Spontaner Besuch

Als wir vor einigen Tagen durch Fort de France geschlendert sind, wurden wir plötzlich angesprochen: Bist du Sabine? Und bist du Sven? Wir waren etwas verwundert, denn die Dame, die uns da angesprochen hat, haben wir noch nie gesehen! Doch schnell stellte sich heraus, dass wir mitten auf Martinique Gabriels (ein ehemaliger Kollege von uns an der Uni) Mutter getroffen haben. Durch unseren Blog wusste sie, dass wir in Fort de France sind, doch trotzdem, was für ein Zufall sich dann einfach so über den Weg zu laufen! Kurzerhand luden wir sie zu Kaffee und Kuchen ein paar Tagen später ein und verbrachten einen schönen gemeinsamen Nachmittag.DSC_0210

Wir holen Gabriels Mutter ab.

Wir holen Gabriels Mutter ab.

DSCN3980Leider war es etwas schaukelig an diesem Tag, da wir unseren Ankerplatz nach recht weit draußen verlegen mussten. Grund war die Ankündigung des „Großen Preises von Fort de France“. Dumm nur, dass nur 4 Yachten der Anweisung umzuankern gefolgt sind, darunter natürlich auch wir. Der Rest blieb wo er war. Wie sich dann beim „Großen Preis“ herausstellte, lagen wir nun viel mehr im Weg als vorher und das Ereignis, das über 2 Tage angekündigt war, war nach einigen Stunden bereits vorbei und so konnten wir uns zum Glück schnell wieder an einen ruhigeren Platz näher an Land verholen.

Ein Traditionsboot beim "Großen Preis von Fort de France"

Ein Traditionsboot beim „Großen Preis von Fort de France“

Unser neues Crewmitglied erwarten wir nun jeden Tag, alles ist zum Abmarsch ins Krankenhaus bereit.

Wochenendausflug

Am letzten Wochenende haben wir einen Ausflug über die Insel gemacht. Gemeinsam mit der englischsprechenden Ärztin Adriana, die wir im Krankenhaus kennen gelernt haben, sind wir zum botanischen Garten gefahren (Le Jardin de Balata). Dieser ist sehr schön angelegt und da er etwas höher gelegen ist, ist es auch nicht ganz so heiß und windstill wie in in Fort de France. Ganz billig ist der Eintritt mit um die 13 € nicht, aber dafür bekommt man auch einen tollen Blick über den Süden der Insel und wir konnten sogar St. Lucia erkennen. Mit einmaligem Umsteigen würde man sogar mit dem Bus zum Botanischen Garten kommen.

Eindrücke aus dem Botanischen Garten

Eindrücke aus dem Botanischen Garten

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Wer findet die Vogelspinne?

Wer findet die Vogelspinne?

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Blick nach Süden. Man sieht die südliche Landzunge von Martinique. Auf dem Bild nicht zu erkennen ist St. Lucia im Hintergrund.

Blick nach Süden. Man sieht die südliche Landzunge von Martinique. Auf dem Bild nicht zu erkennen ist St. Lucia im Hintergrund.

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Im gesamten Botanischen Garten kann man Kolibris bestaunen

Im gesamten Botanischen Garten kann man Kolibris bestaunen

Bevor man den Botanischen Garten erreicht, passiert man Sacre Coeur, eine Kirche, die Sacre Coeur de Montmarte in Paris nachempfunden ist. Vom Botnaischen Garten ging unsere Fahrt kurvenreich und schön weiter nach Le Morne-Rouge. Weiter nach St. Pierre waren wir wieder an der Westküste von Martinique angekommen. Im Vergleich zu unserem letzten Besuch in St. Pierre lagen viel mehr Yachten vor Anker, ansonsten hat sich St. Pierre nicht verändert. In Le Carbet haben wir einen Stop eingelegt und den Sonnenuntergang am Strand genossen, zu Abend haben wir im „Le Petitbonum“ direkt am Strand gegessen. Außergewöhnlich und bisher einmalig in der Karibik war die musikalische Begleitung, die diesmal klassisch war, drei junge Damen mit einem Kontrabass, einer Violine und einer Querflöte sorgten für eine tolle Atmosphäre. Zurück in Fort de France angekommen, waren wir froh unser Dingi heil wieder zu finden, auch wenn wir leider feststellen mussten, dass auch in unserem Dingi jemand war, denn wir fanden Sand und Wasser im Dingi. Glücklicherweise wurde der Motor dabei wohl nicht angefasst und umfallen tut unser schweres Dingi so schnell nicht.

Sundowner am Strand von Le Carbet

Sundowner am Strand von Le Carbet

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Wir genießen ein Abendessen im Petitbonum in Le Carbet

Wir genießen ein Abendessen im Le Petitbonum in Le Carbet

Auch den Sonntag verbrachten wir zusammen und wurden in ein Restaurant von Adrianas Freundin an der Ostküste von Martinique ausgeführt. Alleine hätten wir das niemals gefunden, so versteckt und weit weg von jeglichen Hauptstraßen befindet es sich. Das Essen war karibisch und sehr gut. Die Ostküste von Martinique haben wir bisher noch gar nicht kennen gelernt und so genossen wir die vielen neuen Eindrücke. Die Vegetation an der Ostküste ist eine andere wie auf der Westseite oder im Inneren der Insel, wo es tropisch aussieht. Die Ostküste ist zwar auch sehr grün, aber sieht abgesehen von den vielen Bananen und den vielen Zuckerrohrfeldern nicht sehr karibisch-tropisch aus. Überall finden sich Weiden mit Kühen, die Gras fressen, das man auf den englischsprechenden Inseln vergeblich sucht.

Kreolisches Mittagessen

Kreolisches Mittagessen

Blick über die Ostküste von Martinique

Blick über die Ostküste von Martinique

Weiter fuhren wir nach Le Francois und nach Le Vauclin, wo wir noch ein bisschen am Strand entlange gelaufen sind. Das Wasser ist dort sehr flach und lädt viele Familien zum Baden ein. Allerdings ist der Strand voll von Saragossa-Gras, das vom offenen Atlantik angeschwemmt wird, das ist leider der Nachteil eines jeden Strandes an der Ostküste einer Insel. Normalerweise ist die gesamte Ostküste ein Paradies für Wassersportler, die den Wind brauchen, doch zur Zeit ist der Wind so schwach, dass die Windsurfer kaum vom Fleck kamen. Ende der Woche rechnen wir aber wieder mit etwas mehr Wind, dann ist es vielleicht auch am Ankerplatz in Fort de France nicht mehr ganz so heiß.

Viel Saragossagras wird an den Stränden der Ostküste angespült (Le Vauclin)

Viel Saragossagras wird an den Stränden der Ostküste angespült (Le Vauclin)

Die Wartezeit auf unser neues Crewmitglied vergeht schnell mit dem Erledigen von Kleinigkeiten und organisatorischen Dingen, die wir mit unserer Versicherung abklären müssen, außerdem muss natürlich geklärt werden, woher und wie wir hier eine Geburtsurkunde bekommen.

Fort de France

Auf dem Weg nach Fort de France passieren wir den Fels "Diamant".

Auf dem Weg nach Fort de France passieren wir den Fels „Diamant“.

Nun liegen wir wieder vor der Hauptstadt Fort de France vor Anker. Vor einer Stadt vor Anker zu liegen ist auch mal wieder schön, allerdings nerven die ständig ein- und auslaufenden kleinen Personenfähren, die bringen das gesamte Ankerfeld ganz schön ins Wackeln. Ansonsten liegt man hier aber gut und auch das Problem mit den Jugendlichen, die beim Baden immer in die Dingis am Dingisteg gestiegen sind und diese dabei auch gern mal umgeworfen haben, oder die Motoren gestartet haben, hat sich wohl verbessert. Die einzige Chance sein eigenes Dingi zu schützen, liegt dabei in der Wahl des richtigen „Parkplatzes“ und der Verwendung eines Dingiankers, der hier sowieso sinnvoll ist, damit das Dingi nicht unter den scharfkantigen Steg gezogen wird.

Im Krankenhaus (MFME) waren wir mittlerweile auch, glücklicherweise hat eine englisch sprechende Ärztin mitbekommen, dass wir uns nicht perfekt auf französisch verständigen können und hat sich um uns gekümmert, so sind wir sofort dran gekommen und nun ist eine Akte von mir angelgt worden, in der alle wichtigen Informationen vermerkt sind. Das Krankenhaus selber hat einen positiven Eindruck hinterlassen, alles ist sauber und gut organisiert und es ganz schön viel los, aber bei über 3000 Geburten, die dort jedes Jahr stattfinden, ist das ja auch kein Wunder. Nun haben wir eine Liste mit Dingen bekommen, die wir in unsere Krankenhaustasche für mich und das Baby packen sollen. Neben Kleidung für mich und das Baby, muss man hier auch Besteck für mich mitbringen und auch die allerersten Windeln und Kleidungsstücke muss man selbst mitbringen, dabei wird man angehalten, möglichst warme Sachen mitzubringen, denn die Klimaanlage läuft im Krankenhaus auf Hochtouren und so kommen die Babys in der heißen Karibik zur Welt und müssen zunächst vor dem Frieren geschützt werden. Wenn wir dann zurück auf dem Schiff sind, werden wir diese Kleidung wohl nie mehr wieder brauchen.

Vor der Frauenklinik (MFME) in Fort de France

Vor der Frauenklinik (MFME) in Fort de France

In St. Anne lagen hinter uns zwei französische Schiffe mit jeweils einem Neugeborenen. Die Frauen haben beide vor ca. 5 Wochen hier entbunden und haben ihre Erfahrungen mit uns geteilt, was sehr hilfreich und interessant war. Von Anne und Axel haben wir dann sogar noch ganz viel Babykleidung bekommen, die ihrem Baby schon gar nicht mehr passt. Sie hat die Kleidung selbst von anderen Seglern und Müttern bekommen und sie wird seither immer wieder weiter gereicht. Nun haben wir alles gewaschen und sortiert und dabei fest gestellt, dass wir gar nicht mehr so viel Kleidung dazu kaufen müssen, vielen Dank an euch beide!

Anne bringt uns viel Babykleidung vorbei.

Anne bringt uns viel Babykleidung vorbei.

DSCN3806Die letzten Wochen nutzen wir, um Besorgungen fürs Baby zu machen und räumen Dinge von einem Rumpf in den anderen, um Platz zu schaffen für das „Baby-Zubehör“. Und dann heißt es nur noch warten.