Mietwagen haben bedeutet für uns früh aufstehen und Umgebung erkunden. So auch heute, diesmal sind wir Richtung Norden gefahren, um uns das Fort von Neu-Amsterdam anzusehen. Wir sind ja bereits daran vorbeigekommen, als wir mit dem Schiff von franz. Guyana kommend, in den Suriname River eingelaufen sind. Um nun mit dem Auto auf die östliche Flussseite zu kommen, mussten wir zunächst die große Jules Wijdenbosch Brücke überqueren. Etwas eigenwillige Konstruktion, man hat allerdings einen tollen Ausblick von ganz oben. Leider konnten wir nicht anhalten, um ein Foto zu machen. Nach einer guten halben Stunde Autofahrt durch vornehmlich indisch anmutende Ortschaften sind wir dann in der größten Mittagshitze (wie immer) am Fort angekommen. Es handelt sich bei dem „Fort“ um einen großen, gepflegten Park mit Aussichtsplattformen und ein paar alten Kanonen. Die Einheimischen verbringen wohl am Wochenende hier ihre Zeit mit Picknicken. Bei Wikipedia lernt man über das Fort und die gleichnamige Ortschaft Nieuw-Amsterdam: „Hauptort und Ressort im Distrikt Commewijne sowie eine ehemalige Befestigungsanlage. Nieuw-Amsterdam war ursprünglich eine reine Befestigungsanlage am Zusammenfluss des Suriname und des Commewijne. Das als Fünfeck mit 5 Bastionen angelegte Fort wurde in der Zeit von 1734 bis 1747 gebaut. Der Bau wurde für erforderlich gehalten, da das Fort Zeelandia zu weit im Landesinneren lag und somit keinen Schutz vor feindlichen Angriffen für die geplanten Plantagen entlang des Commewijneflusses bot. Ab 1873 wurde hier ein Gefängnis eingerichtet, das erst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgegeben wurde. 1875 begann das Gouvernement mit der Vergabe von Ackerflächen rund um das Fort an ehemalige Plantagen-Arbeiter. Im Jahre 1873 war die zehnjährige Staatsaufsicht und Arbeitspflicht der 1863 frei gewordenen Sklaven abgelaufen. 1907 wurde das Fort als Verteidigungsbauwerk aufgegeben. Es hatte aus Sicht der Landesverteidigung jeden militärischen Wert verloren.“
Nachdem wir uns alles angesehen hatten, haben wir uns auf die Suche nach einem Roti Stand gemacht, da uns bereits die Mägen geknurrt hatten. Roti sind (wie Chapati) indische Teigfladen, mit denen das dazu gereichte Masala (eine Art Curry, meist mit Hühnerfleisch, gibt es aber auch mit Fisch oder vegetarisch) mit der Hand gegessen wird. Sehr spicy und sehr sehr lecker!
Noch etwas Physik: Morgens vor unserem Sightseeing Aufbruch hatten wir mit dem Auto noch Wasser in Kanistern geholt und auf unser Schiff gebracht. Offensichtlich stand einer dieser Kanister aus klarem Kunststoff tagsüber so (un-)günstig in der Sonne, dass das Wasser darin das Sonnenlicht wie ein Brennglas gebündelt hat. Das Foto zeigt den Kanister, die Stofftasche, in der er stand und die Brandflecken auf Stofftasche und Backskiste. Unglaublich, aber nachvollziehbar, Wasser hat einen Brechungsindex von 1,3 und liegt damit nur ca. 15% unter dem von gewöhnlichem Glas. Nochmal gut ausgegangen…