So viele Yachten!

Normalerweise liegen hier vor Fort de France zwischen 10 und 30 Yachten im Ankerfeld. Doch letzten Freitag Abend sah die Situation ganz anders aus. Der „Ariane’s Cup“ findet gerade statt. Das ist eine mehrtägige Regatta, bei der dieses Jahr mehr als 80 Yachten teilnehmen. Auf jeder Yacht sind zwischen 5-10 Personen, die alle am Projekt der Ariane-Raketen (ariane launcher program) beteiligt waren oder sind, sowie deren Familienangehörigen. Das heißt es dürfen keine professionellen Skipper angeheuert werden. Am Nachmittag sahen wir dann auf einen Schlag 10-20 Katamarane segeln. In den nächsten Stunden wurden es dann immer mehr und am Ende haben tatsächlich mehr als 80 Katamarane zwischen 38 und 50 Fuß einen Platz in der Bucht von Fort de France gefunden. Nun war es ganz schön eng, dazu kamen dann noch die Dingis der Katamarane, die nun voll beladen durch die Bucht fuhren. Alle Yachten sind gechartert und per Los werden die Yachten den Crews zugeordnet. Dieses Jahr wurden ausschließlich Katamarane gechartert, im letzten Jahr wurde ausschließlich auf Einrumpfyachten gesegelt. Die Organisation des Spektakels obliegt dem letztjährigen Sieger. Am Samstag Morgen war dann das große Aufbrechen zu beobachten. Innerhalb nicht mal einer Stunde waren alle 80 Katamarane Anker auf gegangen und die Bucht kommt uns nun sehr leer vor. Für die Flottille ging es weiter nach Grand Anse d’Arlet, danach geht es zum Abschlusstörn nach Le Marin, wo bestimmt eine große Party auf die ca. 500 Teilnehmer wartet.

Die Karawane rollt an

Die Karawane rollt an

Blick von der Mastspitze auf Fort de France

Blick von der Mastspitze auf Fort de France

Normalerweise liegen hier max. 30 Yachten

Normalerweise liegen hier max. 30 Yachten

DSCN1321

Am näcshten Morgen gehen alle recht schnell Anker auf und machen sich weiter auf den Weg nach Süden

Am nächsten Morgen gehen alle recht schnell Anker auf und machen sich weiter auf den Weg nach Süden

Unser Edelstahldieseltank ist nun wieder dicht. Und auch das Dingi ist repariert. Der Druckluftboden hatte zwei kleine Löcher, die geflickt werden mussten. Nun ist dieses Baustelle also auch abgeschlossen und deshalb werden wir morgen Anker auf gehen, um nach Grande Anse d’Arlet zu segeln. Dort wollen wir noch ein bisschen schnorcheln und dann am Montag weiter nach St. Lucia segeln. Mit der Fahrt nach St. Lucia wollen wir bis nach dem Wochenende warten, weil wir keine Lust haben „Overtime fees“ bezahlen zu müssen, d.h. überteuerte Einklarierungsgebühren, die auf den meisten Inseln am Wochenende erhoben werden.

Der Tank ist gereinigt und kann nun reapriert werden.

Der Dieseltank ist gereinigt und kann nun repariert werden.

Ausgebesserter Tank

Ausgebesserter Tank

Der Druckluftboden des Dingis hat ein Loch. Doch wie bei so vielen Reparaturen kommt zeurst die Reinigung

Der Druckluftboden des Dingis hat ein Loch. Doch wie bei so vielen Reparaturen kommt zuerst die Reinigung

Ein Loch ist im Eimer, Blue Felix, Blue Felix

Lange sind wir verschont worden von Reparaturen und Problemen am Schiff, unser Felix hat es uns leicht gemacht. Seit wir in der Karibik sind gab es nur die üblichen Instandhaltungsarbeiten und einen Satz neuer Service-Batterien. Doch vor ein paar Tagen haben wir Diesel in der Plicht gerochen und ein Blick zur Backbordmaschine zeigte schnell, dass irgendwo Diesel ausgelaufen sein muss. Die Hoffnung, dass nur ein Schlauch oder ein Schlauchanschluss undicht sind, hat sich leider nicht erfüllt. Den noch vorhandenen Diesel im Edelstahltank haben wir in vorrätige Kanister abgepumpt und Sven konnte den Dieseltank von allen Anschlüssen befreien, losschrauben und umdrehen. Der Boden zeigte einige kleine Stellen mit Lochfraß, von denen ein paar bereits wohl schon vor ein paar Jahren ausgebessert worden sind. Alles wurde gründlich gereinigt, angeschliffen und konnte dann mit einem Edelstahl-Epoxy-Spachtel abgedichtet werden, den wir beim örtlichen Yacht-Chandler (Sea & Service) glücklicherweise gefunden haben.

Wir lassen den Diesel aus dem Edelstahltank ab.

Wir lassen den Diesel aus dem Edelstahltank ab.

Sven befreit den Tank von allen Anschlüssen

Sven befreit den Tank von allen Anschlüssen

Dann kann unter dem Tank geputzt werden.

Dann kann unter dem Tank geputzt werden.

Wir drehen den Tank, sodass man die Unterseite sehen kann und finden ein paar Stellen, die ausgebessert werden müssen. Doch davor muss die Oberfläche zuerst gereinigt und abgeschliffen werden

Wir drehen den Tank, sodass man die Unterseite sehen kann und finden ein paar Stellen, die ausgebessert werden müssen. Doch davor muss die Oberfläche zuerst gereinigt und abgeschliffen werden

Nun muss der Tank auf Dichtigkeit geprüft werden und danach wieder an seinem Platz verschraubt werden, dann kann der Diesel wieder eingefüllt werden. Wenn dann alles wieder an seinem Platz ist, dann verlassen wir auch endlich mal Martinique, irgendwie sind wir doch schon wieder länger hier als geplant, immerhin schon seit einem Monat.

Wir finden einen Weg in die Oberstadt und haben einen schönen Blick über die Bucht von Fort de France

Wir finden einen Weg in die Oberstadt und haben einen schönen Blick über die Bucht von Fort de France

DSCN1122

Fußgängerzone von Fort de France

Fußgängerzone von Fort de France

Bei einem Spaziergang durch die Stadt finden wir diese arme Ratte, die sich nicht mehr selbst aus ihrer Lage befreien konnte und gestorben ist

Bei einem Spaziergang durch die Stadt finden wir diese arme Ratte, die sich nicht mehr selbst aus ihrer Lage befreien konnte und gestorben ist

Sven wurde mit Badehose und Flossen neu eingekleidet

Sven wurde mit Badehose und Flossen neu eingekleidet

Mit dem Dingi holen wir Wasser an einem Wasserhahn von einer naheliegenden Baustelle

Mit dem Dingi holen wir Wasser an einem Wasserhahn von einer naheliegenden Baustelle am Kreuzfahrtanleger

Eine Flasche Spaghetti, bitte!

Eine Flasche Spaghetti, bitte!

Wir verabschieden Elke und Werner mit ihrer "naja". Gute Reise!

Wir verabschieden Elke und Werner mit ihrer „naja“. Gute Reise!

Durch den längeren Aufenthalt sind wir in den Genuss einer der seltenen Veranstaltung in Fort de France gekommen. Heute vor 167 Jahren hat Victor Schoelcher ein Dekret zur Abschaffung der Sklaverei proklamiert, das ab dem 22.Mai 1848 die totale Abschaffung der Sklaverei in Frankreich und seinen Kolonien festschrieb. Im schönen Park Savane direkt am Ankerplatz wurde eine überraschend professionelle Bühne mit allerhand Technik aufgebaut und eine tolle Show mit Musik und Tanz aufgefüht. Dabei wurden die verschieden Phasen der Sklaverei aufgezeigt, von der Verschleppung über die Arbeit auf den Plantagen und deren Befreiung. Die finale Botschaft lautete, dass die hier lebenden Menschen ihr Leben selbst in der Hand haben und etwas aus ihrem Leben machen sollten. Dazu wurden Beispiele berühmter Martiniquaner genannt, die einen Einfluss in Kunst, Wissenschaft und Politik hatten. Die ganze Show war sehr gut choreographiert. Besonders schön waren die durchbrochene Leinwand im Hintergrund und die vielen verschiedenen Kostüme der jungen Tänzerinnen und Tänzer. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen.DSCN1228

professionelle Technik

professionelle Technik

DSCN1246 DSCN1251 DSCN1254

 

Was für ein schöner Geburtstag!

Mittlerweile habe ich schon drei Geburtstage auf Blue Felix feiern können. Den ersten verbrachten wir in Breskens in Holland, als wir auf unseren neuen Propeller gewartet haben. Es hat den ganzen Tag geregnet, doch trotzdem gab es Kuchen, Kibbeling und sogar Champagner. Meinen zweiten „Schiffsgeburtstag“ konnte ich mitten auf dem Atlantik feiern. Das Meer meinte es gut mit mir und so konnte ich einen wunderschönen, seekrankheitsfreien Geburtstag genießen. Diesmal ohne Kuchen und auch ohne Champagner, dafür mit Reis und etwas Gemüse, magenschonende Kost für unterwegs. Nun also ein Geburtstag auf Martinique. Diesmal wieder mit Kuchen, den aber dieses Mal Sven gebacken hat und zwar ganz alleine! Das Ergebnis konnte sich mehr als sehen lassen!

Sven kennt sich aus mit Mehl und solchen Dingen und macht einen Vorteig ...

Sven kennt sich aus mit Mehl und solchen Dingen und macht einen Vorteig …

... dann wird der Hefeteig ordentlich geknetet...

… dann wird der Hefeteig ordentlich geknetet…

... nun den Boden vorbereiten ...

… nun den Boden vorbereiten …

... noch mit den Äpfeln belegen.

… noch mit den Äpfeln belegen.

Eisschnee schlagen für die Quarkcreme ...

Eisschnee schlagen für die Quarkcreme …

... die dann auf die Äpfel kommt ...

… die dann auf die Äpfel kommt …

... und zum Abschluss noch Streusel oben drauf

… und zum Abschluss noch Streusel oben drauf

... und der Kuchen kann in den Ofen

… und der Kuchen kann in den Ofen

Fertig!

Fertig!

Super lecker!

Super lecker!

Auf Martinique kann man in den Genuss von so allerhand Leckereien kommen und so begannen wir den Tag ganz dekadent mit einem Lachsfrühstück und Champagner. Was für ein Unterschied zu unserem Aufenthalt auf den kleinen Grenadinen-Inseln, dort war an so was nicht mal zu denken. Doch umso mehr genossen wir dieses exquisite, einmalige Frühstück!

Geburtstagsfrühstück

Geburtstagsfrühstück

Leicht beschwingt durch ein Gläschen Champagner am Morgen hat mir Sven seine Vielschichtigkeit unter Beweis gestellt, indem er seinen Bart zu immer neuen Frisuren gestutzt hat. Die Bilder zeigen die Ergebnisse. Welcher Sven gefällt euch am besten?

Am Anfang war Bart Nr. 1

Am Anfang war Bart Nr. 1

Bart Nr. 2

Bart Nr. 2

Bart Nr. 3

Bart Nr. 3

Bart Nr. 5

Bart Nr. 4

Bart Nr. 5

Bart Nr. 5

Bart Nr. 6

Bart Nr. 6

Bart Nr. 7

Bart Nr. 7

Irgendwie sieht Sven jetzt viel französischer aus!

Irgendwie sieht Sven jetzt viel französischer aus!

Nackt!

Nackt!

Viel Wind und hoher Besuch

Offiziell beginnt die Hurricansaison in der Karibik wie jedes Jahr am 01. Juni. Doch die Natur richtet sich nicht nach dem Kalender und so ist der erste tropische Sturm des Jahres 2015 schon Anfang Mai zu verzeichnen. „Ana“ Entwickelte sich am 03.05. nördlich von den Bahamas und zog dann weiter nach South und North Carolina an der Ostküste der USA mit maximalen Windgeschwindigkeiten von 100 km/h. Mittlerweile hat sich „Ana“ wieder aufgelöst und vorerst ist mit keinem neuem Sturm zu rechnen. Hier in Martinique hat man davon nichts gespürt. Dennoch haben wir gerade recht viel Wind mit bis zu 30 kt und teils kräftigen Böen, die wie aus dem nichts kommen und alle Schiffe kräftig an ihrem Ankergeschirr reißen lassen. Doch der Ankergrund hier ist sehr gut und so liegen alle Yachten sicher. Nun heißt es also noch aufmerksamer die verfügbaren Wetterberichte zu studieren, zwar hat man bestimmt noch einige Wochen nichts zwischen Trinidad und Martinique zu befürchten, aber dennoch kann ein beginnender Sturm auch das Meer aufwühlen und zu der Zeit wollen wir dann nicht gerade unterwegs sein. Der starke Wind soll am Wochenende nachlassen und dann werden wir uns auf den Weg nach Süden machen. Wir werden dabei keine Nachtfahrt machen, sondern wieder gemütliche Tagestörns segeln, dabei aber die ein oder andere Bucht auslassen, die wir schon vom hochsegeln her kennen und dafür eine uns unbekannte Bucht anlaufen.

Vor kurzem war Frankreichs Präsident Francois Hollande auf Martinique. 70 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges fanden auch hier Gedenkfeiern statt, denen Hollande auf mehreren französischen Inseln beigewohnt hat. Dass hoher Staatsbesuch da ist war schon klar, als am Morgen in der Ankerbucht große Schlauchboote des Zolls und der Polizei patrouillierten und dafür sorgten, dass sich niemand am Strand aufhält und auch niemand vom Wasser aus an bestimmten Stellen an Land geht. Außerdem waren auf dem Fort Scharfschützen positioniert. Hinter dem Ankerfeld ist ein Schiff der französischen Marine vor Anker gegangen und hat sich mit allen verfügbaren Flaggen geschmückt und auch die Besatzung hat die weiße Uniform angezogen und stand Spalier.

Ansonsten geht es auf Martinique im Vergleich zu den englischsprachigen Inseln ruhig zu. Keine laute Musik, keine spontane Feier, alles geht einen mehr geordneten Weg. Wir erfreuen uns noch ein bisschen am europäischen Sortiment im Leaderprice und so gibt es an Bord nun gerne mal Sushi (die Zutaten dafür sind auf den englischsprachigen Inseln sehr selten zu finden) und Schweizer Wurstsalat, Käse in allen Formen und Farben. Außerdem füllen wir unsere Bier- und Limonadevorräte auf. Denn nirgendwo in der von uns bisher gesehenen Karibik kann man so günstig Bier und auch Wein kaufen. Das Bier kommt (natürlich) aus Deutschland und der Wein aus Frankreich. Der hier verkaufte Mozzarella kommt übrigens auch aus Deutschland, genauer gesagt sogar aus Bayern und so genießen wir die Produktvielfalt, bevor wir auf den englischsprachigen Inseln wieder hauptsächlich (teilweise auch ausschließlich) Kohl, Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln, Hähnchen (meist nur Chickenwings), Eier und Cheddar-Käse bekommen. In den nächsten Tagen hoffen wir dann noch Elke und Werner hier zu treffen, bevor sie sich auf den Weg zu den ABC-Inseln machen und wir uns dann wohl nicht mehr wieder sehen. Danach ist dann auch der Wind ein bisschen ruhiger und wir werden uns auf den Weg nach Süden machen.

Das Schiff der Marine hat sich für den Staatsbesuch schön gemacht

Das Schiff der Marine hat sich für den Staatsbesuch schön gemacht

Auf dem Fort haben sich Scharfschützen positioniert, glücklicherweise sind sie später unverrichteter Dinge abgezogen

Auf dem Fort haben sich Scharfschützen positioniert, glücklicherweise sind sie später unverrichteter Dinge abgezogen

Sven baut den aus Deutschland mit gebrachten neuen Wasserfilter für die Backbordmaschine ein

Sven baut den aus Deutschland mitgebrachten neuen Seewasserfilter für die Steuerbordmaschine ein

kurzer Trip nach Deutschland

So, nun bin ich wieder zurück auf unserem blauen Felix. Letzte Woche habe ich in Deutschland verbracht, da meine Mutter ihren runden Geburtstag feierte. Sabine ist in der Zeit so lange hier vor Fort de France vor Anker gelegen und hat das Schiff gehütet. Der Ankerplatz hier ist ruhig, geschützt und vor allem sicher, sodass das kein Problem war. Fort de France ist der ideale Ort für Heimflüge, sofern die Reise über Paris Orly geht, da Flüge dorthin sehr günstig zu haben sind. Frankreich ist offensichtlich sehr darauf bedacht, dies durch Subvention zu ermöglichen, um das Überseedepartement mit dem Festland eng zu verbinden. Paris Orly ist dabei ein etwas außerhalb von Paris gelegener Flughafen, der allerdings, wenn man es denn einmal weiß, recht einfach mit Metro und Bus von den Hauptbahnhöfen aus im Zentrum von Paris in ca. einer Stunde zu erreichen ist. Von Paris aus ging es dann via TGV Richtung Deutschland. Alles in allem kann man für knappe 600 € nach Deutschland und wieder zurück kommen, wenn man früh genug, also spätestens ein paar Wochen vor Reisebeginn bucht. Allerdings ist man dann auch gut und gerne zwischen 20 und 30 Stunden unterwegs. Zu hause ist für mich die Zeit nur so dahingeflogen. Einiges war noch für die Geburtsatgsfeier meiner Mutter zu erledigen und so sind die Tage schnell vorübergegangen. Den ersten Mai, an dem es übrigens den ganzen Tag geregnet hat, verbrachte ich bei meinem Freund Randy daheim, der zum Grillen eingeladen hatte und so hatte ich die Möglichkeit, viele meiner besten Freunde wieder zu sehen. Dann blieb mir eigentlich nur noch kurz Zeit ein paar Dinge für uns und unser Schiff einzukaufen und ich musste mich auch schon wieder für die Rückreise fertig machen. Insbesondere, da ich in letzter Sekunde noch eine andere Zugverbindung buchen musste, da die Deutsche Bahn mal wieder einen Streik angekündigt hatte, der mich mit meiner bestehenden Zugverbindung voll erwischt hätte und ich dann im schlimmsten Fall meinen Flieger verpasst hätte. Aber alles ging reibungslos und so bin ich am Dienstag am späten Abend nach knappen 30 Stunden Reisedauer ziemlich erledigt aber glücklich wieder bei Sabine angekommen. Leider hatte ich während meines einwöchigen Aufenthaltes in Deutschland beim besten Willen keine Zeit mehr, meine Freunde in Konstanz, besonders auch die an der Uni Konstanz zu besuchen, was ich wirklich sehr gerne getan hätte. Die kommenden Tage werde ich nun ein paar Dinge installieren, die ich im Gepäck hatte, wie z.B. unseren neuen Seewasserfilter für die Steuerbordmaschine, den ich kurz vor meiner Abreise noch bei eBay günstig ergattert hatte. Und dann wird es für uns langsam aber stetig weiter Richtung Süden gehen, um schließlich am in der Hurricane Saison in Trindad zu sein, aus dem Wasser zu gehen und unser Unterwasserschiff neu mit Antifouling aufzubauen.

Auf dem Weg zurück nach Fort de France

Auf dem Weg zurück nach Fort de France

Dieses Foto hat Sabine vom Landeanflug meines Flugzeuges gemacht. Man kann unseren blauen Felix und das Flugzeug darüber sehen

Dieses Foto hat Sabine vom Landeanflug meines Flugzeuges gemacht. Man kann unseren blauen Felix und das Flugzeug darüber sehen

News aus Martinique

Heute ein etwas kritischer Artikel, wir wollen auch einmal die andere Seite der türkisblauen, sandigen, karibischen Medaille aufzeigen. Dazu muss man natürlich auch sagen, dass wir nicht alle über einen Kamm scheren wollen, wie in allen Bereichen gibt es Solche und Solche, heute geht es also um Solche.

Manchmal kann man sich einfach nur über die Einstellung anderer Segler wundern. Zum einen, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Über das Caribbean Safety and Security Net sind wir informiert über Unfälle/Diebstähle etc., die in der Karibik stattfinden. Man macht sich dann natürlich Gedanken über die eigene Sicherheit. Das Netzwerk informiert über die Art und Umstände des Ereignisses. In einigen Fällen wurde es den Dieben durch offene Luken und Fenster leicht gemacht. Es scheint für einige Segler eine Selbstverständlichkeit zu sein bei Abwesenheit oder nachts das Schiff sperrangelweit offen zu lassen und davon auszugehen, dass schon niemand diese Situation ausnutzt. Doch kann man es den manchmal sehr armen Einheimischen verübeln, dann „zuzugreifen“? Nicht, dass wir die Diebstähle dann gut heißen, aber wundern braucht man sich da auch nicht mehr. Bevor es auf große Fahrt ging, hatte man sich noch vorgenommen selbst offen zu sein für alles, was die kommende Reise zu bieten hat. Aber muss das denn auch gleichzeitig heißen, dass das Schiff auch offen (für alle) sein muss? Während dieser Überlegungen im heimischen Wohnzimmer war die Wohnungstür vermutlich abgeschlossen.

Ähnliches gilt für Dingis. Sie sind unsere Landverbindung und damit enorm wichtig für uns Segler. So wichtig wie in unserem früheren Leben bspw. das Auto/Motorrad/Fahrrad, ohne das man nirgendwo hinkommt. Genauso für das Auto/Motorrad/Fahrrad hat man vor dem Kauf des Dingis Kataloge gewälzt, Informationen eingeholt und hoffte darauf ein Schnäppchen zu machen und gleichzeitig ein Dingi für die Ewigkeit zu haben, das allen Ansprüchen genügt. Doch kaum hat man das mehrere tausend Euro teure gute Stück aufgepumpt und den nicht minder teuren Motor montiert, ist es für viele völlig selbstverständlich das Dingi beim Landgang nicht anzuschließen und auch nachts nur an einem „Schnürsenkel“ ans Schiff zu hängen. Wird schon keiner klauen. Die Frage ist, ob am ursprünglichen Wohnort genauso unachtsam mit dem liebgewonnenen Vehikel umgegangen wurde. Wohl eher nicht. Ein Dingidiebstahl ist ärgerlich, aber zumindest können Vorkehrungen getroffen werden, um die Chancen eines Diebstahls zu verringern und der finanzielle Einsatz dafür ist im Vergleich zum Wert des Dingis vernachlässigbar.

Der zweite Grund sich über manche Segler zu wundern, ist der Zustand ihres Schiffes. Mit manchen Schiffen würden wir „Spießer“ nicht mal den Hafen verlassen. Leider geht der desaströse Zustand solcher Yachten auch manchmal auf Kosten von anderen Seglern. Zu guter Seemannschaft gehört ja nun auch, andere nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Wenn man sich allerdings mit nicht funktionierenden Segeln, einem kaputten Dieselmotor, einem nicht funktionierenden Außenborder für das nicht mehr vorhanden Dingi und ohne Ankerkette (d.h. nur Anker mit Leine) mitten in ein enges Ankerfeld legt, so wie hier kürzlich geschehen, dann hört der Spaß für uns auf. Hier am Ankerplatz waren vielleicht 3 kt Wind und dennoch ging die Yacht auf Drift, man konnte ihr zu schauen wie sie cm für cm nach hinten in eine brandneue 50 ft Yacht hineinrutschte. Die Crew der großen Yacht befand sich zu der Zeit an Land. Die Crew der driftenden Yacht hat sich angeschaut was passiert, aber getan wurde nichts. Den einen Fender, den man versucht hat zu verwenden, hätte man auch gleich ins Meer werfen können, er war nämlich komplett ohne Luft und kaputt.

Da ich zu der Zeit allein an Bord war (siehe nächster Artikel), blieb mir nichts anderes übrig als unsere Fender klar zu machen, falls die Yacht in uns driften sollte. Eine schweizer Yacht erbarmte sich dann die Yacht abzuschleppen und so ankerten sie wieder an ihrem alten Platz, doch weiterhin ohne Kette, es war also klar, dass das höchstens eine Stunde gut geht, bis sie in der nächsten Yacht landen (diesmal standen meine Chancen nicht schlecht getroffen zu werden). Mit dem Dingi bin ich dann zu ihnen gefahren und habe nach dem Problem gefragt. Die Kommunikation war nicht ganz so einfach, da auf der Yacht französisch und spanisch gesprochen wurde. Doch verstanden habe ich, dass eigentlich alles an diesem Schiff kaputt ist und sie gerade aus Venezuela kommen und dort wohl auch wieder hinwollen. Ich informierte sie über Yachthäfen in der Nähe, wo sie problemlos Schlepphilfe bekommen hätten. Doch sie hatten es nicht eilig aus dem engen Ankerfeld weg zu kommen. Mit einem mehr als manövrierunfähigen, driftenden Boot in einem engen Ankerfeld hätte ich wahrscheinlich 10 Herzinfarkte und weitere 20 Nervenzusammenbrüche erlitten.

Nachdem nun also die Yacht diesmal fast auf uns gedriftet ist, sind sie doch noch Anker aufgegangen und haben ihre defekte Rollanlage fürs Vorsegel bemüht und sind recht knapp an einigen Yachten hinaus gesegelt. Wir hoffen, sie kommen nicht so schnell wieder, denn vermutlich bleibt die Yacht in diesem Zustand, geht ja auch so…

Hier crasht die manövrierunfähige Yacht in die brandneue Yacht

Hier crasht die manövrierunfähige Yacht in die brandneue Yacht

Die Royal Clipper ist für einige Tage auf dem Trockendock in Martinique, bevor sir zur Atlantiküberquerung aufbricht

Die Royal Clipper ist für einige Tage auf dem Trockendock in Martinique, bevor sir zur Atlantiküberquerung aufbricht

Die Royal Clipper verlässt Martinique, um in Barbados Passagiere aufzunehmen. Nun ist sie auf dem Weg ins Mittelmeer. Die Saison für Kreuzfahrtschiffe in der Karibik ist schon seit ein paar Wochen vorbei

Die Royal Clipper verlässt Martinique, um in Barbados Passagiere aufzunehmen. Nun ist sie auf dem Weg ins Mittelmeer. Die Saison für Kreuzfahrtschiffe in der Karibik ist schon seit ein paar Wochen vorbei

Was für eine süße Katze auf dem Nachbarschiff

Was für eine süße Katze auf dem Nachbarschiff

Kratzbaum, ob das dem Segel gefällt?

Kratzbaum, ob das dem Segel gefällt?