeit geht momentan ziemlich schnell vorbei und wir sind abends immer sehr müde, aber die Tage sind ausgefüllt und jeden Abend kann man den Fortschritt direkt sehen, das macht glücklich und lässt uns gut schlafen und auch am nächsten Morgen wieder motiviert aufwachen! Für heute haben wir aber genug gearbeitet und genießen jetzt den Abend, morgen gehts dann wieder weiter!

Es wird leer!

In meinem Kalender sind wir in der „t-6 Wochen“ Woche und da wird es auch mal Zeit, die Wohnung langsam aber sicher leer zu bekommen.

Große Möbel werden glücklicherweise vom Nachmieter übernommen, alle kleineren Möbel habe ich bei ebay Kleinanzeigen in weniger als einer Woche verkauft! Es gibt jetzt also kaum noch Stauraum, was schon mal eine gute Vorbereitung auf unser Leben auf dem Schiff ist, dort haben wir (leider) auch nicht unendlich viel Platz. So bin ich also dabei Dinge auszuräumen, um sie später wieder an anderer Stelle einzuräumen. Denn bei manchen Dingen kann ich einfach nicht sofort entscheiden, was damit passieren soll: Einlagerung oder mit aufs Schiff? Oder sogar in den Müll? Deswegen ist es sehr beruhigend zu wissen, dass ich das auch nicht sofort entscheiden muss, ich kann also Gegenstände noch 10mal ein- und ausräumen…

Mittlerweile haben auch schon einige Kartons den Weg zur Einlagerung eingeschlagen und  es gibt auch schon ein paar Kartons, die fertig fürs Schiff gepackt sind. Langsam aber sicher kann man wirklich sehen, dass wir bald nicht mehr hier wohnen werden.

Die letzten Impfungen holen wir uns auch noch ab. Momentan läuft alles nach Plan und wir  sind schon am Überlegen, wann wir wie wieder zurück auf unser Schiff kommen. Vor allem geht es ja nicht nur um uns, sondern auch um unser ganzes Gepäck! Auch wenn wir beide noch so viel tragen, zu zweit im Zug schaffen wir das nicht! Dafür finden wir aber auch noch eine Lösung, und so steht uns (momentan, man weiß ja nie…) nichts im Weg, im April unsere Zelte hier abzureißen!

Aber jetzt ist erst mal Fasching, und das lassen wir uns nicht entgehen! HO NARRO!

Reisebericht der Überführung von Blue Felix

Wir sind nun mittlerweile wieder zu hause angekommen. Wir haben auch unterwegs fleißig unser Erlebtes aufgeschrieben, allerdings hatten wir nie eine stabile Internetverbindung, sodass ich jetzt nach und nach die Berichte der letzten Tage veröffentlichen werde. Ich werde sie rückdatiert eintragen, sie werden also unter dem heutigen Artikel erscheinen. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Die Bilder können in der Galerie angeschaut werden!

Hier die getrackte Route (in rosa; gesamt 430 nm):

Wir sind angekommen!

Am 01.08.12 (Mittwoch) waren wir um 09:00 startklar um Leeuwarden zu durchfahren. Mittlerweile hatten wir auch mit Ton, dem Geschäftsführer von Boat Inn in Lemmer telefoniert und vereinbart, dass wir uns heute Abend melden, wenn wir in Lemmer sind, damit er uns sagen kann, wo genau wir hin müssen.

Die Tabelle ist wiederum nicht vollständig, weil alle weiteren Brücken (um so näher wir ans Ijsselmeer kamen, umso weniger Brücken gab es) zeitunkritisch waren. Um 18:00 haben wir an Felix Winterlager festgemacht. Davor sind wir von Ton an der letzten Schleuse bereits empfangen worden und er zeigte uns wo wir festzumachen hatten. Was für ein Service! Die letzte Schleuse war die Friese Sluis, dort wurden wir 6 m hinunter gelassen! Und die Schleuse war nur 7 m breit! Das war schon etwas beängstigend am Ende so weit unten zwischen zwei Betonmauern eingesperrt zu sein.

An diesem Mittwoch wurden 13 Brücken für uns geöffnet und es gab drei Schleusen. Bezahlt haben wir in Leeuwaren 6,50 € und in Lemmer 5 €. Insgesamt haben wir also in Holland 49 Brücken und 6 Schleusen passiert (obwohl ich glaube, dass ich mich bestimmt verzählt habe…

Wir liegen nun also bei „Boat Inn“ am ruhigen Steg, in guter Laufnähe in die wunderschöne Altstadt von Lemmer. Jetzt müssen wir Felix „nur“ noch winterfest machen, unsere Sache packen, und dann kann Felix aus dem Wasser und wir wieder nach hause!

Am Abend sind wir dann in die Stadt Essen gegangen, es gab lecker Kibbeling (fritierter Kabeljau) mit Frittjes. Danach noch auf dem Schiff eine Runde Backgammon gespielt und wie jeden Abend todmüde um 10 Uhr ins Bett und geschlafen wie unter Narkose. Die Tage auf dem Schiff sind sehr ausgefüllt. Und das ohne Fernsehen und Internet. Wie toll!

Rush-Hour in Groningen

Am Morgen des 31.07.12 (Dienstag) sind wir um 08:50 Uhr abgefahren um rechtzeitig zur ersten Brückenöffnung um 09:00 Uhr vor Groningen zu kommen. Wir waren nicht die einzigen mit dieser Idee. Es war Rush-Hour. Wir hätten nicht gedacht, jemals in einen Rush-Hour mit dem Schiff zu kommen, aber in Holland ist so einiges möglich. Das hieß für Sven, dass er nun zu seinem Katamaran-Lehrgang kam. Denn er musste Felix immer schön auf Spur halten, da vor und hinter uns Schiffe waren, die ebenfalls die Brücken durch Groningen passieren wollten. Links und Rechts an der Hafenmauer waren weitere Schiffe festgemacht, sodass es manchmal wirklich eng wurde.

Die Fahrt durch Groningen war wunderschön. Es gab so viel zu sehen! Man fährt mitten durch die Stadt, und Hausboote der unterschiedlichsten Art lagen am Ufer. Eine traumhafte Kulisse.

Die folgende Tabelle führt nicht alle Brücken und Schleusen. Aber gibt doch einen Überblick, dass es viele waren. Allein am Dienstag waren es 31 Brücken und 3 Schleusen. Meine Hoffnung war bis Dokkum zu kommen, und wenn alles perfekt läuft sogar noch weiter. Das haben wir dann auch geschafft, doch am Ende leider notgedrungen. Es gibt immer wieder mitten auf den Kanälen Anlegestellen, doch diese waren alle belegt, also sind wir immer weiter gefahren. Damit haben wir es noch bis nach Leeuwarden geschafft und haben dort vor der Brücke festgemacht, die am nächsten Morgen um 09:00 Uhr wieder öffnen wird.

Ein „Highlight“ heute begab sich um 15:03 Uhr, als ich rechnend über den Karten saß. Plötzlich ruft Sven: Hier stimmt was nicht! Und ich höre nur, wie er die zweite Maschine anmacht. Ich dachte nur: hoffentlich ist die andere Maschine jetzt nicht gerade warum auch immer kaputt gegangen. Sven sagte mir dann, dass er keinen Schub mehr geben kann. Nach einem Blick auf den Tiefenmesser war dann eigentlich alles klar: Wir sind aufgesessen!! Zwar zeigte dieser noch 1,30 m an, allerdings ist dieser auf Salzwasser geeicht und der Messpunkt befindet sich am Backbord-Rumpf. Sven hat das Fahrwasser etwas zu sehr nach Steuerbord verlassen, so dass wir mit unserem Steuerbordbug auf Grund gelaufen sind. Durch den Einsatz beider Maschinen konnten wir uns aber rückwärts gut frei machen. Merke: in den holländischen Kanälen schön in der Mitte bleiben!

Bezahlt haben wir heute für die Brücken insgesamt 7,50 € mit zwei Bezahlvorgängen. Diese sind ganz lustig. Sven fährt langsam unter die Brücke und ich laufe mit passendem Geld aufs Vorschiff um dieses dann in den mir an einer Angel gereichten holländischen Holzschuh zu stecken! Was für ein Erlebnis!

Geplante Uhrzeit Wo? Tatsächliche Uhrzeit
08:50 Abfahrt vor Groningen 08:50
09:00 Osterhavenbrug 09:06
Weitere Brücken durch Groningen
10:15 Spoorbrug Um 09:55 an Spoorbrug, aber sehr lange Wartezeit mit 6 weiteren Schiffen –> 10:15
10:30 Pleiadenbrug 10:21
10:50 Zernikebrug 10:37
11:05 Dorkwerdersluis 11:05 Beginn Schleuse, 11:20 Ausfahrt
11:10 Platvoetbrug 11:21
11:20 Brug Wierumerschouw 11:32
Wetsingersluis 11:48
11:55 Brug Garnwed 12:01
13:00 Roodekaansebrug 12:56
13:45 Lammersburen 13:30
14:00 Yachthaven de Waterwolf (Tankstelle) 13:54 Abfahrt an Tankstelle (getankt: 120 l für 192 €)
14:30 Hornsingosluis 14:35
14:50 Reitdiepbrug 14:50
15:03 Sven sitzt auf!! Tiefenmesser sagt 1,30 m
17:15 Dokkumer Nieuwe Zijlen 16:50
17:45 Stientek 17:18
17:50 Schreiersbrug 17:55
Brücke Nr. 228 18:15 (kostet 5 €)
19:00 Klaarkampsterbrug 18:45
19:25 Van Steenhuizerbrug 19:10
Vor Eebrug (232b) 20:45