2013-05-26 (Dunkerque nach Calais)
Wieder früh am Morgen aufgestanden um nach Calais aufzubrechen. Wir hofften segeln zu können, doch der Wind hielt nicht, was der Wetterbericht versprochen hatte. Also bis nach Calais motort. Es war eine sehr mühsame Fahrt. Zwar hat die Sonne geschienen und die Sicht war sehr gut und es war auch niemand unterwegs, aber die Wellen kamen von allen Seiten, so dass es uns kräftig durchgeschüttelt hat, da ist dann auch ziemlich schwierig den Kurs zu halten. Irgendwann war Calais dann in Sichtweite und man hat die großen Fähren und die Berufsschifffahrt gesehen, die von Calais nach Dover und umgekehrt fahren. Wenn man von Osten nach Calais kommt, sind vor Calais einige Sandbänke vorgelagert. Da wir aber um Hochwasser herum nach Calais gekommen sind und ja auch nicht so viel Tiefgang haben, konnten wir etwas abkürzen. Kommt man da ein paar Stunden später, dann heißt es erst mal mind. 1 Seemeile an Calais vorbei zu fahren um dann wieder zurück zu fahren! Wenn man nach Calais in den Hafen möchte, dann sollte man auf Kanal 17 den Hafen anfunken um sich die Einfahrt erlauben zu lassen. Die Fähren drehen bei der Ausfahrt aus dem Hafen im Hafen um und zu der Zeit sollte man als kleine Yacht natürlich nicht einfahren. Deswegen gibt es eine Ampel an der Hafeneinfahrt. Wir haben dann per Funk gefragt ob wir einfahren dürfen und haben prompt Antwort bekommen und die Ampel ging auf grün, sodass wir einfahren durften. Direkt vor dem Yachthafen ist dann ein kleines Bojenfeld, dort kann man warten, falls die Brücke direkt vor dem Yachthafen gerade nicht öffnet. Wir wussten bereits vorher die Öffnungszeiten und haben es tatsächlich geschafft genau 5 Minuten vor der Öffnung anzukommen, sodass wir einfach kurz gewartet haben. Im Hafen haben wir nun wieder an einem Schwimmsteg (der Tidenhub beträgt hier im Hafen geschätzt ca. 6 m!) festgemacht und waren mal wieder total müde! Wir haben dann das Schiff wieder auf Vordermann gebracht und haben uns kurz hin gelegt. Am Abend sind wir dann noch mit dem Fahrrad in die Stadt, aber ganz ehrlich: Calais ist nicht gerade schön. Und mit dem Fahrrad zu fahren, macht auch nicht wirklich Spaß. Man wird fast über den Haufen gefahren und die Straßen sind unglaublich holprig! Am Abend sind wir müde ins Bett gefallen und haben beschlossen uns einen Hafentag zu gönnen, schließlich kommt der Wind morgen sowieso aus der falschen Richtung.
2013-05-27 (Calais)
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, haben wir seit langem mal morgens nicht sofort den Heizlüfter angemacht. Die Sonne scheint und es ist einfach nur schön warm! Ein ganz neues Feeling! Nach dem Frühstück sind wir dann einkaufen gegangen. Der Lidl ist hier nicht weit weg, einen Aldi gibt’s direkt daneben, allerdings macht der hier Mittagspause, wohl schon mal ein Vorgeschmack auf Portugal und Spanien, wo wahrscheinlich zwischen 12 und 14 Uhr gar nichts mehr geht. Voll bepackt dann wieder zurück aufs Schiff und ab an den Strand. Das erste Mal, dass wir unsere Füße in warmen Sand halten. Die Füße hatte ich bis zu den Knöcheln auch im Wasser, dann hatte ich aber schon eiskalte Füße! Das Wasser ist noch so kalt! Da kann man noch nicht daran denken, bald baden zu gehen. Heute geht‘s wieder früh ins Bett, nicht dass wir morgen noch die Brückenöffnung um kurz nach 6 Uhr verpassen! Und dann geht’s morgen nach Boulogne sur Mer.