Zurzeit ist das Wetter auf Martinique recht wirr. Vor zwei Tagen hatten wir doch tatsächlich Südwestwind, sodass sich alle Schiffe mit dem Heck zum Strand gedreht haben. Innerhalb kürzester Zeit hat sich eine kleine Windsee aufgebaut und es hat sich im Schiff angefühlt, als ob wir segeln. So haben Lea und ich viel Zeit im Bett mit Spielen und Schlafen verbracht. Doch nun ist es wieder ruhiger und Lea kann wieder kräftig rumturnen, sie krabbelt schon eifrig, außerdem zieht sie sich nun überall hoch und steht dann eine Weile um die für sie neue Welt weiter oben zu erkunden.
Nun regnet es immer wieder, mal mehr, mal weniger, wie immer bei wenig Wind und Südlage. Immerhin leiden wir so keinen Wassermangel und es ist auch nicht ganz so heiß. Genau das richtige Wetter, um sich im Internet schlau zu machen, wie wir und unser Hab und Gut wieder nach Deutschland bringen, wenn unser Blue Felix verkauft ist. In Deutschland würde man einfach bei einer Spedition anfragen, und wüsste dann sein Gepäck in guten Händen. Doch hier ist das nicht ganz so einfach. Es gibt natürlich die Möglichkeit, seine Habe per Seefracht nach Deutschland zu schicken, das dauert dann demenstsprechend lang, was uns egal wäre, doch leider gibt es Seehäfen eben nur an der See und so wären unsere Sachen dann in Hamburg oder Bremen, ziemlich weit weg vom Süden von Deutschland, wo wir erstmal ankommen wollen. Per Luftfracht könnte es womöglich nach Stuttgart gehen, doch hier warte ich wohl vergeblich auf eine Antwort der ortsansässigen Speditionen. Von einer deutschen Spedition weiß ich allerdings, dass 100 kg per Luftfracht von Stuttgart nach Martinique üppige 590 € kosten würden. Das würde dann den Wert des Inhaltes des Pakets überschreiten und kommt für uns natürlich nicht in Frage. Es bleibt uns also wohl nicht anderes übrig, als nur das allernötigste im Flieger mitzunehmen. Mit zwei extra Koffern würden wir dann auf knappe 100 Kilo kommen, mehr können wir auch nicht tragen. Natürlich heißt es da, dass wir auf das ein oder andere verzichten müssen und so verkaufen wir noch ein paar Sachen bei www.leboncoin.fr, die ebay Kleinanzeigen Seite für Martinique (und auch für Frankreich und die anderen französischen Inseln). Da wir auf einer Insel sind, haben manche Dinge einen unerwartet höheren Wert, da die Beschaffung des betreffenden Gegenstandes nicht ganz einfach ist. Und so fühlen wir und wie damals, bevor wir auf unseren Dicken gezogen sind, da saßen wir in der halbleeren Wohnung und haben auch noch alles verkauft, von dem wir wussten, dass wir es nicht auf der Reise und auch danach nicht mehr brauchen werden.
Siet kurzem gibt es nun auch hier auf Martinique ein Cruisers Net. Auf Kanal 08 um 08:15 immer Montags, Mittwochs und Freitags kommt man so mit den anderen Seglern in Kontakt, erfährt das Wetter, kann Dinge zum Verkauf anbieten etc. So haben wir auch von der Helloween-Aktion der Kinder am Ankerplatz in St. Anne erfahren. Sie haben sich alle verkleidet und sind mit dem Dingi am frühen Abend durchs Ankerfeld gefahren. Unter „Süßes oder Saures“-Rufen wurden die Crews aus ihren Schiffen gerufen und auch wieder haben ihnen natürlich ein paar Süßigkeiten gegeben.
Währenddessen beantworten wir fleißig die zahlreichen Anfragen, die zu unserem dicken Felix eingehen und sind mit deren Beantwortung gut beschäftigt.