Nach über einem halben Jahr sind wir nun wieder zurück in der Prickly Bay auf Grenada. Die Bucht ist merklich voller als noch im Dezember letzten Jahres und so war es gar nicht so einfach einen geeigneten Ankerplatz zu finden. Viele Yachten werden hier die Hurricanzeit verbringen und so haben viele ihre Segel bereits abgeschlagen.
In den Tobago Cays war es einerseits natürlich wunderschön, da permanent Schildkröten und Rochen im Wasser zu sehen sind und das Wasser so schön klar ist. Auf der anderen Seite war es aber auch nicht so erholsam, da sich am Ankerplatz, der ja nur durch ein Riff geschützt ist, eine ungemütliche Welle aufgebaut hat, die uns permanent hat wackeln lassen. Richtig gut geschlafen haben wir deswegen leider nicht. Von den Cays sind wir nach Palm Island gefahren, der Törn von nur ein paar Meilen war sehr schön und wir sind nur unter Genua gemütlich nach Süden gesegelt. Nun merkt man merklich, dass die Strecken angenehmer werden, weil man nicht mehr gegen Wind und Welle ankämpfen muss. Palm Island war dann allerdings eher enttäuschend. Der Ankerplatz war sehr unruhig, da der Schwell um die kleine Insel von beiden Seiten herum läuft. Auch an Land gibt es nicht viel zu sehen. Die Insel selbst besteht eigentlich nur aus einer Hotelanlage und uns Seglern ist es nicht erlaubt, den Strand zu verlassen und die Insel von innen zu erkunden. Leider gibt es am Strand dann auch kein Schattenplätzchen. Das Wasser ist zwar auch schön klar, aber zu sehen gibt es auch unter Wasser nicht viel. So sind wir nach ein paar Stunden Anker aufgegangen und die eine Meile nach Union Island gefahren. Der begrenzte Ankerplatz war ziemlich voll und dieses Mal wollten wir uns auch wegen den Kitesurfern nicht in die erste Reihe legen und haben etwas weiter hinten geankert. An Land waren wir nur kurz zum Ausklarieren. Den Abend haben wir bei Regina und Udo verbracht, die wir mit ihrem tollen Katamaran „Teoula“ bereits in Fort de France kennen gelernt haben. Am nächsten Tag sind wir Anker auf gegangen, um nach Carriacou zu segeln. Auch dieser Törn war sehr schön, denn wir hatten Wind und Welle von hinten und genossen das gemütliche und vor allem auch sehr leise Segeln. Anglerglück hatten wir unterwegs leider (mal wieder) keines. In Carriacou haben wir als erstes einklariert und sind damit auch bereits für Grenada einklariert. Ein paar Tage haben wir in der Tyrell Bay bei himmlischer Ruhe verbracht und sind dann weiter nach Ronde Island gesegelt. Eine kleine Insel, die zwischen Carriacou und Grenada liegt und unbewohnt ist. Auch der Törn nach Ronde Island war schön gemütlich und stressfrei und sogar eine Delfinschule hat zeitweise mit uns gespielt. Wir waren die einzige Yacht vor Anker und der kleine Strand war von vielen Pelikanen, Möwen und anderen Vögeln bevölkert. Das Wasser war glasklar und beim Schnorcheln im nördlichen Teil der Bucht haben wir sehr viele unterschiedliche Fische gesehen. Am Spätnachmittag gesellte sich noch ein Katamaran zu uns und wir verbrachten eine ruhige gemütliche Nacht. Allerdings sollte man sich bei nicht ganz so ruhigem Wetter, wie wir es hatten, überlegen ob man tatsächlich dort ankern möchte, es kann dann durch den Schwell sehr schnell recht ungemütlich werden. Den nächsten Morgen verbrachten wir mit Brot backen, schnorcheln und lesen und sind am frühen Nachmittag Anker aufgegangen, um Grenada anzulaufen. Wie bei unserer Abfahrt von Grenada im Januar sind wir auch diesmal nach Port Halifax gefahren. Die gesamten 16 sm sind wir nur unter voller Genua gesegelt. Einen Geschwindigkeitsrekord haben wir damit garantiert nicht aufgestellt, aber gemütlicher und entspannter kann ein Segeltörn kaum sein. Der kleine Ankerplatz hat keinen guten Ruf, da viele Segler Angst vor Gerüchen der Mülldeponie, die dort ganz in der Nähe ist, haben. Bei unserem Aufenthalt hat es ausschliesslich betörend nach Flieder gerochen, was uns natürlich auch besser gefallen hat. Am nächsten Morgen sind wir an eine Mooring 2 sm weiter gefahren, um mit dem Dingi zum nahegelegenen Unterwasserpark zu fahren. Man kann mit dem Dingi auch an einer Mooring fest machen und dann ist man schon direkt über den Unterwasserskulpturen. Die Skulpturen waren sehr schön anzuschauen und wir konnten ein paar schöne Fotos machen. Das Wasser ist auf Grenada leider nicht so klar wie beispielsweise in den Grenadinen, aber immerhin ist die Sicht gut genug, um die Skulpturen auf 4 m Wassertiefe beim Schnorcheln gut zu sehen. Etwas störend waren die vielen klitzekleinen Quallen, die uns wie Nadelstiche gepiekt haben. Die sind zwar nicht giftig oder gefährlich, aber unangenehm war’s trotzdem und so haben wir dann doch etwas schneller den Unterwasserpark wieder verlassen. Da es an der Mooring recht unruhig war, haben wir auch diese sofort wieder verlassen und so sind wir auch um die Mooringgebühren herum gekommen. Nur mit der Genua sind wir dann weiter gemütlich gen Süden gesegelt. Unser Ziel war nun die Prickly Bay. Die Durchfahrt zwischen dem Festland und Glover Island war dann noch etwas ruppig und wir mussten unter Maschine gegen den Wind und Welle anfahren, aber es war ja nur ein kurzes Stück. Bei der Einfahrt in die Prickly Bay war klar, dass die Bucht schon ganz schön voll ist. Als erstes haben wir dann gleich die „Kalimian“ mit Karin und Michael an Bord entdeckt. Die beiden haben wir das letzte Mal in Las Palmas auf Gran Canaria vor über einem Jahr gesehen! Sie sind vor kurzem hier auf Grenada angekommen. Da wir wieder relativ weit vorne in der Bucht ankern wollten, sind wir ein paar Kringel durch die volle Bucht gefahren. Nun liegen wir auf 3 m Wassertiefe in der Nähe des Dingistegs und das Wasser ist dort für die Prickly Bay relativ klar und wir können sogar den Anker sehen. Jedoch nicht zu vergleichen mit den Tobago Cays, da könnte man den Ankern beim Schnorcheln auch auf 15 m Wassertiefe sehen. Den Abend verbrachten wir bei Karin und Michael und brachten uns gegenseitig auf den neusten Stand und tauschten Erfahrungen bei der Atlantiküberquerung aus. Auch bei ihnen fiel der Autopilot aus, allerdings nicht der elektrische wie bei uns sondern die Windsteueranlage. Da blieb den beiden nichts anderes übrig als von Hand zu steuern und gleichzeitig eine „neue“ Selbststeueranlage zu bauen. Und so haben sie mitten auf dem Atlantik die Flex und das Schweißgerät heraus geholt. Wir haben großen Respekt vor dieser Leistung! Die Mühen haben sich auch gelohnt, die improvisierte Selbststeueranlage brachte sie sicher auf Grenada an. Auch Regina und Udo sind mittlerweile hier in der Prickly Bay und wir hatten gestern noch einen schönen Abend zu sechst auf Blue Felix verbracht.
Irgendwie ist es auf Grenada heißer als wir es von den letzten Tagen und Wochen gewohnt sind und so sind wir momentan auch recht faul, obwohl es noch ein paar kleine Dinge vorzubereiten gibt, bevor unser Krantermin in 2 Wochen ansteht. Die Hoffnung, dass es in Trinidad nicht ganz so heiß ist, haben wir bereits aufgegeben. Aber Schwitzen soll ja gesund sein.
Und hier noch ein kleiner Nachtrag aus Bequia. Wir kaufen oft eine lokale Zeitung, um mehr über die Insel zu erfahren auf der wir gerade sind. Vor kurzem konnte man Folgendes lesen: