Wir haben Joghurt gemacht!

Schon lange wollten wir mal selbst ausprobieren Joghurt zu machen. Vielleicht kennt ihr die Joghurtmaschinen für zu hause, bei denen man das Gemisch aus Milch und Joghurt in kleine Gläschen füllen kann, die dann auf einer Wärmeplatte auf konstanter Temperatur gehalten werden. Da die optimale Temperatur zur Joghurt-Reifung bei ca. 40-45°C liegt, haben wir hier auch die Möglichkeit ohne Strom Joghurt herzustellen. Egal wie man Joghurt herstellen möchte, man braucht in jedem Fall Joghurt, am besten Naturjoghurt, der nicht zu flüssig ist. Man kann nun Milch (wir haben hier entweder haltbare Milch oder Wasser mit aufgelöstem Milchpulver zur Verfügung) etwas erwärmen und bei weniger als 50°C etwas Joghurt einrühren, ein paar Esslöffel reichen für einen Liter Flüssigkeit eigentlich aus. Dann kommt es ein bisschen auf die verwendete Joghurtkultur und die Außentemperatur an, wie gut und wie schnell sich die Joghurt-Bakterien vermehren. Hat man es mal geschafft sich eine eigene Kultur zu „züchten“, dann kann es eigentlich für immer so weiter gehen. Wenn der Joghurt fertig ist, hält er sich ein paar Tage im Kühlschrank, bevor er schlecht wird muss man dann eben mit der nächsten Joghurtproduktion beginnen. Man kann aber auch täglich kleine Portionen Joghurt herstellen, dann bleibt die Joghurtkultur immer „frisch“. Wir stehen noch ganz am Anfang der Joghurtproduktion, aber es hat nach ein paar Versuchen schon ganz gut geklappt. Seit wir Europa verlassen haben, gibt es überall Milchpulver, was sich natürlich viel besser aufbewahren lässt als haltbare Milch. Wer auch zu hause Joghurt herstellen möchte und das gerne ohne elektrische Joghurtmaschine machen möchte: es gibt auch isolierende Gefäße, in die man die zuvor aufgewärmte Milch-Joghurt-Mischung einfüllt und dann einfach wartet. Aber bei unseren Temperaturen an die 40°C reicht schon die Außentemperatur aus, um den Joghurt reifen zu lassen.

Unser erster selbst gemacht Joghurt!

Unser erster selbst gemachter Joghurt!

Was unseren Schaden am Schiff durch den Aufprall einer anderen Yacht angeht, so ist es leider mit der Versicherung nicht so einfach. Dennoch sieht es so aus, als ob wir Ende nächster Woche nach Tobago aufbrechen können. In welcher Reihenfolge wir die Buchten der Insel anlaufen werden, ist noch nicht ganz klar. Sicher ist nur, dass wir in die Store Bay und nach Charlotteville wollen, dazwischen liegen dann noch die Englishmans Bay und die Parlatuvier Bay. Mal schauen wo uns der Wind überall hinbringt, ansonsten kann ja Yanmar etwas nachhelfen…

Beim Barbecue, es gibt Hamburger!

Beim Barbecue, es gibt Hamburger!

Vor ein paar Tagen ist ein Squall durchgezogen, da gab es dann kurz mal 30 Knoten Wind und Regen und dazu diesen Regenbogen.

Vor ein paar Tagen ist ein Squall durchgezogen, da gab es dann kurz mal 30 Knoten Wind und Regen und dazu diesen Regenbogen.

Wir machen uns einen schönen Sonntag!

Nach dem Ärger der vergangenen Tage machen wir uns heute einen entspannten Sonntag. Begonnen haben wir diesen mit einer (kleinen) Flasche Champagner, die eigentlich für Sabines Geburtstag im Mai gedacht war. Zu diesem Zeitpunkt haben wir aber gerade den Atlantik überquert und wenn wir unterwegs sind, trinken wir keinen Alkohol. Sabine hätte den Champagner auf hoher See wahrscheinlich ja eh nicht vertragen. So haben wir uns diesen heute gegönnt und nochmals auf ein paar tolle Erlebnisse der letzten eineinhalb Jahre angestoßen. Und natürlich auch noch nachträglich auf den Geburtstag von Sabines Mutter. Mein Vater hat uns noch türkischen Kaviar mitgeschickt, den er selbst herstellt. Dazu kauft er zu einer bestimmten Jahreszeit Fischern den Rogen eines bestimmten Fisches ab und füllt diesen nach Zugabe von Salz in die Schwimmblase dieses Fisches. Danach wird das Ganze mit sehr viel Salz bedeckt und ruht für einige Zeit. Danach bekommt dann die Blase einen Überzug aus Bienenwachs. Der fermentierte Fischrogen wird dann von seiner Wachshaut und der Schwimmblase befreit und in feine Scheiben geschnitten. Man kann ihn nun einfach auf Toastbrot mit Butter und etwas Zitronensaft essen und das schmeckt wirklich köstlich. Vielen Dank nochmals an meinen Vater!

Endlich wieder zusammen auf Blue Felix!

Endlich wieder zusammen auf Blue Felix!

Toller Wolkenhimmel.

Toller Wolkenhimmel.

Das Wachs muss weg, um an den türkischen Kaviar zu kommen.

Das Wachs muss weg, um an den türkischen Kaviar zu kommen.

Frühstück mit Champagner und türkischem Kaviar.

Frühstück mit Champagner und türkischem Kaviar.

Sabine hat neue Teile für den Arduino mitgebracht. Nun kann er über Bluetooth mit dem Handy ferngesteuert werden. Tolle Sache, mal schauen, was man damit alles so basteln kann.

Sabine hat mir neue Teile für den Arduino mitgebracht. Nun kann er über Bluetooth mit dem Handy ferngesteuert werden. Tolle Sache, mal schauen, was man damit alles so basteln kann.

Unser Blue Felix wartet nun auf Reparatur. Dazu kam gestern ein Handwerker (ein Holländer, der hier den Ruhestand verbringt) und hat sich das angesehen. Er schaut nun die kommenden Tage in Paramaribo, ob er die Teile, die er zur Reparatur benötigt, finden kann und gibt uns dann wieder Bescheid. Er war jedoch recht zuversichtlich, dass er sowohl die Reling als auch die gebrochene Rolle der Ankerwinsch wieder hinbekommt. Die Rolle kann ggf. mit einer Drehbank ausgefräst und das Innere dann durch ein passendes Aluteil neu aufgebaut werden. Eine Ersatzrolle ist im Internet kaum zu bekommen, da unsere alte „Vetus Alex III“ schon länger nicht mehr hergestellt wird. Wir werden berichten, wenn sich etwas Neues ergeben hat.

Zurück vom Heimaturlaub

Das war mal eine Nacht für die Crew der Blue-Felix! Allerdings ausnahmsweise mal nicht am gleichen Ort. Wie ihr bereits lesen konntet, hatte Sven in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mit der Yacht zu kämpfen, die in uns hinein gedriftet ist. Gleichzeitig habe ich mit der Deutschen Bahn gekämpft. Vor 2 Wochen habe ich mich nämlich auf den Weg nach Deutschland gemacht, dies alles unter strengster Geheimhaltung, was heißt, dass alle wussten, dass ich nach Deutschland fliege, nur meine Mutter nicht, denn für sie sollte das eine Geburtstagsüberraschung werden, welche dann auch als solche gut gelungen ist! Geflogen bin ich mit Surinam Airways ab Paramaribo Zanderij International Airport. Den Flug habe ich bereits günstig in Franz. Guyana buchen können. Hier angekommen wurde ich aber immer belächelt, dass ich mich nicht für die holländische Fluggesellschaft KLM entschieden hatte. Mir wurden Abenteuergeschichten von Surinam Airways erzählt und dass ich wohl nie in Deutschland ankommen werde. Angekommen bin ich dann doch, aber eben einige Stunden später, da ich das aber schon in Suriname wusste, konnte ich mein auch schon gebuchtes Zugticket nach München wieder umbuchen. Von München ging es weiter nach Konstanz und Freiburg und dann zu meinen Eltern. Die Zeit verging wie im Flug und in gefühlten 3 Tagen waren 14 Tage schon vorbei und ich musste zurück nach Amsterdam, um meinem Flug am Mittwochvormittag zu erreichen. Die Bahnstreiks waren alle vorüber und so sah ich meiner rechtzeitigen Ankunft am Flughafen positiv entgegen, da ich eine Zugfahrt gebucht hatte, mit der ich bereits am Vorabend in Amsterdam ankommen sollte. Leider kam es dann doch anders und ich saß mit mehreren hundert Menschen im ICE kurz vor Frankfurt mitten in der Pampa fest, ein Schaden in der Oberleitung. Nach 4 Stunden wurden wir dann nach Frankfurt abgeschleppt. Die Schlange am Service-Schalter war lang und nach mehr als einer Stunde Wartezeit war auch ich an der Reihe und man sagte mir ich solle nach Köln fahren, von dort würde ich schon weiter kommen. In Köln angekommen war es mittlerweile 1 Uhr nachts und mein Koffer mit 25 kg wurde auch nicht leichter. Die Dame am Schalter rechnete und rechnete und empfahl mir eine Zugverbindung mit einmal Umsteigen über Münster nach Gronau. Ab Gronau sollte ich dann ein Taxi nehmen, für das ich einen Gutschein bekam. So sollte ich es bis 8 Uhr an den Flughafen schaffen. Doch auch das hat nicht funktioniert. Der Zug hatte 1 Stunde Verspätung und so verpasste ich um 3 min den wohl einzigen pünktlichen Zug in Deutschland von Münster nach Gronau. Bereits in Münster habe ich dann ein Taxi ins ca. 230 km entfernte Amsterdam genommen. Die Bahn darf sich also neben der Erstattung meines Fahrkartenpreises auch noch über eine Taxirechnung von Münster nach Gronau freuen. Bereits nachts habe ich immer wieder versucht die Hotline der Airline zu erreichen, um mein verspätetes Ankommen anzukündigen. Doch leider sind diese Hotlines nachts nicht besetzt (wieso auch??). Kurz vor Amsterdam habe ich dann doch noch jemanden erreicht und so war gesichert, dass der Schalter noch geöffnet hatte. Am Flughafen angekommen ging es schnellstens zum Schalter, Koffer aufgegeben, ab zum Gate und ich hatte es geschafft! Damit habe ich unterwegs nicht mehr gerechnet! Vielen Dank an meine Eltern und Sven, die mich über weitere Zugverbindungen auf dem Laufenden gehalten haben und mir Telefonnummer heraus gesucht haben. Der Flug selbst startete einigermaßen pünktlich und der Flieger war relativ leer. Die meiste Zeit verbrachte ich sowieso mit Schlafen. Angekommen in Suriname sah die Welt wieder anders aus. Die Inder belagerten mich sofort und fragten mich aus wo ich herkomme und gaben keine Ruhe. Ein relativ günstiges Sammeltaxi brachte mich dann zurück nach Domburg, wo mir Sven, Linda und Evgeni einen schönen Empfang bereitet haben. Kaum angekommen, kam auch schon ein großer Regenschauer, den ich gleich nutzen konnte, um alle Wäsche wieder zu waschen. Und nach und nach verschwinden alle mitgebrachten Sachen im und am Schiff. Der defekte Propeller des Außenborders ist schon durch den neuen mitgebrachten ersetzt und funktioniert tadellos. Der neue Staubsauger wird auch noch getestet und schon ist wieder Bordalltag eingekehrt.

Von der Deutschen Bahn habe ich nun vorerst die „Schnauze voll“ und wünsche allen Bahnfahrern zu Hause, dass sie gut ankommen! Empfehlen kann ich die Fahrten mit den Fernbussen, die den Zeitplan zumindest bei mir immer recht gut einhalten konnten und auch ein bequemeres Reisen als mit der Bahn ermöglichen und billiger noch dazu. Außerdem bekommt man hier auf seiner gesamten Fahrt kostenloses Internet zur Verfügung gestellt, die Bahn möchte für einen Internetzugang, den es auch nicht in allen Zügen gibt, pro Tag 4,99 € haben. Da kann ich dann gut auf einen Internetzugang verzichten…

Nochmals vielen Dank an alle, die ich bei meinem Kurzurlaub gesehen habe! Für Übernachtungen, lecker Brot und alles andere! War schön euch alle mal wieder gesehen zu haben!

In den nächsten Tagen heißt es nun sich um den entstandenen Schaden zu kümmern und mit den Eignern der schadenverursachenden Yacht zu sprechen. Mal sehen was dabei herauskommt. 10 Tage werden wir wohl bestimmt noch hier bleiben.

Eine Insel mit zwei Booten

Es ist gerade Spring, d.h. die Tide ist besonders hoch und die Strömung noch stärker als sonst. Den ganzen Tag schon hat es riesige Inseln aus Gräsern wie Bambus und Schlamm den Fluß hinauf- und wieder herunter getrieben. Die Inseln sind sehr kompakt und diejenige, die sich schließlich in unserer Boje verfangen hat, war in etwa genauso lang und breit wie unser ganzes Schiff. Das Zeug stinkt dabei erbärmlich nach Faulgasen und ist bewohnt von einer Unzahl an Insekten und kleinen Krebsen, die auch sofort den Weg an Bord über die Mooringleine finden. Das wieder loszuwerden ist eine unglaubliche Arbeit, da der Wasserwiderstand in der starken Strömung unglaublich stark ist und sich damit der zähe Bambus richtig im Bojengeschirr verkeilt. Die Boje wurde sogar komplett unter Wasser gedrückt und die Festmacherleinen waren gespannt wie Klaviersaiten. Über eine Stunde habe ich gebraucht, um in mühsamer Kleinarbeit auf dem Vordeck liegend, jeden einzelnen Bambusstrang mit dem Bootshaken abzureißen. Gut daß ich das dann schlußendlich und schon im Dunkeln noch hinbekommen habe, denn ein paar Stunden später, etwa um 3 Uhr in der Nacht wache ich durch ein unschönes Geräusch auf. In einer Minute bin ich mit der Stirnlampe auf dem Vorschiff und sehe eine holländische Yacht, die sich offensichtlich ebenso eine Insel eingefangen und sich daraufhin von ihrer Boje losgerissen hat, mit ihrem Heck in unserem Vorschiff „stehen“. Kein schöner Anblick, könnt ihr mir glauben! Ich schreie nach Leibeskräften um die Crew aufzuwecken und starte gleichzeitig die Maschinen. Diese springen auch zum Glück sofort an und ich schaue zu, daß ich unser Heck wegbekomme, so daß die Yacht an uns vorbeitreiben kann, denn offensichtlich ist niemand an Bord. Unsere zwei(!) Mooringleinen sind durch den Zusammenstoß und vor allem den Wasserwiderstand von zwei Yachten und einer Grasinsel gerissen. Ich bin momentan alleine auf dem Schiff, da Sabine noch in Deutschland ist, ihre Mutter hatte einen runden Geburtstag. Während ich nun auf dem Vordeck kurz die Schäden inspiziert habe, driftet Blue Felix in der starken Strömung sehr schnell durchs Bojenfeld. Ich muß also zusehen, daß ich nicht auch noch in jemanden crashe. Ich sehe, daß es den einen Teil unserer Ankerwinsch durch den unglaublichen Zug auf den einen der beiden Festmacher zerlegt hat. Allerdings brauche ich die Ankerwinsch unbedingt, da ich ja nun schnellstens vor Anker gehen muß. Immer wieder muß ich vom Vordeck zurück ans Ruder und an die Maschinen hetzen um Blue Felix gegen die starke Strömung und frei von den anderen Yachten zu halten. Es gelingt mir, das gebrochene Teil von der Winsch abzumontieren, so daß sie nicht mehr blockiert und nun wieder benutzt werden kann. Ich führe bei starker Strömung und in völliger Dunkelheit allein das Ankermanöver durch und bin schließlich sicher. Unsere lieben Nachbarn, Linda und Efgeni von dem Wharram Katamaran EBO, haben mich schreien gehört, als ich versucht hatte, die Crew der holländischen Yacht zu wecken. Nachdem sie die Lage verstanden hatten, hat Linda geistesgegenwärtig sofort über Seefunk die Küstenwache benachrichtigt, da die holländische Yacht ja immer noch mit ihrer Insel driftet und dann sind sie unverzüglich mit ihrem Dinghi zu mir geeilt. Ich war ja nun schon sicher vor Anker und helfen hätten sie mir sowieso nicht gekonnt, also habe ich mit Efgeni erst einmal vom Dinghi aus unser Vorschiff inspiziert. Gott sei Dank hat es keine schlimmeren Schäden gegeben, der Zusammenstoß war durch einen Teil der Grasinsel gedämpft. Die Reling ist ordentlich verbogen, einen Teil der Ankerwinsch hat es zerlegt und noch eine Kunststoffrolle. Nun sind wir so weit mit Blue Felix gesegelt und haben in unzähligen Schleusen, Docks und Marinas festgemacht, lagen vor Anker unter schwierigsten Bedingungen und kaum eine Schramme haben wir in unser Schiff gefahren und nun das. Sehr ärgerlich! Morgens um 6 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang kam dann ein Motorboot und hat die abgedriftete Yacht abgeschleppt und wieder an eine Boje gehängt. Ich bin dann Ankerauf gegangen und habe nun wieder an meiner alten Boje festgemacht. Was für eine Nacht! Sabine kommt heute abend wieder, sie hat dann auch noch was zu erzählen, sie hat ihren Flieger auf die letzte Minute bekommen, weil der Deutschen Bahn mal wieder ein Zug kaputt ging und die anschließenden natürlich alle Verspätung hatten. Nun darf ich mich erst einmal um Versicherungen und Reparatur kümmern, das wird sicher nicht einfach werden, da der Eigner der holländischen Yacht wahrscheinlich momentan in Holland ist. Zum Glück ist unser Schiff immer noch segelklar und die Teile, die ich benötige, bekomme ich hier sicher nicht, hoffentlich dann in der Karibik. Nicht auszudenken, wenn uns die andere Yacht am Vorstag erwischt hätte oder uns ein Loch in den Rumpf gemacht hätte.

Die Betreiber des Bojenfelds schleppen die Insel weg, die die holländische Yacht von ihrer Mooring losgerissen hatte.

Die Betreiber des Bojenfelds schleppen die Insel weg, die die holländische Yacht von ihrer Mooring losgerissen hatte.

Grasinsel, die ich nachts noch entfernt hatte.

Grasinsel, die ich nachts noch entfernt hatte.

Der ist in uns reingedriftet!

Der ist in uns reingedriftet!

kurze Schadensbegutachtung direkt nach dem Zusammenstoss

Kurze Schadensbegutachtung direkt nach dem Zusammenstoss.

Kurz nachdem Zusammenstoss.

Kurz nachdem Zusammenstoss.

Unsere Ankerwinsch hat es teilweise zerlegt.

Unsere Ankerwinsch hat es teilweise zerlegt.

verbogene Reeling

verbogene Reling

Ankerrolle.

Ankerrolle.

Die holländische Yacht wird abgeschleppt und wieder an die Mooring gelegt.

Die holländische Yacht wird abgeschleppt und wieder an die Mooring gelegt.

 

In Surinam vergeht die Zeit schneller!

Auch schon wieder eine Woche her, seit wir den letzten Blog-Eintrag geschrieben haben. Die Zeit vergeht hier viel schneller, als in franz. Guayana. Hier ist alles etwas hektischer, bunter, aber dadurch auch interessanter. Der kulturelle Mix macht`s wohl aus. Ansonsten vergehen die Tage hier mit sehr früh ins Bett gehen, weil es morgens sehr früh schon sehr heiß wird. Wir sind meist schon um 21 Uhr (ja Ihr habt richtig gelesen) im Bett und schlafen dann auch recht schnell ein. Morgens fängt die Sonne um spätestens 8 an richtig runter zu machen, da muss man die Koje dann trotz Ventilator (der übrigens die ganze Nacht tapfer durchpropellert) ziemlich schnell verlassen. Die früheren Morgenstunden gehen dann noch, man kann im und am Schiff kleinere Arbeiten erledigen und gemütlich (mit Ventilator) drinnen sitzen. Am frühen Nachmittag klettern die Temperaturen dann im Schiffsinneren schnell auf 39 Grad und das ist dann kein Spaß mehr. In der Sonne hält man es keine 5 Minuten aus. Jede noch so kleine Bewegung treibt einem den Schweiß ins Gesicht und bei etwas größeren Anstrengungen auch in die Augen und das brennt dann ziemlich, so dass schwerere Wartungsarbeiten am Schiff hier eigentlich unmöglich sind. Daher verbringen wir die späten Nachmittagsstunden, dann wenn die Sonne hier am stärksten ist und die Temperaturen im Schiff zur Last werden, an Land. So ein Schiff an einer Boje stellt sich ja immer gerne in den Wind und wenn es hier dann welchen hat, kühlt der dann das Schiffsinnere nicht sehr effektiv. Nicht immer, wir sind hier ja im Tidengewässer mit sehr starker Strömung, da gewinnt mal der Wind, mal die Strömung und so kann es auch passieren, dass das Schiff mit dem Heck im Wind steht. An der Waterkant in Domburg, also keine 15 Meter vom Schiff entfernt weht am Nachmittag immer ein kühlender Wind und man kann sehr schön dort im Schatten großer Bäume sitzen, Backgammon spielen und ein sehr kaltes Parbo Bier trinken. Das macht das Klima dann doch gleich etwas erträglicher.

Allerdings kann auch die Hitze den Bastelwahn nicht ganz aufhalten. Das ist für mich übrigens eines der tollsten Sachen hier auf dem Schiff, ich habe endlich wieder Zeit einfach nur Dinge zu bauen. Das habe ich schon immer, seit meiner Kindheit gemocht und daran hat sich offensichtlich nichts geändert. Zuerst musste also die letzten Tage die Armbrust signifikant verbessert werden, die hatte mit dem Bogen, den ich aus einem alten Spachtel gebaut hatte, einfach nicht genügend Wumms. Nun ist es ein Compound-Modell geworden mit kugel-gelagerten Rollen und Gummizug. Geht ab nun wie Schmidts Katze, kein Vergleich mit vorher. Mal sehen, wie weit man das noch treiben kann, wird bestimmt nicht die letzte Version bleiben. Wenn wir dann in der Karibik auf Sandy Island (so heißen all die kleinen Inselchen, auf denen nur eine einzige obligatorische Postkarten-Palme drauf steht) angekommen sind, werde ich sicher versuchen, damit eine Kokosnuß von einer Palme zu schießen. Ich freu mich schon riesig drauf!

Als nächstes Projekt muss noch unser UV-Insektenvernichter (das sind die Dinger, bei denen die Insekten ins Licht fliegen sollen und dann über ein Hochspannungsgitter gebrutzelt werden), der seinen Geist schon lange aufgegeben hat, neu aufgebaut werden. Da ist nämlich eine UV-Leuchtstoffröhre drin und Leuchtstoffröhren und Wechselrichter vertragen sich offensichtlich auf Dauer nicht gut. Dazu habe ich eine Schaltung gebastelt, die batteriebetrieben über eine selbst gewickelte Spule, in der Basis- und Kollektorstrom eines Transistors im Gegentakt laufen, gepulste Gleichspannung erzeugt. Diese wird dann in einer weiteren selbst gewickelten Spule (der Draht dafür stammt übrigens von unserem kaputten Staubsaugermotor) hochgespannt und bildet die Eingangsspannung für den noch zu bauenden Hochspannungsteil (entweder muss ich dazu eine weitere Spule wickeln oder ich baue aus Dioden und Kondensatoren einen Spannungvervielfacher, je nachdem, was ich hier besser finden kann). Damit sollten dann ein paar Moskitos, von denen es hier doch einige gibt, das zeitliche segnen. Das Interessante an der Schaltung ist jedoch, dass man damit in einfachster Weise mit nur einer Batterie Verbraucher betreiben kann, die erst ab viel höheren Spannungen arbeiten würden. Weiterhin kann man damit eigentlich leere Batterien (also Batterien, deren Spannung für normale Anwendungen nicht mehr ausreicht) als Energiequelle z. B. zum Licht erzeugen verwenden und die Batterien somit wirklich vollständig entleeren. Darum ist diese Schaltung auch als „Joule Thief“ bekannt. Tolle Sache, macht einen Riesen Spaß und gelernt habe ich auch wieder was.

 

Ein grosser kommt am Bojenfeld vorbei. Macht unglaublicherweise keinerlei Welle.

Ein grosser kommt am Bojenfeld vorbei. Macht unglaublicherweise keinerlei Welle.

Joule Thief. Die 12 Volt LED für die Schiffsbeleuchtung kann mit nur einer einzigen 1.2 Volt Batterie betrieben werden.

Joule Thief. Die 12 Volt LED für die Schiffsbeleuchtung kann mit nur einer einzigen 1.2 Volt Batterie betrieben werden.

Wenn die dann in ein Paar Tagen reif sind, gibts lecker Mango Chutney.

Wenn die dann in ein Paar Tagen reif sind, gibts lecker Mango Chutney.

Armbrust mit Compound Umbau.

Armbrust mit Compound Umbau.

Sonnenaufgang.

Sonnenaufgang.

Ausflug nach Nieuw Amsterdam

Mietwagen haben bedeutet für uns früh aufstehen und Umgebung erkunden. So auch heute, diesmal sind wir Richtung Norden gefahren, um uns das Fort von Neu-Amsterdam anzusehen. Wir sind ja bereits daran vorbeigekommen, als wir mit dem Schiff von franz. Guyana kommend, in den Suriname River eingelaufen sind. Um nun mit dem Auto auf die östliche Flussseite zu kommen, mussten wir zunächst die große Jules Wijdenbosch Brücke überqueren. Etwas eigenwillige Konstruktion, man hat allerdings einen tollen Ausblick von ganz oben. Leider konnten wir nicht anhalten, um ein Foto zu machen. Nach einer guten halben Stunde Autofahrt durch vornehmlich indisch anmutende Ortschaften sind wir dann in der größten Mittagshitze (wie immer) am Fort angekommen. Es handelt sich bei dem „Fort“ um einen großen, gepflegten Park mit Aussichtsplattformen und ein paar alten Kanonen. Die Einheimischen verbringen wohl am Wochenende hier ihre Zeit mit Picknicken. Bei Wikipedia lernt man über das Fort und die gleichnamige Ortschaft Nieuw-Amsterdam: „Hauptort und Ressort im Distrikt Commewijne sowie eine ehemalige Befestigungsanlage. Nieuw-Amsterdam war ursprünglich eine reine Befestigungsanlage am Zusammenfluss des Suriname und des Commewijne. Das als Fünfeck mit 5 Bastionen angelegte Fort wurde in der Zeit von 1734 bis 1747 gebaut. Der Bau wurde für erforderlich gehalten, da das Fort Zeelandia zu weit im Landesinneren lag und somit keinen Schutz vor feindlichen Angriffen für die geplanten Plantagen entlang des Commewijneflusses bot. Ab 1873 wurde hier ein Gefängnis eingerichtet, das erst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgegeben wurde. 1875 begann das Gouvernement mit der Vergabe von Ackerflächen rund um das Fort an ehemalige Plantagen-Arbeiter. Im Jahre 1873 war die zehnjährige Staatsaufsicht und Arbeitspflicht der 1863 frei gewordenen Sklaven abgelaufen. 1907 wurde das Fort als Verteidigungsbauwerk aufgegeben. Es hatte aus Sicht der Landesverteidigung jeden militärischen Wert verloren.“

Brücke

Jules Wijdenbosch Brücke

Fort Nieuw Amsterdam

Fort Nieuw Amsterdam

Kirche in der Nähe des Forts Nieuw Amsterdam

Kirche in der Nähe des Forts Nieuw Amsterdam

DSCN7154 DSCN7152

"Dicke Bertha"

Ohne Worte

Nachdem wir uns alles angesehen hatten, haben wir uns auf die Suche nach einem Roti Stand gemacht, da uns bereits die Mägen geknurrt hatten. Roti sind (wie Chapati) indische Teigfladen, mit denen das dazu gereichte Masala (eine Art Curry, meist mit Hühnerfleisch, gibt es aber auch mit Fisch oder vegetarisch) mit der Hand gegessen wird. Sehr spicy und sehr sehr lecker!

Noch etwas Physik: Morgens vor unserem Sightseeing Aufbruch hatten wir mit dem Auto noch Wasser in Kanistern geholt und auf unser Schiff gebracht. Offensichtlich stand einer dieser Kanister aus klarem Kunststoff tagsüber so (un-)günstig in der Sonne, dass das Wasser darin das Sonnenlicht wie ein Brennglas gebündelt hat. Das Foto zeigt den Kanister, die Stofftasche, in der er stand und die Brandflecken auf Stofftasche und Backskiste. Unglaublich, aber nachvollziehbar, Wasser hat einen Brechungsindex von 1,3 und liegt damit nur ca. 15% unter dem von gewöhnlichem Glas. Nochmal gut ausgegangen…DSCN7173

Crazy Suriname

In den letzten Tagen haben wir ganz schön viel erlebt. Mit Linda und Evgeny haben wir ein Auto gemietet, dieses kostet pro Tag 10 €. Benzin kommt dann noch dazu, aber das ist hier auch recht günstig und kostet nur ca. 1,10 €/l. Am ersten Tag mit Auto sind wir gleich in die Innenstadt von Paramaribo gefahren. Der Verkehr war enorm (außerdem Linksverkehr!) und so standen wir ziemlich lange im Stau. Wir haben an diesem Tag bestimmt ca. 20 Geschäfte aufgesucht, da wir alle auf der Suche nach Ersatzteilen waren. Wir brauchen einen neuen Propeller für unseren Suzuki-Außenborder, die Gummi-Kupplung im Propeller rutscht durch und seit ein paar Tagen können wir nur noch mit Halbgas fahren. Wir waren so ziemlich in jedem Geschäft, das auch nur annähernd mit Wassersport, Propellern oder ähnlichem handelte und der einzige, der einen passenden (allerdings nicht den gleichen) Propeller für uns hatte, war ein grosser Suzuki-Dealer. Allerdings wollte dieser einen horrenden Preis, wir werden ihn nun in Deutschland bestellen und unser nächster Besuch darf diesen dann mitbringen. Alles, was wir bisher über Suriname gehört haben war, dass es hier sehr günstig sein soll. Das können wir eigentlich nicht ganz bestätigen, Ersatzteile sind nicht günstig und auch in anderen Geschäften muss man nach Schnäppchen Ausschau halten. Das Essen auf der Straße ist dafür recht günstig, aber ganz ehrlich, zum gleichen Preis kann man auch gut etwas bei einem kleinen Imbiss in Deutschland kaufen. Allerdings bekommt man hier natürlich indisches, javanesisches, chinesisches Essen, das eigentlich immer sehr gut schmeckt, da kann man nicht viel falsch machen. Da Linda und Evgeny ein Ersatzteil für ihren Yamaha-Motor brauchten, haben wir weitere Geschäfte abgeklappert. Immerhin wurden wir schließlich fündig und sie haben ihr Ersatzteil doch noch gefunden.

Auf der Suche nach einem neuen Propeller für unseren Außenbordmotor tragen wir unseren alten Propeller durch die ganze Stadt.

Auf der Suche nach einem neuen Propeller für unseren Außenbordmotor tragen wir unseren alten Propeller durch die ganze Stadt.

Unser Mietwagen

Unser Mietwagen

Das Highlight des Tages war aber dann der Einkauf im Combe-Markt. Nicht weit weg von der Innenstadt befindet sich eine riesige überdachte Halle, bei der schon bei der Anfahrt klar wurde, dass hier viel los sein muss. In dieser Halle befinden sich unzählige Reihen von Regalen, die vollgestopft sind mit allem, was man sich nur vorstellen kann. Mehl, Zucker, Reis, Milchpulver, Gemüse- und Obstkonserven, Fischkonserven, Drogerieartikel, Gewürze, gefrorenes Fleisch, Gemüse und Fisch reiht sich aneinander. Im Prinzip ist es ein großer Supermarkt, der allerdings nicht „klinisch rein“ ist und auch keine Klimaanlage hat. Man bekommt am Eingang einen Einkaufswagen, für den man 2 SRD (ca. 0,50 €) Pfand bezahlen muss und dann kann es losgehen (bei der Rückgabe des Wagens bekommt man dann übrigens 2,50 SRD…). Viele Leute haben die gleiche Idee und so muss man die ein oder andere Umleitung nehmen, wenn in einem Gang mal wieder Stau ist. Die Preise dort sind recht günstig und man kann im Vergleich zu allen anderen Märkten bis zu 30% sparen. Lustig ist, dass in der Halle selbst zwei weitere Untergeschäfte sind, im einen findet man hauptsächlich Drogerieartikel. Im zweiten Innenmarkt gibt es Käse, man kann dort sogar ganze Laibe kaufen und der Preis ist unschlagbar im Vergleich zu anderen Supermärkten. Dort findet man auch allerhand Gewürze, es riecht traumhaft und man möchte am liebsten überall seine Nase reinstecken. Der Bezahlvorgang ist dann auch ein Erlebnis. Man legt alle seine Waren auf den großen Tisch an der Kasse, da viele Produkte kein Etikett haben gibt es auch keinen Barcode-Leser und so wird alles von Hand eingetippt. Das kann dann schon ein bisschen dauern. Ist das erledigt, muss eine zweite Person den nun ausgedruckten Beleg nochmals mit den Produkten auf dem Tisch prüfen. Danach kommt dann eine dritte Person, die alles ordentlich in viele Plastiktüten verpackt, dann darf man seinen Einkauf mitnehmen. Die Plastiktüten sind natürlich nervig, aber man kann das System leider nicht mit seinen eigenen Taschen übergehen. Dieser Einkauf war schon ein Erlebnis an sich, was man als Tourist erlebt haben sollte. Der Tag stand also ganz im Zeichen des Einkaufs und so wurde es Zeit, dass wir uns nun dem Land widmeten.

Im Combe-Markt in Paramaribo.

Im Combe-Markt in Paramaribo.

Combe-Markt in Paramaribo.

Combe-Markt in Paramaribo.

Nach dem Einkauf gönnen wir uns ein Eis

Nach dem Einkauf gönnen wir uns ein Eis

Unsere heutigen Erungenschaften. Nun muss nur noch alles verstaut werden.

Unsere heutigen Errungenschaften. Nun muss nur noch alles verstaut werden.

Am zweiten Mietwagentag sind wir wieder sehr früh aufgebrochen und haben uns auf den Weg zum Brokopondo-Stausee gemacht. Auf der Fahrt dorthin passieren wir den Flughafen in Zanderij, nicht gerade groß, sieht eher aus wie ein Flughafen für Sportflugzeuge. Aber man kann von hier auch über den Atlantik nach Amsterdam fliegen. Bis hier her waren es ca. 40 km, dafür haben wir aber mehr als eine Stunde gebraucht, die Straßen lassen nicht gerade Höchstgeschwindigkeiten zu. Zum Stausee hat es dann nochmal ca. eine Stunde gedauert. Die Straßen führen durch Wälder und Wiesen, manchmal sieht man ein kleines Dorf. Der Großteil der surinamischen Bevölkerung lebt allerdings in der Stadt.

Unterwegs kaufen wir uns Trinknüsse, sehr lecker!

Unterwegs kaufen wir uns Trinknüsse, sehr lecker!

Kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zum Brokopondo-Stausee. Das Wasser unter der Brücke ist schwarz wie Cola.

Kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zum Brokopondo-Stausee. Das Wasser unter der Brücke ist schwarz wie Cola.

Bevor wir den Blick auf den Stausee genießen können, müssen wir über eine Brücke fahren und können den Damm betrachten. Die Brücke ist für Fußgänger etwas gewöhnungsbedürftig, da sie nicht asphaltiert ist. Die Stahlkonstruktion hat als Bodenbelag lediglich Stahlgitter, der Blick nach unten ist da schon etwas mulmig machend.

Brücke kurz vor der Brokopondo-Stausee.

Brücke kurz vor der Brokopondo-Stausee.

Blick nach unten auf der Brücke vor dem Brokopndo-Stausee

Blick nach unten auf der Brücke vor dem Brokopndo-Stausee

Angekommen am Stausee erwartet uns Stille und der Blick aufs Wasser. Sehr interessant, sich als Segler, der gerne mal tagelang nur Wasser sieht, aufzumachen, um Wasser zu sehen. Aber die Fahrt hat sich gelohnt. Der Stausee hat eine Fläche von knapp 1600 qkm und wurde in den 60er Jahren gebaut. Damit ist er ca. 3mal so groß wie der Bodensee und ist einer der größten Stauseen der Welt. Das Speichervolumen beträgt 20.000 Mio. qm und hat damit weniger als die Hälfte des Bodensees, da der Stausee insgesamt recht flach ist. Gestaut wird der Suriname Fluss durch einem Damm der 54 m hoch ist und insgesamt 12 km lang. Seit 1965 ist das Wasserkraftwerk in Betrieb. Durch die Überflutung des Gebietes mussten damals rund 6000 Menschen umgesiedelt werden. Außer Elektrizität sorgt der Stausee auch dafür, dass die Bewässerung in der Trockenzeit verbessert wurde, außerdem ist er natürlich eine touristische Attraktion. Allerdings waren während unseres Aufenthaltes keine anderen Touristen vor Ort, auch sonst sieht man hier nicht gerade viele Touristen. Der Stausee liegt ca. 90 km von Domburg entfernt und das Fahren auf den Straßen hier ist nicht immer einfach, manchmal tauchen plötzlich recht tiefe Löcher in der Straße auf und oftmals wird man durch sogenannte „Drempel“ gezwungen abzubremsen, wenn man nicht aufsitzen will. Leider passiert das mit einem ganz normalen Auto wie wir es hatten trotzdem und lässt sich leider nicht vermeiden. Der Ausblick auf den Stausee haben wir sehr genossen. Interessant ist auch, dass man aus dem Wasser überall Holz herausragen sieht. Als das Gebiet damals geflutet wurde, hat man die Wälder nicht abgeholzt, sondern die Bäume einfach stehen lassen und das sieht man immer noch. Ein paar Pirogen fahren auf dem See um zu fischen, aber ansonsten ist nicht viel los.

Blick auf den Brokopondo-Stausee.

Blick auf den Brokopondo-Stausee.

am Brokopondo-Stausee. Der Hund wollte auch mit aufs Bild.

am Brokopondo-Stausee. Der Hund wollte auch mit aufs Bild.

Am Ufer des Brokopondo-Stausees.

Am Ufer des Brokopondo-Stausees.

Am Ufer des Brokopondo-Stausees.

Am Ufer des Brokopondo-Stausees.

Blick auf den Brokopondo-Stausee.

Blick auf den Brokopondo-Stausee.

weiter links (im Bild nicht zu sehen) ist der Damm, der den Suriname-Fluss stoppt.

weiter links (im Bild nicht zu sehen) ist der Damm, der den Suriname-Fluss stoppt.

Einen Imbiss mit Sitzgelegenheit haben wir auch gefunden und haben ein sehr leckeres Bami mit Hühnchen gegessen. Bami ist einfach nur die malaysische Bezeichnung für Nudeln, auch in Deutschland kann man beispielsweise Bami Goreng bekommen. Goreng heißt einfach nur gebraten, im Gegenzug gibt es auch Nasi Goreng, wobei Nasi indonesisch für Reis ist. Für alle, die dieses leckere Gericht nachkochen wollen, weiß Wikipedia folgendes:

„Eine einheitliche Rezeptur gibt es nicht. Der Reis wird zunächst gekocht und muss mindestens 2 Stunden ruhen. In Indonesien werden Chilis, Knoblauch, kleine Zwiebeln und Salz mit einem Mörser zu einem Brei gestampft und mit Palmöl in einem Wok angebraten. Er kann auch mit handelsüblichem Öl, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch angebraten werden. Dazu kann man Fleisch (Huhn oder Rind, in nichtislamischen Gebieten auch Schwein) und Meeresfrüchte (wie Garnelen oder Krabben) sowie weitere Zutaten wie Gemüse, Keimlinge oder auch Pilze hinzufügen. Typische Würzmittel sind Sojasauce, Sambal Oelek und Chutneys. Daneben wird mit Salz, Pfeffer, Kurkuma, Chili und Curry gewürzt. Verbreitet ist die Zugabe von Eiern, die als Rührei während der Zubereitung oder als Spiegelei bzw. Omelettstreifen am Ende der Zubereitung hinzugefügt werden.“

Am Ufer des Brokopondo findet man Brotfruchtbäume mit ihren riesigen Blättern und interessant aussehenden Früchten.

Brotfruchtbaum am Ufer des Stausees

Brotfruchtbaum am Ufer des Stausees

Im Anschluss an den Brokopondo-Stausee ging unsere Fahrt weiter zum Brownsberg-Naturpark. Dieser ist der einzige Naturpark in Suriname und ist mehr als 12.000 ha groß. Die höchste Erhebung ist dabei der Brownsberg auf 514 m, mit kühleren Temperaturen war also leider nicht zu rechnen. Da man Straßenschilder in Suriname vergeblich sucht, waren wir uns nicht sicher, ob wir auf der richtigen Straße waren und haben einen Stop an einer Tankstelle eingelegt. Zur gleichen Zeit stoppte dort ein Bus mit holländischen Touristen. Auf die Frage ob sie auf dem Brownsberg gewesen sind und wie man da hinkommt, war die Anfahrt einer netten Dame, sie wisse nicht wo sie gewesen seien. Ah ja, also weiter. Letztendlich wusste dann der Busfahrer Bescheid und warnte uns aber schon, dass die Straße dorthin nicht gut ist, aber er meinte wir können das mit unserem Auto gut machen. Gesagt, getan. Von der asphaltierten Straße biegt man auf eine rote Schotterpiste ein und dann heißt es Slalomfahren, um wenigstens nicht alle Löcher zu durchfahren. Von hier aus sind es nur 13 km bis zum Brownsberg, aber dafür haben wir dennoch um die 40 min gebraucht. Die Schotterpiste wird immer schmaler, links und rechts sind nur noch Bäume zu finden, auf andere Menschen trifft man nicht.

Auf dem Weg zum Brownsberg

Auf dem Weg zum Brownsberg

Auf dem Weg zum Brownsberg

Auf dem Weg zum Brownsberg

Oben angekommen war auch niemand zu sehen und so sind wir einfach mal in irgendeine Richtung gelaufen und schon bald eröffnete sich uns eine kleine Lichtung und wir hatten einen traumhaften Blick auf den Brokopondo-Stausee. Da es schon recht spät war und wir nicht ohne Tageslicht auf den schlechten Straßen unterwegs sein wollten, sind wir noch ein bisschen umher geschlendert, haben Wasserschweine gesehen, Brüllaffen gehört und einfach die Natur genossen. Auf dem Weg zum Auto wurden wir dann von einem Mann angesprochen, dass wir eigentlich bezahlen müssen. Wir haben zwar gesehen, dass man sich an der Rezeption anmelden soll, aber wie gesagt, es war kein Mensch weit und breit sichtbar. Wir haben uns dann ein bisschen raus geredet, dass wir ja wieder gehen, es schon so spät sei und dann durften wir so gehen. Der Eintritt hätte pro Person 20 SRD und das Parken 10 SRD gekostet. Sinn macht das allerdings nur, wenn man früh morgens kommt und die Wanderwege durch die Wälder verwendet, um zu naheliegenden Wasserfällen zu kommen, allerdings sollte man hier gut gegen Moskitos und andere Stechtiere ausgerüstet sein. Lange Hosen und langärmelige Oberteile sind da zwingend, genauso wie Insektenspray und Sonnencreme.

Blick vom Brownsberg auf den Brokopondo-Stausee

Blick vom Brownsberg auf den Brokopondo-Stausee

Zurück auf der Hauptstraße ging es wieder zügiger voran, allerdings nur bis zu dem Moment bis ein Vorderreifen den Dienst quittierte. Kurzer Reifenwechsel am Straßenrand und es konnte weiter gehen, viele km lagen nicht mehr vor uns. Kurze Besprechung mit dem Verleiher des Autos und wir bekamen einen Ersatzwagen. Alles sehr unkompliziert. Bei Einbruch der Dunkelheit waren wieder zu hause, mehr als 300 km im „Fahrwasser“. Was für ein schöner Tag, den wir bei einem Bier in der Seglerbar ausklingen ließen und wir fallen müde und glücklich mit all den vielen Eindrücken ins Bett.

Dieser Reifen ist nicht mehr zu gebrauchen...

Dieser Reifen ist nicht mehr zu gebrauchen…

... wir haben aber ein Ersatzrad dabei, kurzer Wechsel und es konnte weiter gehen.

… wir haben aber ein Ersatzrad dabei, kurzer Wechsel und es konnte weiter gehen.

Unsere Route zum Brokopondo-Stausee und zum Brownsberg.

Unsere Route zum Brokopondo-Stausee und zum Brownsberg.

Hier noch ein Nachzügler-Foto vom javanesischen Markt. Anstatt Kartoffeln werden hier einfach Maniokstücke frittiert, diese sind sehr stärkehaltend und sattmachend, allerdings auch etwas geschmacklos, deswegen bekommt man getrocknete kleine Fische, die nach dem Trocknen in einer scharfen, salzigen Soße gewälzt werden dazu

Hier noch ein Nachzügler-Foto vom javanesischen Markt. Anstatt Kartoffeln werden hier einfach Maniokstücke frittiert, diese sind sehr stärkehaltend und sattmachend, allerdings auch etwas geschmacklos, deswegen bekommt man getrocknete kleine Fische, die nach dem Trocknen in einer scharfen, salzigen Soße gewälzt werden dazu.

Innenstadt von Paramaribo. Trotz Wolken kommt leider doch kein Regen

Innenstadt von Paramaribo. Trotz Wolken kommt leider doch kein Regen

Ah ja, dafür sind wir Deutschen also berühmt!

Ah ja, dafür sind wir Deutschen also berühmt!

Tankdeckel eines Busses in Parmaribo

Tankdeckel eines Busses in Parmaribo