Gestern sind wir am frühen Morgen aufgebrochen, um nach Muros zu segeln. Am Ankerplatz haben wir bei so gut wie keinem Wind das Großsegel bereits gesetzt und haben dann den Anker aufgeholt. Wir sind dann mit drei weiteren Yachten aus der Ria heraus gefahren und der Wind nahm dann weiter zu, auf ca 9-14 kn, ideal für uns, zumal er auch noch von hinten kam. Wir sind dann bis auf die letzten drei Meilen die 40 sm unter Segel sehr gut voran gekommen. Da ich dank Tabletten nicht seekrank war, war es für mich unser erster echter Segeltörn, bei dem Felix einfach gut voran gekommen ist und ruhig lag, ich mich frei bewegen konnte, ohne einen Eimer zu benötigen und Sven und ich ganz entspannt auch mal nichts tun können, weil weder Verkehr noch Fischernetze in Sicht waren. Es war ein sehr gelungener Segeltag. Wir haben dann einen Ankerplatz in der Bucht von Muros bei 2 anderen Yachten gefunden. Am Abend sind es dann noch ein paar mehr geworden. Wir sind ja nun am Cabo Finisterre vorbei gefahren, dem „Ende der Welt“. Dort hat der Wind auf über 20 Knoten zugenommen, aber das war kein Problem. Hier in Muros merken wir nun eine „ganz andere Sonne“. Sie ist viel stärker, die Luft ist viel heißer, das Wasser ist 2 Grad wärmer (mich kostet es aber immer noch Überwindung rein zu gehen…). Irgendwie ein anderes Klima.
Heute Nacht ging es dann windtechnisch nochmal richtig zur Sache. Von 2 auf 25 kn in weniger als 5 Sekunden! Dann für einige Sekunden eine sehr starke Böe, dann war der Spuk wieder vorbei, bis ein paar Minuten später sich alles wiederholte, und so ging das die ganze Nacht. Dazu kam noch, dass die Windrichtung nicht so wie erwartet war und wir deswegen etwas nah an Land waren. Deshalb war es für uns nicht so eine erholsame Nacht. Aber heute Morgen sieht die Welt schon wieder schöner aus, die Sonne scheint, es ist zwar immer noch böig, aber die Böen selbst sind nicht mehr so stark. Wir waren heute noch mit dem Dingi in der Stadt, hier ist alles etwas belebter und touristischer als bisher. Am Abend wollten wir dann nochmal in die Stadt, da ein Festzelt und eine Bühne aufgebaut worden waren, aber der Wind wurde am Abend dann wieder so böig, dass wir Felix dann doch nicht alleine lassen wollten. In der Nacht war es dann überraschend ruhig. Morgen werden wir wohl in den Hafen gehen, und bei dem kommenden starken Wind einen Ausflug nach Santiago de Compostela machen. Hier vor Anker genießen wir noch die Ruhe, und den Luxus, dass wir baden können, im Hafen nutzen wir dann den Luxus viel ruhiger und tiefer schlafen zu können.
Hier noch ein paar Bilder der letzten Tage: