Das war mal eine Nacht für die Crew der Blue-Felix! Allerdings ausnahmsweise mal nicht am gleichen Ort. Wie ihr bereits lesen konntet, hatte Sven in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mit der Yacht zu kämpfen, die in uns hinein gedriftet ist. Gleichzeitig habe ich mit der Deutschen Bahn gekämpft. Vor 2 Wochen habe ich mich nämlich auf den Weg nach Deutschland gemacht, dies alles unter strengster Geheimhaltung, was heißt, dass alle wussten, dass ich nach Deutschland fliege, nur meine Mutter nicht, denn für sie sollte das eine Geburtstagsüberraschung werden, welche dann auch als solche gut gelungen ist! Geflogen bin ich mit Surinam Airways ab Paramaribo Zanderij International Airport. Den Flug habe ich bereits günstig in Franz. Guyana buchen können. Hier angekommen wurde ich aber immer belächelt, dass ich mich nicht für die holländische Fluggesellschaft KLM entschieden hatte. Mir wurden Abenteuergeschichten von Surinam Airways erzählt und dass ich wohl nie in Deutschland ankommen werde. Angekommen bin ich dann doch, aber eben einige Stunden später, da ich das aber schon in Suriname wusste, konnte ich mein auch schon gebuchtes Zugticket nach München wieder umbuchen. Von München ging es weiter nach Konstanz und Freiburg und dann zu meinen Eltern. Die Zeit verging wie im Flug und in gefühlten 3 Tagen waren 14 Tage schon vorbei und ich musste zurück nach Amsterdam, um meinem Flug am Mittwochvormittag zu erreichen. Die Bahnstreiks waren alle vorüber und so sah ich meiner rechtzeitigen Ankunft am Flughafen positiv entgegen, da ich eine Zugfahrt gebucht hatte, mit der ich bereits am Vorabend in Amsterdam ankommen sollte. Leider kam es dann doch anders und ich saß mit mehreren hundert Menschen im ICE kurz vor Frankfurt mitten in der Pampa fest, ein Schaden in der Oberleitung. Nach 4 Stunden wurden wir dann nach Frankfurt abgeschleppt. Die Schlange am Service-Schalter war lang und nach mehr als einer Stunde Wartezeit war auch ich an der Reihe und man sagte mir ich solle nach Köln fahren, von dort würde ich schon weiter kommen. In Köln angekommen war es mittlerweile 1 Uhr nachts und mein Koffer mit 25 kg wurde auch nicht leichter. Die Dame am Schalter rechnete und rechnete und empfahl mir eine Zugverbindung mit einmal Umsteigen über Münster nach Gronau. Ab Gronau sollte ich dann ein Taxi nehmen, für das ich einen Gutschein bekam. So sollte ich es bis 8 Uhr an den Flughafen schaffen. Doch auch das hat nicht funktioniert. Der Zug hatte 1 Stunde Verspätung und so verpasste ich um 3 min den wohl einzigen pünktlichen Zug in Deutschland von Münster nach Gronau. Bereits in Münster habe ich dann ein Taxi ins ca. 230 km entfernte Amsterdam genommen. Die Bahn darf sich also neben der Erstattung meines Fahrkartenpreises auch noch über eine Taxirechnung von Münster nach Gronau freuen. Bereits nachts habe ich immer wieder versucht die Hotline der Airline zu erreichen, um mein verspätetes Ankommen anzukündigen. Doch leider sind diese Hotlines nachts nicht besetzt (wieso auch??). Kurz vor Amsterdam habe ich dann doch noch jemanden erreicht und so war gesichert, dass der Schalter noch geöffnet hatte. Am Flughafen angekommen ging es schnellstens zum Schalter, Koffer aufgegeben, ab zum Gate und ich hatte es geschafft! Damit habe ich unterwegs nicht mehr gerechnet! Vielen Dank an meine Eltern und Sven, die mich über weitere Zugverbindungen auf dem Laufenden gehalten haben und mir Telefonnummer heraus gesucht haben. Der Flug selbst startete einigermaßen pünktlich und der Flieger war relativ leer. Die meiste Zeit verbrachte ich sowieso mit Schlafen. Angekommen in Suriname sah die Welt wieder anders aus. Die Inder belagerten mich sofort und fragten mich aus wo ich herkomme und gaben keine Ruhe. Ein relativ günstiges Sammeltaxi brachte mich dann zurück nach Domburg, wo mir Sven, Linda und Evgeni einen schönen Empfang bereitet haben. Kaum angekommen, kam auch schon ein großer Regenschauer, den ich gleich nutzen konnte, um alle Wäsche wieder zu waschen. Und nach und nach verschwinden alle mitgebrachten Sachen im und am Schiff. Der defekte Propeller des Außenborders ist schon durch den neuen mitgebrachten ersetzt und funktioniert tadellos. Der neue Staubsauger wird auch noch getestet und schon ist wieder Bordalltag eingekehrt.
Von der Deutschen Bahn habe ich nun vorerst die „Schnauze voll“ und wünsche allen Bahnfahrern zu Hause, dass sie gut ankommen! Empfehlen kann ich die Fahrten mit den Fernbussen, die den Zeitplan zumindest bei mir immer recht gut einhalten konnten und auch ein bequemeres Reisen als mit der Bahn ermöglichen und billiger noch dazu. Außerdem bekommt man hier auf seiner gesamten Fahrt kostenloses Internet zur Verfügung gestellt, die Bahn möchte für einen Internetzugang, den es auch nicht in allen Zügen gibt, pro Tag 4,99 € haben. Da kann ich dann gut auf einen Internetzugang verzichten…
Nochmals vielen Dank an alle, die ich bei meinem Kurzurlaub gesehen habe! Für Übernachtungen, lecker Brot und alles andere! War schön euch alle mal wieder gesehen zu haben!
In den nächsten Tagen heißt es nun sich um den entstandenen Schaden zu kümmern und mit den Eignern der schadenverursachenden Yacht zu sprechen. Mal sehen was dabei herauskommt. 10 Tage werden wir wohl bestimmt noch hier bleiben.