Ganz normaler Alltag

Puh, schon wieder sind so viele Tage seit unserem letzten Eintrag vergangen! Die Zeit ging schnell vorbei, da wir nicht untätig waren. Die rechte Seite haben wir fertig abgedichtet und der Regentest hat bewiesen, alles ist dicht! Vor allem sehen die Dichtungen jetzt auch wieder schön aus. Alte krümelige Dichtungen mit durchgedrückten Salzkristallen sind nämlich keine Schönheit. Mir der linken Seite haben wir auch schon angefangen, aber die alten Fugen zu entfernen dauert dann doch immer länger. Aber jetzt wissen wir worauf es am meisten ankommt und dann geht das alles schon viel schneller als noch auf der rechten Seite. Wenn wir fertig sind, werden wir wohl 4 Tuben schwarze Dichtmasse und eine Tube durchsichtige Dichtmasse verbraucht haben.

Das Abkleben der Fenster kostet zwar immer viel Zeit, aber es lohnt sich, man hat hinterher weniger Arbeit und es sieht schöner aus. Hierfür haben wir nicht das normale Malerkreppband genommen, dieses reißt leider immer ein. Das blaue hier ist von 3M, kostet dafür leider aber auch mehr, ist aber auch viel stabiler und lässt sich sehr leicht entfernen.

Das Abkleben der Fenster kostet zwar immer viel Zeit, aber es lohnt sich, man hat hinterher weniger Arbeit und es sieht schöner aus. Hierfür haben wir nicht das normale Malerkreppband genommen, dieses reißt leider immer ein. Das blaue hier ist von 3M, kostet dafür leider aber auch mehr, ist aber auch viel stabiler und lässt sich sehr leicht entfernen.

Vorher...

Vorher…

...nachher (die Nieten haben wir nicht wieder eingesetzt, sondern die Löcher mit durchsichtiger Dichtmasse zugemacht.

…nachher (die Nieten haben wir nicht wieder eingesetzt, sondern die Löcher mit durchsichtiger Dichtmasse zugemacht.

Eine neue Starterbatterie haben wir (leider) auch gekauft. Die alte war technisch gesehen noch sehr gut, allerdings hat Sven durch Zufall gesehen, dass immer ein bisschen Säure irgendwo raustropft. Die Stelle zu finden, war gar nicht so einfach, Sven hat versucht sie abzudichten, aber leider erfolglos. Und da wir keine Lust haben, dass uns die Säure dann doch irgendwann das GFK anfrisst, haben wir eben eine neue gekauft.

Unsere neue Starterbatterie.

Unsere neue Starterbatterie.

Unsere Tage sind gut ausgefüllt, wir haben schon viele nette andere Segler kennen gelernt und fühlen uns hier recht wohl. Für euch Leser ist das jetzt alles ein bisschen langweilig, aber: wir fahren ja auch irgendwann wieder weiter und dann wird es auch wieder spannender! Also durchhalten! 🙂

Wenn es regnet, dann aber gleich richtig!

Wenn es regnet, dann aber gleich richtig!

Hier noch ein lustiges Bild. Als wir neulich einen Spaziergang gemacht haben, haben wir diesen Mann gesehen, der mit seiner Taube spazieren gegangen ist, sie hatte tatsächlich eine Leine und ist immer ein bisschen vor ihm her gelaufen. Was es nicht alles gibt.

Hier noch ein lustiges Bild. Als wir neulich einen Spaziergang gemacht haben, haben wir diesen Mann gesehen, der mit seiner Taube spazieren gegangen ist, sie hatte tatsächlich eine Leine und ist immer ein bisschen vor ihm her gelaufen. Was es nicht alles gibt.

Fenster neu abdichten

Sven hat sich ja in der letzten Zeit mit unserer Amateurfunkanlage auseinandergesetzt und ich habe mich um die Dichtungen der Fenster gekümmert. Vor 25 Jahre wurden von der Werft alle Fenster professionell eingedichtet, doch nach so einer langen Zeit gibt jede Dichtmasse den Geist auf. D.h. die Dichtmasse ist keine flexible, silikonartige Dichtung mehr, sondern ist bretthart und krümelig. Dass das nicht mehr perfekt abdichtet, ist natürlich klar. Da wir hier nun Zeit haben, habe ich vor ein paar Tagen angefangen, die Dichtungen mit Hilfe eines dünnen Cutters und eines dünnen Schraubenziehers zu entfernen. Das war ganz schön mühsam. Jetzt gibt es einen sauberen Zwischenraum zwischen Glas (unsere Fenster sind aus echtem Glas und nicht aus Plexiglas wie bei vielen anderen Yachten) und Alurahmen.

Die Fugen an den Fenstern werden von der alten Dichtmasse befreit.

Die Fugen an den Fenstern werden von der alten Dichtmasse befreit.

DSCN4918

Mehrfach haben wir die neuen Zwischenräume mit der Luftpumpe und auch mit viel Wasser ausgespritzt, um auch noch die Dichtungsmassen-Krümel heraus zu spülen. Dabei kommt natürlich momentan Wasser ins Schiff, ist ja schließlich keine Dichtung mehr da… Jetzt muss das ganze erstmal gut austrocknen, was bei dem Wetter hier gar nicht so einfach ist. Die letzten zwei Wochen waren sehr wechselhaft, es gab so gut wie alles: strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, dann ist es auch richtig warm, ein paar Minuten später ist die Sicht wieder so schlecht, dass man die Kreuzfahrtschiffe an ihrem Pier hinter unserem Hafen nicht mehr sehen kann, dann regnet es mal mehr und mal weniger, zwischen Regen und Sonne kommen Windböen über 20 Knoten durch, die halten aber auch nur ein paar Minuten an und mit Glück scheint danach wieder die Sonne. Seit ein paar Tagen ist es nun endlich mal regenfrei und so konnten die Fugen gut austrocknen.

Wir bohren die Nieten auf, um diese Stelle komplett neu einzudichten.

Wir bohren die Nieten auf, um diese Stelle komplett neu einzudichten.

Das muss erstmal richtig gereinigt werden.

Das muss erstmal richtig gereinigt werden.

So sieht die alte Dichtung aus, die rausgekratzt werden muss.

So sieht die alte Dichtung aus, die rausgekratzt werden muss.

Das kommt dann dabei heraus

Das kommt dann dabei heraus

Bei den äußeren Fugen landet immerhin alles außen, da will ich noch gar nicht daran denken, wie das innen wird...

Bei den äußeren Fugen landet immerhin alles außen, da will ich noch gar nicht daran denken, wie das innen wird…

Gestern und heute haben wir alles noch mit Aceton gereinigt, um eine saubere und fettfreie Oberfläche zu erzielen. Danach konnte dann abgeklebt werden. Wir haben nun schon eineinhalb Tuben Dichtmasse (zur Abwechslung ist die Marinedichtmasse mal nicht von Sikaflex, sondern von 3M) verbraucht, dafür ist aber auch die rechte Seite zumindest außen so gut wie fertig. Morgen gibt es noch ein paar kleine Stellen abzudichten, im Anschluss wir dann die innere Fuge auch wieder instand gesetzt und dann kann aus auf der linken Seite weiter gehen. Die Dichtmasse von 3M lässt sich meiner Meinung nach etwas leichter aus der Kartusche pressen als Sikaflex, kann aber auch an unserer neuen Kartuschenpresse liegen, den wir gestern noch zufällig bei Lidl gefunden haben.

Sauberes Abkleben der Klappfenster

Sauberes Abkleben der Klappfenster

Und wieder abdichten.

Und wieder abdichten.

In die Fugen passt viel Dichtmasse.

In die Fugen passt viel Dichtmasse.

In Telde haben wir einen sehr guten Baumarkt („Leroy Merlin“) gefunden. Mit dem Bus kommt man von hier recht einfach hin. Dort finden man eigentlich so gut wie alles, was man so braucht. Außerdem befindet sich in diesem Industriegebiet ein „Alcampo“, ein riesiger Supermarkt, bei dem ein Rundgang schon mal eine Stunde dauern kann, sowie eine IKEA-Filiale (der hat übrigens den besten Espresso, und das für 0,50 €!). Uns geht also Arbeit und Material nicht so schnell aus!

IKEA in Telde, nicht weit weg von Las Palmas.

IKEA in Telde, nicht weit weg von Las Palmas.

Hier haben wir eine Ausflug zum Parque Doramas in Las Palmas gemacht.

Hier haben wir eine Ausflug zum Parque Doramas in Las Palmas gemacht.

Im Parque Doramas befindet sich ein kleines kanarisches Dorf, sonntags kann man dort traditionelle Musik und Kleidung bewundern.

Im Parque Doramas befindet sich ein kleines kanarisches Dorf, sonntags kann man dort traditionelle Musik und Kleidung bewundern.

DSCN4947

Mit Bömmeln auf den Schuhen!

Mit Bömmeln auf den Schuhen!

DSCN4952

Hafengebühren und Ankerplätze auf unserer bisherigen Reise

Heute mal wieder ein Beitrag vor allem für andere Segler. Denn häufig möchte man gerne im Vorfeld wissen, was eine Marina kostet. Und da wir dazu auch nicht immer Informationen gefunden haben, folgt nun eine Aufstellung unserer Kosten in den Marinas. Dazu muss man sagen, dass das nicht heißen muss, dass das fixe Beträge sind, denn auch wir haben das ein oder andere Mal gut verhandelt und so einen Rabatt herausgeschlagen. Manchmal sind wir auch als Katamaran berechnet worden und manchmal auch nicht. In wenigen Fällen gab es noch einen prozentualen Rabatt, da wir Trans Ocean Mitglied sind. In manchen Marinas haben dann noch Strom, Wasser und/oder Duschen extra gekostet, das haben wir dann vermerkt. Desweiteren sind wir für uns Segler noch das Vorhandensein von Waschmaschinen und Internet wichtig. Sofern wir über diese Dinge Bescheid wissen, haben wir es notiert. Ob die Marinas nach der Gesamtlänge oder den Quadratmetern abrechnet, ist wohl Sache der Marina. Für uns war es natürlich immer am besten, wenn nach Quadratmeter berechnet wurde, dort haben wir den fairsten Preis bezahlt, denn oftmals haben wir dank Katamaranzuschlag mehr bezahlt als ein nahezu 50 Fuß Einrumpfschiff und da hört die Fairness ja wohl auf. Denn trotz des vielen Platzes, den wir haben, so viel wie ein 50 Fuß Schiff haben wir dann doch nicht! 🙂

Ach ja, als Hinweis für alle Aufbrechenden: Man findet manchmal ja zu hause oder im Auto oder sonst wo Münzen, die mal fürs Freibad, für Waschmaschinen, Schließfächer oder ähnliches da waren. Nehmt die alle mit! Die ein oder andere wird schon in irgendeinen Waschmaschinen- oder Duschautomaten passen!

Fakten als Grundlage für die Berechnung sind bei uns eine Länge von 10,30 m (oder 34 Fuß) und eine Breite von 4,65 m. Sollte sich irgendjemand ein neues Schiff bauen lassen oder kaufen wollen und viel an der europäischen Küste unterwegs sein, d.h. Frankreich, Spanien und Portugal, dann macht es Sinn entweder ein Schiff von 9,99 m oder 11,99 m zu besitzen, denn Schiffe zwischen 10 und 12 m zahlen meistens das gleiche, da ist man natürlich mit gerade mal 10,30 m etwas verarscht…

[ultimatetables 1 /]

Antennen-Erdung und Mantelwellen

Eine gute Antennen-Erdung (als „Gegengewicht“ zu einer sog. Langdraht-Antenne) ist auf Kunststoffschiffen gar nicht so einfach hinzubekommen. Man braucht diese aber, damit die Antenne gut funktioniert, d.h., den größten Teil der vom Sender abgegebenen Hochfrequenz-Leistung auch über die Antenne in den Äther abzustrahlen kann und diese nicht durch Reflexion teilweise wieder zurück in den Sender befördert wird. Wenn das aber geschieht, hat man sogenannte Mantelwellen (heißen so, weil diese auf der Ummantelung des Koax-Speisekabels des Senders zur Antenne zurücklaufen). Und die kann man gar nicht gebrauchen. Die sind nämlich beim Senden für sehr unschöne Effekte verantwortlich, wie da wären: erhebliche Abstrahlungsleistungseinbußen, lustige Töne im Radio, leuchtende Lämpchen auf dem Schaltpanel (gespeist durch die von den im Schiff verlegten Leitungen, die nun als Antenne für die Mantelwellen fungieren), Abstürze von Computerperipherie (USB-Hub, seriell zu USB Wandler) und am schlimmsten, der Kompass vom Autopiloten spielt verrückt, d.h. der Autopilot wäre unterwegs beim Betrieb der Kurzwellen-Anlage nicht zu benutzen. Da all das bei uns auch auftritt, muss also dringend die Erdung unserer Antenne verbessert werden. Bisher ist die Erde bei uns an die Schiffsmasseleitung angeschlossen, d.h. am Minuspol der Batterie, der wiederum mit den beiden Motoren, den Saildrives, den Opferanoden, dem Geräteträger, der Reling und was sonst noch alles so geerdet ist, verbunden ist. Nun haben wir, um die Schiffsmasse mit der Erde für die Antenne zu entkoppeln eine kapazitive Erde gebaut. Diese besteht aus 600 µm dicker Alufolie, die in den Rumpf geklebt wurde und die nun kapazitiv (d.h., die eine Platte des so entstandenen Plattenkondensators ist die Alufolie, das Dielektrikum ist das GFK des Rumpfs und die andere Platte des Kondensators ist das Meer) mit dem Meer als Erde koppeln soll. Das klappt prinzipiell ganz gut, wenn die verfügbare Fläche des Plattenkondensators groß genug ist. Leider steht bei uns aber nur ein knapper Quadratmeter an brauchbarer Fläche zur Verfügung (der Bereich hinter dem Ruder auf der Steuerbordseite) und das reicht alleine offensichtlich nicht ganz aus (andere Schiffe berichten von guten Ergebnissen mit mindestens 2 qm Fläche). Das Problem ist, die Erdung muss so nahe wie möglich am Antennentuner (das ist ein Gerät, das durch das automatische Zuschalten von Kapazitäten und Induktivitäten die Antennenlänge künstlich verändert, sodass die so entstandene effektive Antennenlänge mit der Wellenlänge der gerade zu sendenden oder zu empfangenden Frequenz zusammenpasst) sein und der muss wiederum so nahe wie möglich an der Antenne sein, also bei uns im Steuerbordrumpf ganz hinten, direkt unter der Decks-Durchführung der Antennenzuleitung zum isolierten Achterstag, das ja unsere Antenne ist. Daher haben wir zusätzlich die bereits vorhandenen Erdungsschwämme angeschlossen. Das sind kleine poröse Kupferpads, die außen am Rumpf angebracht werden und durch direkten Kontakt mit dem Wasser die Erdung herstellen. Leider nimmt die anfangs gute Erd-Wirkung schnell durch Bewuchs ab, so dass diese alleine nicht ausgereicht haben. Nach einem weiteren Sende-Test, haben wir dann doch wieder die Schiffsmasse dazugeschaltet und sind nun auch wieder nicht besser dran als zu Anfang. Als nächstes haben nun noch Mantelwellensperren an der Speiseleitung der Antenne installiert, das sind Ferritkerne, die als Barrieren für Hochfrequenz dienen. Damit wird die Situation etwas besser und beim Senden auf wenigstens manchen Frequenzbändern, lässt sich unser Autopilot nun nicht mehr aus der Ruhe bringen. Das ist jedoch immer noch nicht zufriedenstellend und muss weiter verbessert werden. Wir arbeiten dran…

Neuverkabelung von Navigation und Funk

Neuverkabelung von Navigation und Funk

So sieht das doch gleich besser aus!

So sieht das doch gleich besser aus!

So siehts unter unserem Schaltpanel aus.

So siehts unter unserem Schaltpanel aus.

Das sieht nach Arbeit aus!

Das sieht nach Arbeit aus!

Im Maschinenraum, vorbereitet für die kapazitive Erde.

Im Maschinenraum, vorbereitet für die kapazitive Erde.

Dieses dicke Alufolie-Klebeband haben wir im Baumarkt gefunden, bei den Dämmstoffen. Das wird jetzt auf die vorbereitete Fläche geklebt.

Dieses dicke Alufolie-Klebeband haben wir im Baumarkt gefunden, bei den Dämmstoffen. Das wird jetzt auf die vorbereitete Fläche geklebt.

Das Einkleben ist eine mühevolle Arbeit, da man schlecht hinkommt.

Das Einkleben ist eine mühevolle Arbeit, da man schlecht hinkommt.

Alufolie verlegt.

Alufolie verlegt.

Die Alufolie ist nun auch mit dem Antennentuner verbunden.

Die Alufolie ist nun auch mit dem Antennentuner verbunden.