Und sie nannten es Hitze

Man, was ist das heiß hier! Wir haben das Gefühl, dass es noch heißer ist als in franz. Guyana. Kann aber auch sein, dass das daran liegt, dass wir in der letzten Woche auch viel in der Sonne unterwegs waren. Zum einen waren wir einklarieren. Im Prinzip war das ganz einfach, hat aber dann auch den ganzen Tag benötigt. Wir standen gegen halb 9 am Morgen an der Straße (200 m vom Boot entfernt). Das war aber dann wohl doch zu spät. Ein Bus ist an uns vorbei gefahren und hat uns nicht mehr mitgenommen, weil er schon voll war. Daraufhin kam ein junger Mann zu uns und hat uns erklärt, dass nun wohl bis 12:00 Uhr kein Bus mehr kommt. Außerdem hat zu der Zeit gerade ein Taxifahrer einen Zwischenstopp am China-Store eingelegt, vor dem wir gewartet haben und wollte uns schon die ganze Zeit mitnehmen, zuerst wollte er 30 SRD, am Ende waren es dann 20 SRD für die wir sein Angebot angenommen haben. Er hat uns dann ziemlich weit mitgenommen, so mussten wir nicht mehr allzu lange zur „Vreemdelingen Politie“ laufen. Aber bei knappen 40°C in der Sonne ist jeder Schritt eine schwitzende Angelegenheit.

So sind wir also recht günstig zu zweit für knappe 5 € in die Stadt gekommen. Mit dem Bus hätte uns beide die ca. 25 km lange Fahrt 5 SRD gekostet, also ca. 1,20 €. Wie wir mittlerweile wissen, geht es noch günstiger, wenn man die Busse der Stadt nimmt („nationaal vervoersbedrijf“), dort kostet eine Fahrt pro Person nur 1,65 SRD, also ca. 0,40 €.

Zurück zum Einklarieren. Hat man das richtige Büro gefunden, dann möchte der Beamte 3 Crew-Listen und die Reisepässe sehen. Alles wird gestempelt, was nichts kostet und man darf wieder gehen. Wir haben ja bereits eine Touristcard in franz. Guyana erworben, die für 90 Tage gilt. Allerdings muss man nun trotzdem alle 30 Tage zum gleichen Büro kommen und den Stempel erneuern. Eine Touristcard kostet 20 €, ein Visum sogar 40 € (dieses gilt übrigens nur 60 Tage). Von der Einklarierungsbehörde sind wir dann in die Stadt zurück gelaufen und haben uns noch ein paar Geschäfte angeschaut. Insgesamt sind wir dann auch fast 10 km gelaufen und waren froh, als wir am Abend dann duschen konnten und die Sonne uns nicht mehr auf die Köpfe geschienen hat.

Für alle anderen Segler, die wie wir auf den Weg in die Karibik sind oder diese Strecke in Zukunft planen hier ein paar nützliche Detailinformationen fürs Verproviantieren. Kurz nach uns kam hier der Wharram-Katamaran „Ebo“ aus Australien mit Linda & Evgeny an. Mit den beiden waren wir dann ein weiteres Mal in der Stadt und haben den Supermarkt „Choi’s“ aufgesucht. Von der Bushaltestelle im Zentrum sind das ca. 3-4 km, aber man muss immer an der Straße laufen, was nicht ganz so schön ist, da die Autos sehr nahe an einem vorbei fahren. Fußgängerwege sind hier nicht so populär. Von außen machte der Supermarkt einen guten Eindruck, neu und groß. Innen allerdings war er etwas ernüchternd. Die Größe war ok, das Sortiment war auch in Ordnung, aber die Preise haben uns doch etwas geschockt. Bisher kannten wir nur die Preise von den „China-Supermärkten“ (entspricht etwa einem Tante Emma Laden, mal größer mal kleiner), die man eigentlich alle 1000 m findet. 1 l Milch der Hausmarke kostet im „Choi’s“ ca. 1,40-2 €, diese kommt dann auch aus Belgien. Gibt es denn eigentlich in Südamerika keine Milchwirtschaft? Auch in St. Laurent waren alle Milchprodukte importiert. Auch das Milchpulver kommt meist aus Europa. Für einen Blumenkohl oder die gleiche Menge Brokkoli muss man auch ca. 4-5 € bezahlen. Gefroren ist es kaum billiger. Wurst- oder Käseaufschnitt ist auch sehr teuer. Und auch die Lebensmittel, die lokal sind oder hier viel verzehrt werden, wie Reis, Nudeln, Hähnchenfleisch sind nicht gerade günstig. 1 kg Reis hat im „Choi’s“ ca. 3-4 € gekostet. Unser Rucksack blieb also ziemlich leer. Da wir es nicht glauben konnten, dass man in diesem Land für Reis so viel Geld bezahlen muss, haben wir nochmal in unserem China-Store direkt vor der Nase nachgeschaut und siehe da, man bekommt 4,5 kg Reis für 13,50 SRD (ca. 3,25 €), da werden wir noch einiges kaufen, denn unsere Reisvorräte von den Kanaren haben wir schon aufgebraucht. Was wir nun definitiv gelernt haben ist, dass man sofort zugreifen muss, wenn man die Chance hat ein gutes Produkt günstig zu erwerben. Man darf nicht lange fackeln, wenn man etwas gerne und häufig isst und es auch noch lange haltbar ist (wie Dosenprodukte oder Nudeln) und es günstig ist, dann heißt es so viel einzuladen, wie man ins Schiff bekommt. Im Vergleich zu den kanarischen Inseln kann man schon sagen, dass sowohl in franz. Guyana und in Suriname mit bis zu dem doppelten Preis gerechnet werden muss, bei Grundnahrungsmitteln, aber auch bei Alkohol. Kauft man hier allerdings das Gemüse und Obst an Marktständen, dann kann man sehr günstig einkaufen. Allerdings gilt das auch nicht für alle Marktstände, das kommt auf die Lage an.

Da es auch noch einen weiteren großen Supermarkt namens „Tulip“ gibt, haben wir auch diesen getestet. Das haben wir am Sonntag gemacht und mit einem Ausflug zum javanesischen Markt verbunden. „Tulip“ ist nur ca. 2 km von der Bushaltestelle in der Innenstadt entfernt und der Weg dorthin hat auch einiges zu bieten. Es gibt natürlich einige chinesische Supermärkte, die auch Kleidung haben, aber auch Geschäfte für elektronische Artikel, hier haben wir einen zweiten Fliegenbruzzler (in Form eines Tennisschlägers) für weniger als 4 € erworben. Außerdem waren am Sonntag einige Markstände entlang der Straße aufgebaut, viele verkauften Obst und Gemüse, aber es gab auch Stände, die eher wie Flohmarktstände aussahen. Dort konnte man Kleidung, Spielsachen, Cd-Player etc. kaufen. „Tulip“ hat uns sehr gut gefallen. Das Warensortiment finden wir größer und besser als bei „Choi’s“. Insgesamt ist er auf jeden Fall billiger als „Choi’s“, sodass wir hier Nudeln und Konservendosen nachkaufen werden. Wenn man nicht im Besitz einer lokalen Credit- oder Debitkarte ist, dann kann man hier nicht mit Karte bezahlen. Ein Bankautomat steht aber direkt bei den Kassen. Allerdings haben wir bisher erst einen Geldautomaten gefunden, der bereit war uns Geld zu geben. Visa-Kreditkarten scheinen hier nicht sehr beliebt zu sein. Bisher hatten wir damit nie Probleme.

Tulip Supermakt in Paramaribo

Tulip Supermakt in Paramaribo

Wenn man durch die Innenstadt von Paramaribo läuft, dann gibt es im Prinzip nicht viel, was fotografisch festgehalten werden kann, was verwunderlich ist, da die Innenstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Man muss schon genau hinschauen, um hier etwas mehr zu sehen. Die meisten Häuser der Innenstadt sind im Kolonialstil aus Holz gebaut, was an sich sehr schön aussieht. Da aber kaum ein Haus gut erhalten ist, erinnert es mehr an eine farblose Villa Kunterbunt. In diesen Gebäuden findet man meistens irgendein Ministerium, von denen es hier sehr viele gibt. Das interessante beim durch die Stadt laufen ist, dass man z.B. eine große Synagoge direkt neben einer großen Moschee antrifft, was einzigartig ist. Ein paar Straßen weiter trifft man die Peter- und Paul Kathedrale. Der Kulturmix ist überall, was es sehr spannend macht. Da die Stadt aber sehr groß ist und immer sehr viel los ist, brauchen wir sicher noch ein einige weitere Besuche, um mehr zu erfassen.

Synagoge in Paramaribo

Synagoge in Paramaribo

Direkt neben der Synagoge steht eine Moschee

Direkt neben der Synagoge steht eine Moschee

Die Peter und Paul Kathedrale von innen. Die gesamte Kathedrale ist aus Holz gebaut.

Die Peter und Paul Kathedrale von innen. Die gesamte Kathedrale ist aus Holz gebaut.

Hindu-Tempel

Hindu-Tempel

Typisches Haus für Paramaribo

Typisches Haus für Paramaribo

Zufällig haben wir die deutsche Botschaft gefunden.

Zufällig haben wir die deutsche Botschaft gefunden.

Mahatma Gandhi Statue in der Innenstadt von Paramaribo

Mahatma Gandhi Statue in der Innenstadt von Paramaribo

An den Markständen an der Straße kann man auch (lebende) Krebse kaufen.

An den Markständen an der Straße kann man auch (lebende) Krebse kaufen.

Leider gibt es hier auch einige Geschäfte für Tiere. In den Käfigen sind immer viel zu viele Tiere.

Leider gibt es hier auch einige Geschäfte für Tiere. In den Käfigen sind immer viel zu viele Tiere.

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Javanesischer Markt, hier haben wir sehr gut gegessen.

Javanesischer Markt, hier haben wir sehr gut gegessen.

Eigentlich ist hier in Domburg (ca. 25 km entfernt von der Haupstadt Paramaribo) nicht viel los. Es gibt eine Bar, die zum Mooringfeld gehört. Dort sitzen die paar Segler, die hier an einer Mooring sind abends gern mal auf ein Bier zusammen. Außerdem gibt es ein paar kleine Imbissbuden, die aber fast alle nur sonntags geöffnet haben. Dann ist hier auch ziemlich viel los, es kommen die Menschen aus der Stadt, um hier den Sonntag zu verbringen. Auch die Motorradfahrer legen hier einen Zwischenstopp ein, außerdem nutzen viele Jetskis und Motorboote die Yachten an der Mooring um Slalom zu fahren. Dabei fährt man aber natürlich sehr nah an Land, damit man auch gesehen wird. Vorzugsweise fahren sie auch gerne enge Kreise um die Segelboote, sodass das Schiff die ganze Zeit wackelt. Was aber nicht stört, denn an Land ist es auch für uns schöner, man kann im Schatten sitzen, kann die Leute beobachten und bekommt gut und günstig etwas zu essen, da lohnt es kaum auf dem Schiff zu kochen. Toll ist, dass es in diesen Buden auch einen Obst-und Gemüsestand gibt, der soweit wir wissen jeden Tag geöffnet ist. Dort bekommt man natürlich nicht immer das, was man gerade möchte, aber Tomaten, Aubergine, Gurken, lange grüne Bohnen, Bananen und Orangen oder Limetten gibt es eigentlich immer. Die Versorgung gestaltet sich hier eben etwas anders, man muss nur wissen wo man was günstig kaufen kann. Aber wir sind ja noch eine ganze Weile hier und haben genug Zeit das herauszufinden. In den nächsten Tagen wollen wir uns gemeinsam mit der Crew der „Ebo“ einen Mietwagen nehmen und ein bisschen das Hinterland erkunden, das wird bestimmt auch spannend, auf jeden Fall aber heiß!

Sonntag Nachmittag business in Domburg

Sonntag Nachmittag business in Domburg

Bami mit Chicken und lokalem Parbohier, das gibt es hier überall gut und günstig.

Bami mit Chicken und lokalem Parbobier, das gibt es hier überall gut und günstig.

In Domburg

In Domburg

Wir hatten die Möglichkeit günstig Diesel aufzufüllen und konnten so zum ersten Mal unsere elektrische Pumpe verwenden. Danke nochmal an Jan und Nils fürs Mitbringen! Hat super funktioniert!

Wir hatten die Möglichkeit günstig Diesel aufzufüllen und konnten so zum ersten Mal unsere elektrische Pumpe verwenden. Danke nochmal an Jan und Nils fürs Mitbringen! Hat super funktioniert!

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Mit unserer elektrischen Pumpe können wir den Diesel ohne Aufwand von den Kanistern in unsere Tanks pumpen.

Kurz bevor wir franz. Guyana verlassen haben, hat unser Staubsauger den Dienst quittiert. Sven hat versucht ihn zu retten, doch leider war hier nichts mehr zu machen :-(

Kurz bevor wir franz. Guyana verlassen haben, hat unser Staubsauger den Dienst quittiert. Sven hat versucht ihn zu retten, doch leider war hier nichts mehr zu machen 🙁

Bevor wir neue Lebensmittel zukaufen, haben wir nochmal unser bereits vorhandenes Provinat überprüft. Das ist seit Gran Canaria ziemlich geschrumpft.

Bevor wir neue Lebensmittel zukaufen, haben wir nochmal unser bereits vorhandenes Provinat überprüft. Das ist seit Gran Canaria ziemlich geschrumpft.

Domburg

Domburg (all facilities heißt, dass man hier Duschen, Toiletten und Internetzugang, sowie einen Dingisteg hat. Trinkwasser gibt es hier leider nicht, aber dafür bei den Fischern ein paar hundert Meter weiter)

Neues Land, neue Eindrücke

Am Donnerstag sind wir in Surinam angekommen. Ausklarieren in St. Laurent du Maroni war ganz einfach, allerdings hat sich dabei heraus gestellt, dass wir wohl beim Einklarieren schon den Ausgangsstempel in unsere Pässe bekommen haben. Aber nicht so schlimm, jetzt gab es eben noch ein paar Stempel mehr. Mit auslaufendem Wasser sind wir gegen 16:00 am Ankerplatz aufgebrochen. Ein Glück, dass wir noch nicht festgewachsen sind. Auf den ersten paar Flussmeilen haben wir das Schiff zum Segeln vorbereitet. Zu Beginn war die Flussfahrt wie erwartet sehr ruhig, doch die letzten 10 Seemeilen waren dann doch recht rau. Der Wind kam mit 5-6 Windstärken genau von vorne, die Welle damit auch und hat uns kräftig durchgeschüttelt. Segeln konnten wir gegen den Wind dann leider auch nicht. Gegen 19:00 Uhr wird es dann hier auch stockdunkel und so haben wir Gas gegeben, um noch vor totaler Dunkelheit das Flachwasser im Fluss und unbeleuchtete Tonnen hinter uns zu lassen, was gut geklappt hat. Dabei konnten wir auch immer weiter auf unseren westlichen Kurs gehen, sodass wir den Wind immer seitlicher und dann auch raumer hatten. Nun konnten wir richtig toll segeln, die Welle war nicht allzu hoch, sodass die Schiffsbewegungen nun sehr angenehm waren. Der Wind nahm dann immer weiter ab, aber dennoch konnten wir die ganze Nacht durchsegeln, nicht sehr zügig, da der Wind zu schwach war, aber dennoch haben wir dank der starken Strömung im Schnitt dennoch fast 6 Seemeilen pro Stunde zurückgelegt. Leider ist mit Sonnenaufgang der Wind total eingeschlafen und da wir nicht gegen das auslaufende Wasser aus dem Surinam Fluss anfahren wollten, haben wir eine Maschine gestartet und sind Richtung Fluss motort. Das waren zwar nur noch ein paar Meilen, aber dennoch gab es viel zu sehen. Überall waren Fischer und damit auch deren ziemlich mies gekennzeichnete Netze und außerdem waren da plötzlich überall Holzstecken im Wasser, die natürlich in keiner unserer Karten eingetragen waren. Für was genau diese verwendet werden, wissen wir nicht, aber wir vermuten, dass entweder Netze dazwischen gehängt werden oder Reusen zum Krabbenfangen daran befestigt sind. Die Flusseinfahrt war nicht so schön wie die in den Maroni Fluss und zog sich in der Hitze leider auch etwas hin. Am liebsten hätten wir direkt vor Paramaribo (der Hauptstadt) geankert, aber das ist seit kurzem nicht mehr erlaubt und so bleibt uns Yachten eigentlich nichts anderes übrig als nach Domburg weiterzufahren. Zwar kann man auch sonst überall im Fluss ankern, aber die Möglichkeiten an Land zu kommen sind dann meist sehr schlecht, wenn nicht unmöglich. In Domburg gibt es ungefähr ein Dutzend Moorings, die bei unserer Ankunft alle bis auf eine belegt waren. Man kann wohl auch hier irgendwo ankern und den Dingisteg gegen eine geringe Gebühr verwenden. Wir bezahlen hier nun für die Mooring für eine Nacht 8,50 €. In der zweiten Woche sind es dann noch 7,50 € pro Nacht und aber der dritten Woche sind es noch 6,50 €. Dafür kann man den Dingisteg benutzen, hat Internetzugang und kann die Duschen und Toiletten benutzen. Diese sind überraschend sauber und komfortabel. Allerdings ist zu beachten, dass das Wasser für die Duschen aufbereitetes Flusswasser ist, wie es aufbereitet wurde wissen wir natürlich nicht, deshalb kann man dieses Wasser nicht trinken und nicht in die schiffseigenen Wassertanks machen. Einen Trinkwasseranschluss gibt es soweit wir wissen nicht, allerdings gibt es in ca. 200 m Entfernung einen Steg für die Fischerboote, wo man entweder in Kanistern Wasser holen kann oder direkt mit dem Schiff hinfahren kann. Gestern hat es hier sehr kräftig geregnet, die ersten 15 Minuten haben wir damit verbracht, das Schiff mit dem Regenwasser zu entsalzen und zu säubern, da durch das Hantieren mit der Ankerkette in franz. Guyana und hier mit der Mooring das Deck doch ziemlich braun vom Flusswasser war. Danach konnten wir das Wasser wieder sammeln und haben wieder ausreichend Trinkwasser und unsere Wassertanks sind auch wieder voller geworden. Am Donnerstag Abend waren wir noch in der Bar direkt am Dingisteg. Alle sind sehr freundlich und nett und sprechen auch englisch, vorzugsweise aber holländisch. Um uns dort ein Bier leisten zu können, mussten wir aber erstmal Landeswährung erwerben. Gleich ums Eck ist hier eine Tankstelle für Autos und dort gibt es einen Bankautomaten. Die Währung hier ist Surinam Dollar, wobei 1 € ungefähr 4,20 SRD entspricht. In der Bar (und auch sonst überall, wie wir nun wissen) trinkt man vorzugsweise Parbo-Bier aus 1 l Flaschen, als Alternative gibt es natürlich wie überall Heineken in kleinen Flaschen. Ein Liter Parbo-Bier in der Bar kostet 12 SRD, also knappe 3 €.

Tschüss St. Laurent du Maroni!

Tschüss St. Laurent du Maroni!

Schon während wir fahren kommen die frechen Vögel, die wir schon aus franz. Guyana kennen und belagern das Schiff

Schon während wir fahren kommen die frechen Vögel, die wir schon aus franz. Guyana kennen und belagern das Schiff

Brücke kurz nach Paramaribo, ab hier sind es immer noch ca. 8 sm nach Domburg

Brücke kurz nach Paramaribo, ab hier sind es immer noch ca. 8 sm nach Domburg

Im Surinam Fluss liegt das Wrack der Goslar

Im Surinam Fluss liegt das Wrack der Goslar

Diesen Fisch haben wir uns unterwegs "eingefangen". Er hat sich zwischen der hochgeklappten Badeplattform und dem Schiff eingeklemmt und klebte dann richtig schön fest am Schiff

Diesen Fisch haben wir uns unterwegs „eingefangen“. Er hat sich zwischen der hochgeklappten Badeplattform und dem Schiff eingeklemmt und klebte dann richtig schön fest am Schiff

Unser Platz an der Mooring in Domburg

Unser Platz an der Mooring in Domburg

Angekommen in Surinam!

Angekommen in Surinam!

Wer weiß, was das für ein Baum ist?

Wer weiß, was das für ein Baum ist?

Am Freitag sind wir dann nach Paramaribo gefahren, dabei wollten wir eigentlich einklarieren. Aber wir sind wohl etwas spät vom Schiff weg gekommen und im Endeffekt haben wir dann zwei Stunden auf den Bus in die Stadt gewartet, wovon wir ca. 1,5 Stunden in der prallen Sonne gelaufen sind. Irgendwann kam dann der Bus und für 2,50 SRD pro Person kommt man nach Paramaribo. Auf den Straßen muss man als Europäer hier ganz schön aufpassen, es herrscht Linksverkehr. Das macht sich dann auch bei den Autos bemerkbar, man sieht so gut wie gar keine europäischen Automarken, sondern fast ausschließlich asiatische Marken, was daran liegt, da viele dieser Automarken im Linksverkehr heimisch sind. Sieht man dann mal einen Mercedes oder BMW, dann ist das meist ein Linkslenker. Die Busse darf man sich nicht wie die schönen Reisebusse in Europa vorstellen, eher fühlt man sich dabei wie in Indien. Es sind Kleinbusse für ca. 30 Personen, die außen und innen sehr bunt sind auch überall Lautsprecher haben, damit man auch gut und lautstark unterhalten wird. Jeder Platz im Bus ist durch Klappsitze perfekt ausgenutzt. Bushaltestellenschilder gibt es alle 500 m Meter, das heißt aber gar nichts, denn der Bus hält einfach dort, wo jemand auf der Straße läuft oder steht, der mitmöchte oder wenn jemand aus dem Bus aussteigen möchte. Da man nicht weiß, wann ein Bus kommt und die Fahrt selber ca. 50 min dauert, muss man mit ca. 2 Stunden für einen Weg rechnen.

Im Bus nach Paramaribo

Im Bus nach Paramaribo

Auf dem Weg nach Paramaribo. Diese Brücke war etwas abenteuerlich

Auf dem Weg nach Paramaribo. Diese Brücke war etwas abenteuerlich

Auf dem Weg nach Paramaribo passieren wir einige Moscheen und indische Tempel.

Auf dem Weg nach Paramaribo passieren wir einige Moscheen und indische Tempel.

Auf dem Weg nach Paramaribo passieren wir einige Moscheen und indische Tempel.

Auf dem Weg nach Paramaribo passieren wir einige Moscheen und indische Tempel.

In Paramaribo herrscht ganz schön viel Verkehr.

In Paramaribo herrscht ganz schön viel Verkehr.

Leider ist es an vielen Ecken in Paramaribo sehr dreckig.

Leider ist es an vielen Ecken in Paramaribo sehr dreckig.

Local Car Wash!

Local Car Wash!

Das mit dem Einklarieren hat dann doch nicht mehr geklappt, aber hier sieht man das nicht so streng, sodass wir das am Montag nachholen, dann werden wir schon vor 8 Uhr an der Straße stehen und auf den Bus warten. Außerdem haben wir ja bereits die Touristenkarte und bewegen uns damit ja fast ganz legal in Surinam. Die Stadt selber war für uns erstmal ein totaler Overflow! Nach drei Monaten im beschaulichen St. Laurent du Maroni war uns das im ersten Moment fast schon zu viel. Der Verkehr ist enorm, in der Stadt ist überall Stau. Überall stehen Menschen, die dir auch gern was verkaufen wollen. Einen Einheimischen ohne Bier in der Hand zu finden ist fast schon schwierig und das fühlt sich dann auch so an. Alles läuft etwas ungeordnet ab, mal wird hier gehupt mal wird hier was verkauft, dort wird lauthals diskutiert und am nächsten Eck hört man laute Musik aus einem Auto. Da wir mit Linksverkehr und dem Laufen zwischen den vielen Menschen schon genug ausgelastet waren, hatten wir kaum Zeit uns die Menschen genauer anzuschauen. Weiße sind kaum zu sehen, unser erster Eindruck ist, dass der größte Teil indische und schwarze Menschen ausmachen und der Rest sind Chinesen, das sieht man dann auch an den Geschäften, denn auch hier scheinen die Chinesen die geschäftigsten zu sein und haben an jeder Ecke einen kleinen Minimarkt oder eine kleine Bar, in der man natürlich Bier kaufen kann, aber auch etwas zu essen.

Das Wochenende verbringen wir nun hier in Domburg und holen lästige Internetarbeiten nach. Montag geht es dann wieder in die Innenstadt und nun wissen wir ja was auf uns zukommt und haben auch einen ersten Eindruck von der Größe der Stadt erhalten und werden uns alles genauer anschauen.

Am Donnerstag und Freitag war hier in Domburg sehr wenig los, aber heute am Samstag sind dann doch einige Menschen gekommen, sitzen am Ufer, trinken Bier (wer hätte das gedacht?) und essen etwas an den vielen kleinen Bars, die nun auch alle geöffnet sind. Außerdem gibt es auch einige Wassersportler, die unterwegs sind, wie z.B. das schnelle Motorboot, das vorher direkt vom Steg weg Vollgas gegeben hat und quer durchs Mooringfeld gefahren ist, sodass wahrscheinlich auf allen Yachten etwas herunter gefallen ist. Hier zeigt man eben gern was man hat! Lauter, heftiger, Indien ist näher.

Heiß hier!!!

Heiß hier!!!

Dieses Kerlchen hat uns noch kurz vor unserer Abfahrt in St. Laurent du Maroni die Toilette verstopft!

Dieses Kerlchen hat uns noch kurz vor unserer Abfahrt in St. Laurent du Maroni die Toilette verstopft!

Oops, we did it again…

Da so ein Raketenstart ja nun doch etwas sehr außergewöhnliches ist und die die Dinger gleich hier um die Ecke andauernd in den Orbit ballern, haben wir uns den Start der Ariane 5 letzten Donnerstag auch noch angeschaut. War hochspannend, der Countdown wurde mehrfach abgebrochen, einmal sogar nur eine Minute vor dem Start. Dann hat aber doch noch alles geklappt und die Rakete hat ganz am Ende ihres einstündigen Startfensters doch noch tadellos abgehoben und ihre Fracht, zwei Kommunikationssatelliten, auch wie geplant, eine knappe Dreiviertelstunde nach dem Lift-Off in eine stationäre Umlaufbahn abgesetzt. Diesmal war es noch etwas heller beim Start und so haben wir die Flugbahn der Rakete etwas besser als beim letzten Mal verfolgen können. Insbesondere haben wir mit bloßem Auge erkennen können, wie kurz nach dem Start die zwei Feststoff-Booster abgesprengt wurden und sich langsam von der Rakete entfernt haben, bevor sie dann Richtung Meer verschwunden sind. Wir sind wieder mit dem Bus direkt von der Tourist-Info hier am Dingi-Anleger zum Beobachtungsareal in der Nähe von Kourou gebracht worden und nachts natürlich auch wieder zurück. Sind immerhin ca. 500 km hin und zurück. Für umsonst, tolle Sache (natürlich wissen wir, dass wir uns diesen PR-Service mit ESA Steuergeldern selbst erkauft haben).

Dieser Bus bringt uns zum Raketenstart

Dieser Bus bringt uns zum Raketenstart

Raketenstart die Zweite

Raketenstart die Zweite

Das Militär ist beim Raketenstart auch präsent

Das Militär ist beim Raketenstart auch präsent

Bei Tageslicht kann man etwas mehr sehen. Die Rakete ist ca. 7,5 km von uns entfernt.

Bei Tageslicht kann man etwas mehr sehen. Die Rakete ist ca. 7,5 km von uns entfernt.

Abendessen bevor es losgeht

Abendessen bevor es losgeht

Ansonsten sind wir langsam auf dem Sprung. Am Sonntag haben wir nochmals ordentlich Wäsche im Waschsalon gewaschen. Am Montag geht’s dann noch auf die surinamesische Botschaft, Touristcards (sowas wie ein Kurzzeit-Visum) beantragen. Dann am Dienstag noch gut verproviantieren (vor allem haben wir es auf die Käseabteilung im „Super-U“ abgesehen, da wir genau wissen, dass wir ab jetzt ohne den Luxus der franz. Käsevielfalt auskommen müssen). Wassertanks müssen wir auch noch auffüllen, sollte aber jetzt dank unseres neuesten Fundstücks (Hackenporsche) deutlich einfacher gehen. Das Ding lag tatsächlich direkt neben der Straße, wo hier generell der Müll „entsorgt“ wird. Niegelnagelneu, nur ein Rad hat gefehlt. Direkt daneben lag ein weiterer, allerdings deutlich benutzter Hackenporsche. An dem hat auch ein Rad gefehlt. Mit dem Leatherman, das immer im Rucksack dabei ist, hat die Operation nur eine knappe Minute gedauert und so haben wir jetzt eine schicke (zu Sabines Rock passende) zweirädrige Schlepphilfe. Ende der Woche, je nach Wetterlage, soll es dann nach Paramaribo losgehen. Genauer gesagt geht es nach Domburg, denn seit kurzem darf man vor Paramaribo nicht mehr ankern. Sind ja nun auch schon ein Vierteljahr hier, wird langsam Zeit dass wir weiterkommen, da mir auch langsam das Baumaterial für weitere Armbrüste ausgeht!

Unsere Fundstücke von einem Tag

Unsere Fundstücke von einem Tag

Armbrust Modell Wäscheklammer

Armbrust Modell Wäscheklammer

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Wir machen ein Picknick am Ufer des Maroni Flusses, leider merken das auch bald die Ameisen...

Wir machen ein Picknick am Ufer des Maroni Flusses, leider merken das auch bald die Ameisen…

 

Es geht auch kleiner

Vor ein paar Tagen haben wir hier Steve aus den USA kennen gelernt. Er kam hier mit seiner kleinen (6,50 m) Ruder-/Segeljolle an. Vor ca. 5 Jahren haben er und seine Frau dieses kleine Schiff ohne Kiel in Florida gekauft und haben sich damit auf den Weg nach Südamerika gemacht. Ohne Kiel (die Unterseite des Schiffes ist flach und hat keine Kielform und schon gar kein Bleigewicht) bedeutet natürlich auch, dass das Schiff umfallen kann, wenn Wind und Welle zusammenwirken, also wie eine Jolle. Die meiste Zeit haben sie sich in den vielen Flussläufen Südamerikas aufgehalten, aber so manches Mal war auch eine Offshore-Passage notwendig. Da seine Frau in Brasilien ihr Kind zur Welt gebracht hat und es für drei Personen dann doch zu eng wurde, sind sie und ihr Sohn schon mit dem Flugzeug zurück in die USA geflogen, Steve bringt das Schiff nun allein zurück nach Florida. Viel Platz ist dabei auch für einen allein nicht gegeben, eine kleine Schlupfkabine, mit leidlicher Sitzhöhe und einer Länge, die vielleicht nicht ganz zum Ausstrecken reicht ist alles was er hat. Das wäre uns dann doch zu wenig Luxus. So kam es, dass er 2 Nachmittage bei uns verbracht hat, um seinen Laptop aufzuladen und auch einen Artikel für eine Segelzeitschrift zu schreiben, da er bei sich nicht innen im Schiff sitzen und tippen kann und er außerdem der Sonne und der Hitze stark ausgesetzt wäre und natürlich auch nicht die elektrische Energie für das Laptop zur Verfügung hat, wie wir es haben. Letzten Sonntagmorgen hat er uns dann eingeladen mit ihm zusammen einen eventuellen Seitenarm des Maroniflusses zu finden, der ihn womöglich nach Paramaribo bringen könnte, ohne dass er auf den Atlantik müsste. So konnten wir direkt spüren auf welch kleinem Raum sich sein Leben abspielt. Einen kleinen Außenborder hat er auch, mit diesem kommt er ganz gut voran. Ursprünglich war das Boot ohne die Schlupfkabine als reine Segeljolle konzipiert, doch er hat nachträglich eine Ruderbank und Ruder installiert, sodass er durch pure Muskelkraft auch sehr gut voran kommt. Sein Rigg besteht aus zwei freistehenden Masten mit aufgewickelten Segeln. Diese kann er in kurzer Zeit legen und kommt so auch durch tiefhängende Dschungelflüsse. Zum Glück war die Sonne an diesem Tag ab und zu von ein paar Wolken verdeckt und wir waren gut mit Sonnencreme eingecremt, aber trotzdem haben uns die paar Stunden in der direkten Sonne dann doch recht fertig gemacht. Was haben wir nur für ein Glück so viel schattige und luftige Plätze in unserem Schiff zu haben, die möchten wir nicht mehr missen.

Steves kleines Boot

Steves kleines Boot (also das kleine links…)

Im Dschungel mit Steve

Im Dschungel mit Steve

das Wasser färbt sich plötzlich schwarz

das Wasser färbt sich plötzlich schwarz

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Leider hat sich das Wetter hier nun endgültig geändert, Regen bleibt tagelang aus, und wenn es regnet, dann nur für ein paar Minuten. Das reicht nur um das Schiff etwas abzukühlen und evt. für ein paar Liter Trinkwasser. Deshalb schleppen wir seit ein paar Tagen immer Wasser, wenn wir sowieso an Land sind. So können wir jedesmal knappe 60 Liter in unsere Tanks leeren, die aber mittlerweile ziemlich leer waren, da wir immer noch gehofft haben, dass doch noch ein großer Regenschauer kommt, das haben wir mittlerweile aber aufgegeben. Wir sind sehr froh, dass es hier überhaupt die Möglichkeit gibt so einfach an sauberes Wasser zu kommen und das umsonst.

In 2 Wochen werden wir uns dann wohl endgültig Richtung Paramaribo aufmachen und freuen uns schon darauf.