Puh! Das war eine Fahrt! Aber von Anfang an: Wir haben am 17.11. die Marina San Miguel verlassen und sind an den Ankerplatz bei Los Cristianos gefahren. Am Anfang haben wir das Groß im 1.Reff gesetzt und sind sehr schnell voran gekommen, da es 6-7 Windstärken hatte. Die Böen waren sehr kräftig und so musste der Autopilot stark dagegen arbeiten und so haben wir entschieden, das Groß wieder zu bergen und dafür nur mit Vorsegel weiter zu segeln. Irgendwann waren wir aber dann „ums Eck“ und in der Abdeckung der Insel und es wurde ruhiger. Die Maschinen haben wir daher nur für die Ausfahrt aus dem Hafen benutzt, doch als wir die Backbord-Maschine ausgeschaltet haben, haben wir im ganzen Motorraum Wasser entdeckt, es musste eine richtige Fontäne stattgefunden haben. Die Spurensuche hat ergeben, dass der Kühlwasserschlauch vom inneren Kühlkreislauf gerissen ist und das ganze Kühlwasser im Motorraum verspritzt hat! Was eine klebrige Sauerei, weil der Kühlkreislauf Frostschutzmittel beinhaltet. Als wir am Ankerplatz angekommen sind, waren bereits 4 andere Yachten in der Bucht. Wir haben dann auch einen guten Platz gefunden und hatten einen tollen Blick auf die Stadt, aber leider war es doch immer etwas unruhig und der Schwell hat uns immer in Bewegung gehalten. Den Schlauch hat Sven dann am Ankerplatz schnell repariert und wir haben das Kühlwasser wieder aufgefüllt und konnten die Maschine dann wieder benutzen. Gestern sind wir auch noch dort geblieben, weil das Wetter so schön war und haben gebadet. Das Wasser war wieder sehr klar und so konnten wir unseren Anker diesmal auf ca. 11 m begutachten. Leider ist dann am Abend noch ein kleines Malheur passiert. Als wir zu dritt mit dem Dingi an den Strand gefahren sind, kam leider doch etwas mehr Welle als gedacht und die hat Rose Marie und mich dann leider erwischt. Dann hieß es wieder zurück zu Felix und was Trockenes anziehen, da die Sonne bereits am Untergehen war und es dann auch schnell kalt wurde. Beim zweiten Anlauf sind wir trocken angekommen und konnten einen schönen Abend in einem Fischrestaurant verbringen. Heute Morgen gegen 10 Uhr (UTC) haben wir uns dann auf den ca. 20 sm langen Weg nach Lo Gomera gemacht. Am Anfang hatten wir nur 2-6 Knoten Wind aus unterschiedlichen Richtungen und die Welle kam in einer erträglichen Höhe vorlich bis seitlich. Wir hatten das Vergnügen Grindwale zu sehen! Man erkennt sie an ihrer charakteristischen Rückenflosse, die aussieht wie eine Zipfelmütze, außerdem sind sie viel dunkler als Delfine und etwas klopsiger und größer. Leider konnten wir dann natürlich bei so wenig Wind nicht segeln und sind nur unter Maschine voran gekommen. Dies liegt daran, dass wir uns im Windschatten von Teneriffa befanden. Nach ca. 10 sm, also auch ca. 10 sm vor La Gomera konnten wir dann schon erkennen, dass das Wasser unruhiger wird, Schaumkronen wurden sichtbar. Und dann hat es auch keine 5 Minuten gedauert und wir waren mitten in 6 Windstärken, in Böen 7, das Meer sah auch dementsprechend aus, zum Glück waren wir die Wellen nicht ganz so hoch! Die letzten 10 sm waren also recht mühsam und anstrengend und Felix und Gustl (unser Autopilot) hatten auch alle Hände voll zu tun, beide haben ihre Aufgabe aber ohne Murren sehr gut erfüllt. Doch wir sind so nass geworden wie noch nie!! Natürlich war das Vorschiff und die Fenster nass, aber wir haben auch richtige Wellen in die Plicht bekommen! Außerdem haben sich einige Wellen auch zwischen den Rümpfen gebrochen und sind dann von unten an das Schiff geknallt, auch kein schönes Geräusch. Das müssen wir nicht mehr so haben! Erst ca. 1 sm vor dem Wellenbrecher wurde es ruhiger, zumindest was die Wellen anging, da wir dann in den Windschatten der Nordspitze der Insel gekommen sind. Im Vorhafen hat es dann noch ganz schön gewindet, aber jetzt liegen wir sicher an einem Platz in der Marina und es ist ganz ruhig geworden! Kaum mehr vorzustellen, wie es draußen war! Wir bleiben nun ein paar Tage hier und schauen uns die Insel an und dann sehen wir weiter.
2013-11-19 (Marina San Sebastian, La Gomera)
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