Lange sind wir verschont worden von Reparaturen und Problemen am Schiff, unser Felix hat es uns leicht gemacht. Seit wir in der Karibik sind gab es nur die üblichen Instandhaltungsarbeiten und einen Satz neuer Service-Batterien. Doch vor ein paar Tagen haben wir Diesel in der Plicht gerochen und ein Blick zur Backbordmaschine zeigte schnell, dass irgendwo Diesel ausgelaufen sein muss. Die Hoffnung, dass nur ein Schlauch oder ein Schlauchanschluss undicht sind, hat sich leider nicht erfüllt. Den noch vorhandenen Diesel im Edelstahltank haben wir in vorrätige Kanister abgepumpt und Sven konnte den Dieseltank von allen Anschlüssen befreien, losschrauben und umdrehen. Der Boden zeigte einige kleine Stellen mit Lochfraß, von denen ein paar bereits wohl schon vor ein paar Jahren ausgebessert worden sind. Alles wurde gründlich gereinigt, angeschliffen und konnte dann mit einem Edelstahl-Epoxy-Spachtel abgedichtet werden, den wir beim örtlichen Yacht-Chandler (Sea & Service) glücklicherweise gefunden haben.
Nun muss der Tank auf Dichtigkeit geprüft werden und danach wieder an seinem Platz verschraubt werden, dann kann der Diesel wieder eingefüllt werden. Wenn dann alles wieder an seinem Platz ist, dann verlassen wir auch endlich mal Martinique, irgendwie sind wir doch schon wieder länger hier als geplant, immerhin schon seit einem Monat.
Durch den längeren Aufenthalt sind wir in den Genuss einer der seltenen Veranstaltung in Fort de France gekommen. Heute vor 167 Jahren hat Victor Schoelcher ein Dekret zur Abschaffung der Sklaverei proklamiert, das ab dem 22.Mai 1848 die totale Abschaffung der Sklaverei in Frankreich und seinen Kolonien festschrieb. Im schönen Park Savane direkt am Ankerplatz wurde eine überraschend professionelle Bühne mit allerhand Technik aufgebaut und eine tolle Show mit Musik und Tanz aufgefüht. Dabei wurden die verschieden Phasen der Sklaverei aufgezeigt, von der Verschleppung über die Arbeit auf den Plantagen und deren Befreiung. Die finale Botschaft lautete, dass die hier lebenden Menschen ihr Leben selbst in der Hand haben und etwas aus ihrem Leben machen sollten. Dazu wurden Beispiele berühmter Martiniquaner genannt, die einen Einfluss in Kunst, Wissenschaft und Politik hatten. Die ganze Show war sehr gut choreographiert. Besonders schön waren die durchbrochene Leinwand im Hintergrund und die vielen verschiedenen Kostüme der jungen Tänzerinnen und Tänzer. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.