Sommer, Sonne, Sonnenschein!

2013-07-14 (Viveiro)

Es ist wieder traumhaftes Wetter, so wird es jetzt wohl so gut wie immer sein, wir werden unseren Heizlüfter wohl einmotten können! Endlich!! Heute haben wir Wäsche gewaschen. Im Hafen kann man seine dreckige Wäsche abgeben und für 2,50 € das Kilo waschen lassen, das war uns dann aber doch zu teuer, und da wir ja eine Waschmaschine an Bord haben und Strom und Wasser am Steg vorhanden sind, waschen wir auf dem Schiff. Das ist bei Sonnenschein völlig unproblematisch. Die Waschmaschine steht in unserer Plicht und rührt und rührt. Natürlich ist es zeitaufwändiger als zu Hause, aber besser als gar keine zu haben. Nun hängt unsere Wäsche in der Sonne und bis in ein paar Stunden ist sie bestimmt trocken. Heute waren wir am Strand, den haben wir bereits bei der Einfahrt gesehen und da sah er schon sehr schön aus. Er war wirklich traumhaft schön, und das tollste: Wir waren baden!!! Das Wasser ist endlich nicht mehr so kalt wie in Frankreich. Endlich! Wir sind sehr sehr froh, in Spanien angekommen zu sein, plötzlich fühlt sich alles sommerlicher, freundlicher und einfach an. Direkt vor dem Strand ist eine kleine Ankerbucht. Mal sehen ob wir uns morgen dorthin verholen, es waren bereits ein Katamaran und zwei weitere Yachten dort vor Anker, als wir in den Hafen gefahren sind.

Heute habe ich Sven die Haare geschnitten, vielleicht sollte ich noch nicht gleich eine Frisörkarriere anstreben, aber man kann Sven so auf die Straße lassen…

Der Strand in Viveiro

Der Strand in Viveiro

Endlich ein Meer, in dem man auch baden kann!

Endlich ein Meer, in dem man auch baden kann!

Auf dem Weg zum Strand

Auf dem Weg zum Strand

Siesta

2013-07-13 (Viveiro)

Wir haben schön ausgeschlafen und sind dann am späten Nachmittag in die Stadt gegangen, so langsam müssen auch wir uns daran gewöhnen Siesta zu halten. In der Mittagszeit ist es in der Sonne kaum auszuhalten. Die Stadt ist nicht sehr groß, aber sehr nett. Es gibt eine schöne kleine Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften. Ganz nah am Hafen ist ein großer Supermarkt, der alles hat was man so braucht. Den Hafen hier können wir empfehlen, alle sind sehr sehr freundlich und zuvorkommend. Die Duschen entsprechen vielleicht nicht einem gehobene deutschen Standard, alles ist etwas beengter. Aber es ist sauber und man kann die Wassertemperatur einstellen, das ist ja schon mal was! Und: Sie sind in der Hafengebühr inbegriffen. Genauso wie Strom und Wasser am Steg. Internet gibt es auch am Steg, mal wieder ein ganz neues Gefühl für uns, nachdem wir in Audierne immer zur Bushaltestelle gehen mussten.

In Viveiro

In Viveiro

Morgen soll’s weiter gehen!

2013-07-05 (Audierne)

Heute gibt es für alle Interessierten einen Eintrag über die Finanzen an Bord.

Wir listen eigentlich alles auf, was wir ausgeben, sei es für Lebensmittel und Drogerieartikel (die werden dann noch thematisch aufgeschlüsselt), fürs Diesel Tanken, Marina-Gebühren, Versicherungen, Dinge fürs Schiff sowie Reparaturen etc. und eben was sonst noch so anfällt.

Für Lebensmittel (inkl. Getränke und Genussmittel) haben wir seit wir auf dem Schiff leben – und das sind bisher fast 3 Monate – umgerechnet pro Tag insgesamt 9,60 € ausgegeben. Uns hat es zu keiner Zeit an irgendwas gefehlt. Wir haben zwar Großeinkäufe immer nur im Discounter getätigt, aber dort haben wir immer das gekauft auf was wir Lust hatten. Wir sind bisher nur einmal essen gegangen. Man kann sich ausrechnen, dass wir für einmal essen gehen fast eine Woche auf dem Schiff gut leben können.

Marinagebühren sind bisher noch ein großer Posten für uns. Umgerechnet pro Tag haben wir seit wir auf dem Schiff leben dafür 12,65 € ausgegeben. Dafür waren wir aber auch so gut wie immer in einem Hafen und das auch oft aus Ermangelung eines vorhandenen Ankerplatzes. Wir können unmöglich bei mehreren Windstärken bei auflandigem Wind vor einer Steinküste auf irgendeinem felsigen Untergrund ankern, das Risiko, dass der Anker nicht hält und wir an Land treiben oder dass der Anker sich so verhakt, dass wir ihn nicht mehr frei bekommen war zu groß. Das sollte sich zukünftig aber ändern. Zwar sind wir jetzt wirklich in der Hochsaison angekommen und da werden die Preise in den meisten Marinas stark erhöht und billiger im Generellen werden die Häfen jetzt auch nicht, aber wir sollten vermehrt die Möglichkeit haben in einer geschützten Bucht zu ankern.

Von unseren bisherigen Gesamtausgaben geht bisher fast ein Viertel für die Versicherungen (Auslandskrankenversicherung, Privathaftpflicht, Schiffshaftpflicht, Schiffskasko) drauf, allerdings sind diese für 12 Monate bezahlt, sodass wir hier prozentual erst eine Aussage Ende März 2014 machen können.

Mehr als 40% unserer bisherigen Ausgaben sind ins Schiff geflossen (what the boat wants, the boat gets…). Zu Beginn unserer Reise haben wir die beiden Maschinen noch in Lemmer warten lassen, unvorhergesehen kamen leider ein neuer Propeller hinzu sowie ein neues (gebrauchtes) Laptop. Auch der Abschleppvorgang bei Roscoff war so nicht geplant! Diese Posten tragen fast zu 80% der o.g. 40% bei. Die restlichen 20% gehen für Kleinteile und weitere Anschaffungen drauf. Schrauben, Schäkel, Tauwerk und was man sonst noch alles ab und zu braucht. Auch unser Gasverbrauch läuft unter diesem Posten. Für Gas und Zubehör (wir haben einen neuen Druckminderer benötigt) gaben wir 1% der absoluten Gesamtausgaben bisher aus. Im Durchschnitt verbrauchen wir am Tag ca. 1 € an Gas, aber wie bereits geschrieben, kochen wir auch jeden Tag. Apropros Gas, wir verwenden die Campingaz Flaschen 907. Dieses System war bereits an Bord installiert und drei Gasflaschen waren bereits vorhanden, eine für den Herd, eine für den Backofen und eine als Reserve. Sobald eine Flasche leer ist, können wir diese gegen eine voll umtauschen und bezahlen nur die Füllung. Die Flaschen sind Kaufflaschen (also keine Pfandflaschen im herkömmlichen Sinn). Man kauft eine Flasche, darf diese dann aber zurück bringen und bekommt eine neue gefüllte zurück. Entscheidet man sich, das System zu wechseln, bleibt einem nichts anderes als die Flasche zu entsorgen für die man ca. 40 € (je nach Land) bezahlt hat (ohne Füllung). Der Vorteil von Campingaz ist, dass sie eigentlich in ganz Europa verfügbar sind, wir sollten also noch eine Zeit lang keine Probleme mit der Gasbeschaffung haben. Mal sehen wie das dann außerhalb von Europa wird.

2013-07-07 (Audierne)

Sommer!!!!!! Endlich ist Sommer!! Am Samstag „kam“ er hier an. Seit dem scheint die Sonne den ganzen Tag, es hat Temperaturen über 20°C und es weht ein kühlender Wind im Hafen. Jetzt kommt richtige Urlaubsstimmung auf. Wir konnten bereits die Decksdusche verwenden, schließlich gibt es Wasser am Steg umsonst (und Strom und damit Warmwasser auch) und die Duschen an Land kosten 2 € für 8 min! Da können wir auch genauso gut hier duschen, was sehr angenehm ist. Wir haben am Wochenende eine ausgiebige Fahrradtour gemacht, die wieder sehr viele Steigungen beinhaltete, doch wir kommen mit unseren Faltfahrrädern ganz gut voran, wir sind heil froh, dass wir 3 Gänge haben, mit nur einem Gang wäre es hier doch sehr sehr mühsam. Auch haben wir es geschafft, die Silikonfugen in Bad und Küche zu erneuern, die waren leider nicht mehr ganz so schön anzuschauen. Jetzt sieht Felix vielleicht (noch) nicht wieder aus wie neu, aber wir arbeiten daran! Außerdem haben wir die Lazybags genäht. Der dicke Stoff ist noch sehr gut erhalten, aber die Fäden waren es leider nicht mehr. Die Sonne hat sie richtiggehend zersetzt. Unser neuer Laptop kam heute auch an. In kürzester Zeit hat Sven ihn wieder so vorbereitet, dass alles wieder funktioniert. Das heißt wir können nun auch wieder das Wetter über Kurzwelle empfangen und vor allem funktioniert die Navigation wieder einfach und zuverlässig. Außerdem sind wir das Problem der im Mast schlagenden Kabel angegangen. Sven hatte die Idee, mehrere an eine Schnur festgebundene Schaumstoffstückchen durch den Kabelkanal zu ziehen. Diese haben wir in ca. 1 m Abstand an die Schnur geknotet. Es war bereits eine Schnur im Kabelkanal eingezogen, die oben an der Mastspitze festgebunden war. An diese haben wir nun unten die neue Schnur mit den Schaumstoffteilen festgebunden. Dann bin ich in den Mast hoch geklettert (zum Glück haben wir Maststufen, das ist wirklich eine sehr große Erleichterung), Sven hat mich gesichert und ich habe oben an der alten Schnur gezogen, während Sven die Schaumstoffteile an der Schnur unten in das kleine Loch im Mast in den Kabelkanal eingeführt hat. Ich durfte nicht zu kräftig ziehen, da die alte Schnur auch schon etwas mitgenommen war. Aber irgendwann hat es dann geklappt und ich konnte die alte Schnur entfernen und die neue wieder an der Mastspitze fixieren. Noch nicht perfekt, aber es klappert schon bedeutend weniger! Ein paar Kleinigkeiten wollen wir hier noch erledigen und dann möchten wir über die Biskaya nach Ria de Viveiro fahren, das sind knappe 300 sm, das sollten wir bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten in 2,5 Tagen geschafft haben. In allerspätestens 3 Tagen nach Abfahrt sollten wir also Spanien erreicht haben. Die spanische Gastlandflagge liegt bereits bereit. Jetzt behalten wir weiterhin das Wetter gut im Blick, damit wir wissen was uns erwartet und dann entscheiden wir, wann wir Audierne verlassen werden!

Fahrradtour. Blick auf den Goyen

Fahrradtour. Blick auf den Goyen

Fahrradtour, ganz oft sind hier wunderschöne Kastanienbäume anzufinden.

Fahrradtour, ganz oft sind hier wunderschöne Kastanienbäume anzufinden.

Diese Schnur ziehen wir in den Mast hoch.

Diese Schnur ziehen wir in den Mast hoch.

Unsere Nachbarn aus England von oben betrachtet.

Unsere Nachbarn aus England von oben betrachtet.

Blick vom Mast aus. Der Hafen von Audierne ist voll.

Blick vom Mast aus. Der Hafen von Audierne ist voll.

Blick von oben auf unseren "Panzer", im Vergleich zu anderen Schiffen sieht er zumindest von oben so aus...

Blick von oben auf unseren „Panzer“, im Vergleich zu anderen Schiffen sieht er zumindest von oben so aus…

Das erste Puzzle an Bord!

Das erste Puzzle an Bord!

Fertig! :-)

Fertig! 🙂

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Silikonarbeiten in der Küche

Altes Silikon im Bad entfernen

Altes Silikon im Bad entfernen

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Abgeklebt und wieder neu abdichten

Fast wie neu!

Fast wie neu!

Der "neue" Laptop ist da!!!!

Der „neue“ Laptop ist da!!!!

kleine Streicharbeiten

kleine Streicharbeiten

2013-07-09 (Audierne)

Wir werden morgen über die Biskaya fahren. Am Schiff funktioniert alles, wir sind ausgeschlafen und ausgeruht und das Wetter sieht gut aus, die Windrichtung ist über mehrere Tage schon konstant und bleibt es auch noch eine Woche so. Der Wind soll mit 15-25 Knoten beständig wehen, laut Vorhersage ohne irgendwelche Überraschungen. Regen ist auch keiner vorhergesagt, und generell ist der Juli ein guter Monat, um über die Biskaya zu fahren.

Das Wetter auf der Biskaya ist gerade sehr beständig, das wollen wir ausnutzen!

Das Wetter auf der Biskaya ist gerade sehr beständig, das wollen wir ausnutzen!

Wir gehen heute nochmal einkaufen, bezahlen unsere Hafengebühren, gehen nachher einen Kaffee trinken, um gutes Internet zu bekommen, um die Wetterlage nochmal genau betrachten zu können und dann geht es heute so früh wie möglich ins Bett, da wir morgen zwischen 07:00 und 08:00 Uhr (MESZ) los fahren wollen, dann sind wir nur zwei Nächte auf See und sollten dann am Freitag Abend in Ria de Viveiro (oder auch Vivero, da sind sich unsere Karten und Hafenhandbücher nicht ganz einig) ankommen. Dort ruhen wir uns dann ein bisschen aus, um wieder fit fürs Cabo Ortegal zu sein, um dann nach A Coruna zu fahren. Danach erwartet uns das Cabo Finisterre, da müssen wir auch auf ein gutes Wetterfenster warten. Doch jetzt heißt es zunächst nach Spanien zu kommen. Aber es passt alles, der Wind ist sehr sehr beständig, das hören wir auch von Seglern, die in den letzten Tagen hier angekommen sind. Apropos Hafen: In der Woche, in der wir nun schon hier sind, wollte noch nie jemand zu uns ins Päckchen, das war irgendwie schon auffällig. Aber gestern war so ein Andrang, dass wir eine Bavaria längsseits aufgenommen haben und am späten Abend sogar noch eine weitere Yacht. Und auch sonst waren an den Stegen mindestens immer 2 Schiffe im Päckchen und manchmal auch drei. Heute Morgen hat sich das so gut wie alles aufgelöst und nur noch wir haben unseren Nachbarn.

Der nächste Blogeintrag kommt also dann aus Spanien, hoffentlich gibt es im Hafen Internet.

Internet an der Bushaltestelle

Nun sitze ich an der Bushaltestelle vor dem Touribüro, weil hier das Internet einigermaßen verfügbar ist und aktualisiere mal wieder unseren Blog. Ich hoffe, ich kann auch ein paar Bilder posten!

2013-06-26 (Brest)

Heute haben wir uns nochmal mit frischem Brot versorgt, haben nochmal den Landstrom für den Staubsauger ausgenutzt und die Wassertanks aufgefüllt und sind dann vor der großen Mauer des Militärhafens an den ca. 2 sm entfernten Ankerplatz gefahren. Dort haben wir eine kostenlose Besucherboje gefunden und haben uns dort festgemacht.

Die Besucherboje in Brest

Die Besucherboje in Brest

2013-06-27 (Brest)

Wir haben unsere Pläne etwas auf Grund des Wetters ein bisschen geändert und fahren nun doch erst morgen, Freitag, zur Ile de Seine. Seit wir vor zwei Tagen den Hafen verlassen haben, liegen wir nun eigentlich sehr ruhig an einer Boje in einem Bojenfeld. Hier siehts aus wie in Litzestetten im Bojenfeld, überall kleine Segelboote und da man ja hier nach Brest etwas ins Landesinnere fahren musste, fühlt sich das Wasser eher wie Binnengewässer als Atlantik an. Das gegenüberliegende Ufer ist nicht weit weg und so kommt hier richtig Bodenseestimmung auf. Wenn wir sagen, dass es hier eigentlich ruhig ist, dann wäre es hier auf Grund des Wetters wirklich sehr ruhig. Da aber in ca. 1 sm Entfernung relativ oft Dickschiffe vorbei fahren, wird es bei uns an Bord so unruhig, dass wir wirklich alles festhalten müssen. Denn wenn wir uns in den Wind gestellt haben, heißt das meistens leider auch, dass wir seitlich zu den Wellen der großen Schiffen stehen und dann wackelt es hier kräftig. Wenn wir Glück haben, steht Felix mit dem Heck zu den Wellen und dann merken wir von den Wellen kaum etwas.

Auch hier vor Anker haben wir einiges erledigt, die Armaturen im Bad haben wir ausgebaut, um sie zu reinigen. Sven hat für den notorisch zu hohe Spannungen messenden Laderegler ein Device gebaut, das ihm eine niedrige vorgaukelt, sodass er nun wieder lädt. Seit kurzem klappert es bei uns im Mast. Das sind die Elektrokabel, die in einem Kabelkanal den Mast hochgehen. Allerdings hat sich da wohl was gelöst und sobald wir etwas schaukeln, schlagen die Kabel innen im Kabelkanal hin und her. Das ist zwar nicht so schlimm, aber doch etwas nervig. Vorerst können wir nichts dagegen tun (da im Mast drinnen), mal sehen ob uns noch was einfällt.

Heute haben wir das Dinghi aufgepumpt und sind damit zurück in den Hafen gefahren, haben dort unseren Müll entsorgt, frisches Baguette gekauft und nach dem Wetter geschaut und sonst noch ein paar Kleinigkeiten erledigt. Danach haben wir das Dinghi wieder versorgt, da wir es in den nächsten Tagen nicht brauchen. Mit Dinghi auf- und abbauen, Motor dran und weg machen ist man auch einen halben Tag beschäftigt. Aber das Wetter war heute traumhaft. Die Sonne hat den ganzen Tag geschienen und es wehte ein leichter Wind. Um den ganzen Tag in kurzen Hosen und T-Shirt herum zu laufen, ist es allerdings doch noch zu kühl, auch das Wasser lädt noch nicht zum Baden ein, schade.

Dinghi auf der "Terrasse" aufgeblasen. Man ist das groß!

Dinghi auf der „Terrasse“ aufgeblasen. Man ist das groß!

Mit dem Dinghi in die Stadt

Mit dem Dinghi in die Stadt

2013-06-28 (Brest nach Ile de Seine)

Die Fahrt zur Ile de Seine war eigentlich ganz schön. Am Anfang mussten wir etwas motoren um aus der Bucht von Brest heraus zu kommen. Dann konnten wir sehr hoch am Wind bis zu einer Gefahrentonne und ab dort mit halbem Wind bis zur Insel segeln. Felix lief wunderbar, mit mindestens 6 kn Fahrt durchs Wasser permanent bei ca. 3-4 Bft. (so viel Wind braucht unser mehr als vollbeladenes Schiff allerdings auch mindestens an Wind um anständig zu segeln, zumindest ohne Spinnacker). Allerdings war die Sicht schon seit der Abfahrt nicht so gut, so haben wir rechtzeitig vor der Insel alle Segel geborgen. Wir sind recht nahe um Niedrigwasser angekommen, was aber leider nicht anders zu machen war, da wir sonst unterwegs Gegenströmung gehabt hätten. Wir sind dann ganz vorsichtig in die Bucht hinein gefahren, da dieser sehr geschützte Bereich bei Niedrigwasser trocken fällt. Da wir ja leider schon in Brignogan feststellen mussten, dass unser Tiefenmesser ab 1,30 m nur noch Schwachwinn misst (er zeigt dann einfach 3 oder 4 m an, anstatt einen Fehler zu melden, ist aber leider so, das Problem ist bei den Echolot-Gebern allgemein bekannt), sind wir sehr langsam rein gefahren und ich habe die Tiefe und die Beschaffenheit des Grundes betrachtet. Alles war sandig und mit lustigen langen Pflanzen bewachsen. Irgendwann hatten wir dann eine sanfte Grundberührung und dann haben wir einfach den Anker an dieser Stelle fallen gelassen, der Platz war perfekt. Wir sind dann aber leider nur wieder halb trocken gefallen und konnten deswegen nicht an Land. Da wir nicht im Wind standen, als wir den Anker gesetzt haben, haben wir genau beobachtet was mit Felix passiert, wenn das Wasser wieder kommt. Alles war aber unproblematisch, der Anker hat sich eingegraben, Felix hat sich in den Wind gedreht und wir haben dann genügend Ankerkette gegeben. Gegen Abend kam dann eine weitere Yacht in die Bucht, eine wunderschöne neue Beneteau, das hat uns doch etwas verwundert, denn trockenfallen mit einem Monoschiff diesen Tiefgangs geht eigentlich nur an der Hafenmauer oder mit seitlichen „Füßchen“ und so was haben wir noch nicht an einer Beneteau oder Yeanneau gesehen, sondern nur an mehr „individuellen“ Schiff(ch)en. Die Yacht ankerte dann ziemlich nah an einem Motorkatamaran, weit vor uns (was ein Glück!). Kaum war der Anker unten, waren die 2 älteren Herren und ihre 2 Frauen auch schon im Beiboot, doch dessen Motor wollte und wollte nicht anspringen. Irgendwann haben sie dann doch entschieden, die 100 m (!) bis zum Ufer zu rudern. Auch die halbe Crew des Motorkatamarans fuhr an Land. Irgendwann später kamen dann nur die zwei älteren Herren zurück gerudert und haben ihren Anker aufgeholt und in etwas Entfernung wieder fallen gelassen. Danach sind sie zu dem Motorkatamaran gerudert. So wie es von weitem aussah, hat die schöne Yacht wohl doch beim Schwojen einen Schaden am Katamaran angerichtet, es wurde herum gelaufen, auf gewisse Stellen gezeigt und danach sind sie alle im Schiff verschwunden, vermutlich um Versicherungsdaten auszutauschen. Und ich dachte noch: Das ist ja ganz schön nah! Doch damit noch nicht genug von dieser Yacht…  Als es bereits dunkel wurde ging dann wieder der Motor der Yacht an und der Anker auf und wir dachten schon, sie würden die Insel verlassen. Doch sie sind dann weiter in die Bucht in unsere Nähe gefahren. Wir waren schon bereit ihnen womöglich gleich klar zu machen, dass sie hier seinen Anker nicht fallen lassen können, aber sie sind dann an die Hafenmauer gefahren, nur um ihre 2 Frauen abzuholen! Die Damen wollten sich wohl in der Dunkelheit nicht nochmal in das kleine Dinghi wagen und da musste eben die große Yacht bewegt werden! Danach sind sie wieder an ihren ursprünglichen Ankerplatz. Als wir dann am nächsten Morgen gegen 07:30 aufgestanden sind, waren sie allerdings wieder an einem anderen Ankerplatz, und zwar diesmal mitten in der betonnten Hafeneinfahrt! Vermutlich ist es ihnen dann doch zu flach geworden! Über solche Leute kann man nur den Kopf schütteln, aber auch hier ist noch nicht Schluss mit der Begegnung mit dieser Yacht, doch dazu morgen mehr.

Nebel unterwegs

Nebel unterwegs

Ile de Seine

Ile de Seine

lustiger Meeresbodenbewuchs

lustiger Meeresbodenbewuchs

2013-06-29 (Ile de Seine nach Audierne)

Morgens haben wir den Anker aufgeholt um rechtzeitig mit so gut wie keiner Strömung durch das „Raz“ zu kommen. Unsere „Bibel“ – der Reeds – empfiehlt nicht bei der stärksten Strömung durch diese Meerenge (zwischen dem Festland, Pointe de Raz, und der Ile de Seine) durchzufahren, außerdem wollten wir auch noch genügend Wasser für unsere Ankunft in Audierne für die Hafeneinfahrt haben, die auch sehr flach wird. Ein bisschen musste die Maschine unterwegs mithelfen, aber wir hatten auch nur ein kurzes Stück vor uns. Wir sind nach Audierne gefahren und nicht wie zuerst geplant nach Loctudy, weil wir uns doch noch offen lassen wollen über die Biskaya zu fahren und dafür ist Audierne ein guter Ausgangspunkt.

In Audierne haben wir am Kopf eines Steges festgemacht und als alles im Schiff verräumt und wir gut festgemacht waren, sind wir noch ein bisschen in die Stadt, da gerade Markt war. Und wen sehen wir da plötzlich in der Hafeneinfahrt? Genau, die wunderschöne Beneteau. Doch sie bot ein Bild des Grauens, der Anker war nicht ganz aufgeholt, sodass er vorne immer an den Bug schlagen konnte, später haben wir gesehen, dass an dieser Stelle schon zwei riesige Macken im GFK sind… Am Anker selbst hingen mehrere zehn Kilo Seegras, das war wohl auch der Grund, warum es die Ankerwinsch nicht geschafft hat, den Anker weiter aufzuholen… Das Anlegemanöver war mehr als missglückt, der Skipper war wirklich unfähig zum Aufstoppen, also fuhr das Schiff permanent vor und zurück, bis endlich mal jemand auf die Idee kam, einen Festmacher anzubringen. Sie haben sich mehr schlecht als recht festgemacht, aber das war uns egal, sie waren schließlich weit genug weg von uns, zum Glück!

Das arme Schiff!

Das arme Schiff!

2013-06-30 (Audierne)

Als wir gestern vielleicht eine Meile unterwegs nach Audierne waren, ist uns aufgefallen, dass unsere VHF-Antenne an der Mastspitze nicht mehr senkrecht nach oben zeigt, sondern lustig in der Gegend rumschwankt. Zum Glück war nicht so viel Seegang und so hielt sie die Fahrt gut aus. Im Hafen hieß es also mal wieder, dass wir hoch in den Mast sind um die Kontermutter wieder festzuschrauben. Leider ist das nicht unser einziges Problem (gewesen). Am Abend wollte ich noch kurz das Wetter über Kurzwelle abrufen, da wir ja hier nur sehr sporadisch Internet haben, doch als ich Svens Laptop (den wir auch unterwegs für die Navigation benutzen) angemacht habe, konnte man kaum etwas erkennen. Immer wenn ich irgendetwas Komisches feststelle, stelle ich Sven die Frage: Sag mal, gehört das so? Daraufhin bekomme ich meistens ein nein oder ein Stöhnen, was leider das gleiche bedeutet. Es gehört nicht so und so auch diesmal. Die Hintergrundbeleuchtung des Displays ist ausgefallen (warum auch immer, Bluemuckl?), damit fällt dann auch die (bequeme und damit auch sichere) Navigation aus. Nicht dass wir auch ohne Laptop irgendwo ankommen würden. Sollte das unterwegs passieren, haben wir immer noch meinen Laptop und auf zwei Handys haben wir ja auch noch die aktuellen Seekarten. Weiterhin ein unabhängiges Hand-GPS Gerät. Allerdings ist Svens Laptop besser für unterwegs geeignet, da es eine SSD Festplatte hat, sodass ihm die Schläge und Bewegungen des Schiffs unterwegs nichts ausmachen. Mein Laptop mit einer Standard-Festplatte würde nach kürzester Zeit den Geist aufgeben. Dass wir hier am Steg kein Internet haben ist natürlich etwas ungünstig, aber wir haben im Touri-Büro eine deutsche Praktikantin angetroffen, die uns einen Computer-Laden empfohlen hat. Da aber der Franzose Montags sein Geschäft gerne mal geschlossen hält, müssen wir das auf morgen verschieben.

lose Antenne...

lose Antenne…

Antenne wieder fest geschraubt

Antenne wieder fest geschraubt

Blick vom Mast aus in den Hafen von Audierne

Blick vom Mast aus in den Hafen von Audierne

Blick in den Hafen von Audierne, wer Felix findet, darf sich freuen!

Blick in den Hafen von Audierne, wer Felix findet, darf sich freuen!

Sven geht vorschriftsmäßig im Westen an der Gefahrentonne vorbei...

Sven geht vorschriftsmäßig im Westen an der Gefahrentonne vorbei…

...und ich bin eine Einzelgefahrenstelle.

…und ich bin eine Einzelgefahrenstelle.

Am Strand von Audierne

Am Strand von Audierne

2013-07-01/2013-07-02 (Audierne)

Es gibt viel zu erledigen, packen wir es an! Ich habe die Küche neu strukturiert, da wir jetzt wissen, was wir oft brauchen und wo es bei Seegang gut aufgehoben ist. Jetzt haben wir sehr viel Stauraum dazu gewonnen und auch wieder in der Abstellkammer/Küchenverlängerung mehr Platz. Da der Boden im Bad immer etwas knarzt, wenn man in selbiges läuft, hat Sven heute den GFK-Boden mit Holz unterfüttert und damit unterstützt. Außerdem waren wir im Carrefour und haben eine neue Gasflasche günstig erstanden. Dazu mussten wir aber erst mal 2,5 km bergauf radeln! Dafür gings zurück dann umso schneller! Heute waren wir erst im örtlichen Computerladen und daraufhin in einem Cafe um deren Internet zu nutzen. Dort haben wir nach einiger Recherche ein gebrauchtes Laptop bei ebay (Deutschland, die Franzosen haben eine andere Tastatur. Dort ist der „Punkt“ nur über die Umschalttaste zu erreichen. Ob der Franzose wohl ohne Punkt und Komma schreibt??) gekauft, und zwar genau das gleiche Modell, wie uns kaputt gegangen ist. Das hat den Vorteil, dass wir die ganze Peripherie und auch die bestehende Software-Installation weiter verwenden können. Weiterhin haben wir dann ja auch ggf. noch Ersatzteile vom alten. Das neue Laptop kommt vermutlich Anfang nächster Woche hier auf dem Postamt an und dann muss alles „nur“ noch wieder zum Laufen gebracht werden (juhu, wir sind Segler, Mechaniker, Klempner, Ingenieur, Elektroniker, IT-Spezialist und deswegen mittlerweile echt froh, Physik studiert zu haben) und dann kann es wieder weiter gehen.

Das Wetter ist hier gerade ziemlich durchwachsen. Manchmal ist es recht schnell sehr neblig und die Sicht wird sehr schlecht, am nächsten Tag scheint dann wieder die Sonne und es ist warm. Heute hat es fast den ganzen Tag geregnet und am Abend war es total windstill. Für heute war Südwind auf der Biskaya angesagt, was zu dieser Jahreszeit sehr selten ist. Deswegen wäre gerade sowieso keine gute Zeit die Biskaya zu überqueren, da das Wetter meist sehr wechselhaft ist, wenn nicht Wind aus Nordwest bis Nordost vorhergesagt ist. Gestern war er es schön warm, da kam richtig Sommerstimmung auf. Wir waren auch schon mit dem Fahrrad an einem wunderschönen Sandstrand, aber das Wasser ist wirklich unglaublich kalt! Da badet dann auch niemand! Audierne sieht ähnlich aus wie alle bretonischen Orte, die wir bisher gesehen haben. Es gibt einen touristischen Ortskern und danach wird es auch ganz schnell ruhig und es geht recht steil bergauf. Die Häuser sind oft aus Steinen gebaut, typisch bretonisch. Die Menschen sind hier eigentlich alle sehr nett und hilfsbereit und können unserem Empfinden nach besser englisch als die Menschen in der Normandie. Vielleicht liegt das daran, dass es hier einfach touristischer ist. Ansonsten bleiben wir hier jetzt erst mal bis unser neuer Laptop angekommen ist. Wir haben einen ganz guten Preis mit dem Hafenmeister ausgehandelt, dafür sind hier die Duschen kein Schnäppchen: 2 € für eine Duschmarke heißt 8 min warmes Wasser. Das ist nicht gerade billig, dafür sind die Duschen recht schön und auch groß genug. Auch sonst haben wir hier außer Internet alles was wir brauchen, im Lidl gibt es sogar Brezeln und Laugenweckle! Das gabs bisher noch nie!

Sven unterfüttert den Badboden.

Sven unterfüttert den Badboden.

Das Bild ist für Jan und Thomas. Für Jan, weil deine Maja auch so aussehen könnte wie diese Maja und für Thomas, weil deine Dehler auch so aussehen könnte!

Das Bild ist für Jan und Thomas. Für Jan, weil deine Maja auch so aussehen könnte wie diese Maja und für Thomas, weil deine Dehler auch so aussehen könnte!

In Brest abwettern

2013-06-21 (L’Aber Wrach nach Brest)

Wir sind gegen halb 1 Richtung Brest aufgebrochen. Der Wind war wie vorhergesagt aus Westen, bei maximal 14 Knoten. Irgendwann konnten wir dann auch segeln, doch irgendwie war Felix wie gebremst, wir sind irgendwie nicht so schnell gewesen, wie wir schon unter gleichen Bedingungen gesegelt sind. Ein Monoschiff hat uns überholt, doch bei ihm sah es auch so aus, als ob er irgendwie mit angezogener Handbremse fährt. Das war aber alles nicht so schlimm, da wir zu der Zeit schon im Chenal du Four waren, dort herrschen starke Strömungen. Und so haben wir auch 4-5 Knoten Strömung mit uns gehabt. Das kann man sich wirklich kaum vorstellen, denn das sieht man dem Wasser nicht an und wir sehen es nur an unserer Geschwindigkeit, die uns das GPS ausgibt. Bis zum Südende des Chenal du Four, beim Pointe de St Mathieu, war das Meer sehr ruhig und Felix lag auch sehr ruhig. Doch plötzlich wurde das Meer sehr ungemütlich, das Wasser hat gekocht. Das war wirklich beeindruckend wie schnell das geht. Da wir mit raumem Wind gesegelt sind und unseren Großbaum ziemlich weit raus gelassen haben und der Wind in diesem Moment leider ziemlich nachgelassen hat, war es nahezu unmöglich sinnvoll weiter zu segeln. Uns hat es so umhergehauen, dass auch der Baum von der einen auf die anderen Seite wollte, da zu wenig Winddruck in den Segeln vorhanden war. Wir haben dann kurz die Motoren angeworfen. Nach einer Meile war der Spuk auch schon wieder vorbei und wir konnten nach Brest einbiegen. Brest liegt nämlich leider nicht direkt an der Küste, sondern ca. 10 sm landeinwärts. Das hat den Vorteil, dass man in Brest ziemlich geschützt ist. Und genau das war ja unser Plan, da das Wochenende ziemlich ungemütlich werden soll. Aber es hat nun mal auch den Nachteil, dass man erstmal 2 Stunden rein fahren muss und irgendwann auch wieder raus. Wenn unsere Maschinen laufen, dann werfen wir immer wieder einen Blick in die Motorenräume, ob alles in Ordnung ist. Irgendwann war es bei der Stb-Maschine wieder zu heiß und wir haben das Gas zurück genommen. Sven stellte fest, dass die Lichtmaschine viel zu heiß ist, der Motor selbst nicht. Er trennte daraufhin die Lichtmaschine vom Motor und wir haben wieder Gas gegeben und siehe da, alles funktioniert tadellos. Nun wissen wir, dass unsere Motoren selbst keine Probleme haben, aber irgendetwas mit der Lichtmaschine nicht stimmt und dass dann auch zur Folge hat, dass sich der Keilriemen stark abnutzt. Wir sind dann in die Marina du Chateau gefahren und haben dort an einem der letzten Plätze fest gemacht.

2013-06-22 (Brest)

Wir haben mal wieder geschlafen wie Steine, deswegen haben wir wohl auch nicht gehört, dass der Zoll heute Morgen bei uns geklopft hat. Irgendwann bin ich sowieso aufgestanden und wollte zum Hafenmeister um zu bezahlen und da habe ich gesehen, dass der Zoll gerade auf anderen Schiffen zu Gange ist, da habe ich mir noch gedacht: Haha, ihr habt gerade den Zoll da. Doch kaum war ich angezogen war auch schon eine junge Frau vom Hafen bei uns, die unsere Daten aufnehmen und abkassieren wollte. Sie sagte mir dann, dass der Zoll noch zu uns kommen wir und heute Morgen schon da war, aber wir geschlafen hätten. Keine Minute später war der Zoll da und ich musste Sven wecken, der sich dann auch recht schnell ein Beinkleid zulegte. Die netten Damen und Herren vom Zoll wollten nicht mal ins Schiffsinnere und auch sonst haben sie kein Fach oder ähnliches geöffnet. Sie haben lediglich unsere Daten von den Schiffspapieren und Ausweisen abgeschrieben und uns gefragt, ob wir Waffen, Drogen oder sehr viel Bargeld dabei hätten. Da wir nichts von all dem mit uns herum fahren, sind sie auch wieder gegangen. Warum heute Morgen alle Schiffe kontrolliert wurden, wissen wir nicht, auch nicht ob das hier jeden Samstag so abläuft.

Unser Plan hier abzuwettern geht auf. Wir messen hier im Hafen teilweise über 20 Knoten Wind, und das obwohl wir gerade Ebbe haben und unser Mast, und damit unser Messgerät, ziemlich weit unten ist. Außerdem sind wir ja wie bereits erwähnt sehr weit im Landesinneren, liegen hinter der großen Hafenmauer des Militärhafens und dann noch hinter der hohen Hafenmauer des Hafens. Und sogar hier im Hafen bilden sich Wellen und das Wasser sieht sehr aufgepeitscht aus. Die Wettervorhersage sagt für heute Abend 5 m hohe Wellen voraus, da sind wir mal froh hier zu sein. Hier gibt es auch Waschmaschinen, so dass wir heute endlich mal wieder zum Waschen kommen. Wenn das erledigt ist, schnappen wir uns die Fahrräder und gehen einkaufen, unsere Vorräte haben sich in letzter Zeit ziemlich dezimiert, da wir lange nicht mehr die Gelegenheit hatten in einem Discounter einzukaufen. Die kleinen Supermärkte haben hier teilweise so hohe Preise, dass man bei einem Großeinkauf das Doppelte ausgeben muss und so haben wir in letzter Zeit von unseren Vorräten gelebt und werden nun den Lidl in Brest plündern!

Gut angekommen

2013-06-19 (Brignogan nach L’Aber Wrach)

Heute haben wir Brignogan kurz vor Hochwasser verlassen. Der Vormittag war wunderschön, doch kurz bevor wir los wollten, hat sich plötzlich etwas verändert. Die Sicht wurde sehr rasant schlechter und der Himmel und das Meer sahen aus, als ob gleich irgendwas passiert. Wir sind dann die Strecke wieder unter Motor bis nach L’Aber Wrach gefahren, jetzt sind wir uns sicher, dass die Maschinen in einem tadellosen Zustand sind und wir uns wieder auf sie verlassen können. Wettertechnisch ist dann doch nichts passiert, obwohl es wirklich ausgesehen hat, als ob gleich ein Sturm mit Gewitter über uns herein bricht. Hier sind wir gut angekommen und haben am Steg fest gemacht. Morgen soll der Wind sehr schwach sein, darum bleiben wir hier und machen eine kleine Radtour. Ein neues Brot müssen wir ja auch wieder kaufen, hab unseres heute im Supermarkt liegen lassen… Wir beobachten das Wetter weiter und dann kann es vielleicht am Freitag nach Brest weiter gehen.

Auf dem Heimweg vom Supermarkt in L'Aber Wrach.

Auf dem Heimweg vom Supermarkt in L’Aber Wrach.

Nur „halb“ trocken gefallen

2013-06-17 (Roscoff)

In Roscoff war am Samstag der Zieleinlauf der 3.Etappe der „La Solitaire du Figaro“. Eine Regatta für sportlich ambitionierte Einhandsegler. Sie geht über 4 Etappen und endet in ein paar Tagen in Dieppe. Der Zieleinlauf der Schiffe war am Samstag Nacht, das haben wir verschlafen, aber am Sonntag haben wir uns dann die Sportgeräte angeschaut. Als Klassenregatta ausgetragen, hat jeder Teilnehmer das baugleiche Schiff, sie unterscheiden sich nur in Farbe und Sponsor. Das ist schon was anderes als unser gemütliches dahinsegeln. Einer der Teilnehmer stammt aus Roscoff und hat bereits an der Vendee Globe teilgenommen. Das Schiff mit dem er teilgenommen hat, war auch im Hafen von Roscoff zu bewundern. Da fällt einem nichts mehr ein. Es gibt so viele kleine Details, so viele verschiedene Möglichkeiten die Segel einzustellen, aber da geht es nicht nur um jeden Knoten Geschwindigkeit, sondern auch um Zehntel. Dieses Schiff hat keine Stangen, sondern als Kraftaufnahme zwei lange Ausleger, die die Abspannung des Mastes gewährleisten sollen. Es macht halt doch einen Unterschied, was man mit seinem Segelschiff vorhat, möchte man darauf leben können und verzichten dafür auf hohe Geschwindigkeiten? Oder will man jede Regatta gewinnen, bei der man eh keine Zeit zum schlafen hat und deswegen gar keinen Wohnraum benötigt. Wir haben uns eindeutig für den Wohnraum entschieden!

Uiuiuiuiui!

Uiuiuiuiui!

Die Jungs von der Regatta versuchen sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Die Jungs von der Regatta versuchen sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Teilnehmendes Schiff an der Regatta La Solitaire du Figaro

Teilnehmendes Schiff an der Regatta La Solitaire du Figaro.

Hafen von Roscoff mit allen Regatta-Schiffen.

Hafen von Roscoff mit allen Regatta-Schiffen. In Orange im Vordergrund ist unser Abschlepper zu sehen.

Hafen von Roscoff.

Hafen von Roscoff.

2013-06-18 (Roscoff nach Brignogan)

Heute sind wir von Roscoff nach Brignogan gefahren. Es waren nur ca. 20 sm bei so gut wie keinem Wind, aber die Fahrt war sowieso dazu gedacht, die Maschinen auf Herz und Nieren zu prüfen. Es hat alles gut geklappt und wir sehr gut angekommen. In Brignogan haben wir an einer Besucherboje festgemacht und es ist total schön hier. Ganz ruhig und wenn man sicher festgemacht ist, sehen die sonst bedrohlichen Steine sogar richtig schön aus! Am Abend wollten wir ja dann trocken fallen und uns das Dorf anschauen, doch leider hat das nur so halb geklappt. Die Wassertiefe wurde immer geringer und wir sind auch aufgesessen, aber leider blieb das Wasser noch kniehoch stehen! Das hat dann gerade gereicht um den Wasserpass mit „Anti-Gilb“ zu reinigen. Und das war ein beeindruckendes Erlebnis. Wir hatten ja noch einen sehr gelben „Flussrand“ aus Holland und nach Einreiben mit Anti-Gilb konnte man richtig zuschauen, wie der Rumpf wieder in neuem weiß erstrahlt. Jetzt sind wir wieder vorzeigbar! Ein Blick ins Wetter sagt uns, dass wir weiter sollten. Am Samstag kommen anscheinend 40 Knoten auf uns zu und da möchten wir lieber in einem Hafen, als an einer Boje sein. Außerdem ist die Windrichtung so, dass es auch Sinn macht, weiter zu ziehen, sonst kommen wir hier nur noch unter Motor weg. Auch wenn wir noch gerne hier geblieben werden, das Wetter hat unser Leben im Griff und deshalb geht es morgen weiter nach L’Aber Wrach, und wenn alles klappt, geht’s dann am Freitag weiter nach Brest. Dort wollen wir auf gutes Biskaya-Wetter warten und davor haben wir noch einiges zu erledigen.

Fenster abkleben bevor abgedichtet werden kann.

Fenster abkleben bevor abgedichtet werden kann.

Abdichten mit Sikaflex.

Abdichten mit Sikaflex.

Hier noch ein nachträgliches Bild von unseren gestutzten Propeller-Flügeln... Mittlerweile haben sie alle wieder die gleiche Länge.

Hier noch ein nachträgliches Bild von unseren gestutzten Propeller-Flügeln… Mittlerweile haben sie alle wieder die gleiche Länge.

Felix erstrahlt in neuem Glanz, dank Anti-Gilb!

Felix erstrahlt in neuem Glanz, dank Anti-Gilb!

Wer hat denn hier nicht zu Ende geputzt?!

Wer hat denn hier nicht zu Ende geputzt?!

Halb trocken gefallen.

Halb trocken gefallen.