Letzten Freitag waren wir auf dem örtlichen Kleinkunstfestival. Dort angekommen, war sofort auffällig, dass hauptsächlich Weiße dabei waren und weniger schwarze Gesichter waren zu sehen. Das gesamte Festival ist auch wohl nur von Weißen organisiert worden und die Darbietungen (so wie Jonglieren etc. und auch Sketche) wurden von Weißen aufgeführt. Generell ist auch auffällig, dass man hier entweder weiße oder schwarze Menschen sieht, Mischlinge sieht man kaum, außerdem sind auch viele Asiaten hier. Wir haben auf dem Festival mit einigen gesprochen und dabei hat sich gezeigt, dass sehr viele junge Franzosen hier her zum Arbeiten kommen. Es gibt sehr viele junge Familien mit 1-3 kleinen Kindern. Zumeist sind die Eltern Lehrer, im medizinischen Bereich tätig oder übernehmen hier soziale Berufe, wie die Betreuung von Kindern oder ähnliches. Viele sind hier her gekommen mit dem Plan für 1-2 Jahre hier zu bleiben und dann mal weiter zu sehen, einige von ihnen sind auch noch nach fast 10 Jahren hier, andere zieht es zumeist nicht direkt nach Frankreich zurück, sondern zu den franz. Karibikinseln Martinique oder Guadeloupe und ein paar wenige wagen die Reise nach franz. Polynesien. Die Einreise und das Erlangen der Arbeitsgenehmigung sind wohl für Franzosen, die in Frankreich geboren sind, sehr einfach und unproblematisch. Die Franzosen, die wir hier getroffen haben sind so völlig anders als die, die wir in Frankreich getroffen haben, sie waren sehr kontaktfreudig und gesprächig und konnten auch alle gut englisch. Eine Frau hat sich dann auch bei mir für ihre Landsleute entschuldigt, dafür, dass viele nicht englisch sprechen können, aber vor allem nicht wollen. Sie erklärte mir, dass die Franzosen, die hier her kommen, eine ganz andere Einstellung haben, sie gehen auf die Menschen zu, das erkennt man ja auch an den Berufen, die sie hier ergreifen. Wir hatten auf jeden Fall einen schönen Abend und haben es sehr genossen uns mit (nahezu) Einheimischen zu unterhalten.
Ansonsten ist das Leben hier weiterhin beschaulich (das erinnert mich an das schöne Lied: „Brandenburg…“, Wölfe haben wir hier allerdings noch nicht gesehen und leider gibt es auch kein Autohaus für Achim Mentzel). Auf dem Markt haben wir eine Art Gurke gekauft, zumindest sieht sie so aus, hat aber eine ganz andere Oberfläche und ist ca. 30 cm lang. Wir wissen, dass das Innere ausgehöhlt werden muss (es sieht ähnlich aus wie bei einer Gurke oder einem Kürbis) und dann wird der Rest in krautartige Streifen geschnitten, aber wie man das dann zubereitet oder wie das Gemüse heißt wissen wir leider noch nicht.
Was ist das für ein Gemüse?
Seit ein paar Tagen hat es nun nicht mehr so kräftig geregnet, was wir schade finden, denn der Regen füllt natürlich unsere Tanks aber es ist dann auch einfach nicht so heiß, vor allem auch im Schiff. Das hat man in den letzten Nächten dann schon gemerkt, dass das GFK und auch die Fenster abends immer noch nicht abgekühlt sind. Tagsüber können wir auf unseren Fenstern fast schon Spiegeleier braten!
Unsere weitere Planung sieht vor, dass wir auf jeden Fall bis Ende Juli hier bleiben werden. Hier ist das Leben gut und auch nicht teuer, wenn man weiß, was man wo kaufen muss und fürs Ankern müssen wir ja nichts bezahlen. Dann geht es nach Paramaribo in Suriname. In Suriname darf man allerdings wohl nur 3 Monate bleiben und da wir im August und September auf gar keinen Fall auf dem Atlantik unterwegs sein wollen (zwar erreicht uns hier mit Sicherheit kein Hurrikan, aber die Ausläufer können immer noch viel Wind und vor allem auch viel Welle an die Küste bringen) haben wir es nicht eilig. Danach geht es wohl direkt weiter nach Trinidad, wo wir frühestens Ende Oktober sein wollen. Soweit die derzeitige Planung, aber wie ihr wisst, kann sich das ja auch ändern…
Das Wetter kann sich hier schnell ändern!
Ein Denkmal für die vielen Gefangenen, die hier im Gefängnis waren.
Die Vögel sitzen gerne überall auf unser Schiff…
… auch oben im Mast.
Das war die Bühne für das Konzert mit Wyclef Jean
Kunst?
„Camp de la Transportation“, hier waren die Gefangenen eingesperrt.
Es regnet als wir auf dem Martk sind, innerhalb von Sekunden ist alles nass.
In der größten Hitze essen wir eine sehr leckere asiatische Suppe auf dem Markt.
Andauernd verfängt sich irgendwas in unserer Ankerkette!
Unserem Weihnachtsstern gehts immer noch sehr gut, den haben wir noch vor Weihnachten auf La Palma gekauft. Alle grünen Blätter hat er übrigens auf der Atlantiküberquerung gemacht.