Unser treues Dingi, der Bluemuckl, benannt nach unserem mittlerweile sehr zahmen Schiffskobold, hat es wohl endgültig hinter sich. Vor zwei Tagen, als wir noch munter damit in der Prickly Bay umhergefahren sind, haben wir, kaum zurück auf unserem Schiff, festgestellt, dass eine Luftkammer zu wenig Luft hatte. Kurz darauf auch die zweite und dann auch die dritte. Wie geht das denn? Also schnell den Motor abmontiert, der übrigens auf der letzten Fahrt auch schon ordentlich gestottert hatte (es kommt ja immer alles auf einmal, zum Glück war nur einer der Benzinfilter verstopft) und die Schläuche auf Undichtigkeit überprüft. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Klebestellen unter der Scheuerleiste undicht geworden sind. Und zwar alle! Die Hypalonschläuche (Material, das im Gegensatz zu PVC erheblich teurer, allerdings halbwegs UV-stabil ist), die der permanenten Sonneneinstrahlung zwei Jahre tapfer getrotzt haben, sind immer noch unversehrt aber die Verklebungen der Schläuche delaminieren nun alle, und zwar gleichzeitig. Schnell war eine Tube Sikaflex zur Stelle und wir haben um die delaminierten Klebestellen die zähflüssige Pampe geschmiert was das Zeug hält. Dann abwarten, bis die Pampe halbwegs ausgehärtet ist und wieder Luft nachgepumpt. Dabei fiel uns auf, dass wir alle drei voneinander unabhängigen Kammern auf einmal aufpumpen und somit wurde uns schnell klar, dass auch im Inneren der Schläuche die Verbindungen undicht geworden sind. Kollateralschaden. Da hilft auch kein noch so engagiertes „Sikaflexen“ mehr, wir brauchen eine neue „Landverbindung“. Und zwar schnell. Denn ohne Dingi ist man auf einem Schiff gelinde gesagt das Gegenteil von autark. Auf dem Wunschzettel steht natürlich ein neues Caribe RIB (Hypalon Schlauchboot mit Festrumpfboden aus GFK oder Alu), dafür legt man allerdings gut und gerne 3000 € auf den Tisch. Wohlgemerkt für die kleinste Ausführung. Und das ist es uns natürlich nicht wert. Allerdings kostet ein normales brauchbares Dingi neu auch schon 2000 €. Wir haben nun Glück, dass wir hier in der Prickly Bay genügend Freunde haben, bei denen wir Taxi-Dienste in Anspruch nehmen können und in einer Woche werden wir ja dann auf Trinidad in der Werft sein und haben die (vage) Hoffnung, dass wir dort evtl. ein gebrauchtes Dingi in brauchbarem Zustand finden. Bluemuckl, schön war‘s mit dir…
Bluemuckl lässt nach…
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