Hier noch als .kml File (für Google Earth) zum genauen betrachten: klick hier.
Archiv für den Monat: April 2013
Wir sind bereit für den Königinnentag!
Heute sind wir nun in Dordrecht angekommen. Der Hafen ist richtig nett und jetzt scheint auch endlich die Sonne. Wir haben hier tiptop Internet und darum können wir mal wieder posten, was in den letzten Tagen passiert ist!
2013-04-25 (Alphen a/d Rijn)
Ausgeschlafen bis halb 11. Tut gut, langsam „kommen wir an“. Dann Frühstück und danach den Backofen mit einer eigenen Gasflasche angeschlossen. Funktioniert. Haben nun ein extra Pizzafach, auch zum Brötchen aufbacken oder toasten mit Oberhitze und einen separaten Backofen. Was ein Luxus auf einem Schiff! Danach mit den Fahrrädern zum Lidl, Einkauf für die nächsten Tage. Danach waren wir in der Stadt bei McDonalds, da gibt’s umsonst Internet. Mails und Blog erledigt, hat 1 ½ Stunden gedauert. Wenn man bedenkt, wieviel Zeit wir früher vor dem Rechner im Netz verbraten haben, während das reale Leben an einem vorbeizog. Unglaublich. Nach dem Abendessen Hilde und PACTOR-Modem noch NAVTEX beigebracht (im Nachhinein ganz leicht, wie immer im Nachhinein). Können jetzt Wetter und nautische Nachrichten/Warnungen über Funk umsonst empfangen. Als nächstes muß ich noch Email über Kurzwelle hinbekommen. Abends noch ein paar Folgen Lindenstraße angeschaut, wie dekadent und früh schlafen gegangen, morgen geht’s ja dann wieder weiter.
2013-04-26 (Alphen a/d Rijn)
Eigentlich wollten wir heute weiter fahren, allerdings hat es ziemlich geregnet und es war auch recht kalt und ungemütlich. Also haben wir beschlossen, noch einen Tag an unserem schönen Uferplatz zu bleiben und am Samstag weiter zu fahren. Als es mal nicht geregnet hat, sind wir in die Stadt gefahren und haben ganz spontan noch einen Wäscheständer, einen neue Fußmatte, eine neue Spülbürste und eine neue Klobürste gekauft. Eben wie zu hause auch!
Leider haben wir auch feststellen müssen, dass ein Laderegler von der Lichtmaschine nicht mehr funktioniert. Wir sind nicht unbedingt darauf angewiesen, da wir ja immer die andere Maschine verwenden können, aber eine Dauerlösung ist das natürlich auch nicht. Der Tag ging schnell vorbei und abends wurde es dann nochmal richtig kalt und wir haben die Standheizung angeworfen. In der Nacht hatte es dann 5°C in unserem Schiff! Nachts kann also noch keine Rede von Frühlung sein!
2013-04-27 (Waddinxveen)
Wir haben in Alphen abgelegt Richtung Gouda. Das Ziel war wieder ein umsonst Liegeplatz vor Gouda. Den haben wir dann auch wieder gut gefunden und haben dann noch eine lange Radtour (4 Stunden) nach Gouda gemacht. Wir waren in der Innenstadt und sind dann über einen gerade stattfindenden Markt gelaufen und wir waren im ältesten Tabakladen von ganz Holland! Das haben wir aber nur erfahren, weil eine aufgeregte deutsche Touristin in den Laden kam, als wir etwas gekauft haben und gefragt hat ob das hier wirklich der älteste Laden sei und ob sie ein Foto machen dürfe. Dann haben wir natürlich auch ein Foto gemacht!
Einen weiteren Verlust mussten wir dann am Abend feststellen: Das Display, das uns eigentlich die Batteriespannungen all unserer Batterien anzeigt (Verbraucher, Starter, Ankerwinsch), zeigte plötzlich gar nichts mehr an! Also was tun? Wie immer erstmal ausbauen und nach offensichtlichen Mängeln suchen. Nachdem alles verbessert wurde, was verbessert werden konnte, konnte man auch schon fast wieder was auf dem Display lesen, doch leider war das nicht von langer Dauer… Am nächsten Morgen war wieder gar nichts zu sehen. Kondenswasser…
2013-04-28 (IJsselmonde)
Wir sind heute weiter Richtung Dordrecht gefahren und sind im Hafen IJsselmonde angekommen. Das ist hier eher ein Motorboothafen, aber es ist sehr nett hier. Das Clubheim sieht auch sehr schön aus und bis auf die laute Autobrücke im Hintergrund ist es hier sehr ruhig. Die Sonne scheint und es ist recht windstill, da hoffen wir mal, dass es heute Nacht nicht wieder so kalt wird! Haben aber Landstrom und damit auch unseren Heizlüfter.
Fürs Wasser tanken haben wir eine knappe Stunde benötigt. Unsere Tanks waren ziemlich leer, mit Gewissheit können wir auch das leider nicht sagen, da die Anzeige für den BB-Tank nicht mehr funktioniert, oder besser gesagt der Geber dafür. Sven hat schon versucht, dem Problem auf den Grund zu gehen, aber wie immer ist das nicht so einfach, ohne den halben Wassertank zu zerlegen und dann natürlich wieder neu abzudichten… Das bleibt also vorerst erstmal so. Wir hoffen, dass sich der Geber ggf. durch mehr Geschaukle löst, so wie es der auf der St.B-Seite auch getan hat.
Die Duschen hier sind wunderbar, das liegt einfach nur daran, dass man die Wassertemperatur selbst einstellen kann (bisher kam halt immer warmes Wasser) und man während man sich selber duscht, nicht seine ganze Kleidung und alles andere gleichzeitig unter Wasser setzt. Wie eine gute Dusche definiert ist, ist nun mal anders als man es von zu hause kennt.
Hier gibt es auch eine Waschmaschine und einen Trockner. Die werde ich dann später auch noch nutzen.
Habe heute versucht, das Display des Landstromladegerätes mit unseren Fön zu reparieren (war Kondenswasser drin).
Ergebnis wenig befriedigend. Wir brauchen ein neues. Habe dafür (und das ist das gute an unserer Schüssel, es gibt von fast allem immer zwei Dingens) das weitere, vom ehemaligen Lader stammende Display neu belegt, tut fast genauso seinen Dienst, wir können so halt „nur digital“, analoge Instrumente haben wir ja auch noch, die Spannung der Verbraucherbatteriebänke überwachen und die der anderen nicht. Haben weiterhin herausgefunden, dass die Dinge, die laufend kaputt gehen auf das Konto unseres Schiffskobolds gehen. Er heißt „Bluemuckl“. Wir werden ihm (oder ihr?) demnächst also einen Opferaltar einrichten müssen. Konstruktive Vorschläge, was da als Opfergaben rein sollen, sind willkommen (Nudeln und Bier haben wir natürlich schon versucht)!
2013-04-29 (IJsselmonde nach Dordrecht, Maartensgat-Hafen, www.maartensgat.nl)
Heute morgen um halb 10 bei bis zu 17 kn Wind SW und Regen nach Dordrecht abgefahren. Sabine hat gestern Abend und heute Morgen noch unsere Wäsche in der Marina-Waschmaschine gewaschen. Und gebügelt! Wir sind also wieder „ganz sauber“. Sind dann in ziemlichem Regen und Wind ca. 3 Stunden nach Dordrecht geschippert. War recht ungemütlich. Hatten eine Riesen Autobahn-Brücke zu nehmen, ging aber problemlos, da wir noch einen Einheimischen Plattenbodensegler vor uns hatten.
Sind dann in den kleinen Yachthafen von Dordrecht gefahren. Spannend, die Hafeneinfahrt ist direkt hinter einer kleinen Fußgängerbrücke, die vom Hafenmeister per Hand bedient werden muß. Die Hafeneinfahrt ist in etwa genauso breit wie unser Schiff.
Anspruchsvoll. Ebenso das Anlegen im Hafenbecken. Der freie Platz darin ist in nur etwas größer, als unser Schiff lang. Muß auf dem Teller drehen. Geht aber mit den 2 Motoren tadellos. Legen im Päckchen bei sehr netten Holländern an. Gehen dann erst mal die Stadt besichtigen und einen Frühstücksdöner essen, danach noch zum Aldi einkaufen. Kaum zurück auf dem Schiff und ein kühles Nachmittagsbier (mittlerweile scheint die Sonne) geöffnet, kommt ein weiterer Päckchenlieger an StB an und haut uns bei seinem mißglückten Anleger (seine Frau sollte Gas geben, hat sie dann auch gemacht, hat allerdings nicht bedacht, dass ihr Steuer noch komplett eingeschlagen war) erst mal seinen Buganker in die Seite und damit auch ein Stückchen Gelcoat aus derselben. Und Bluemuckl ist eine Pfeife, hat auch nicht aufgepaßt. Der Sportbootfahrer mit seiner Elan 34 repariert aber umgehend das Gelcoat und besorgt auch blaue Farbe um danach überzulackieren. Alles halb so schlimm, aber irgendwas ist halt immer… Morgen ist hier Königinnendag (Krönung von Willem-Alexander), in der Stadt bauen sie schon Bühnen und OpenAir Gedöhns auf. Wir bleiben morgen natürlich auch noch hier und schauen uns das Spektakel an. So wie viele andere hier auch, solangsam werden die Häfen voller, morgen wird das bestimmt nochmal anders aussehen!
AIS senden wir übrigens nicht! Wir empfangen aber die AIS Signale der anderen (wird hauptsächlich von der Berufsschiffahrt und größeren Yachten gesendet). Das ist immens cool, da wir dann sehen, was auf uns zukommt, welchen Kurs er fährt und wie schnell. Unser Navigationsprogramm rechnet dann aus, wann uns unsere Kurse ggf. kreuzen. Vom look and feel in etwa wie ein Radar, nur mit viel mehr Informationen (u. A. auch Schiffsname, Heimathafen, Zielhafen, Ladung, Abmessungen, komplette Telemetrie u.v.m.). So wissen wir jetzt immer schon vor der Kurven was uns entgegen kommt!
Wir haben Internet im Mc Donalds von Alphen a/d Rijn :-)
Darum sitzen wir hier jetzt, haben uns einen Mc Flurry und einen Kaffee geleistet und haben beide Laptops dabei und sitzen da wie ausgehungerte! Starren in unsere Monitore und erledigen was zu erledigen ist: Emails beantworten und auch erstmal lesen! Homepage aktualisieren. Alle möglichen Updates installieren und was sonst noch zu erledigen ist.
Wit sind mittlerweile in Alphen angekommen, wir haben wunderbares Wetter, haben heute zum ersten Mal keine Jacke an! Heute bleiben wir noch in Alphen und morgen geht es dann weiter Richtung Gouda, mal sehen wo wir hängen bleiben!
Nun folgt wieder ein Bericht der letzten Tage, da hat sich was angesammelt! Viel Spaß beim Lesen! Wie ihr wohl schon gemerkt habt, schreiben wir abwechselnd. Aber ich denke das geht aus dem Kontext hervor wer was geschrieben hat, oder?
2013-04-19 (Nachts durch Amsterdam)
Wind hat sich gelegt, Vorhersage bedeutend besser. Werden heute Nacht losfahren. Habe den „Fehler“ an den Solar-Regler gefunden. Die Kabel (mit den Verwechslungs-sicheren Steckern) waren verpolt an-gekrimpt. Toll. Nun pumpt die Sonne durch unsere 500 Wp Panels ordentlich Strom in unsere Akkus. Und der Windgenerator mit max. 400 W liefert auch einen Beitrag. D.h. wir sind eigentlich kaum mehr auf Landstrom angewiesen. Genau das wollten wir haben. Nachmittags noch eine Rembrandt Ausstellung (alle Werke als remastered Versionen). Danach Kulturflash.
Erstmal gegen den kleinen Hunger eine lecker Frikandel aus dem Automaten! gezogen. Gegen halb 9 Abends 1a Ausparkmanöver im Sixhaven abgeliefert. Keine 10 cm vorne oder hinten mehr Platz. Die Stegnachbarn haben Angst um ihre Schiffe und stehen abfenderbereit auf ihren Vorschiffen… Ts. Ca. 2 sm zur ersten Brücke gefahren, dann auf Warteposition.
Nutzen die Zeit um alle unsere Fender aufzupumpen, das hatten sie auch nötig!
Nach Anmeldung kam dann per Funk die Aufforderung, um 10 vor 1 nachts bereit zu sein. Sind um 1 Uhr als einziges Schiff durch die erste Brücke. Als wir das nächste Mal zurückgeschaut haben, waren wir auf einmal zu viert, BF als Anführer der Flotille. Keine Ahnung wo die anderen auf einmal herkamen. Die mußten im Dunkel auf der Lauer gelegen haben, um ja nicht die ersten zu sein. Sabine und Axel haben uns prima per Kommandos durch die insgesamt 10 Brücken und die Schleuse gebracht, gesehen habe ich am Steuerstand genau nichts. Darunter war auch eine Brücke, die so unglaublich langsam aufging, das haben wir bisher auch noch nicht gesehen. Dann gegen 3 Uhr morgens im Nieuwe Meer an einem Kanalufer festgemacht. Anlegebier. Schlafen.
2013-04-20 (Haarlemermeer)
Bis um halb 9 geschlafen, dann alle zusammen gefrühstückt. Sabine ist mit ihrem Vater zuerst mit dem Fahrrad zur Tram, dann mit dem Zug nach Heerenveen und von dort mit dem Zug nach Lemmer den VW-Bus holen. Habe solange einige Kleinarbeiten erledigt (12 V Steckdosen installiert, Antennenweiche neu verkabelt, etc.). Sabines Mutter hat alle Fenster geputzt, man kann jetzt von drinnen aus dem Schiff schauen und denkt, man steht im Freien. Dann noch alle zusammen Abend gegessen vor dem großen Abschied. Es gab saure Bohnen Spatzen, allerdings ohne Spatzen, sondern „nur“ mit Nudeln. Um halb 8 Uhr sind Sabines Eltern dann Richtung nach Hause gefahren und wir waren nun zum ersten Mal richtig alleine auf unserem neuen Zuhause, ein ganz neues Gefühl.
2013-04-21 (Haarlemermeer)
Sind gestern Abend um 22:00 Uhr schlafen gegangen und haben heute bis ca. 12:00 Uhr geschlafen. Das tat gut! Und war wohl auch mal nötig. Werden von der Sonne zwischendurch mal geweckt und müssen unsere Vorhänge zuziehen um nicht im Schlaf einen Sonnenbrand zu bekommen! Es ist das erste Mal, dass wir aufstehen und im Schiff nicht gefühlte 100 l Schwitzwasser an den Scheiben hängen. Die Sonne scheint, es ist windstill und ruhig. Dann wird erstmal in aller Ruhe gefrühstückt und wir testen zum ersten Mal unseren Omnia-Backofen. Den konnten wir ja zu hause auf dem Ceran-Feld nicht testen. Haben altes Brot damit aufgebacken, hat super funktioniert. In 7 min bei kleiner Hitze waren unsere weichen Brotscheiben wunderbar kross und warm! Da bin ich ja mal auf unser erstes selbstgebackenes Brot gespannt!
Heute Abend öffnet die Schipcol-basculebrug. Über diese Brücke läuft eine sechsspurige Autobahn! Laut meiner Karte öffnet die Brücke je nach Verkehr am Abend für 1,5 Stunden entweder alle halbe Stunde oder zu jeder Viertelstunde, je nach Verkehrsaufkommen. Danach wollen wir noch ein bisschen weiter fahren und dann wieder am Ufer festmachen. Für alle, die auch mal planen, stehenden Mastes durch Holland zu fahren: Kauft euch vom ANWB Verlag die Karte: Staande Mastroute – Haringvliet/Eems-Dollard. Damit kommt man von Delfzijl bis nach Willemstad. Die Karte ist zwar wie alles aus dem ANWB Verlag auf holländisch, aber das ist gut zu verstehen. Dort stehen die Öffnungszeiten der Brücken, sowie auch deren Funkkanäle. Mit der Karte lässt sich wunderbar navigieren. Da wir noch solange wie möglich in Holland bleiben wollen, haben wir noch den Wateratlas Z Zeeland gekauft. Dieser bringt uns dann von Willemstad nach Vlissingen, und dann sind wir ja schon fast in Belgien. Heute machen wir noch eine kleine Fahrradtour und erledigen ein paar Kleinigkeiten. Und heute Abend fahren wir dann mal am Flughafen vorbei.
Waren um 18:30 Uhr an der Schiphol Brücke. Sie hat pünktlich geöffnet. Nach der großen Autobahnbrücke muss auch auch sofort eine weitere Autobrücke öffnen. Da wir gesehen haben, dass uns 4 Schiffe entgegen kommen und die Durchfahrt aber zu schmal für zwei Schiffe war, haben wir gewartet bis die Ampel wirklich grün war (sonst fahren wir auch schon mal, wenn die Ampel noch rot-grün anzeigt und wir sehen, dass uns niemand entgegen kommt), weil wir nicht wussten, wer zuerst fahren darf. Wir waren sehr nah an der Brücke und als bei uns grün wurde, sind wir zügig durch gefahren. Der Brückenwärter an der zweiten Brücke hat uns dann hektisch zugefuchtelt, es sah so aus als ob wir schneller fahren sollten. Sven hat dann noch mehr Gas gegeben und wir sind mit 6,5 Knoten weiter gefahren. Als wir dann auf seiner Höhe waren kam er wie eine Furie aus seinem Häuschen und hat wieder irgendwas gefuchtelt und geschrien. Ich habe ihm versucht zu sagen, dass wir nicht schneller können. Danach hat er allerdings irgendeine Handbewegung gemacht, dass wir langsamer machen sollen. Verstanden habe ich bis jetzt noch nicht was wir falsch gemacht haben. Das nervt mich dann immer, schließlich freue ich mich hier so, dass teilweise nur für uns Brücken geöffnet werden und das für umsonst! Da will ich auch alles richtig machen und nicht auch noch für Schwierigkeiten sorgen. Aber in diesem Fall habe ich wirklich keine Ahnung was wir hätten anders machen sollen. Danach haben wir recht schnell wieder an einem Umsonst-Festmacher am Kanal festgemacht, die in der Karte eingetragen sind, man darf hier für max. 48 Stunden bleiben. Zum ersten Mal habe ich ein Anlegemanöver gefahren! Hat alles super geklappt, waren aber auch einfache Bedingungen… Wir liegen ruhig, besser könnte es nicht sein. Allerdings merkt man doch, dass wir direkt am Flughafen sind, wir können die Flieger direkt im Start- und Landeanflug sehen. Das hört man leider auch. Aber wir wollen uns nicht über diesen Platz beschweren, wir haben direkt eine Wiese vor der Haustüre mit Bänken, hier kann man im Sommer bestimmt schön grillen, aber noch ist es abends noch zu kalt um draußen zu sitzen. Haben noch den Rest der Saure-Bohnen-Spatzen-ohne-Spatzen warm gemacht, tipp topp Abendessen. Sven hat noch kurz geangelt (20 Mal den Blinker geworfen), aber hat leider nichts gefangen.
Habe noch alle Kontakte der Lichtmaschinen mit Kontaktspray eingesprüht, da die Warnlampe der Stb. Licht-Maschine gemeckert hat. Mal sehen, ob’s was geholfen hat. Nach einigen Runden Backgammon um 22:00 Uhr wieder früh ins Bett.
2013-04-22 (Haarlemermeer)
Heute haben wir wieder lange geschlafen. Sven hat weiter an den Maschinen gearbeitet um die Verkabelung zu verstehen. Währenddessen habe ich unser erstes Brot im Omnia-Backofen gebacken. Das Brot ist wunderbar geworden, besser als im normalen Backofen zu hause. Ganz kross und trotzdem nicht trocken. Wirklich ein perfektes Brot.
Danach hat Sven die Scheuerleiste wieder angebracht und die Feuerlöscher aufgehängt. Wir haben den Backofen gereinigt und festgestellt, dass wir dafür eine zweite Gasflasche anschließen müssen, da Herd und Backofen getrennte Leitungen haben. Dafür müssen wir aber zuerst einen neuen Anschluss besorgen, der alte ist doch etwas arg marode. Dann hat Sven einen Platz für unsere Hilde (Kurzwellenfunkanlage) gefunden.
Heute Abend gab es ein schwedisches Nationalgericht. Das Rezept war in der Anleitung unseres Omnia-Backofens. Es heißt Janssons frestelse (Janssons Versuchung), es besteht hauptsächlich aus Kartoffeln, Sardellen und Zwiebeln. Es war sehr sehr lecker und ist zum Nachkochen vollkommen zu empfehlen!
Morgen wollen wir dann nach Alphen a/d Rijn weiterfahren und für den Königinnendag planen wir in Dordrecht zu sein.
2013-04-23 (Fahrt nach Alphen a/d Rijn)
Heute sind wir gemütlich nach Alphen gefahren. Ich (Sabine) habe abgelegt und uns durch die Brücken gesteuert und vor den Brücken abgewartet, ich muss Felix ja auch in den Griff bekommen. Klappt aber schon ganz gut. Vor Alphen mussten wir dann leider recht lange vor einer Brücke warten. Irgendwas war wohl kaputt und deswegen wurde die Brücke nicht mehr so oft geöffnet. Danach hatten wir nur noch eine Brücke vor uns und dann sind wir auch schon am kostenlosen Uferplatz angekommen. Hier darf man wie so oft 3 Tage bleiben.
Strom brauchen wir bei unserem momentanen Verbrauch überhaupt gar nicht, das erledigen die Solarpanels für uns. Und Wasser brauchen wir auch noch nicht dringend. Waren dann erstmal mit dem Rad einkaufen und haben einen günstigen Lidl gefunden. Haben ein leckeres Risotto gekocht und haben uns danach noch die Fußgängerzone angeschaut. Dort haben wir dann auch ein Art Baumarkt gefunden, dieser sollte morgen eine Gasflasche für uns haben.
2013-04-24 (Alphen a/d Rijn)
Bleiben heute in Alphen, da Sven die Verkabelung von Funkgeräten, Laptop, GPS etc. fertig bekommen möchte. Ich war heute schon in der Stadt und habe eine neue Gasfalsche (jetzt haben wir drei volle Gasflaschen und sind mal gespannt wie lange eine hält.) Dazu ein neues Ventil, jetzt können wir das hoffentlich so an den Backofen anschließen. Dann noch weitere Sachen in der Stadt erledigen und schon sind ein paar Stunden rum.
Wir haben hier nun traumhaftes Wetter: Sonnenschein und leichter Wind.
Habe heute den ganzen Tag damit verbracht, unsere Kurzwellenanlage Hilde samt Antennentuner und Backstagsantenne zu installieren.
Am Ende des Tages läuft alles. Jetzt muss nur noch die Software zusammen mit dem PACTOR Modem laufen und dann können wir Navigationsmeldungen (Wetter etc.) über NAVTEX und Wetterkarten über Wetterfax empfangen.
Abends dann unser erster Fernsehabend an Bord, 4 Folgen Lindenstraße (erste Staffel)!
Unsere Solarpanels (0,5 kWp) liefern mehr Strom, als wir brauchen. Und das bei eher bedecktem Himmel. Der Windgenerator ist hier am Festmacher untätig, zu wenig Wind. Wenn der auch noch seinen Beitrag leistet, kommen noch 400 Wp hinzu. Wir sind elektrisch also schon völlig autark und brauchen die Diesel zur Stromerzeugung nicht mehr. Nochmals herzlichen Dank an unseren Sponsor Solar Electricity aus Holland!
Sturm in Amsterdam
Eigentlich wollten wir ja heute Nacht durch Amsterdam fahren, aber als wir dann heute Nacht aufgewacht sind (oder besser gesagt: Nur Sven ist aufgewacht, ich kann so was gut verschlafen) als es ziemlich gestürmt hat und wir dann den Wetterbericht gesehen haben, haben wir uns anders entschieden. Es stürmt wie verrückt, permanent sind es über 25 kt, in Böen werden es dann auch mal bis zu 40 kt. Da werden wir den Hafen natürlich nicht verlassen! Für morgen sieht die Vorhersage aber schon besser aus, wir planen also mal morgen Abend los zu kommen. So hatten wir Zeit heute ein bisschen die Stadt anzuschauen. Morgen schauen wir dann mal, was wir noch anschauen wollen und dann müssen wir ja für den Abend und vor Allem für die Nachtfahrt fit sein.
Außerdem waren wir schon beim örtlichen Yacht-Zubehör-Shop und haben neue Positionslichter, Sicherungen und einen neuen Solarladeregler gekauft. Dieser wird heute Nacht noch angeschlossen und funktioniert dann hoffentlich morgen!
Abends waren wir noch mit meinen Eltern essen im nahegelegenen Restaurant. Lecker Seeteufel und Hummerschere mit Frittjes! Danach noch in die Innenstadt spazieren und wieder zurück durchs Rotlichtviertel, dann zurück zum Schiff..
Traum von Amsterdam
2013-04-17 (Almere bis Amsterdam)
Bei schlechter Sicht von Almere bis Amsterdam. Kurz vor Amsterdam ins Fahrwasser eingefädelt und genau zur richtigen Zeit zur ersten Brücke und anschließenden Schleuse gekommen. Alles läuft problemlos. In Amsterdam ist ziemlicher Verkehr. Haben geplant den Sixhaven anzulaufen, da dieser wohl ein Muss für alle Sportbootfahrer ist, die nach Amsterdam kommen. Die Einfahrt ist ziemlich eng, aber Sven hat das super hinbekommen. Machen erstmal an einem Steg fest und ich bin zum Hafenmeister, der mich an einen anderen Platz verweist, wir dürfen in eine Box, zahlen dafür aber auch Katamaran-Preis, das sind dann 25 €, dafür gibt es aber Strom und Wasser und sogar auch einen extra Wasserschlauch um das Schiff zu putzen (kein Trinkwasser). Duschen und Toiletten sind auch inbegriffen und der Hafen ist komplett eingezäunt. Wir sind hier wirklich direkt gegenüber vom Hauptbahnhof, direkt neben uns legt die Fähre an, mit der man so gut wie 24 Stunden kostenlos von unserer Seite direkt zum Hauptbahnhof kommt und damit auch mitten in der Stadt ist. Das Wetter ist besser geworden, die Sonne hat es geschafft den Nebel zu durchdringen und es wurde noch richtig warm. Jetzt ist schon wieder der Tag vorbei und wir sitzen auf unserer Terrasse und genießen, dass es ruhig geworden ist. Wir sind wirklich total müde. Seit unserer Abschieds-Party war jetzt jeder Tag sehr sehr lange und auch anstrengend. Wir haben die Wohnung ausgeräumt und renoviert. Sven ist seit er bei Blue Felix ist auch nur am Arbeiten und ich habe den Wohnungsendspurt bewältigt. Seit ich hier bin, hatte ich auch noch keine freie Minute. Die Navigation nimmt in der Planung immer Zeit in Anspruch, andauernd repariert Sven irgendwas und ich erledige noch kurz die Einkäufe. Morgen müssen wir erstmal herausfinden wo wir hier einen Laden für Schiffszubehör finden, ein paar Dinge sind noch zu erledigen, bevor wir die Nachtfahrt durch Amsterdam bewältigen können. So ist halt das anstrengende Leben der Sportbootfahrer 🙂
Kurz vor Amsterdam
Wie bereits geschrieben, haben wir immer nur sporadisch Internetzugang. Deswegen folgt nun wieder ein Bericht der letzten Tage, damit ihr auch wisst, was wir den ganzen Tag so machen!
2013-04-12 (Lemmer)
Installation Solarpanel-Halterung auf Geräteträger mit Axel. Einräumen 14 (!) Umzugskartons auf Schiff. Dazu ganzen Tag benötigt, weiterhin Schrank im Vorschiff installiert. Tag rum!
2013-04-13 (Lemmer)
Installation Solarpanels mit Axel Schönecker und Geschäftsführer von Solar Electricity. Dann Installation und Anschließen Windgenerator. Tag rum! Erstes Mal gekocht auf BF, natürlich Spaghetti.
2013-04-14 (Lemmer)
Innenaufräumen. Herrichten Gästezimmer. Abholen Brigitte und Nicole am Bahnhof Heerenveen. Währenddessen Ärger mit Wechselrichter. Einen hat’s beim Anschließen wohl gebraten. Hoffentlich Garantiefall. Die Panels haben ordentlich Power (250 Wp pro Stück). Abendessen in der Pizzeria La Gondola (zum dritten Mal die Woche).
2013-04-15 (Lemmer bis Urk, Ijsselmeer)
8:30 Frühstück zu fünft bei Gerda (http://bedandbreakfast.bbnl.nl/uptodate/Lemmer/BenB-Andringa-State.php). Um 11 Uhr bei Ton los direkt in die Friesenschleuse. Mußten ewig warten bis die aufging. Dann aber extremen Wasserstrudel (weil 6 m Höhenunterschied). Hat uns gegen den Stb. Dalben gedrückt, konnten nicht mehr viel machen. Hat uns ein Stück der Stb. Scheuerleiste gekostet. Schade. Dann teilweise unter Vorsegel durchs IJsselmeer. Ankunft Urk 16:20 Uhr. Kombüse liefert Kartoffelsalat mit Fleischküchle. Außerdem Großsegel angeschlagen incl. Lazy-Bags.
2013-04-16 (Urk bis Almere, Ijsselmeer / Markermeer)
Um 9:45 Uhr in Urk los, Richtung Almere. Wind 5 bis 6 bft, in Böen 7 aus SW. Also genau daher, wo wir hinwollen. In Lelystad zwischen Dickschiffen ins Markermeer geschleust. Gegen an motoren, Mannschaft seekrank. Gegen 15 Uhr in Almere angekommen, Internet am Steg. 13 € Liegegebühr. Sabine und Nicole sind mit dem Fahrrad in die Stadt, nach einem Hotel für Brigitte und Axel schauen. Abendessen mit Reiscurry und Spieleabend am Wohnzimmertisch. Axel und Brigitte mit dem Taxi ins Hotel. Auf dem Schiff Vorbereitungen für den nächsten Tag. Hundemüde! Frühe Abfahrt nach Amsterdam geplant.
Alle da!!
So, nun haben wir meine Mutter und meine Schwester am Bahnhof in Heerenveen abgeholt und haben erstmal bei strahlendem Sonnenschein (das erste Mal seit wir hier sind!!) das Schiff besichtigt. Nun werden wir einen ruhigen Abedn verbringen und morgen fahren wir dann nach Urk.
Heute haben wir wieder viel geschafft. Der Windgenerator und die Solarzellen sind jetzt angeschlossen! Das Schiff sieht jetzt auch innen richtig gut aus, wir haben nochmal gut aufgeräumt. Natürlich hat alles noch nicht seinen finalen Platz, aber es ist erstmal weg…
Auch außen haben wir das Schiff einmal geputzt. Morgen sind dann noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen und dann können wir los fahren!
Wir berichten dann wieder, wenn wir das nächste Mal Internet haben! Hoffentlich bleibt das Wetter in den nächsten Tagen wie heute Nachmittag!
Bericht der letzten Tage
Da wir nur sporadisch Internet haben, folgt nun ein Bericht der letzten Tage.
Sven ist ja bereits seit Sonntag Abend in Lemmer, mein Vater und ich sind am Donnerstag Abend hier angekommen. Seitdem ist viel passiert. Wir haben so gut wie alles aus dem Auto auf dem Schiff verstaut. Haben einen neuen Schlafzimmerschrank – oder besser gesagt das Schlafzimmerschrankinnenleben – gebaut. Das ist gar nicht so einfach, wenn man keine Fachbodenhalter einfach in die Außenwände bohren kann, da wir ja sonst ein Loch im Schiff produziert hätten. Außerdem kommt dazu, dass die Seitenwände auch noch schräg sind! Aber jetzt ist der Schrank fertig und auch schon total voll!
Sven hat in den letzten Tagen sehr viel gearbeitet. Heute kamen die Solarpanels, innerhalb kurzer Zeit waren sie angebracht. Davor musste natürlich erst der Rahmen angebracht werden, den mein Vater ja bereits zu hause vorbereitet hatte. Er passt perfekt und mit den Solarpanels zusammen sieht es wirklich super aus! Bilder werden wir noch nachliefern.
Nun folgt einfach ein Bericht der letzten Tage, dass Ihr wisst, was Sven alles seit Sonntag gemacht hat!
2013-04-09 (Lemmer)
Um 9 Uhr Zweit-Schlüssel (Eingangstüre) für BF nachmachen lassen. Heuschnupfen, mußte eine Tablette nehmen. Um 11 Uhr BF im Wasser. BB Maschine springt kurz an, geht dann wieder aus. StB Maschine läuft tadellos. BF an‘s Pier verholt. Fehlersuche. Wahrscheinlich Luft in der Dieselleitung, bedingt durch Kraftstoffilterwechsel. Mechaniker, der Maschinenwartung vorgenommen hat kommt morgen, Dieselleitungen entlüften. Ton und sein Kollege (keine Ahnung, wie der heißt) sind sehr freundlich und hilfsbereit. Ich kann am Pier solange bleiben, wie ich will. Bin fast den ganzen Tag im Maschineraum der StB. Maschine, der Primärkreislauf ist undicht (Schlauch Kühlwasser, Undichtigkeit an der Wasserpumpe). Unglaublich anatomisch ungünstige Positionen resultieren in massivem Kreuzweh. Nachdem StB. Maschine ok ist, Inbetriebnahme des Druckwassersystems. Heckdusche ist undicht. Mehrere Liter Wasser in der BB. Backskiste. Fehlersuche. Plastik im Duschkopf gebrochen. Wasser läuft aus, wenn Pumpen aktiv. Daher sofort nach Lemmer mit dem Fahrrad, Ersatz besorgen. Überraschenderweise neuen Duschkopf für 9 Euro bekommen. Installiert, danach alle Druckleitungen überprüft (3 Luken in jedem Rumpf). Soweit alles halbwegs dicht. Kann mich kaum noch bewegen, Muskelkater überall durch die ungewohnten Bewegungen und Stellungen. Es regnet. Ich kann draußen nichts mehr arbeiten. Nehme Heizlüfter in Betrieb (beide, ein Original Alibert (!) vom Schiff und mein ehemaliger Büroheizer, beide je 2 KW, Sicherung an Drehstromphase macht zum Glück mit). Habe kein Wasser, gehe mit Sülleimer ca. 10 Mal zum Wasserhahn (zu weit weg, um Schlauch zu nehmen). Fülle Eimer nach Eimer durch Trichter in BB. Tank. Macht sich in der Tankanzeige nicht mal bemerkbar. Allerdings pumpt die Druckwasserpumpe nun nicht mehr Amok, wahrscheinlich weil das Antifrostmittel schäumt (ist ja immer noch in den Tanks), wenn es durch den Boiler erhitzt wird. Die hinter mir am Pier (Nobel-Yacht) halten mich für einen Hippie denke ich. Zumindest grüßen sie ungern. Wie toll! Mache weiter mit Deinstallation des alten Seefunkgerätes. Fertig für heute, haue mich jetzt hin, mich erwarten Schlafsack ohne Kissen (Klappfahrrad-Tasche mit ausgemustertem T-Shirt als Überzug muß reichen) und frische Temperaturen. Mein frisches Leintuch hat leider überall Kaffeeflecken (Thermoskanne war wohl bei der Zugfahrt undicht), was ziemlich blöde aussieht… Schlafe lekker!
2013-04-10 (Lemmer)
Um 6 Uhr aufgestanden. Geschlafen wie tot. Alle Knochen tun weh, Muskelkater, von den Dekaden im Büro rumsitzen und Maus bedienen total verweichlicht. Oder Gicht, nehme vorsichtshalber eine Allopurinol. Kontrolliere nochmals alle Druckleitungen, habe immer noch Angst, dass die Rümpfe langsam mit Süßwasser vollaufen. Alles dicht, Gott sei Dank! Wasser getankt, Ton hat mir einen Schlauch hingelegt, danke! Noch mit dem Schlauch BF von außen abgespritzt, war bitter nötig. Der Steg ist vollbesetzt, neben mir macht schon einer am Päckchen fest. Einkaufen mit dem Fahrrad in den Aldi, Brot, Käse, Wurst und Äpfel, habe seit Tagen keine Vitamine gegessen. Heuschnupfen, allerdings weniger als gestern. Kaffe gemacht und gefrühstückt. Danach mit dem Mechaniker die Maschine entlüftet. Sprang sofort an. Kühlwasser tropft auch hier. Repariert. Steuerstand geputzt. Die braune Plörre vom Außendach tropft überall durch. Mss ich dringend in Angriff nehmen. Vielleicht heute nachmittag, wenn das Wetter mitmacht. Bisher Nieselregen. Seefunkgerät installiert. Bin klatschnaß geworden von der Bootwaschaktion. Schuhe trocknen vor dem Heizlüfter während ich hier tippe. Klo geputzt (und Pumpe gefettet), damit wenigstens das ordentlich aussieht, wenn morgen Abend Sabine und Axel kommen. Wie alles aufs Schiff passen soll (ein kompletter VW Bus voll), ist mir ein Rätsel. Und dann noch wir vier (am Sonntag kommen Brigitte und Nicole dazu). Bin mir nicht sicher ob Starterbatterie mit Landstrom geladen wir. Hat zu wenig Spannung. Oder sie hat den Winter nicht überlebt. Muss ich checken. Hat zuviel Spannung, über 14,5 V, warum auch immer? Immerhin besser als zu wenig. In den Baumarkt gefahren, Gardena Adapter kaufen, damit ich heute Abend nochmals Wasser bunkern kann ohne Tons Adapter. Die AntiGefrier Plörre im Wasser kann ich langsam nicht mehr riechen, ich hoffe, daß nach Ablassen und neu Befüllen der Tanks alles raus ist. Danach noch im Nobel-Supermarkt, Heinz Ketchup und Bier gekauft und vor allem den dringend benötigten Labello, da meine Lippen so spröde sind, dass es weh tut. Zum Abendessen eine Flasche Chianti, die noch auf dem Schiff war aufgemacht. Geschmack ist eher mäßig, hatte ja auch knappe -10°C über den Winter hier drin (das Digitalthermometer vom Schiff merkt sich die Min/Max Temperatur; Max war übrigens über 40°C). Dauert ewig, bis die Tanks leer sind (Nachtrag: mehr als eine halbe Stunde bei voll aufgedrehten Wasserhähnen, mehr als 200 Liter pro Tank). Mal sehen, ob ich heute Abend noch das AIS zum Laufen bekomme (serielle Verbindung zum Laptop, GPS Daten vom Laptop ins Funkgerät rein, AIS aus dem Funkgerät raus und wieder ins Laptop), würde mich aber eher wundern, wenn das auf Anhieb klappt. Erst mal die Dieselstandheizung in Betrieb genommen, sprang auf Anhieb an, eine halbe Stunde laufenlassen, jetzt ist es mollig warm, ganz andere, viel angenehmere Wärme als mit den elektrischen Heizlüftern. Warum eigentlich? Werde morgen das Dachfenster abdichten, hab‘s mir heute angeschaut, hat der Vorbesitzer eher „provisorisch“ versucht zu reparieren. Das Dachfenster muss komplett raus und sauber abgedichtet werden. Hoffentlich regnet es nicht. Wird meine erste Erfahrung mit dem legendären Sikaflex werden. Man sagt sich, das Zeugs springt einen an. Freue mich auf meine Frau morgen und versuche BF „shipshape“ zu bekommen, d.h. wieder um 6 Uhr aufstehen. Gute Nacht!
2013-04-11 (Lemmer)
Um 7 Uhr aufgestanden. Es regnet, hat Nebel und ist maximal eklig. Wie ärgerlich, so kann ich das Dachfenster unmöglich machen. Hoffe auf Wetterbesserung am Mittag. Mache solange innen klar Schiff, dann ist das wenigstens erledigt. Sabine und Axel sind schon unterwegs. Das kann ja was werden mit all den Umzugskartons wenn es heute Abend auch so regnet. Innen ist fast „aufgeräumt“, werde wohl gehen 1 Uhr mittags fertig. Muss dann auf‘s Wetter warten, laut Radio soll es am Nachmittag trocken werden. Musste ganz hinten an den Steg, damit der Pott vor mir seinen Riesenmasten stellen gehen kann. Das erste Manöver unter Maschine dieses Jahr! Hat aber ganz gut geklappt beim zweiten Anlauf, nachdem Ton die Parklücke etwas vergrößert hatte… Die Dieselheizung spring nicht mehr an, muß ich mich als nächstes drum kümmern, aber erst, wenn ich heute Abend wieder Landstrom habe, das Ding zieht knappe 20 A beim Hochfahren. Habe den Fehler gefunden, es war Luft in der Dieselleitung (wahrscheinlich auch vom Filterwechsel). Hat ordentlich geraucht, als sie wieder angesprungen ist. Bei funktionierender Heizung nach dem Hochfahren braucht das Ding ca. 6 Ampere. Bin ich froh, dass die jetzt wieder läuft bei dem Sauwetter. Habe die GPS Antenne vom Chartplotter abgenommen. Die war nur mit etwas Sikaflex aufgeklebt. War natürlich total undicht. Habe alles saubergemacht, d.h. mit dem Spachtel das alte Sikaflex entfernt und dann Panzertape drauf als provisorische Abdichtung. Im Schiff sieht jetzt ganz brauchbar aus, habe einiges an altem Werkzeug weggeworfen (verbogene Schraubenzieher, verrostete Metalldosen mit alter Farbe, etc.). Weiterhin die Schapps neu eingeräumt, jetzt sind doch einige freigeworden. Jetzt kann ich nicht mehr viel machen, warte auf Sabine und Axel. Wenn die da sind müssen wir uns erstmal nach vorne an‘s Pier verholen, wo wir wieder Landstrom haben und außerdem müssen wir die Umzugskartons dann nicht so weit schleppen.
Wie bereits geschrieben, hat das mit den Kartons gut geklappt, auch wenn es immer wieder geregnet hat. Aber ich habe einen Karton nach dem anderen geholt und ausgeräumt. Jetzt ist es schon spät am Abend und wir haben heute wirklich viel geschafft. Der Windgenerator ist jetzt auch angeschlossen, hoffentlich windet es morgen mal, damit wir sehen ob er auch funktioniert! Als er noch nicht angeschlossen war konnten wir aber schon mal sehen und vor allem auch hören (!) wie er rotiert. Seit er aber angeschlossen ist, kam kein Wind mehr 🙁
Jetzt sind wir alle hundemüde und gehen schlafen. Morgen ist Endspurt angesagt, bevor meine Mutter und meine Schwester kommen. Haben heute Abend zum Ersten Mal dieses Jahr im Schiff gekocht! Aber morgen ist dennoch viel zu tun, ich muss das Gästezimmer auf Vordermann bringen und das Schiff außen auch noch etwas sauber bekommen und auch die Küche ist noch nicht komplett eingeräumt, vieles steht einfach noch rum. Sven möchte morgen noch die Solarpanels anschließen. Und auch sonst geht uns die Arbeit hier nicht aus. Aber wir sind zufrieden mit unserem Fortschritt und sind froh, dass uns mein Vater so tatkräftig unterstützt und allerhand Werkzeug und Maschinen mitgebracht hat! Danke!
Wir melden uns dann wieder, sobald wir wieder Internet haben!
Bereit!
Es ist geschafft: Alle Sachen, die wir mit aufs Schiff nehmen wollen, stehen bereit zur Abholung.
In Zahlen: 14 Umzugskartons, mehr oder weniger voll und schwer. Die gute alte Yacht-Reisetasche, eine weitere Reisetasche, ein Klapptisch, eine große Tasche mit unseren alten Segeln, ein Motor für unser Dinghy, 2 Feuerlöscher, ein Kühlschrank und ein Klappfahrrad und eine Mini-Waschmaschine!
Man kann sich jetzt fragen, was wir wohl in 14 Umzugskartons verstaut haben?! Das kann ich jetzt auch nicht mehr so genau sagen… Eins weiß ich aber, allein 6 Kartons sind davon gefüllt mit Technik, in den anderen steckt Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Küchensachen, Dinge fürs Bad und knappe 2 Kartons mit Lebensmitteln. Wenn man das so rechnet, dann bleiben 6 Kartons für unsere persönlichen Sachen. Zum Spaß kann man sich bei Umzugsfirmen ausrechnen lassen wieviel Kartons ein Zwei- oder auch Einpersonenhaushalt nach 10 Jahren in einer 3 Zimmer Wohnung für einen Umzug benötigt: Das sind dann bis zu 70 Stück! So gesehen haben wir wirklich nur das Nötigste dabei! Fairerweise muss man aber sagen, dass ca 50 Kartons eingelagert werden, damit hat die Hochrechnung ja wieder recht!
Wir sind so unglaublich froh, dass wir den VW-Bus-Eltern-Fahrservice wahrnehmen dürfen und freuen uns natürlich auch auf die gemeinsamen Tage! Auch wenn man gleich dazu sagen muss, dass wir es bis dahin natürlich nicht schaffen können, ein 6 monatelang verwahrlostes Schiff auf Hochglanz zu bringen (und dafür zu sorgen, dass alles einwandfrei funktioniert!!!) und gleichzeitig für alle unsere Sachen einen Platz zu finden, es muss also improvisiert werden.
Jeder Schrank in der Wohnung ist leer, alles ist geputzt und bereit für den neuen Mieter.
Jetzt habe ich hier nun fast 10 Jahre gewohnt, ich hoffe der neue Mieter hat genauso viel Freude mit der Wohnung wie ich in den letzten Jahren.
So wehmütig mir auch ist die Wohnung zu verlassen, so sehr freue ich mich auch, dass es endlich los geht. Ich freue mich, dass die Wohnung endlich leer ist und wir es geschafft haben uns auf die nötigsten Dinge zu reduzieren. Jetzt muss nur noch alles heil am Schiff ankommen und dann kommt die nächste ganz große Aufgabe: Alles muss irgendwo im Schiff verstaut werden. Aber ich habe da schon so ein paar Ideen. 🙂 Denn auch wenn wir nicht wirklich Möbel kaufen können, so können wir doch die vorhandenen etwas modifizieren und so mehr Stauraum schaffen. D.h. es gibt auch in den nächsten Tagen weiterhin genug zu tun. Doch ich freue mich schon sehr darauf, wenn alles verstaut ist, wir die Küche benutzen können und wieder ein gemütliches Schlafzimmer haben.
Wir sind auf jeden Fall gespannt, wieviel Felix an Tiefgang durch unsere Ladung dazugewinnen wird…
jede Menge Arbeit
Gestern Abend bin ich nach 13 stündiger Zug- und Busfahrt gut in Lemmer angekommen und vom Busbahnhof dann zu meiner Pension gelaufen. Um halb 9 Uhr heute morgen war ich samt Gepäck (hauptsächlich Ausrüstung) am Schiff. Die Maschinen und Saildrives wurden schon durch einen Mechaniker vor Ort letzte Woche gewartet (Ölwechsel, Kraftstofffilter, Dichtungen). Das Unterwasserschiff sieht noch prima aus, ich muss keine neue Schicht auftragen. Daher fange ich sofort (nach einem Kaffee mit Ton (von www.boatinn.nl, wo Blue-Felix gerade an Land steht) mit der teilweise maroden Elektrik an. Drahtbürste und Kontaktspray sind heute meine besten Freunde. Die Batterie-Terminals, die ich anschließe, sind grün vor Kupferoxid. Das muss alles runter gebürstet und neu kontaktiert werden. So verbringe ich fast den ganzen Tag in recht ungemütlicher Haltung in den Maschinenräumen (wir haben ziemlich viele Batterie-Terminals bzw. Verbindungen von Niederspannungsleitungen mit großem Querschnitt, wie ich heute gelernt habe). Dann habe ich noch alle Glühbirnen im Innenraum durch LEDs ersetzt und eine neue Salon-Leuchte installiert. Das mit den LEDs ist so eine Sache. Die leuchten ja im Gegensatz zu Glühbirnen (weil Dioden) nicht immer, sondern nur, wenn der Strom von der richtigen Seite kommt. Natürlich war bei der Hälfte der Glühbirnen-Fassungen der Innenraumbeleuchtung die Polarität für die LED Leuchtmittel falsch, so dass ich die entsprechenden Lampen komplett abmontieren und die Kabel anders herum anschließen musste, bis es schließlich hell wurde. So war der Tag dann auch schneller vorbei als mir lieb war nachdem das Gröbste verstaut und erledigt war. Morgen früh geht’s dann zum „Wasserlassen“ und ich kann die restliche Woche noch bei Ton am Steg mit Strom und Wasserversorgung bleiben. Sobald ich Wasser habe, geht’s ans Reinemachen, Blue-Felix von den Spuren der Überwinterung befreien….
Sabine macht inzwischen in Konstanz die Wohnung voll fertig, auch eine dankbare Aufgabe. Die kommenden Tage am Steg in Lemmer werde ich kein Internet haben, daher kommt in Kürze kein neuer Bericht.